DE19641429A1 - Antriebs-Schlupfregelsystem mit Bremseingriff - Google Patents
Antriebs-Schlupfregelsystem mit BremseingriffInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
- B60T8/00—Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
- B60T8/17—Using electrical or electronic regulation means to control braking
- B60T8/175—Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel spin during vehicle acceleration, e.g. for traction control
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Regulating Braking Force (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Antriebs-Schlupfregelsystem für ein Kraftfahrzeug
mit Bremseingriff an den angetriebenen Rädern, wobei zur Erkennung von
Schlupf die Drehgeschwindigkeit eines angetriebenen Rades mit derjenigen
des auf der gleichen Fahrzeugseite nicht angetriebenen Rades, aus welcher
die Fahrzeuggeschwindigkeit abgeleitet wird, verglichen wird, und wobei im
Falle einer Kurvenfahrt der erkannte Schlupf am kurveninneren und kur
venäußeren Antriebsrad unterschiedlich eingestellt wird. Zum technischen
Umfeld wird neben der DE 44 18 771 C1 insbesondere auf die
DE 39 33 653 A1 verwiesen.
Unter extremen Randbedingungen, so beispielsweise beim Fahren auf ex
trem schneeglatter Fahrbahn, kann sich bei einem Kraftfahrzeug mit einem
Antriebs-Schlupfregelsystem mit Bremseingriff an den angetriebenen Rä
dern bei Kurvenfahrt im Grenzbereich sowie bei Reibwertänderung in der
Kurve eine geringfügig verringerte Fahrstabilität einstellen. Durch den für
den Vortrieb erforderlichen positiven Schlupf der Antriebsräder gegenüber
den nicht angetriebenen Rädern bzw. bei zu hoher Leistungsabgabe durch
den das Fahrzeug antreibenden Motor an die Antriebsräder in der Kurve
kann nämlich die mögliche Seitenführung der Räder überschritten werden.
Dann kann das Kraftfahrzeug möglicherweise dem vorgegebenen Kurven
radius nicht mehr exakt folgen.
Zumindest theoretisch bietet ein Radschlupfregelsystem, wie es in der DE 39 33 653 A1
beschrieben ist, eine Abhilfemaßnahme hierfür. Nach dieser
Schrift kann durch unterschiedlich eingestellten Schlupf auf der rechten und
linken Fahrzeugseite und die daraus resultierenden unterschiedlichen
Brems- bzw. Antriebskräfte ein Giermoment erzeugt werden. Gezielt einge
setzt kann dieses Giermoment einer Übersteuerneigung oder Untersteuer
neigung bei Kurvenfahrt entgegenwirken oder diese ganz beseitigen. Nichts
näheres ausgesagt ist in dieser Schrift jedoch über das Ausmaß des unter
schiedlich eingestellten Schlupfes.
Hier nun Verbesserungen aufzuzeigen, hat sich die vorliegende Erfindung
zur Aufgabe gestellt.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß eines der An
triebsräder im wesentlichen auf eine der Fahrzeuggeschwindigkeit entspre
chende Drehgeschwindigkeit abgebremst wird, wobei insbesondere das kur
venäußere Antriebsrad abgebremst wird.
Die bekannten Antriebs-Schlupfregelsysteme mit Bremseingriff an den ange
triebenen Rädern erzeugen üblicherweise nur ein relativ geringes
Bremsmoment. Üblicherweise wird nämlich beim Erkennen von unzulässig
hohem Schlupf zunächst die Leistung des das Kraftfahrzeug antreibenden
Motors reduziert, während ein Bremseingriff erst bei danach immer noch
auftretendem hohen Schlupf erfolgt. Bei diesem dann erfolgenden Brem
seingriff liegt der hydraulisch aufgebrachte Bremsdruck in der Größenord
nung von 5 bis 10 bar. Bei normalen Fahrzuständen, d. h. bei nicht extremen
Randbedingungen, kann hierdurch mit Sicherheit eine ausreichende Fahr
zeugstabilität wiederhergestellt werden. Unter den eingangs genannten ex
tremen Randbedingungen ist dies jedoch nicht mit Sicherheit möglich. Daher
erfolgt erfindungsgemäß eine Abbremsung eines der Antriebsräder auf eine
im wesentlichen der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Drehge
schwindigkeit. Diese Abbremsung ist somit deutlich intensiver als im übli
chen Schlupfregelfall und kann hydraulische Bremsdrücke in der Größen
ordnung von 50 bar erforderlich machen.
Dadurch, daß nun eines der beiden Antriebsräder kurzzeitig im wesentlichen
auf die tatsächliche Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs abgebremst wird,
kann an diesem Rad eine ausreichende Seitenführungskraft übernommen
und somit ausreichende Seitenführung aufgebaut werden, wodurch sich
auch bei Vorliegen einer kleinen Instabilität das Fahrzeug wieder stabilisiert
und dem vorgegebenen Kurvenradius folgen kann. Ausdrücklich soll dabei
nur eines der beiden Antriebsräder, d. h. entweder das linke angetriebene
Rad oder das rechte angetriebene Rad im wesentlichen auf die Fahrzeug
geschwindigkeit abgebremst werden, da andernfalls neue Instabilitäten er
zeugt werden könnten.
Besonders vorteilhaft - insbesondere bei Fahrzeugen mit Hinterrad-Antrieb -
ist es, das kurvenäußere Antriebsrad abzubremsen, und zwar im wesentli
chen auf die tatsächliche Fahrzeuggeschwindigkeit des Kraftfahrzeuges, da
sich hierdurch ein quasi untersteuernder Effekt ergibt, d. h. einer bei Auftre
ten von Schlupf in der Kurvenfahrt zu beobachtenden Übersteuerungsnei
gung des Kraftfahrzeuges wird hierdurch entgegengewirkt. Stabilisierende
Effekte wurden jedoch auch beobachtet, wenn das kurveninnere Antriebsrad
auf eine im wesentlichen der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende
Drehgeschwindigkeit abgebremst wurde, und zwar nicht nur bei Kraftfahr
zeugen, deren Grundauslegung bei Kurvenfahrt ein eher untersteuerndes
Verhalten zeigte. Besonders wesentlich ist nämlich die Tatsache, daß durch
das Abbremsen eines der Antriebsräder dieses Rad Seitenführungskräfte
aufnehmen kann. Selbstverständlich wird der Bremsdruck wieder abgebaut,
wenn die Drehgeschwindigkeit des Rades im wesentlichen der Fahrzeugge
schwindigkeit entspricht, d. h. wenn der erfindungsgemäße Abbremsvorgang
beendet ist.
Wie bei einfachen Antriebs-Schlupfregelsystemen kann die tatsächliche
Fahrzeuggeschwindigkeit aus der Drehzahl bzw. Drehgeschwindigkeit ledig
lich eines der beiden nicht angetriebenen Räder abgeleitet werden. Beson
ders genau werden die tatsächlichen Verhältnisse jedoch wiedergegeben,
wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit aus den Drehgeschwindigkeiten der bei
den nicht angetriebenen Räder, nämlich des linksseitigen und des rechts
seitigen Rades abgeleitet wird. Der Mittelwert der beiden Drehgeschwindig
keiten entspricht dann der exakten Fahrzeuggeschwindigkeit, auf welche
beim erfindungsgemäßen Antriebs-Schlupfregelsystem eines der Antriebs
räder abgebremst werden soll, um den erfindungsgemäßen Effekt bestmög
lich nutzen zu können. Ein erfindungsgemäßes Antriebs-Schlupf-Regel
system verbessert somit die Kurvenstabilität eines Kraftfahrzeuges bei Vor
liegen sämtlicher Reibwerte. Es ergibt sich somit ein Fahrsicherheitsgewinn
auch für ungeübte Fahrer durch bessere Fahrzeugstabilisierung. Wird das
kurvenäußere Antriebsrad bzw. Hinterrad des Fahrzeuges abgebremst, so
stellt sich zugleich eine Minderung der Übersteuerneigung ein. Vorteilhaf
terweise ist dabei dieses Antriebs-Schlupfregelsystem in die bisherigen
Schlupfregelsysteme alleine auf elektronischem Wege integrierbar, d. h. es
ist lediglich eine Änderung des elektronischen Rechenprogrammes erforder
lich.
Claims (4)
1. Antriebs-Schlupfregelsystem für ein Kraftfahrzeug mit Bremseingriff
an den angetriebenen Rädern, wobei zur Erkennung von Schlupf die
Drehgeschwindigkeit eines angetriebenen Rades mit derjenigen des
auf der gleichen Fahrzeugseite nicht angetriebenen Rades, aus wel
cher die Fahrzeuggeschwindigkeit abgeleitet wird, verglichen wird,
und wobei im Falle einer Kurvenfahrt der erkannte Schlupf am kur
veninneren und kurvenäußeren Antriebsrad unterschiedlich einge
stellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß eines der Antriebsräder auf eine im
wesentlichen der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Drehge
schwindigkeit abgebremst wird.
2. Antriebs-Schlupfregelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das kurvenäußere Antriebsrad auf eine
im wesentlichen der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Dreh
geschwindigkeit abgebremst wird.
3. Antriebs-Schlupfregelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das kurveninnere Antriebsrad auf eine
im wesentlichen der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Dreh
geschwindigkeit abgebremst wird.
4. Antriebs-Schlupfregelsystem nach einem der vorangegangenen An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit aus den
Drehgeschwindigkeiten der beiden nicht angetriebenen Räder abge
leitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996141429 DE19641429A1 (de) | 1996-10-08 | 1996-10-08 | Antriebs-Schlupfregelsystem mit Bremseingriff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996141429 DE19641429A1 (de) | 1996-10-08 | 1996-10-08 | Antriebs-Schlupfregelsystem mit Bremseingriff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19641429A1 true DE19641429A1 (de) | 1998-04-09 |
Family
ID=7808150
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996141429 Withdrawn DE19641429A1 (de) | 1996-10-08 | 1996-10-08 | Antriebs-Schlupfregelsystem mit Bremseingriff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19641429A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10238221B4 (de) * | 2002-03-27 | 2011-08-11 | Robert Bosch GmbH, 70469 | Antriebsschlupfregelung mit individueller Absenkung der Schlupfschwelle des kurvenäußeren Antriebsrades |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4433459A1 (de) * | 1994-09-20 | 1996-03-21 | Bosch Gmbh Robert | Antriebsschlupfregelsystem |
-
1996
- 1996-10-08 DE DE1996141429 patent/DE19641429A1/de not_active Withdrawn
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