DE19730826A1 - Kombinierte Absorptions- und Reflektanzspektroskopie zur synchronen Ermittlung der Absorption, Fluoreszenz, Streuung und Brechung transmittierender Flüssigkeiten, Gase und Festkörper - Google Patents
Kombinierte Absorptions- und Reflektanzspektroskopie zur synchronen Ermittlung der Absorption, Fluoreszenz, Streuung und Brechung transmittierender Flüssigkeiten, Gase und FestkörperInfo
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Description
Analytik, Umwelt-, Qualitäts- und Prozeßüberwachung, Spektroskopie, Absorption, Remission,
Streuung, Fluoreszenz, Brechung, Fließgeschwindigkeit
Konventionelle Absorptionsmethoden werden zum Nachweis absorbierender Substanzen in
Flüssigkeiten, Gasen und Festkörpern Meßvolumen) verwendet. Dabei wird Strahlung
definierter Wellenlänge in das Meßvolumen eingekoppelt. Auf ihrem Weg durch das Meßvolu
men wird die eingekoppelte Strahlung durch absorbierende Substanzen geschwächt. Nach einer
definierten Wegstrecke wird die Einkoppelstrahlung wieder ausgekoppelt und auf einen
optoelektronischen Empfänger gerichtet, der die geschwächte Intensität I registriert. Der
Quotient aus geschwächter und ungeschwächter Intensität I0 ist die Transmission T:
T = I/I0 = exp (-αTx) (1)
Dieses Gesetz von Bouguer-Beer-Lambert beschreibt den Zusammenhang zwischen Trans
mission und dem totalen Absorptionskoeffizienten αT (der Einfachheit halber ist hier die
Streuung vernachlässigt worden). Der Term x ist der Weg, den die Einkoppelstrahlung im
Meßvolumen zurücklegt [1], [2].
Eine spezielle Absorptionsmethode beruht auf dem Prinzip der evaneszenten Wellenfelder bzw.
der attenuated total reflection (ATR). Hierbei wird Strahlung in einen lichtleitenden Festkörper,
z. B. ATR-Kristall oder Lichtwellenleiter, eingekoppelt und nach Durchlaufen einer definier
ten Wegstrecke wieder ausgekoppelt. Der Lichtwellenleiter steht mit dem zu untersuchenden
Meßvolumen in Kontakt. Im Lichtwellenleiter wird die Einkoppelstrahlung an der Grenzfläche
zum Meßvolumen total reflektiert, wobei ein geringer Teil der Strahlung in das Meßvolumen
eindringt (evaneszente Welle) und mit diesem wechselwirkt. Dadurch wird die Einkoppel
strahlung geschwächt. Diese Abschwächung wird gemessen. Es gilt der klassische Zusammen
hang in Formel (1) [1].
Bei Meßvolumina mit sehr geringen optischen Dichten (z. B. Gase) wird die Wegstrecke der
eingekoppelten Strahlung im Meßvolumen erhöht, um auswertbare Signale zu erhalten. Lange
Wege können beispielsweise mit Hilfe von reflektierenden Elementen realisiert werden [3]. In
[4] wird eine innen verspiegelte Kugelküvette vorgestellt, in welcher die eingekoppelte
Strahlung mehrfach hin und her reflektiert und dann wieder ausgekoppelt und auf einen
Empfänger gerichtet wird. In [5] wird eine Gasabsorptionszelle beschrieben.
In [6] bis [8] wird eine Methode zur Ermittlung der totalen Absorption vorgeschlagen, bei der
nicht die nach Durchlaufen einer definierten Wegstrecke geschwächte Einkoppelstrahlung
gemessen wird, sondern die durch die Einkoppelstrahlung erzeugte Wechselwirkungsstrahlung
(Fluoreszenz und Streuung). Das besondere Merkmal dabei ist, daß die eingekoppelte Strah
lung infolge langer Wege vom Meßvolumen nahezu vollständig absorbiert wird.
Die Reflektanz setzt sich aus der diffusen Remission und der specularen bzw. gerichteten
Reflexion zusammen.
Die Remission R ist die diffuse Reflexion von Strahlung an Materie Meßvolumen). Sie ist ein
Maß für die Intensität der entgegen der Einfallsrichtung reflektierten Photonen. Das sind im
klassischen Sinne gestreute Photonen. Die Remission wird durch die Streufähigkeit (Streukoef
fizient β) und Absorptionsfälligkeit (totaler Absorptionskoeffizient αT,) des Meßvolumens
bestimmt. Der Einfachheit halber soll im folgenden die Absorption dominieren. Zur ma
thematischen Beschreibung der Remission dient die Theorie von Kubelka und Munk. Bei
einem unendlich ausgedehnten Meßvolumen (z. B. ein tiefes Gewässer) ist die Remission
proportional dem Quotienten aus Streukoeffizient und Absorptionskoeffizient,
RS ∼ β/αT (2).
Wird durch die in das Meßvolumen einfallende Strahlung auch Fluoreszenz erzeugt, dann wird
die Remission im weiteren Sinne nicht nur durch die Streuung sondern auch durch die
Fluoreszenzfähigkeit bestimmt, die durch das Produkt aus Fluoreszenzquantenausbeute QF und
Absorptionskoeffizient der Fluorophore αF des Meßvolumens (QFαF) charakterisiert wird. Der
Fluoreszenzbeitrag zur Remission ausgedehnter Meßvolumina wird dabei maßgeblich durch
den Quotienten
RF ∼ QFαF(λE)[αT(λE)+(αT(λF)] (3)
gesteuert, wobei λE und λF die Wellenlängen der einfallenden Strahlung und der Fluoreszenz
sind. In vielen Fällen transmittierender Meßvolumina ist die Absorption bei der Wellenlänge
der einfallenden Strahlung größer als die Absorption bei der Fluoreszenzwellenlänge (z. B. bei
eutrophierten Oberflächengewässern). Dann geht (3) in (4) über:
RF ∼ QFαF(λE)/αT(λE) (4)
Die Formeln (2) und (4) sind durch dieselbe mathematische Struktur gekennzeichnet. Die
Remission ist in beiden Fällen einmal proportional zur Streu- bzw. Fluoreszenzfähigkeit und
zum anderen umgekehrt proportional zur totalen Absorption.
Die Remissionsspektroskopie ist z. B. grundlegend für die Fernerkundung und wird sowohl bei
optisch sehr dichten als auch bei transmittierenden Meßvolumina angewendet. Beispiele für
den ersten Fall sind Remissionsmessungen an Vegetation (Blätter oder Nadeln), um den
physiologischen Zustand festzustellen oder Messungen an Böden zur Ermittlung von beispiels
weise Feuchte und Struktur.
Zum zweiten Fall der transmittierenden Meßvolumina zählen Atmosphäre, Gewässer und
Ozeane. Vergleichsweise einfache Verhältnisse sind dann gegeben, wenn sich die einfallende
Strahlung (Globalstrahlung, Lidar) im Meßvolumen totlaufen kann, d. h. daß im Beispiel der
Gewässer die einfallende Strahlung nicht den Gewässerboden erreicht [9], [10].
Die Reflexionsspektroskopie wird vorzugsweise zur Untersuchung von festen Oberflächen
verwendet. Dabei wird die von einer Oberfläche direkt reflektierte bzw. gerichtete Strahlung
analysiert (Reflexionsgesetz), die Auskunft über das spektrale Reflexionsvermögen liefert.
Bei der Analyse der diffusen Remission R von transmittierenden festen, flüssigen und gasför
migen Meßvolumina (siehe (a)) ist die an der Grenzfläche zum Meßvolumen auftretende
speculare Reflexion i.d.R. eine Störgröße, die durch geeignete Meßanordnungen ausgeblendet
wird.
Die speculare oder gerichtete Reflexion RG ist u. a. von der Brechzahl n des Meßvolumens
abhängig. Da in vielen Fällen das Meßvolumen absorbiert, wird die für die Reflexion maßge
bliche Brechzahl neben der Brechkraft auch von dem Absorptionsvermögen des Meßvolumens
bestimmt. Die Brechzahl setzt sich aus einem Realteil und einem Imaginärteil zusammen
(komplexe Zahl):
RG = ((n-1)/(n+1))2 (5)
mit n = nReal + nImaginär. Die Formel (5) ist eine vereinfachte Darstellung für die Grenzfläche
Luft/Meßvolumen bei senkrechter Einstrahlung. Die Brechzahl wird praktisch als Realteil
goniometrisch oder interferometrisch ermittelt [1], [2].
In der Anmeldung [11] wird ein Verfahren vorgeschlagen, das die Absorption und Remission
auf der Basis der vollständigen Absorption der Einkoppelstrahlung im Meßvolumen kom
biniert. Dabei wird Strahlung definierter Wellenlänge in das zu untersuchende Meßvolumen,
das vorzugsweise transmittierend ist, eingekoppelt. Das Meßvolumen befindet sich dabei
zwischen zwei sich gegenüberstehenden Spiegeln. Die Spiegel sind derart ausgelegt, daß durch
eine ausreichend hohe Anzahl an Reflexionen der Weg der über den Einkoppelspiegel
eingekoppelten Strahlung so lang ist, so daß diese im Meßvolumen vollständig absorbiert
werden kann. Die vollständige Absorption ist Voraussetzung für das Entstehen einer Remission
gemaß den oben angegebenen Formeln (Bezeichnung hier: gesättigte Langweg-Remission). Die
gesättigte Langweg-Remission wird mit einem am Einkoppelspiegel angeordneten und auf das
Meßvolumen ausgerichteten photoelektronischen Empfänger in üblicher Remissionsmeßgeome
trie, also rückwärtig, gemessen. Das Meßsignal wird nach Formel (2) im Falle der Streuung
und im Falle der Fluoreszenz nach Formel (4) beschrieben.
Synchron dazu erfolgt ein zweiter wesentlicher Meßvorgang. Der Einkoppelspiegel (oder auch
der Gegenspiegel) ist teildurchlässig, z. B. 5% Transmission und 95% Reflektivität. Folglich
tritt nach jeder Reflexion bzw. nach jedem Umlauf ein Teil der vom Meßvolumen transmit
tierten Einkoppelstrahlung durch den Einkoppelspiegel und gelangt auf einen zweiten unmittel
bar hinter dem Einkoppelspiegel angeordneten Empfänger. Bei Vernachlässigung der durch den
teildurchlässigen Spiegel hindurchtretenden Fluoreszenz- und Streuphotonen wird die Intensität
ITr der transmittierten Strahlung durch folgende Formel in Näherung beschrieben:
ITr ∼ m/αT (6)
Der Term m ist eine für die Durchlässigkeit des Einkoppelspiegels charakteristische und
bekannte Konstante. Der totale Absorptionskoeffizient αT kann somit direkt aus (6) ermittelt
werden. Im Vergleich zur klassischen Absorptionsspektrometrie (Lambert-Beer Exponential-
Gesetz) ist (6) durch eine höhere Empfindlichkeit charakterisiert, was zu tieferen Nachweis
grenzen und höheren Genauigkeiten führt. Mit zunehmendem αT sinkt ITr Das leuchtet ein, da
mit zunehmendem αT die mittlere Weglänge der eingekoppelten Strahlung bis zu ihrer nahezu
vollständigen Absorption im Meßvolumen abnimmt und somit die Anzahl der Reflexionen
bzw. Umläufe sinkt. Damit sinkt auch die Intensität ITr der durch den teildurchlässigen Spiegel
tretenden Einkoppelstrahlung. Darüberhinaus wird die Intensität ITr auch von der Spiegelkon
stanten m festgelegt. Je größer m, d. h. je kleiner die Reflektivität bzw. größer die Durch
lässigkeit des Einkoppelspiegels ist, umso höher ist ITr.
Durch Einsetzen von αT in die Formeln (2) bzw. (4) können somit auch die Streu- und Fluo
reszenzfähigkeit β und QFαF indirekt bestimmt werden. Die Mehrdeutigkeit der klassischen
Remissionsspektroskopie wird durch die Kombination mit der oben vorgestellten Absorptions
spektroskopie eliminiert.
Ausgehend vom Stand der Technik und von dem in [11] vorgestellten Verfahren zur kom
binierten Absorptions- und Remissionsspektroskopie ergeben sich folgende Probleme:
- 1. Das Verfahren in [11] erlaubt nicht die Ermittlung der Brechung aus der specularen Reflexion. Die speculare Reflexion hängt zudem gewöhnlich von einer komplexen Brechzahl ab, die neben der eigentlichen Brechkraft auch noch eine Funktion der Absorption und somit mehrdeutig ist.
- 2. Die Messungen von Absorption und Remission können auch bei dem Verfahren in [11] durch Verschmutzungen der optischen Fenster beeinträchtigt werden.
- 3. Im Falle großer Absorptionen im Meßvolumen kann die (Remissions-) Fluoreszenz in [11] bei der Meß- bzw. der Fluoreszenzwellenlänge stark gestört werden.
- 4. Die Methode der ATR ist wegen des exponentiellen Zusammenhangs zwischen Meß- und Zielgröße relativ unempfindlich. Die Erkenntnisse in [11] ändern daran nichts.
- 5. Im Falle fließender Meßvolumina, z. B. einer Flüssigkeit im Rohr, können mit dem in [11] vorgestellten Verfahren keine Geschwindigkeiten ermittelt werden.
Es ist ein Verfahren zu finden, das die genannten Nachteile eliminiert und somit das Verfahren
in [11] in seiner Funktionalität und damit Anwendungsbreite wesentlich erweitert.
An der optischen Grenzfläche zum Meßvolumen findet speculare Reflexion statt, wenn die
aneinandergrenzenden Medien unterschiedliche Brechzahlen besitzen. Eine solche Grenzfläche
kann z. B. Glas/Wasser sein, wobei das Glas als optisches Fenster für den Eintritt der Ein
koppelstrahlung in das Meßvolumen dient. Die Intensität der reflektierten Strahlung wird mit
einem Empfänger registriert. Diese Intensität gibt Auskunft über die Brechzahl des Meßvolu
mens (Formel (5)). Da diese Brechzahl grundsätzlich komplex ist, also neben der eigentlichen
Brechkraft des Meßvolumens auch von dessen Absorptionskraft abhängt, wird eine Korrektur
durchgeführt. Dabei wird die aus der reflektierten Intensität ermittelte Brechzahl mit dem aus
der transmittierten Strahlung ermittelten Absorptionskoeffizienten (siehe [11]) so kombiniert,
daß schließlich eine von der Absorption des Meßvolumens unabhängige Brechzahl (Realteil
in Formel (5)) resultiert. Anspruch 1.
Die Ansprüche 2.-4. konkretisieren die Messung der an der Grenzfläche zum Meßvolumen
specular reflektierten Strahlung und die Ermittlung der Brechkraft des Meßvolumens. Hierbei
werden Photonen einer Strahlungsquelle schräg (also unter einem vom Lot verschiedenen
Winkel) auf die Grenzfläche gerichtet. Die Grenzfläche kann z. B. ein optisches Fenster zu
einer Flüssigkeit sein. Die Strahlungsquelle hat vorzugsweise kleine Abmessungen (z. B.
Punktquelle). Die Strahlung trifft auf das optische Fenster. Ein Teil wird sowohl an der
Grenzfläche Luft/Fenster als auch an der interessierenden Grenzfläche Fenster/Meßvolumen
reflektiert. Der übrige Strahlungsteil dringt in das Meßvolumen ein. Über eine Linse wird die
Strahlungsquelle auf einen im Reflexionswinkel lokalisierten Empfänger abgebildet. Dabei
kann eine Linse sowohl im einfallenden als auch im reflektierten Strahl angeordnet werden. In
der Abbildungsebene entstehen zwei Bilder der Strahlungsquelle: (a) das über die Grenzfläche
Luft/Fenster und (b) das über Fenster/Meßvolumen. Der Empfänger wird auf die Abbildung
über (b) eingestellt, da nur diese die Information zur Brechkraft des Meßvolumens enthält.
Eine gute Separierung beider Bilder gelingt dann, wenn schräge Einfallswinkel und aus
reichend dicke Fenster verwendet werden. Da 1. an der Grenzfläche eine speculare Reflexion
stattfindet, 2. die optische Abbildung auf die Ebene dieser Grenzfläche eingestellt wird und 3.
Photonen aus dem Meßvolumen in alle Raumrichtungen laufen und für diese das Abstands
gesetz 1/r2 gilt, ist der Anteil der aus dem Meßvolumen remittierten und auf den Empfänger
treffenden Photonen klein im Vergleich zu den specular reflektierten. Eine Korrektur bezüglich
dieses störenden remittierten Anteil es ist, sofern erforderlich, mittels der anderen, direkt auf
das Meßvolumen ausgerichteten Empfängern (siehe [11]) durchführbar.
Die Kombination von Brechung an der Grenzfläche und Remission aus dem Meßvolumen
kann auch vorteilhaft bei der Untersuchung fester, nichttransmittierender Oberflächen sein, von
denen einmal die Eigenschaften der festen Phase (Art, Struktur) und zum anderen die Ei
genschaften der in der festen Phase eingelagerten flüssigen oder gasförmigen Phasen erfaßt
werden sollen. Ein Beispiel dafür ist die Untersuchung von Mauerwerk (Feuchte und Zustand).
Der Anspruch 5. behandelt Meßvolumina, deren Brechungsindex sich nur wenig oder gar
nicht meßbar ändert. Das ist z. B. bei Lösungsmitteln mit Substanzen im mg/l - Bereich und
darunter der Fall. Ein sehr weit verbreitetes Lösungsmittel ist Wasser (Oberflächenwasser,
Abwasser etc.). Tritt Wasser mit dem optischen Fenster eines Sensors in Kontakt, kann es zu
Anlagerungen kommen (z. B. Kalk, Algen, Bakterien). Dadurch können die durch das Fenster
durchgelassene Remission und die transmittierte Einkoppelstrahlung verändert werden.
Fehlerhafte Aussagen über das zu untersuchende Meßvolumen sind die Folge. Die Anlagerun
gen an der Grenzfläche Fenster/Wasser führen zu einer Intensitätsänderung der an der Grenz
fläche specular reflektierten Strahlung, was als Maß für die störende Veränderung der opti
schen Eigenschaften des Fensters verwendet wird. Dieses Maß dient zur Korrektur der diffusen
Remission sowie der transmittierten Strahlung.
Anspruch 6. soll ein Problem lösen, das dann entsteht, wenn im Falle der Fluoreszenz die
Absorption bei der Meß- bzw. der Fluoreszenzwellenlänge nicht mehr vernachlässigt werden
kann (Formel (3)). Die (Fluoreszenz-)Remission ist dann von der Absorption bei der Wellen
länge der Einkoppelstrahlung und der Fluoreszenzwellenlänge abhängig. Die Lösung besteht
darin, daß neben der Messung der (Fluoreszenz-) Remission auch die Fluoreszenz unter einem
Winkel von 90° zur Einkoppelstrahlung gemessen wird. Die 90° - Fluoreszenz ist bei ent
sprechender Auslegung der Mehrfachreflexionszelle nicht von der Absorption bei der Fluo
reszenzwellenlänge abhängig. Die Kombination von (Fluoreszenz-)Remission, 90° - Fluo
reszenz und transmittierter Einkoppelstrahlung liefert zum einen die korrekte Fluoreszenzfä
higkeit des Meßvolumens und zum anderen auch die Absorption bei der Meß- bzw. Fluo
reszenzwellenlänge.
Gemäß Anspruch 7. wird ein neues Verfahren zur geschwächten Totalreflexion (Attenuated
Total Reflexion = ATR) eingeführt. Dabei wird ein lichtleitender Festkörper (z. B. ein modifi
zierter ATR-Kristall) zwischen Einkoppel- und Gegenspiegel gebracht. Die über den Ein
koppelspiegel in den Festkörper eingekoppelte Strahlung legt infolge der Mehrfachreflexion
dort lange Wege zurück und wird nahezu vollständig absorbiert. Das zu untersuchende
Meßvolumen wird mit dem Festkörper in Kontakt gebracht (natürlich nicht an den Ein- und
Auskoppelflächen), so daß die sich im Festkörper ausbreitende Einkoppelstrahlung an der
Grenzfläche Festkörper/Meßvolumen mit dem Meßvolumen über evaneszente Strahlung -
wechselwirkt und von diesem absorbiert wird. Über den hinter dem teildurchlässigen Ein
koppelspiegel lokalisierten Empfänger wird die transmittierte Strahlung registriert. Je geringer
die transmittierte Strahlungsintensität ist, umso stärker ist die Wechselwirkung der Einkoppel
strahlung mit dem an der Grenzfläche des Festkörpers kontaktierten Meßvolumens, d. h. umso
größer ist die Absorptionsfähigkeit. Im Unterschied zur klassischen ATR-Spektroskopie
(Bouguer-Beer-Lambert, Gleichung (1)) ist der hier gültige Zusammenhang durch Gleichung
(6) zu beschreiben. Das heißt, die vollständige Absorption infolge Mehrfachreflexion führt
auch hier zu einer wesentlich höheren Empfindlichkeit. Neben der transmittierten Strahlung
können grundsätzlich auch die Streuung und die Fluoreszenz gemessen werden (Anspruch 8.).
Diese Remissionssignale dienen zum einen, sofern erforderlich, der Korrektur der transmittierten
Strahlung bezüglich der durch den teildurchlässigen Spiegel tretenden und auf den dahinter
lokalisierten Empfänger treffenden Fluoreszenz- und Streuphotonen, und zum anderen der
Ermittlung der Absorption des Meßvolumens.
Die Ansprüche 9.-17. beschreiben ein Verfahren, bei dem aus der Remission von bewegten
Meßvolumina deren Fließgeschwindigkeit bestimmt wird. Dazu werden bezüglich der Zeit
zwei verschiedene Remissionen ermittelt.
Zum einen wird innerhalb eines fest vorgegebenen, vergleichsweise großen Zeitintervalls eine
integrale Remission ermittelt, die sowohl von der inherenten Absorptions-, Streu- und Fluo
reszenzfähigkeit sowie Brechkraft als auch von der Fließgeschwindigkeit des Meßvolumens
abhängt. Bemerkung: Im speziellen Fall der Brechung tritt natürlich die (speculare) Reflexion
anstelle der (diffusen) Remission. Zum anderen wird innerhalb vergleichsweise kleiner
Zeitintervalle eine differentielle Remission ermittelt, die ausschließlich von der inherenten
Absorptions-, Streu- und Fluoreszenzfähigkeit sowie Brechkraft des Meßvolumens abhängt.
Die Zeitunabhängigkeit der differentiellen Remission wird dadurch erzeugt, indem die
Remission in einem sehr kurzen Zeitintervall ermittelt wird. Das führt dazu, daß im Moment
der Meßwerterfassung die am Empfänger vorbeifließende Meßvolumensäule praktisch ruht. Die
Kombination der integralen und differentiellen Remission ergibt einen Parameter, der nur noch
von der Geschwindigkeit abhängt. Die Geschwindigkeit wird im Detail wie folgt ermittelt. Es
wird die Anzahl aller, in einem definierten Zeitintervall mit einem optoelektronischen Empfän
ger erfaßten Remissionsimpulse ermittelt. Diese Impulse stammen von den Teilchen bzw.
Strukturen des Meßvolumens. Die Impulssumme (integrale Remission) ist der Teilchenzahl, die
am Empfänger vorbeifließt, proportional. Diese Teilchenzahl ist von der Teilchenkonzentration
(∼ Teilchenabstand) und von der Fließgeschwindigkeit abhängig. Die Teilchenkonzentration wird
aus der inherenten Absorptions-, Streu- und Fluoreszenzfähigkeit sowie der Brechkraft des
Meßvolumens über die zeitunabhängige differentielle Remission bestimmt. Somit ergibt sich
ein eindeutiger Zusammenhang zur Fließgeschwindigkeit: Je mehr Teilchen am Empfänger
innerhalb einer definierten Zeit vorbeifließen, umso größer muß deren Geschwindigkeit sein.
Eine andere Methode besteht darin, die integrale Remission einzelner Teilchen während ihrer
Verweilzeit in der betrachteten und vom Empfänger gesehenen aktiven Zone zu ermitteln.
Während dieser Zeit wird die Remission am Teilchen "aufintegriert". Diese Remission ist vom
Remissionsvermögen des Meßvolumens bzw. der Teilchen und von der Teilchengeschwindig
keit abhängig. Das Remissionsvermögen wird aus der inherenten Absorptions-, Streu- und
Fluoreszenzfähigkeit sowie Brechkraft wiederum mittels der zeitunabhängigen differentiellen
Remission bestimmt. Somit ergibt sich ein eindeutiger Zusammenhang zur Fließgeschwindig
keit: Je größer die am Teilchen aufintegrierte Remission ist, umso größer muß die Verweilzeit
des Teilchens in der aktiven Zone sein. Die Verweilzeit verhält sich invers zur Teilchenge
schwindigkeit. Diese Verweilzeit kann auch wie folgt ermittelt werden. Dazu wird der
Teilchenimpuls zeitaufgelöst gemessen und dessen mittlere Breite als direktes Maß für die
Verweilzeit des Teilchens in der aktiven Zone (deren Ausdehnung ebenfalls bekannt ist)
benutzt. Die Impulsbreite ist m.a.W. das auf das Remissionsvermögen des Teilchens normierte
Remissionsintegral.
Ein besonderer Fall sind bewegte Meßvolumina mit rotierenden Elementen. So kann eine
schnell bewegte Flüssigkeit Strudel ausbilden. Die Rotationsgeschwindigkeit der Strudel
beeinflußt im starken Maße den Strudelquerschnitt und seine Lage in der Flüssigkeitssäule
(Mäander). Unter der Annahme bekannter hydraulischer Bedingungen (z. B. konstanter und
bekannter Input) wird durch die optoelektronische Beobachtung (Kamera) und Feststellung der
Strudellage die Rotationsgeschwindigkeit ermittelt.
Die Ansprüche 18.-19. ergänzen den in [11] vorgestellten Sensor.
Das Modul A (1) ist mit Lichtemitterdioden LED (5), Photodioden als Empfänger (9, 10) und
einem Lock-in Verstärker (4) ausgerüstet. Anstelle der LED können auch andere Strahlungs
quellen angeordnet werden. Die Strahlung der LED wird über Lichtwellenleiter (6) divergent
in das zu untersuchende Meßvolumen (11) geleitet. Die Einkopplung erfolgt dabei über den
Rand des Einkoppelspiegels (7), wobei die Austrittsfläche des Lichtwellenleiters etwa in der
Ebene des Einkoppelspiegels liegt. Dieser Spiegel ist plan. Im Modul B (2) ist der Gegen
spiegel (8) lokalisiert. Dieser Spiegel ist ein Konkavspiegel. Der Durchmesser des Konkav
spiegels ist größer als der vom gegenüberliegenden Planspiegel. Im Gegensatz zum Einkoppel
spiegel ist der Gegenspiegel für Justagezwecke beweglich gelagert. Bei der Justage ist
insbesondere der Abstand beider Spiegel von Bedeutung, da dieser die Anzahl der Umläufe der
eingekoppelten Strahlung maßgeblich beeinflußt. Einkoppel- und Gegenspiegel liegen auf einer
optischen Achse. Dazwischen befindet sich das zu untersuchende Meßvolumen. Hohl- und
Planspiegel dienen der Mehrfachreflexion der eingekoppelten LED-Strahlung. Das ist nötig,
um die für die Erzeugung von gesättigten Signalen langen Weglängen zu erreichen. Die
Module A und B sind nach Justage starr miteinander verbunden (12) und können leicht als
Tauchsonde, als Vorrichtung zur Messung am freien Flüssigkeitsstrahl oder mit klassischer
Küvette ausgebildet werden.
Die Photodiode (9) ist unmittelbar hinter dem transmittierenden Einkoppelspiegel (7) angeord
net. Der Durchmesser des Spiegels ist dem der lichtempfindlichen Fläche der Photodiode
ähnlich. Eine Optik zwischen Spiegel und Photodiode ist nicht erforderlich. Die Transmission
des Spiegels beträgt z. B. 5%. Bei Vernachlässigung einer echten Absorption beträgt dann seine
Reflektivität 95%. Damit ist gewährleistet, daß nach jeder Reflexion stets nur ein kleiner Teil
der Einkoppelstrahlung durch den Spiegel auf den Empfänger gelangt und somit die Ein
koppelstrahlung für weitere Durchläufe durch das Meßvolumen zur Verfügung steht. Bei
optisch sehr dünnen Meßvolumina kann dieser Spiegel als definierter Absorber so ausgelegt
werden, daß eine nahezu vollständige Absorption der eingekoppelten Strahlung immer
realisiert wird. In Abhängigkeit von der Applikation kann mit Hilfe eines Filtereinschubes ein
Kanten- oder Bandpass-Filter zwischen Spiegel und Photodiode gesetzt werden.
Die Photodiode (10) ist auf das Meßvolumen ausgerichtet und mißt die Wechselwirkung
zwischen einfallender LED-Strahlung und Meßvolumen (Remission). Bei ausreichend kleinen
Spiegelabständen ist eine Optik vor dieser Photodiode zur Erhöhung der Photonenzahl nicht
nötig. In Abhängigkeit von der Applikation kann auch hier mit Hilfe eines Filtereinschubes ein
Kanten- oder Bandpass-Filter vor die Photodiode gesetzt werden, um Fluoreszenz und Streu
ung separat zu erfassen. Alternativ können auch zwei Empfänger auf das Meßvolumen
ausgerichtet sein.
LED und Empfänger sind mit einem Verstärker gekoppelt. Die LED werden mit einer
definierten Frequenz strommoduliert; das Nutzsignal wird verstärkt. Der Modul C (3) enthält
die Steuerung und eine Standardschnittstelle. Durch die Verwendung von LED und Halbleiter
empfängern ist die Leistungsaufnahme klein.
Alternativ kann die Einkopplung auch über einen einzigen Lichtwellenleiter (13) erfolgen,
indem spektral zerlegte Strahlung über Monochromator (14) und Lampe (15) zeitlich versetzt
in den Lichtwellenleiter eingekoppelt wird. Des weiteren kann die Strahlung anstelle des Licht
wellenleiters auch über eine Einkoppeloptik bestehend aus Linsen oder Spiegel in das Meßvo
lumen gebracht werden. Außerdem kann die Einkopplung über eine Öffnung im Einkoppel
spiegel erfolgen. Die Einkopplung kann auch mit paralleler Strahlung (z. B. Laser) durchgeführt
werden.
Das im Modul A (1) angeordnete System bestehend aus Strahlungsquelle (16), Linse (17) und
Empfänger (18) realisiert die Messung der an der Grenzfläche zum Meßvolumen specular
reflektierten Strahlung. Hierbei wird die Strahlung schräg auf die Grenzfläche gebracht. Die
Linse bildet die Strahlungsquelle über die reflektierte Strahlung auf den Empfänger ab.
1
Modul A
2
Modul B
3
Modul C
4
Verstärker
5
Interne Strahlungsquellen (z. B. LED)
6
Lichtwellenleiter
7
teildurchlässiger Planspiegel
8
Konkavspiegel
9
,
10
optoelektronischer Empfänger
11
Meßvolumen
12
starre Verbindung
13
Lichtwellenleiter
14
Monochromator
15
Externe Strahlungsquelle
16
Interne Strahlungsquelle für Brechung (z. B. LED)
17
Linse
18
Empfänger
[1] BERGMANN und SCHAEFER: Lehrbuch der Experimentalphysik. Optik. Berlin-New
York, Walter de Gruyter, 1993.
[2] SCHMIDT, W.: Optische Spektroskopie. Weinheim-New York-Basel-Cambridge-Tokyo, VCH Verlagsgesellschaft, 1994.
[3] BAUMBACH, G.: Luftreinhaltung. Berlin-Heidelberg-New York, Springer Verlag, 1992.
[4] DE 41 04 316 A1
[5] DE 41 24 545 A1
[6] DD 301 863 A7
[7] MITTENZWEY, K.-H., J. RAUCHFUSS, G. SINN, H.-D. KRONFELDT: A new fluo rescence technique to measure the total absorption coefficient in fluids. Fres. J. Anal. Chem., 354 (1996) 159-162.
[8] DE 43 37 227 A1
[9] KORTÜM, G.: Reflexionsspektroskopie. Berlin-Heidelberg-New York, Springer Verlag, 1969.
[10] COLWELL, R. N.: Manual of remote sensing. Falls Church, The Sheridan Press, 1983.
[11] Patentanmeldung 196 47 222.9-52, 15.11.1996. Optosens GmbH.
[2] SCHMIDT, W.: Optische Spektroskopie. Weinheim-New York-Basel-Cambridge-Tokyo, VCH Verlagsgesellschaft, 1994.
[3] BAUMBACH, G.: Luftreinhaltung. Berlin-Heidelberg-New York, Springer Verlag, 1992.
[4] DE 41 04 316 A1
[5] DE 41 24 545 A1
[6] DD 301 863 A7
[7] MITTENZWEY, K.-H., J. RAUCHFUSS, G. SINN, H.-D. KRONFELDT: A new fluo rescence technique to measure the total absorption coefficient in fluids. Fres. J. Anal. Chem., 354 (1996) 159-162.
[8] DE 43 37 227 A1
[9] KORTÜM, G.: Reflexionsspektroskopie. Berlin-Heidelberg-New York, Springer Verlag, 1969.
[10] COLWELL, R. N.: Manual of remote sensing. Falls Church, The Sheridan Press, 1983.
[11] Patentanmeldung 196 47 222.9-52, 15.11.1996. Optosens GmbH.
Claims (19)
1. Verfahren für die synchrone Ermittlung der Absorption, Streuung, Fluoreszenz und Bre
chung transmittierender Flüssigkeiten, Gase und Festkörper Meßvolumen), indem Strahlung
definierter Wellenlänge in eine das Meßvolumen enthaltende Mehrfachreflexionsvorrichtung
mit Einkoppel- und Gegenspiegel über den Einkoppelspiegel eingekoppelt wird, diese Ein
koppelstrahlung infolge langer Wege im Meßvolumen nahezu vollständig absorbiert wird, mit
einem unmittelbar hinter einem der beiden Spiegel, der teildurchlässig ist, lokalisierten
Empfänger die transmittierte Einkoppelstrahlung und mit auf das Meßvolumen ausgerichteten
und am Einkoppelspiegel lokalisierten Empfängern die entgegen der Einfallsrichtung gerichtete
Remission (gesättigte Langweg-Remission) gemessen werden, wobei die Absorptionsfähigkeit
aus dem Kehrwert der transmittierten Einkoppelstrahlung und die Streu- und Fluoreszenzfähig
keit indirekt aus der Kombination aus gesättigter Langweg-Remission und transmittierter Ein
koppelstrahlung ermittelt werden, gekennzeichnet dadurch,
daß mit einem weiteren Empfänger die an der Grenzfläche zum Meßvolumen specular reflek
tierte Strahlung gemessen wird, wobei die Brechkraft des Meßvolumens aus der Kombination
aus specular reflektierter Strahlung und transmittierter Einkoppelstrahlung ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1., gekennzeichnet dadurch,
daß die an der Grenzfläche zum Meßvolumen specular reflektierte Strahlung in der Weise
gemessen wird, indem eine Strahlungsquelle auf einen Empfänger abgebildet wird, wobei
zwischen Strahlungsquelle und Empfänger sowohl die abbildende Optik als auch die Grenz
fläche in Reflexionsgeometrie angeordnet sind.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1.-2., gekennzeichnet dadurch,
daß die von der Grenzfläche zum Meßvolumen reflektierte Strahlung von specularen Reflexen
anderer Grenzflächen separiert wird, indem Strahlungsquelle und Empfänger schräg, von einem
zum Einfallslot von Null verschiedenen Winkel justiert und die Dicke des optischen Fensters
ausreichend groß eingestellt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1.-3., gekennzeichnet dadurch,
daß zur korrekten Bestimmung der von der Grenzfläche zum Meßvolumen specular reflektier
ten Strahlungsintensität die mit den direkt auf das Meßvolumen ausgerichteten Empfängern
ermittelten Remissionen verwendet werden, indem von der in Richtung der specularen
Reflexion gerichteten Strahlung eine Intensität, die der vom Meßvolumen herrührenden
Remission proportional ist, abgezogen wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1.-4., gekennzeichnet dadurch,
daß im Falle annähernd konstanter Brechzahl des Meßvolumens die an der Grenzfläche
specular reflektierte Strahlung zur Erfassung von optischen Veränderungen des optischen
Fensters, wie Verschmutzung und Alterung, verwendet und mit der durch dieses Fenster
gemessenen Remission und transmittierten Einkoppelstrahlung kombiniert wird, so daß eine
von den Veränderungen des Fensters unabhängige Remission und transmittierte Einkoppel
strahlung resultieren.
6. Verfahren nach Anspruch 1., gekennzeichnet dadurch,
daß die Fluoreszenz auch unter einem Winkel von 90° zur Einkoppelstrahlung gemessen wird,
wobei die korrekte Fluoreszenz des Meßvolumens und zusätzlich die Absorption des Meßvo
lumens bei der Fluoreszenzwellenlänge ermittelt werden, indem 90°-Fluoreszenz, Remission
und transmittierte Einkoppelstrahlung kombiniert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1., gekennzeichnet dadurch,
daß die Einkoppelstrahlung infolge langer Wege nahezu vollständig in einem zwischen
Einkoppel- und Gegenspiegel lokalisierten lichtleitenden Festkörper absorbiert wird, wobei das
Meßvolumen mit dem lichtleitenden Festkörper in Kontakt ist, so daß die durch den Festkörper
geleitete Einkoppelstrahlung auch durch das Meßvolumen über evaneszente Wellen absorbiert
werden kann und die Absorption des Meßvolumens aus dem Kehrwert der transmittierten
Einkoppelstrahlung ermittelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7., gekennzeichnet dadurch,
daß die Remission gemessen und zur Ermittlung der Absorption des Meßvolumens und/oder
zur Korrektur der transmittierten Einkoppelstrahlung verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1., gekennzeichnet dadurch,
daß im Falle bewegter Meßvolumina die Fließgeschwindigkeit optisch ermittelt wird, indem
in einem 1. Schritt zum einen eine Reflektanz bzw. Remission akkumulierend in einem relativ
großen und definierten Meßzeitintervall als integrale Remission ermittelt wird, so daß diese
von der inherenten Absorptions-, Streu- und Fluoreszenzfähigkeit sowie Brechkraft des
Meßvolumens sowie von dessen Fließgeschwindigkeit abhängt, und zum anderen eine Remis
sion in einer relativ kurzen Zeit als differentielle Remission ermittelt wird, so daß diese aus
schließlich von der inherenten Absorptions-, Streu- und Fluoreszenzfähigkeit sowie Brechkraft
abhängt, und in einem zweiten Schritt beide Remissionssignale kombiniert werden, so daß eine
Größe entsteht, die ausschließlich von der Fließgeschwindigkeit des Meßvolumens abhängt.
10. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß die differentielle und integrale Remission synchron ermittelt werden, wobei die differen
tielle Remission mehrfach innerhalb des für die integrale Remission maßgeblichen Meßzeit
intervalls bestimmt und als von der Fließgeschwindigkeit des Meßvolumens unabhängiger
Mittelwert für die Kombination von differentieller und integraler Remission benutzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß für die Einstellung einer an die Meßbedingungen angepaßten Geschwindigkeitsauflösung
die Größe des von der Anregungsstrahlung bestrahlten Meßvolumen und/oder die Empfänger-
Integrationszeiten variiert werden sowie die Ermittlung der Remission als Impulszahlung
und/oder als Integration an einzelnen Teilchen durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß für die Ermittlung der Fließgeschwindigkeit an verschiedenen Orten der bestrahlten Zone
die Empfänger auf verschiedene Bereiche des Meßvolumens ausgerichtet sind, so daß diese mit
Strahlung aus verschiedenen Volumenbereichen einzeln beaufschlagt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß bei homogenen Meßvolumina, d. h. bei einer nahezu konstanten inherenten Absorptions-,
Streu- und Fluoreszenzfähigkeit ausschließlich die integrale Remission ermittelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß die Fließgeschwindigkeit ohne Einkoppel- und Gegenspiegel ermittelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß die Fließgeschwindigkeit mittels der Absorption ermittelt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß zur Feststellung der Zustände fließend und nichtfließend der Zustand nichtfließend durch
ein von der Zeit unabhängiges Verhalten und der Zustand fließend durch Meßwertänderungen
erfaßt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 9., gekennzeichnet dadurch,
daß die Rotationsgeschwindigkeit von strudelartigen Elementen im Meßvolumen indirekt über
die zeit- und ortsaufgelöste optische Inspektion des Strudels ermittelt wird, indem dessen Lage
und Geometrie als Maß für die Geschwindigkeit benutzt werden.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, indem zur divergenten Einkopplung von
Strahlung in das Meßvolumen ein justierbarer Lichtwellenleiter unmittelbar am Rand des fest
stehenden Einkoppelspiegels, der ein teildurchlässiger sphärischer oder Planspiegel ist,
lokalisiert ist, zur Mehrfachreflexion der in das Meßvolumen eingekoppelten Strahlung dem
Einkoppelspiegel ein für Justagezwecke beweglicher Gegenspiegel, der ein sphärischer oder
Planspiegel ist, gegenübersteht, zur Messung der durch den teildurchlässigen Einkoppelspiegel
transmittierten Einkoppelstrahlung ein Empfänger unmittelbar hinter dem Einkoppelspiegel
angeordnet ist und zur Messung der Langweg-Remission auf das Meßvolumen ausgerichtete
optoelektronische Empfänger am Einkoppelspiegel angeordnet sind, gekennzeichnet dadurch,
daß zur Messung einer an der Grenzfläche zum Meßvolumen specular reflektierten Strahlung
eine Strahlungsquelle, eine abbildende Optik, die Grenzfläche zum Meßvolumen und ein
Empfänger auf einer gemeinsamen optischen Achse lokalisiert sind, wobei Strahlungsquelle
und Empfänger eine Reflexionsanordnung mit einem vom Lot verschiedenen Einfalls- und
Reflexionswinkel sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18., gekennzeichnet dadurch,
daß zwischen dem Einkoppel- und Gegenspiegel anstelle des Meßvolumens ein lichtleitender
Festkörper angeordnet ist, der mit dem Meßvolumen in Kontakt ist, wobei mindestens die
Eintritts- und Austrittsfenster bezüglich der Einkoppelstrahlung nicht mit dem Meßvolumen in
Kontakt sind.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19730826A DE19730826A1 (de) | 1996-11-15 | 1997-07-18 | Kombinierte Absorptions- und Reflektanzspektroskopie zur synchronen Ermittlung der Absorption, Fluoreszenz, Streuung und Brechung transmittierender Flüssigkeiten, Gase und Festkörper |
AU55477/98A AU5547798A (en) | 1996-11-15 | 1997-11-14 | Method and device for combined absorption and reflectance spectroscopy |
US09/308,262 US6124937A (en) | 1996-11-15 | 1997-11-14 | Method and device for combined absorption and reflectance spectroscopy |
PCT/DE1997/002718 WO1998022802A1 (de) | 1996-11-15 | 1997-11-14 | Verfahren und vorrichtung zur kombinierten absorptions- und reflektanzspektroskopie |
EP97951785A EP0938658A1 (de) | 1996-11-15 | 1997-11-14 | Verfahren und vorrichtung zur kombinierten absorptions- und reflektanzspektroskopie |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996147222 DE19647222C1 (de) | 1996-11-15 | 1996-11-15 | Verfahren und Vorrichtung zur kombinierten Absorptions- und Remissionsspektroskopie für die Ermittlung der Absorptions-, Streu- und Fluoreszenzfähigkeit transmittierender Flüssigkeiten, Gase und Festkörper |
DE19730826A DE19730826A1 (de) | 1996-11-15 | 1997-07-18 | Kombinierte Absorptions- und Reflektanzspektroskopie zur synchronen Ermittlung der Absorption, Fluoreszenz, Streuung und Brechung transmittierender Flüssigkeiten, Gase und Festkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19730826A1 true DE19730826A1 (de) | 1999-01-21 |
Family
ID=26031306
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19730826A Ceased DE19730826A1 (de) | 1996-11-15 | 1997-07-18 | Kombinierte Absorptions- und Reflektanzspektroskopie zur synchronen Ermittlung der Absorption, Fluoreszenz, Streuung und Brechung transmittierender Flüssigkeiten, Gase und Festkörper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19730826A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10130862A1 (de) * | 2001-06-28 | 2003-01-23 | Conducta Endress & Hauser | Prozeßmessstelle |
EP2249145A3 (de) * | 2009-05-07 | 2013-01-09 | KROHNE Optosens GmbH | Vorrichtung zur Messung der Fluoreszenz eines Mediums |
-
1997
- 1997-07-18 DE DE19730826A patent/DE19730826A1/de not_active Ceased
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10130862A1 (de) * | 2001-06-28 | 2003-01-23 | Conducta Endress & Hauser | Prozeßmessstelle |
EP2249145A3 (de) * | 2009-05-07 | 2013-01-09 | KROHNE Optosens GmbH | Vorrichtung zur Messung der Fluoreszenz eines Mediums |
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