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DE19709649A1 - Meßanordnung zur Erfassung von toxischen, subtoxischen, chronisch toxischen und/oder stimulierenden Effekten von Wirk- und Schadstoffen mit Hilfe von Perfusionszellkulturen - Google Patents

Meßanordnung zur Erfassung von toxischen, subtoxischen, chronisch toxischen und/oder stimulierenden Effekten von Wirk- und Schadstoffen mit Hilfe von Perfusionszellkulturen

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DE19709649A1
DE19709649A1 DE1997109649 DE19709649A DE19709649A1 DE 19709649 A1 DE19709649 A1 DE 19709649A1 DE 1997109649 DE1997109649 DE 1997109649 DE 19709649 A DE19709649 A DE 19709649A DE 19709649 A1 DE19709649 A1 DE 19709649A1
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DE
Germany
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measuring arrangement
arrangement according
cell culture
toxic
biosensors
Prior art date
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Withdrawn
Application number
DE1997109649
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English (en)
Inventor
Wolf-Dieter Dipl Chem Juelich
Thomas Von Dr Woedtke
Peter U Dr Ing Abel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
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Publication date
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Publication of DE19709649A1 publication Critical patent/DE19709649A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/54Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving glucose or galactose
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N33/00Investigating or analysing materials by specific methods not covered by groups G01N1/00 - G01N31/00
    • G01N33/48Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
    • G01N33/50Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
    • G01N33/5005Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving human or animal cells

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  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Apparatus Associated With Microorganisms And Enzymes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung zur Erfassung von toxischen, subtoxischen, chronisch toxischen und/oder stimulierenden Effekten von Wirk- und Schadstoffen mittels Biosensoren, die in verschiedenen Kompartimenten von Zellkultursystemen die kontinuierliche Bestimmung von Stoffwechselparametern unter unterschiedlichen Kulturbedingungen und Einflüssen auf diese realisieren. Ziel der Erfindung ist die kontinuierliche spezifische Erfassung und Beurteilung des Zellwachstums in Perfusionszellkulturen zur Früherkennung von Einflußfaktoren in Verbindung mit einer Warn- oder Alarmvorrichtung.
Aufgabe der Erfindung ist die kontinuierliche und spezifische Überwachung und rechtzeitige Erkennung von Einflußfaktoren auf den Stoffwechsel perfundierter Zellen zur Realisierung stoffwechselkinetischer Untersuchungen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Biosensoren zur kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Messung von Stoffwechselprodukten von Zellkulturen eingesetzt werden. Erfindungsgemäß sind dafür insbesondere enzymatische Glucosesensoren geeignet. Die Sensoren werden entweder direkt in dem die Zellkultur durchströmenden Flüssigkeitsstrom angeordnet oder können sich in einem separaten Meßsystem befinden, bei dem kontinuierlich oder diskontinuierlich ein Austausch mit dem die Zellen umströmenden Medium erfolgt. Ferner ist bei Verwendung einer Gradienten-Perfusionszellkultur die parallele oder zeitlich versetzte biosensorische Messung in verschiedenen Medien möglich.
Anwendungsgebiete der erfindungsgemäßen Anordnung von Biosensoren sind die kontinuierliche Überwachung von Langzeitkulturen, und die Überwachung der Qualität von Oberflächen- und Trinkwasser, von Böden in wäßrigen Extrakten und von Luftschadstoffen nach vorheriger Überführung in ein wäßriges System.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft die Anordnung von Biosensoren bzw. biosensorischen Systemen im Zusammenhang mit Perfusionszellkulturen zur kontinuierlichen Erfassung und Überwachung biochemischer Stoffwechselparameter der perfundierten Zellen. Die erfindungsgemäße Anwendung von Biosensoren ist besonders dort geeignet, wo die mittels der Biosensoren kontinuierlich erfaßbaren Parameter frühzeitig durch äußere Einflüsse hervorgerufene Veränderungen und/oder Störungen des Stoffwechsels der Zellen erkennen lassen, bevor beispielsweise in der Perfusionslösung Schadstoffe in toxischen Konzentrationen auftreten.
Erfindungsgemäße Anordnungen von Biosensoren im Zusammenhang mit perfundierten Zellkulturen sind insbesondere für die Überwachung von Oberflächen- und Trinkwasser, und von schadstoffgefährdeten Zuflüssen, an Ausgängen von Wasserreinigungs- und Kläranlagen, und zur Untersuchung von anderen wäßrigen Medien und Böden, also für den Einsatz in der Umweltmedizin und im Umweltschutz, geeignet.
Charakterisierung der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daß Zellkulturexperimente unter Perfusionskulturbedingungen die Aussagekraft zytologischer Untersuchungen stark erhöhen (Minuth W.W.: Vorrichtung für die Kultivierung von Zellen DE 39 23 279; 1991; Minuth W.W.: Apparatus for cultivating cells, US-Patent No. 5, 190, 878, 1993). Unter den Bedingungen der Perfusionszellkultur wird die Unterlage für die Zellen optimiert, das Subkultivieren unterlassen und die Zellen werden permanent mit neuem Kulturmedium umströmt. Dadurch werden sowohl ständig Nährstoffe zugeführt als auch Nährstoffe und Stoffwechselprodukte abgeführt. Durch das Weglassen mitotisch wirkender Stimuli kann die Zelle in einer organtypischen Interphase gehalten werden.
Auch in der Perfusionszellkultur können die Zellen mit Hilfe spezieller Vorrichtungen, die ebenfalls dem Stand der Technik zuzuordnen sind, morphologisch unter dem Mikroskop beurteilt werden. Bekannt ist ferner, metabolische Aktivitäten der Zellkultur durch Messung unspezifischer physikalisch-chemischer Parameter wie pH-Wert und Sauerstoffpartialdruck mit Hilfe von Sensoren zu erfassen. Diese Parameter sind lediglich als globale Kriterien für Vitalität und Reaktivität der Zellkulturen geeignet (M. Brischwein, W. Baumann, R. Ehret, A. Schwinde, M. Kraus, B. Wolf: Naturwissenschaften 83 (1996) 193-200).
Für eine differenzierte Beurteilung ist jedoch die spezifische Messung von Substraten und Produkten des Zellstoffwechsels in Perfusionszellkulturen erforderlich, die bisher noch nicht verwirklicht wurde. Das gilt insbesondere für die Testung von Wirkstoffen in standardisierten Zellkulturen, bei der eine umfassende Mehrparameteranalyse gefordert wird (M. Brischwein et al.: Naturwissenschaften 83 (1996) 193-200), die aber allein mit der Messung unspezifischer Parameter nicht realisiert werden kann. Die Erfassung subtoxischer und chronisch toxischer Effekte, die bei der Untersuchung von Umweltnoxen eine Rolle spielen und die nicht zu einer Verschiebung des extrazellulären Milieus führen, ist mit dem bisherigen Stand der Technik nicht realisierbar.
Für die umfassende Charakterisierung des Zellstoffwechsels geeignete enzymatische Biosensoren sind prinzipiell bekannt und bisher zur Erfassung von für die Überwachung der Stoffwechselsituation relevanten biochemischen Spezies in der klinischen Diagnostik eingesetzt worden. So wurden enzymatische Glucose- und Lactatsensoren mit dem Ziel der Erfassung der Glukose- bzw. Lactatkonzentration im Blut, in der interstitiellen Flüssigkeit des subcutanen Gewebes sowie in anderen intrakorporalen Meßkompartimenten entwickelt (P. Abel, W.-D. Jülich, Th. von Woedtke, U. Fischer, A. Kramer: Implantierbare Biosensor- und Pharmakaapplikationsanordnung und Verfahren zur Sterilisation, DE 43 31 934 C1 (1995); P. Abel, W. Kautek, Th. von Woedtke, J. Krüger: Membran und Anordnung für definierten Analyt-Transfer, Reg.-Nr. P 195 47 923.8, eingereicht 7.12.95). Ein Einsatz von enzymatischen Biosensoren in Perfusionszellkultursystemen ist bisher nicht bekannt.
Eine kontinuierliche spezifische Erfassung und Beurteilung des Zellwachstums in Perfusionszellkulturen ist bisher nicht möglich. Die morphologische Beurteilung erlaubt nur Momentaufnahmen. Nur stärkere Einflüsse, die zu einer veränderten Morphologie der Zellen und/oder zu einer Verschiebung des extrazellulären Milieus führen, können erfaßt werden. Damit ist ein Frühwarnsystem ausgeschlossen. Weiterhin ist ein Einsatz der dem Stand der Technik entsprechenden Perfusionszellkultur zur kontinuierlichen Überwachung z. B. von umwelthygienisch relevanten Medien (Wasser, Boden oder Luft) nicht möglich. Die Kombination einer Perfusionszellkultur mit einer Alarmvorrichtung ist bisher nicht in Betracht gezogen worden.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist die kontinuierliche spezifische Erfassung ausgewählter, den Stoffwechselzustand perfundierter Zellkulturen charakterisierender biochemischer Stoffwechselparameter mittels Biosensoren zur Überwachung und frühzeitigen Erkennung von schädigenden Einflüssen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine kontinuierliche und spezifische Erfassung von Stoffwechselvorgängen in einer Zellkultur zu realisieren und damit stoffwechselkinetische Untersuchungen zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Biosensoren zur kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Messung von Stoffwechselprodukten von Zellkulturen eingesetzt werden. Erfindungsgemäß sind dafür insbesondere enzymatische Glukosesensoren geeignet. Die Sensoren werden entweder direkt in dem die Zellkultur durchströmenden Flüssigkeitsstrom angeordnet oder können sich in einem separaten Meßsystem befinden, bei dem kontinuierlich oder diskontinuierlich ein Austausch mit dem die Zellen umströmenden Medium erfolgt. Ferner ist bei Verwendung einer Gradienten-Perfusionszellkultur die parallele oder zeitlich versetzte biosensorische Messung in verschiedenen Medien möglich.
Vorhandene kommerzielle Zellkultursystem wie das Perfusionskultursystem (Minucells and Minutissue Vertriebs-GmbH, Bad Abbach) oder das PhysioControl-Microsystem (Physikalische Technische Studien GmbH, Freiburg) können mit dem erfindungsgemäßen Biosensorsystem nachgerüstet werden.
Die Erfindung gestattet eine mit anderen Methoden bisher nicht mögliche kontinuierliche Überwachung von Langzeitkulturen. Dadurch eröffnen sich völlig neue Perspektiven für Untersuchungen zur subakuten, akuten und chronischen toxischen Effekten von Wirk- und Schadstoffen. Bei der Untersuchung zur chronischen Intoxikation wird durch die Erfindung eine völlig neue Qualität erreicht. Die Erfindung gestattet es, Untersuchungen in einem Konzentrationsbereich durchzuführen, der noch nicht zum Absterben der Zellen führt. Damit wird eine wesentlich bessere Einschätzung der Gefährdungsmöglichkeiten durch chronisch einwirkende Umweltschadstoffe möglich. Wird die Erfindung bei der Überwachung der Umweltmedien eingesetzt, beispielsweise bei der Überwachung von Oberflächen- oder Trinkwasser, kann die Meßanordnung zweckmäßigerweise mit einer Alarmvorrichtung gekoppelt werden. Bei der Überwachung von Böden ist die Untersuchung von wäßrigen Extrakten möglich, bei der Untersuchung der Luft müssen eventuelle Schadstoffe vorher in ein wäßriges System überführt werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einigen Ausführungsbeispielen erläutert werden.
Beispiel 1 Glucoseverwertung in einer nicht stationären Phase
Methodik: Es wurde ein Perfusionskultursystem (Minucells and Minutissue Vertriebs-GmbH, Bad Abbach) eingesetzt.
Vorkultur: Humane Amnionepithelzellen (FL-Zellen) wurden trypsiniert. 100 µl einer Zellsuspension (3 × 106 Zellen/ml) in Wachstumsmedium (Dulbecco modifiziertes Eagle- Medium mit 10% neonatales Kälberserum, 1% Natriumhydrogencacbonat und 2% Antibiotika) werden auf einen Zellträger (Thermanox Nunc Inc) gebracht und 24 h bei 37°C und 5% CO2-Gehalt bebrütet, bis ein geschlossener Zellrasen entsteht.
Perfusionszellkultur: Der bewachsene Zellträger wird in den Perfusionsträger überführt. Kulturmedium (MEM Dulbecco mit 1% Hepes und 0,1% Natriumhydrogencarbonat und N- Acetyl-L-alanyl-L-Glutamin) mit einem 10%igen Zusatz der zu untersuchenden Probe bzw. bei der Kontrolle mit sterilem destilliertem Wasser wird bei 37°C mit einer Geschwindigkeit von 1 ml/h über den Träger gepumpt, so daß die Zellen ständig mit frischen Nährstoffen versorgt und die Stoffwechselprodukte ständig abgeführt werden. Hinter die Zellkultur wird erfindungsgemäß ein enzymatischer Glucosesensor angeordnet. Über einen Meßverstärker mit Datenspeicher werden die Signale kontinuierlich aufgezeichnet. Durch Berechnung der Differenz zwischen der gemessenen Glucosekonzentration hinter der Perfusionszellkultur und der bekannten und konstanten Glucosekonzentration des perfundierten Kulturmediums wird der Glucoseverbrauch der Zellkultur festgestellt.
Ergebnisse: Innerhalb der ersten 10 h steigt die Glukoseverwertung in einer Perfusionszellkultur kontinuierlich an. In dieser Phase überwiegen offenbar mitotische Prozesse, die mit einer ansteigenden Stoffwechselaktivität verbunden sind, die erfindungsgemäß über einen erhöhten Glucoseverbrauch der Zellkultur direkt erfaßt werden kann.
Beispiel 2 Glukoseverwertung in einer postmiotischen Interphase
Methodik: wie im Beispiel 1, jedoch biosensorische Erfassung der Glukoseverwertung in einer Langzeitkultur über 72 h.
Ergebnisse: Nach Abschluß der mitotischen Initialphase mit ansteigender Stoffwechselaktivität, charakterisiert durch zunehmenden Glucoseverbrauch in der Perfusionszellkultur (s. Bsp. 1), wird ein sehr stabiles Meßsignal erhalten, das anzeigt, daß es gelungen ist, die Zellen in einer organtypischen Interphase des Stoffwechsels mit einer konstanten Stoffwechselaktivität zu halten. Erfindungsgemäß ist die erreichte stabile Stoffwechselsituation über den konstanten Glucoseverbrauch in der Perfusionszellkultur, bezogen auf die Glucose-Ausgangskonzentration in der Nährlösung, biosensorisch direkt erfaßbar (Abb. 1, Mittelwerte aus n = 4 Messungen).
Beispiel 3 Glukoseverwertung unter dem Einfluß eines Wirkstoffes
Methodik: wie in Beispiel 2
Ergebnisse: Nach ansteigender Stoffwechselaktivität in der Initialphase (vgl. Bsp. 1) und anschließender stabiler Stoffwechselsituation (vgl. Bsp. 2) wird infolge Einwirkung eines Wirkstoffes die Stoffwechselsituation der Zellkultur in charakteristischer Weise derart verändert, daß es zu einem erhöhten Glucoseverbrauch in der Zellkultur kommt, meßbar als Verringerung der Glucosekonzentration nach der Perfusionszellkultur im Vergleich zur Ausgangskonzentration im Kulturmedium. Nach Absetzen des Wirkstoffs kommt es zu einer allmählichen Normalisierung und erneuten Stabilisierung der Stoffwechselsituation (Abb. 2). Erfindungsgemäß konnte durch kontinuierliche Überwachung des Glucoseverbrauches durch die Zellkultur eine im subtoxischen Bereich liegende Beeinflussung der Stoffwechselaktivität der Zellkultur durch den Wirkstoff erfaßt werden.

Claims (8)

1. Meßanordnung zur Erfassung von toxischen, subtoxischen, chronisch toxischen und/oder stimulierenden Effekten von Wirk- und Schadstoffen mit Hilfe von Perfusionszellkulturen, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Einbau von Biosensoren in verschiedenen Kompartimenten eines Zellkultursystems eine kontinuierliche und/oder diskontinuierliche Erfassung von Stoffwechselparametern unter verschiedenen Kulturbedingungen und unter dem Einfluß stimulierender und hemmender Stoffe bei akuter oder chronischer Einwirkung möglich wird.
2. Meßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines enzymatischen Glucosesensors die Glucoseverwertung in einer Perfusionszellkultur kontinuierlich oder diskontinuierlich erfaßt wird.
3. Meßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verwendung von für andere Substrate spezifischen Biosensoren weitere für die Stoffwechselsituation relevante biochemische Spezies kontinuierlich oder diskontinuierlich erfaßt werden.
4. Meßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über einen angepaßten Algorithmus die biosensorisch erfaßten Meßwerte analysiert und für weitere Funktionen, z. B. Zuführung weiterer Substrate und Zusätze zum Medium und/oder für Alarmfunktionen genutzt werden.
5. Meßanordnung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die biosensorische Erfassung von Stoffwechselparametern parallel oder zeitlich versetzt in verschiedenen Medien eines Gradientensystems erfolgt.
6. Meßanordnung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Hilfe von Biosensoren erhaltenen Informationen zum Aufbau eines Überwachungs- und Warnsystems für umwelthygienische Untersuchungen dienen.
7. Meßanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen der kontinuierlichen Überwachung von Wasser, Luft und Boden bei Überschreitung einer Schwelle ein Alarm ausgelöst wird.
8. Meßanordnung nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das System zur toxikologischen Charakterisierung von Wirkstoffen im akuten, subakuten und chronischen Versuch eingesetzt wird.
DE1997109649 1997-03-07 1997-03-07 Meßanordnung zur Erfassung von toxischen, subtoxischen, chronisch toxischen und/oder stimulierenden Effekten von Wirk- und Schadstoffen mit Hilfe von Perfusionszellkulturen Withdrawn DE19709649A1 (de)

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