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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Instrument zur Knochenaufweitung
gemäß der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.
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Aus
der
DE 43 16 955 A1 ist
ein derartiges Instrument bekannt, welches in der Zahnmedizin zur operativen
Aufspaltung von Kieferabschnitten zum Einsatz gelangt und eine konisch
zulaufende Spitze aufweist. Gemäß der anhand
von
2 erläuterten Ausführungsform
ist das Instrument als Flachmeißel mit
einem Kegelstumpfteil und einer konisch zulaufenden Spitze ausgebildet.
Der Flachmeißel
wird entsprechend der Osteomielinie mit den breiten Seitenflächen in
den Kieferknochen zur Aufspreizung eingedrückt. In einer weiteren Ausführungsform
gemäß
1 enthält das Instrument einen im
wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildeten Schaftteil und eine
als Tetraeder, Pyramide oder Kegel ausgebildete Spitze. Ein kreuzförmiger Querschnitt
ist nicht vorgegeben. Das sogenannte Bone-Splitting ist eine seit einigen Jahren
zunehmend praktizierte Methode zum Implantieren von Dentalimplantaten.
Allgemein dienen derartige Instrumente zur Aufweitung des Knochens
in vertikaler Dimension zur Einbringung von enossalen Implantaten
mit dem Ziel einer großen Sitzfestigkeit
im Knochen, insbesondere im Kiefer, wobei eventuelle Knochenfrakturen
nachteilig sind.
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Weiterhin
ist aus der
DE 296
07 714 U1 ein dentales Implantationswerkzeug bekannt, welches im
Anschluss an ein tonnenförmiges
Anschlagteil ein Spreizteil aufweist, dessen Unterseiten eine durchgängig ebene
Fläche
bilden. Mittels des Spreizteiles in Form eines einseitigen Keiles
erfolgt eine Spreizung bzw. Aufdehnung eines Schlitzes im Kieferknochen
nur in eine Richtung, wodurch eine der beiden Knochenlamellen gespreizt
wird.
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Ferner
ist aus der
DE 296
06 335 U1 ein kieferchirurgisches Instrument zur Schaffung
von Öffnungen
im Kieferknochen zum Einsetzen von Implantaten bekannt. Das Instrument
kann als Vorformer mit einer konischen Arbeitsspitze ausgebildet
sein, an deren vorderen Ende eine konkave Kalotte oder eine spitzkegelige
Spitze angeordnet ist. Des weiteren kann das Instrument als ein
Implantatbettformer mit einem gestuften Schaft ausgebildet sein,
dessen Spitze kegelförmig,
halbkugelförmig
oder flach abgerundet ausgebildet ist. Der Vorformer und der Implantatbettformer
bilden einen Satz von kieferchirurgischen Instrumenten, welche rotationssymmetrisch ausgebildet
sind und in den Knochen zur Erzeugung eines rotationssymmetrischen
Implantatbettes eingedrückt
werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Instrument der genannten
Art mit geringem konstruktivem aufwand dahingehend weiterzubilden, dass
die Knochenaufweitung funktionsgereicht und unter Vermeidung von
Komplikationen durchführbar ist.
Das Instrument soll in einer einfachen Weise handhabbar sein und
zuverlässig
die zirkuläre Aufweitung
für rotationssymmetrische
Implantate ermöglichen.
Das Instrument soll ferner eine hohe Eigenstabilität besitzen,
wobei Frakturen oder Hohlräume
vermieden werden sollen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
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Das
erfindungsgemäße Instrument
zeichnet sich durch eine funktionsgerechte Konstruktion aus und
besitzt eine Meiselform mit wenigstens einem zentralen Kiel. Der
Meisel samt den beiden Kielen besitzt einen im Prinzip kreuzförmigen Querschnitt, wobei
Meisel einerseits und Kiele andererseits in zueinander orthogonalen
Axialebenen angeordnet sind. Das erfindungsgemäße Instrument ermöglicht ein stufenweises
Vorgehen, wobei manuell nur Drehungen als rotatorische Bewegungen
um einen vorgegebenen Winkelbereich durchgeführt werden, so daß Knochenfrakturen
vermieden werden. Der Winkelbereich ist bevorzugt maximal 60° groß und liegt
zweckmäßig in der
Größenordnung
von 45°.
Der Meisel ist über
seine Länge
flach ausgebildet und besitzt eine apikale Basis, welche mit einem
Radius versehen oder gestuft ausgebildet ist, zur kongruenten Aufweitung
des Knochens an der Basis der Implantate. Die erfindungsgemäße apikale
Basis an der Meiselspitze bildet dort eine kontinuierliche oder
sprunghaft sich ändernde
Verjüngung
der Meiselspitze. In zweckmäßiger Weise
ist die Meiselbreite zum apikalen Ende verjüngt ausgebildet, vorzugsweise
konisch unter einem vorgegebenen Winkel. Im Rahmen der Erfindung
gelangt ein Satz von Instrumenten mit unterschiedlichen Meiselbreiten
zum Einsatz. Die Knochenaufweitung wird stufenweise durchgeführt, wobei
mit einem Instrument geringer Meiselbreite begonnen wird und nachfolgend
die Aufweitung mit Instrumenten ansteigender Meiselbreite erfolgt.
So kann in zweckmäßiger Weise
ein Satz derartiger erfindungsgemäßer Instrumente solche mit
einer Meiselbreite von 2 mm, 3 mm, 4 mm bis 7 mm aufweisen. Wesentlich
ist für
alle Ausführungsformen
der zentrale Kiel. Sofern das Instrument einen vorgegebenen kleinen
Radius aufweist, vorzugsweise kleiner als 4 mm, insbesondere kleiner
als 3,3 mm, ist der Meisel ausgehend von der zweckmäßig reduzierten
apikalen Basis konisch ausgebildet, wodurch eine erhöhte Stabilität des Funktionsendes
erreicht wird. Entsprechendes gilt für Ausführungsformen, insbesondere für geringe
Meiselbreiten mit gestufter oder sonst abgerundeter Basis. In vorteilhafter
Weise besitzt das Funktionsende Tiefenmarkierungen für die Implantate
und zur Orientierung des Knochenangebots. Die auf den Meisel aufgesetzten
und zu einer Einheit integrierten Kiele weisen eine Gesamtbreite
auf, welche um einen vorgegebenen Wert kleiner ist als die Breite
des Meisels. Zum apikalen Ende hin verjüngt sich die Gesamtbreite der
Kiele über
eine vorgegebene Länge.
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Besondere
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und
der weiteren Beschreibung enthalten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine seitliche Ansicht
des Instruments,
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2 eine perspektivische Ansicht
in Blickrichtung II gemäß 1,
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3 einen Schnitt entlang
Schnittlinie A gemäß 2,
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4 vergrößert das Detail X gemäß 1,
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5 das Detail aus 4 um 90° bezüglich der Längsachse gedreht,
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6 einen Schnitt entlang
Schnittlinie B gemäß 4,
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7 das Detail ähnlich 5 einer weiteren Ausführungsform
des Instruments,
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8 vergrößert den Bereich des apikalen Endes
mit einer weiteren Ausführungsform
mit gestufter Basis.
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1 zeigt in einer seitlichen
Ansicht das erfindungsgemäße Bone-Splitting-Instrument
enthaltend einen bajonettartigen Griff 2, welcher über ein abgewinkeltes
Zwischen- oder Winkelstück 4 mit
einem Meisel 6 verbunden ist, dessen Längsachse 8 im wesentlichen
parallel zum Handgriff 2 verläuft. Der Griff 2 ist
zweckmäßige als
angespritzter Kunststoffgriff ausgebildet, während im übrigen das Instrument aus einem
in der Medizintechnik, insbesondere Dentaltechnik, üblichen
Metall besteht. Das erfindungsgemäße Instrument bzw. ein Satz
aus einer Anzahl entsprechend ausgebildeter Instrumente ermöglicht per
Handbedienung die Aufweitung durch stufenweises Vorgehen. Erfindungsgemäß werden
nur Dehnungen durch rotatorische Bewegungen um die Längsachse,
und zwar um vorgegebene Winkel durchgeführt, um Knochenfrakturen zu
vermeiden. Die rotatorischen Bewegungen werden zweckmäßig bis
maximal 60°,
vorzugsweise bis rund 45°,
durchgeführt.
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2 zeigt in einer perspektivischen
Darstellung das Instrument mit dem Meisel 6. Der Meisel 6 ist
an wenigstens einer seiner Seitenflächen, zweckmäßig an beiden
Seitenflächen,
mit einem Kiel 10, 11 versehen. Der zentrale Kiel 10, 11 bildet
eine Verstärkung
und Aussteifung des Meisels 6. Insgesamt weist der Meisel
mit Kiel einen kreuzförmigen Querschnitt
auf, wobei die Gesamtbreite durch die Kiele 10, 11 kleiner
ist als die Breite des Meisels.
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3 zeigt einen Schnitt durch
den Meisel 6 in einer Axialebene. Der Meisel weist über einen
wesentlichen Teil seiner Gesamtlänge
eine Dicke 12 auf und verjüngt sich zum apikalen Ende 14 unter
einem vorgegebenen Winkel 16. Die Dicke 12 liegt
in dem Bereich zwischen 1,2 bis 0,5 mm, zweckmäßig zwischen 1,0 bis 0,6 mm.
Der Winkel 16 liegt hingegen im Bereich zwischen 16° bis 4°, zweckmäßig im Bereich
zwischen 14° bis
5°, wobei
die größeren Winkelwerte
für die
größeren Werte
der genannten Dicke 12 gelten.
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4 zeigt vergrößert den
Meisel, welcher orthogonal zur Zeichenebene steht, mit den beiden seitlichen
Kielen 10, 11. Wie ersichtlich, verlaufen die Kiele 10, 11 auf
der unteren Hälfte
oder dem unteren Drittel mit einem Radius verjüngt zum apikalen Ende 14 aus.
Der Meisel 6 und/oder die Kiele 10, 11 enthalten
wenigstens eine Tiefenmarkierung 15.
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5 zeigt den Meisel, verglichen
mit 4, in einer um 90° zur Längsachse 8 gedrehten
Position. Der erfindungsgemäße Meisel 6 besitzt
eine apikale Basis 18, welche in Richtung der Längsachse über apikal
vorsteht und insbesondereeinen vorgegebenen Radius 20 besitzt.
Der Meisel 6 ist in zweckmäßiger Weise in Richtung zur
apikalen Basis 18 unter einem vorgegebenen Winkel 21 konisch
verjüngt ausgebildet
und besitzt am Ansatz 19 der apikalen Basis 18 eine
Breite 22. Durch die konische Ausbildung des Meisels wird
in zweckmäßiger Weise
die zirkuläre
Aufweitung erleichtert und die Gefahr von Knochenfrakturen weiter
reduziert. Der Radius 20 ist in Abhängigkeit von der Breite 22 vorgegeben.
Der Radius 20 beträgt
etwa die Hälfte
der Breite 22 des Meisels 6. Die apikale Basis 18 bildet
einen sich stark verjüngenden
Bereich am apikalen Ende des Meisels 6. Die Basis 18 weist
eine vorstehende Außenkontur auf,
welche, wie hier dargestellt, abgerundet ausgebildet ist oder bedarfsweise
auch gestuft ausgebildet ist.
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6 zeigt einen Schnitt durch
den Meisel 6 mit den beiden Kielen 10, 11 entlang
Schnittlinie B gemäß 4. Die Kiele 10, 11 sind
radial nach außen
abgerundet ausgeführt.
Wie ersichtlich, weist der Meisel mit den Kielen insgesamt einen
etwa kreuzförmigen
Querschnitt auf. Die Kiele 10, 11 sind in einer Längsebene 24 angeordnet,
welche orthogonal zur Längsebene 26 des
Meisels 6 steht. Die in der Längsebene 24 über die
beiden Kiele 10, 11 gemessene Gesamtbreite 28 ist
um einen vorgegebenen Betrag kleiner als die Breite 22 des
Meisels 6. Diese Bedingung gilt im wesentlichen über die
gesamte Länge
des Meisels 6.
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7 zeigt den Meisel 6 in
einer weiteren Ausführungsform
des Instuments, welches im Vergleich mit dem ersten Ausführungsbeispiel
für kleinere
Durchmesser bestimmt ist. Die Meiselbreite 22 ist in der
oberen, ersten Hälfte
mit ca. 3 mm vorgegeben und verjüngt
sich in Richtung zum apikalen Ende 14 unter einem Winkel 30 bezüglich der
Längsachse 8. Der
für vergleichsweise
geringe Durchmesser ausgebildete Meisel verjüngt sich also konisch zum apikalen
Ende 14. Hierdurch wird eine erhöhte Stabilität des Funktionsendes
erreicht. Im Bereich des apikalen Endes besitzt der Meisel 6 eine
Breite 23. In dieser besonderen Ausgestaltung ist die Breite 22 des Meisels 6 in
dessen oberer Hälfte
mit 3 mm vorgegeben, während
die im Bereich des apikalen Endes gemessene Breite 23 im
wesentlichen 1,6 mm beträgt. Der
Radius 20 der apikalen Basis ist hierbei mit 0,8 mm vorgegeben.
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8 zeigt vergrößert das
apikale Ende des Meisels 6 mit der Basis 18, welche
nunmehr gestuft ausgebildet ist. Auch diese gestufte Ausbildung
ermöglicht
zuverlässig
die kongruente Aufweitung des Knochens an der Basis der Implantate.
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- 2
- Griff
- 4
- Winkelstück
- 6
- Meisel
- 8
- Längsachse
- 10,
11
- Kiel
- 12
- Dicke
- 14
- apikales
Ende
- 15
- Tiefenmarkierung
- 16
- Winkel
- 18
- apikale
Basis von 6
- 19
- Kante
- 20
- Radius
von 18
- 21
- Winkel
- 22,
23
- Breite
- 24
- Längsebene
von 10, 11
- 26
- Längsebene
von 6
- 28
- Gesamtbreite
- 30
- Winkel
- 32
- Stufe