DE1966479B2 - Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen Pfählen im Boden - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen Pfählen im BodenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen
Pfählen im Boden durch Einführen eines Injektionsrohres mit mindestens einer Auslaßöffnung in
den Boden und Einspritzen einer fließfähigen Zubereitung durch das Injektionsrohr, die im Boden mit dem
damit durchdrungenen Erdreich zu einem festen Körper aushärtet.
Es ist ein Verfahren zum Herstellen von Pfählen oder Verpreßankern im Boden aus der DE-AS 11 29 894
bekannt, bei denen eine chemische Flüssigkeit in den Boden injiziert, die unmittelbar vor der Injektion durch
Mischen zweier oder mehrerer chemisch miteinander reagierender Komponenten erhalten wird, wobei
zunächst das in den Bodenhohlräumen befindliche Wasser durch das chemische Gemisch verdrängt wird
und wobei dann durch chemische Reaktion der verschiedenen, angewandten Komponenten wasserunlösliche
feste Massen in den Hohlräumen zwischen den Bodenteilchen gebildet werden, die den Boden verfestigen.
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß von dem Zeitpunkt ab, in welchem die verschiedenen
chemischen Komponenten zusammengemischt werden, die Verfestigungsreaktion des Gemisches beginnt.
Dieses Festwerden des chemischen Gemisches führt zu einem raschen Viskositätsanstieg, wobei das Gemisch
schnell eine gelartige Konsistenz annimmt.
Dies führt zu Pfropfbildung an den Ausgängen der Injektionsvorrichtung im Boden, wobei das feste
Reaktionsprodukt einen Durchgang der nicht reagierten Flüssigkeitsanteile verhindert.
Verwendet man andererseits eine chemische Zubereitung, die sich nur langsam verfestigt, so ist es zwar
möglich, den Viskositätsanstieg in der Injektionsvorrichtung niedrig zu halten, jedoch bleibt die chemische
Zubereitung auch nach Erreichen der zu behandelnden Bodenstelle noch dünnflüssig. Sie wird dann durch das
im Boden anwesende Wasser verdünnt, so daß die Verfestigung noch weiter verzögert und die injizierte
chemische Zubereitung gelegentlich durch das Grundwasser von der zu behandelnden Bodenstelle zu
anderen Stellen transportiert wird.
Somit sollte bei dem herkömmlichen Verfahren die angewandte chemische Zubereitung zwei sich grundsätzlich
widersprechende Eigenschaften aufweisen. Sie sollte nämlich einerseits eine gute Fließbarkeit in der
Injektionsvorrichtung besitzen, andererseits jedoch an der gewünschten Stelle rasch fest werden. Wegen dieses
Widerspruchs besteht die einzige bekannte Methode zur Regelung der Verfestigungsgeschwindigkeit der
chemischen Flüssigkeit darin, die Geschwindigkeit der chemischen Reaktion entlang der ansteigenden Zeit-Viskositäts-Kurve
zu steuern, wobei man den Viskositätsanstieg zu Beginn der Injektion so niedrig wie
möglich hält, die Viskosität aber nach einer gewissen Zeit rasch ansteigen läßt Da die Geschwindigkeit der
chemischen Reaktion jedoch immer von der Umgebungstemperatur, der Konzentration der chemischen
Zubereitung, dem Verhältnis der chemischen Komponenten zueinander abhängt, ist die Regelung äußerst
schwierig. Hierzu treten in der Praxis noch weitere Komplikationen, wie ζ B. die unterschiedlichen Bodenbedingungen,
die Leistungsfähigkeit der Injektionsvorrichtung, die unterschiedliche Erfahrung des Bedienungspersonals
auf.
Ein derart kompliziertes Verfahren, das überdies noch eine große technische Erfahrung erfordert ist für ein Arbeiten an nicht einzusehenden Stellen, vor allem im Boden nicht günstig.
Ein derart kompliziertes Verfahren, das überdies noch eine große technische Erfahrung erfordert ist für ein Arbeiten an nicht einzusehenden Stellen, vor allem im Boden nicht günstig.
Bei herkömmlichen Bodenverfestigungsverfahren durch Injektion chemischer Zubereitungen sind die
durch die injizierte chemische Zubereitung gebildeten verfestigten Erdklumpen in der Nähe der Auslaßöffnungen
der Injektionsrohre kugel- oder zylinderförmig und im Schnitt von einheitlicher Festigkeit Es ist jedoch
keinesfalls unbedingt notwendig, daß die Erdklumpen
» im Schnitt einheitlich fest sind, ja es ist rationeller und
wirtschaftlicher, daß sie Erdzellen darstellen, bei denen nur die äußeren Oberflächen verfestigt sind, das Innere
aber nicht Beim herkömmlichen Verfahren der Injektion einer chemischen Zubereitung war es fast
unmöglich, zellen- oder schalenförniige Erdklumpen herzustellen. Selbst wenn dies möglich gewesen wäre,
wäre ihre mechanische Festigkeit zu niedrig gewesen, so daß sie ohne praktischen Nutzen gewesen wäre.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit
Fußerweiterungen versehenen Pfählen im Boden anzugeben, das die voranstehend beschriebenen
Schwierigkeiten bei der Injektion chemischer Zubereitungen in den Boden auf wirksame und billige Weise
behebt.
Diese Aufgabe wird nun durch das im Patentanspruch angegebene erfindungsgemäße Verfahren gelöst. Das
Verfahren der Erfindung ist außerordentlich wirksam und läßt sich sehr leicht durchführen.
Verwendet man beim erfindungsgemäßen Verfahren eine fließbare Zubereitung, die eine Isocyanatverbindung
von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht enthält, so ist das durch Reaktion mit Wasser
entstehende Reaktionsprodukt sehr zäh und ein
bo Festkörper von hoher mechanischer Festigkeit; die
dabei auftretenden flüchtigen Stoffe sind nicht giftig. Festkörper, die zu einem hohen Anteil reaktionsfähige
Isocyanatgruppen enthalten, sind leicht zugänglich; die Isocyanatverbindung hat nur den einen Nachteil, daß sie
b5 eine verhältnismäßig hohe Viskosität besitzt und daher
dem Eindringen in Boden- oder Bauteile-Hohlräume einen großen Widerstand entgegensetzt und schwierig
zu injizieren ist.
Im .erfindungsgemäßen Verfahren verwendet man
daher bevorzugt ein fließbares Gemisch, das aus einer Isocyanatverbindung und einem Derivat einer Silanverbindung besteht Dies hat den bemerkenswerten Vorteil,
daß das Silanderivat als Lösungsmittel für die Isocyanatverbindungen dient und die Viskosität herabsetzt, wodurch das Eindringen in die Hohlräume
erleichtert wird. Obwohl dieses Silanderivat ein bloßes
Verdünnungsmittel darstellt, unterliegt es wie die Isocyanatverbindung der Hydrolyse unter Bildung eines
wasserunlöslichen Reaktionsprodukts, das mit dazu dient, die Poren zu verstopfen. Das bei der Hydrolyse
des Silanderivats entstehende Reaktionsprodukt ist zwar für sich allein spröde, doch kann es einen
Pestkörper von äußerst großer Zähigkeit und hoher Druckfestigkeit bilden, wenn es zusammen rr.it dem Gel
vorliegt, das durch die Reaktion des Silanderivats mit Wasser gebildet worden ist
So kann man Hohlräume haltbar unter Abdichtung ausfüllen, wie dies z. B. bei der Verbreiterung des Fußes
von Pfählen u.dgl. erforderlich ist Verwendet man ein Flüssigkeitsgemisch gemäß Erfindung, so reagiert dieses
bei Berührung mit Wasser so schnell, daß der sich bildende Festkörper vom strömenden Grundwasser
nicht weggespült werden kann. Wird bei der Hydrolyse des Silanderivats unter Bildung eines Silikatgels ein
reaktiven Wasserstoff enthaltender Alkohol gebildet, der leicht mit der Isocyanatverbindung reagiert, so
bildet sich in besonders vorteilhafter Weise rasch ein Festkörper.
Das freigesetzte Gas verdrängt kurzzeitig überschüssiges Grundwasser. Der wirksame Verfestigungsbereich
wird beim erfindungsgemäßen Verfahren durch die Gasblase weit ausgedehnt
35
Als Beispiel für eine im erfindungsgemäßen Verfahren sehr wirksam verwendbare chemische fließbare
Zubereitung kann eine Isocyanatverbindung genannt werden, die der allgemeinen Formel R — (NCO)n
entspricht, oder eine andere Gruppe von Isocyanatverbindungen, die durch Reaktion der erwähnten Isocyanatverbindungen mit anderen Verbindungen, enthaltend
aktiven Wasserstoff und die damit verbundene Eigenschaft der Reaktivität gegenüber Wasser, erhalten
werden. Diese Verbindungen können leicht mit Grundwasser unter Bildung einer wasserunlöslichen
hochpolymeren Verbindung unter Freisetzung von Kohlendioxyd-Gas polymerisieren.
In der voranstehenden Formel R — (NCO)n bedeutet
R eine organische Gruppe, wie eine aliphatische und/oder aromatische Gruppe; η bedeutet die Zahl 2
oder eine größere Zahl.
Beispiele für derartige Isocyanate sind: 2,4-Toluoldiisocyanat, 2,6-Toluoldiisocyanat, ein Gemisch von 2.4-
und 2,6-Toluoldiisocyanat, rohes Toluoldiisocyanat, Diphenylmethan-M-diisocyamat, Polyalkylenpolyisocyanat, m-Phenylendiisocyanatc, Hexamethylen-l,6-diisocyanat o-, m- und p-Xyloldiisocyanate, Methylen-bis-p-
phenylendiisocyanat und Polyallylenpolyphenylisocyanat; und Vorpolymere, die eine endständige Isocyanatgruppe enthalten und durch Reaktion eines Überschusses dieser voranstehend anfänglich genannten Isocyanate mit aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen
erhalten wurden.
Beispiele für aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindungen, die für die Herstellung der Vorpolymeren
verwendet werden können, sind Wasser, Alkohole, organische Säuren, Anvne u.dgl.; zwei- und mehrwertige
Alkohole sind bevorzugt, z. B. Ätliylenglykol, Propylenglykol, Diäthylenglykol, Glycerin, Trimethyloläthan,
Trimethylolpropan und Pentaerythrit, sowie Ricinusöl und seine Derivate und Polyäther mit endständigen
Hydroxylgruppen sowie Polyester.
Der in dieser Beschreibung verwendete Ausdruck »Wasser« umfaßt nicht nur das gewöhnliche Wasser,
sondern bedeutet den allgemeinen Ausdruck »aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindung«. So werden die
voranstehend beschriebenen, aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen als Wasser angesehen.
Die genannten Polyäther mit endständigen Hydroxylgruppen sind die Additions-Polymerisations-Produkte
zwischen niedrigmolekularen Verbindungen, die aktiven Wasserstoff enthalten und Alkylenoxiden, und in diesem
Fall ist es wünschenswert, niedrigmolekulare Verbindungen auszuwählen, die zwei oder mehr aktive
Wasserstoffatome pro Molekül enthalten. Als Beispiele für solche Polyäther können die Reaktionsprodukte
zwischen einer oder mehreren der folgenden, aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen genannt werden: Wasser, Äthylenglykol, Propylenglykol, Glycerin,
Trimethylolpropan, Sorbit Saccharose, Phosphorsäure, hypophosphorige Säure, Orthophosphorsäure, Phosphorsäurederivate, wie Glycerophosphorsäure, Ammoniak, Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Äthylentriamin
oder Harnstoff u.dgl., und einer oder mehreren der folgenden Alkyienoxyde: Äthylenoxid, Propylenoxyd,
23-Butylenoxyd, Tetrahydrofuran, Epichlorhydrin, Styroloxyd u.dgl.
Beispiele für Polyester mit endständigen Hydroxylgruppen sind die Produkte, die durch Reaktion
mehrbasischer organischer Säuren mit einem Überschuß mehrwertiger Alkohole erhalten werden; hierfür
eignen sich als mehrbasische Säuren Oxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäureanhydrid,
Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, Trimellithsäure u.dgl.; als mehrwertige Alkohole
eignen sich hierfür Äthylenglykol, Propylenglykol, Diäthylenglykol, Dipropylenglykol, 13-Butylenglykol,
1,4-Butylenglykol, Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol,
1,3,6-Hexantriol, Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Sorbit und Gemische davon.
Die Polyester können durch Hinzufügen kleiner Mengen organischer einbasischer Säuren und einwertiger Alkohole modifiziert werden. Auch sind Polyester
mit endständigen Hydrocylgruppen, die durch Polymerisation von Oxysäuren erhalten worden sind, und
Lactonverbindungen brauchbar. Als organische Säuren können auch all die organischen Säuren verwendet
werden, die zur Herstellung der vorgenannten Polyester mit endständigen Hydroxylgruppen dienen; Polyester
mit endständigen Hydroxylgruppen, die aus den erwähnten organischen Säuren und Rohstoffen zur
Herstellung der erwähnten Polyäther mit endständigen Hydroxylgruppen hergestellt wurden, können ebenso
verwendet werden.
Als Amine können primäre und sekundäre Amine verwendet werden, z. B. Ammoniak, Methylamin,
Hydrazin, Äthylendiamin, Diäthylentriamin und Polyamide mit endständigen Amingruppen; Vorpolymerisate mit endständigen Isocyanatgruppen, die aus Aminen
und überschüssigem Polyisocyanat hergestellt sind, sind jedoch im allgemeinen bei der Lagerung nicht stabil und
sind daher nicht brauchbar.
Gemäß der Erfindung werden Isocyanate bevorzugt, die im flüssigen Zustand vorliegen oder, wenn sie selbst
fest sind, sich in einem Lösungsmittel lösen und dann unter den Anwendungsbedingungen als Flüssigkeit
vorliegen. In dieser Form eigne» sich Isocyante genauso
gut Ferner ist es möglich, die Viskosität der Flüssigkeit mit geeigneten Lösungsmitteln je nach den Bodenbedingungen
an der zu injizierenden Stelle einzustellen, um die für das Arbeiten erforderliche Viskosität aufrechtzuerhalten.
Im allgemeinen e:ignet sich eine Viskosität von 1 bis 2000 mPa s, und es ist ein Isocyanatgruppengehalt
von 2% und mehr wünschenswert. Als Lösungsmittgel
werden solche verwendet, die keine mit der Isocyanatgruppe reagierende Gruppen und kein Wasser enthalten,
z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe, Ketone, Ester, Äther und Alkylhalogenide.
Praktische Beispiele sind Benzol, Toluol, Xylol, Aceton, Methyläthylketon, Ätbylacetat, Butylacetat,
Cellosolveacetat, Trichloräthylen, Methylenchlorid,
Dichlorbenzol u.dgl.
Zur Einstellung der Geschwindigkeit der Reaktion der Isocyanatverbindung mit im Boden enthaltenem
Wasser kann eine geeignete Menge von Katalysatoren und Vernetzungsmitteln hinzugefügt werden. Als
Katalysatoren können alle geeigneten Katalysatoren verwendet werden, die die Reaktion bekannter Isocyanate
mit aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen beschleunigen, z. B. Triethylamin, N-Methylmorpholin,
N-Äthylmorpholin, N-Cocomorpholin, Dimethylbenzylamin,
Triethylendiamin, N,N-Dimei;iyl-2-methylpiperazin, Pentamethyldiäthylentriamin und ähnliche
tertiäre Amine, oder Zinn(II)-chlorid, Dibutylzinndilaurat,
Dibutylzinnoxyd, Zinn(H)-octat und andere organische Zinnverbindungen. Diese Katalysatoren
können als Gemisch oder mit einem geeigneten Lösungsmittel verdünnt verwendet werden. Um die
Berührung der Isocyanatverbindung mit Wasser zu verbessern und um die dabei auftretende Reaktion
gleichförmig ablaufen zu lassen oder um die Stabilität der Gasblasen von freigesetztem Kohlendioxyd zu
steuern, können den Isocyanatverbindungen oberflächenaktive Mittel zugesetzt werden. Als oberflächenaktive
Mittel eignen sich besonders nichtionische vom Silikontyp, die zur Herstellung des wohlbekannten
Urethanschaums brauchbar sind.
Wenn die voranstehend beschriebenen Zusätze erforderlichenfalls den Isocyanatverbindungen zugesetzt
werden und die Isocyanatverbindung in den Boden injiziert wird, so beginnt die Polymerisationsreaktion in
dem Augeblick, in dem die Isocyanatverbindung mit dem im Boden befindlichen Wasser in Berührung
kommt und es bildet sich in den Hohlräumen bzw. Zwischenräumen zwischen den Bodenteiichen eine
wasserunlösliche, gelartige, hochpolymere, feste Masse,
. ohne daß die den herkömmlichen Verfahren eigenen, am Anfang der Beschreibung erläuterten Mangel
auftreten.
k> Isocyanatverbindungen setzen im allgemeinen Kohlendioxyd
frei, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen; das freigesetzte Kohlendioxydgas verdrängt
kurzzeitig überschüssiges Wasser in der Umgebung des zu verfestigenden Teils des Bodens, was zu den bereits
beschriebenen Vorteilen der Erfindung führt.
Es war wichtig, zwecks Vergleich der verschiedensten Eigenschaften der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Verpreßankern und Pfählen mit solchen aus anderen Materialien Versuche durchzuführen.
Nachstehend werden nun die Ergebnisse von Vergleichsversuchen angegeben.
Versuch 1
Man stellt einen Modellboden aus einer Sandschicht her, in welchem der hydraulische Gradient frei gesteuert
werden kann. An diesem Modellboden wurden unter den in Tabelle I angegebenen Bedingungen Vergleichsversuche
durchgeführt, und zwar mit vier handelsüblichen wasserlöslichen chemischen Flüssigkeiten sowie
mit einem Vorpolymerisat vom Isocyanattyp, das aus 70 Gew.-Teilen eines bifunktionellen Urethan-Vorpolymerisats
aus Polypropylenglykol-Toluoldiisocyanat und 30
4(i Gew.-Teilen Xylol als Lösungsmittel bestand und noch
einen Zusatz »ι,. η1% (bezogen auf das Gesamtgewicht)
oberflächenaktives Mit!:! τη Silikontyp und
0,5% Triethylamin als Katalysator emiiielt.
Bedingungen bei den Beispielen 1 bis 3
Korngröße der Bodenprobe | 0,3-0,6 mm | 0,6-1,2 mm | 1,2-2,5 mm |
Porosität der Bodenprobe | 40% | 38% | 37,5% |
hydraulischer Gradient | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
scheinbare Wasserfließgeschwindigkeit | 0,600 mm/sec | 0,747 mm/sec | 0,800 mm/sec |
wahre Wasserfließgeschwindigkeit | 1,50 mm/sec | 1,965 mm/sec | 2,130 mm/sec |
Wasserpermeabilitätskoeffizient der | 4,00X 10"3 cm/sec | 4,98 X 10"2 cm/sec | 5,83 X 10 2 cm/sec |
Bodenprobe | |||
Injektionsmassenmenge | 300 ml | 300 ml | 300 ml |
Injektionsdruck | 0,5 kg/cm2 | 0,5 kg/cm2 | 0,5 kg/cm2 |
Injektionszeit | 20-40 see | 20-40 see | 20-40 see |
Gelbildungszeit | 60 ±5 see | 60±5sec | 60±5 see |
Die Ergebnisse der Versuche sind in der Tabelle Il angegeben. Das Vorpolymerisat vom Isocyanattyp der
Erfindung zeigte sehr wirksame Verfestigungen des Modellbodens bei starkem Grundstrom.
Ergebnisse der ersten Versuche
Art der verwendeten Injektionsmasse | Verfesligungs- | -i,. ti rirri | (Vcrfcsligungsvolumen/ | (Injektions wirksam keil |
volumen | lnjeklionsmassen- | Hohlraumvolumcn/ | ||
menge) X 100 | Injektionsmassen | |||
menge) X 100 | ||||
(cm5) | <%) | (%) | ||
Vorpolymerisat vom Isocyanattyp | 1887 | 629,0 | 251,6 | |
Acrylamid-Typ | 572 | 124,0 | 49,6 | |
Wasserglas-Typ | 515 | 171,7 | 68,7 | |
Harnsloff-Formaidehyu-Typ | 402 | Ϊ34.0 | 53,6 | |
Chrom-Lignin-Typ | 460 | 153.3 | 61,3 | |
Ausführungsforrn 2 | t ΙΑ/ O PCAt* ttttt At* Ul lrt I IV4IfT |
Man verwendet eine flüssige Zubereitung, die ein Silanderivat der allgemeinen Formel Rn-Si—Χμ-η)
und eine kleine Menge in dem Silanderivat suspendiertes, feinkörniges Metallcarbid enthält. Bei der erfindungsgemäßen
Verwendung dieser flüssigen Zubereitung reagiert das flüssige Silanderivat mit Wasser und
hydrolysiert dabei bei Umgebungstemperatur unter Bildung einer wasserunlöslichen gelartigen Siliciumverbindung,
und das feinkörnige Metallcarbid setzt Kohlenwasserstoffgas bei Berührung mit Wasser frei.
In der Formel Rn-Si — X(<-„; bedeutet R eine Alkyl-
oder Arylgruppe und X eine Alkoxygruppe oder ein
Halogenatom.
Je weniger Kohlenstoffatome R enthält um so schneller hydrolysiert im allgemeinen das Silanderivat
und um so besser ist seine Fließfähigkeit, weswegen es wirksam gemäß der Erfindung angewendet werden
kann.
Bedeutet X ein Halogenatom, so ist die Anwendung des Silanderivats auf die Fälle beschränkt, bei denen die
durch den freigesetzten Halogenwasserstoff verursachte Korrosionswirkung unberücksichtigt bleiben kann.
S'landerivate, bei denen X eine Alkoxygruppe bedeutet, sind verhältnismäßig billig und setzen keine
korrosiven Stoffe frei; dagegen hydrolysieren sie im allgemeinen langsam. Man muß daher die Hydrolyse
beschleunigen. Eine wirksame Beschleunigung erfolgt durch Zumischen einer kleinen Menge einer organischen
Säure oder einer geeigneten Menge Alkohol, in dem Natriumalkoholat gelöst ist.
In der Praxis werden meistens Alkoxysilane verwendet,
wie Tetramethoxysilan, Tetraäthoxysilan u.dgl. Im Vergleich zu den gereinigten Produkten sind die
Rohprodukte mit niedrigem Salzsäuregehalt verhältnismäßig billig und hydrolysieren rasch, so daß sie sich für
die Praxis eignen.
Als feinkörnige Metallcarbidverbindungen, die in der
obengenannten Flüssigkeit suspendiert sind, können unter anderem Calciumcarbid oder Magnesiumcarbid
von Acetylengas reagieren.
Wenn man viel Gasschaum wünscht, so kann man dies durch Erhöhen der Menge dieser in der Flüssigkeit
suspendierten feinkörnigen Metallcarbide erzielen.
2> Verwendet man Calciumcarbid, so hydrolysiert dieses unter Bildung von Calciumhydroxid, das wegen seiner Alkalinität die Hydrolyse des Silanderivats beschleunigt.
2> Verwendet man Calciumcarbid, so hydrolysiert dieses unter Bildung von Calciumhydroxid, das wegen seiner Alkalinität die Hydrolyse des Silanderivats beschleunigt.
Versuch 2
jo Zwei 4,8 m lange Gasrohre von 1 Zoll Durchmesser wurden im angemessenen Abstand bis zu einer Tiefe
von 4,8 m im rechten Winkel in eine 45° steile Böschung eingetrieben. Durch jedes dieser Rohre wurde das im
Versuch 1 verwendete Vorpolymerisat injiziert das
y, jedoch mit 10% Xylol verdünnt und mit 1% (bezogen
auf das verdünnte Vorpolymerisat) Triethylamin vermischt war. Bei den Auslaßöffnungen (kolbenförmiger
Teil) jedes Injektionsrohres befand sich eine sandige Kiesschicht die im Gemenge eine große Anzahl 50 his
100 mm große Kiesel enthielt In diesem Fall waren in die Injektionsrohre am Auslaßteil Auslaßlöcher von
3 mm Durchmesser in einem Abtand von 5 cm in zwei gestaffelten Reihen gebohrt, und zwar bei dem einen
Rohr in einer Länge von 25 cm und bei dem anderen Rohr in einer Länge von 55 cm. Durch das Rohr mit
Löchern in einem Bereich von 25 cm wurden einmal 3 kg und ein anderes Mal 12 kg chemische Zubereitung
injiziert, und durch das Rohr mit Löchern im Bereich von 55 cm wurden einmal 6 kg und ein anderes Mal
24 kg chemische Zubereitung injiziert Es wurden Ausziehversuche in der axialen Richtung der Rohre
durchgeführt Zum Vergleich wurden auch Rohre gerprüft, durch die keine chemische Zubereitung
injiziert worden war. Die Ergebnisse der Versuche zeigten, daß die Ausreißkraft in dem Fall, wo keine
chemische Zubereitung injiziert wurde, unterhalb 5 kN betrug, wohingegen die Ausreißkraft bei der Injektion
von 3 kg chemischer Zubereitung 30 kN, bei 6 kg 56 kN, bei 12 kg 60 kN und bei 24 kg 80 kN betrug.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweite.ungen versehenen Pfählen im Boden durch Einführen eines Injektionsrohres mit mindestens einer Auslaßöffhung in den Boden und Einspritzen einer fließfähigen Zubereitung durch das Injektionsrohr, die im Boden mit dem damit durchdrungenen Erdreich zu einem festen Körper aushärtet, dadurch gekennzeichnet, daß eine fließfähige Zubereitung verwendet wird, die hauptsächlich eine isocyanatgruppenhaltige Verbindung enthält, und die sich erst bei der Berührung mit dem im Erdreich befindlichen Wasser unter Freisetzung von gasförmigem Kohlendioxid zu einem wasserunlöslichen festen Körper chemisch umsetzt
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DE1966479C3 (de) | 1981-07-23 |
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