Die Erfindung betrifft einen Kastenkipper.
Aus der WO 93/0914 A1 geht ein Kastenkipper hervor, mit einer hydraulischen
Kippeinrichtung für den beidseitig kippbaren Wagenkasten;
der über wechselseitig verriegelbare linke und rechte Kipplager mit dem
Fahrgestell verbunden und an seinen beiden Längsseiten durch je eine
einteilige Seitenklappe geschlossen ist, wobei jede Seitenklappe an einer
in der Bodenebene des Wagenkastens
angeordneten Lagerung mit horizontaler Längsachse
verschwenkbar angelenkt und über eine Seitenklappen-Öffnungseinrichtung
nach unten verschwenkbar ist,
und wobei den unteren
Seitenklappen-Lagerungen wechselseitig betätigbare untere
Klappen-Verriegelungseinrichtungen zugeordnet sind, für deren
Funktion eine Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung vorgesehen ist, die
über einen Primär-Energiewandler gespeist wird.
Damit schüttfähiges Transportgut ohne zusätzliche Hilfsarbeiten restlos
und zügig aus dem Wagen entladen werden kann, sollten die Seitenklappen
von einem Klappen-Öffnungsgestänge geöffnet und/oder geschlossen werden.
Es ist bekannt, Seitenklappen im oberen Wagenkastenbereich eines
Kippwagens mittels einer Lagerung anzulenken. Zum oder beim Entladen
werden die Seitenklappen nach oben geöffnet oder sie öffnen sich nach
oben. Die "Wagenkunde, Seite 261 ff." von Deinert/Ohme, Fachbuchverlag
Leipzig 1959, zeigt beispielsweise eine Seitenklappe an einem Einseiten-
Kastenkipper, die nach oben geöffnet ist.
Weiterhin ist bekannt, Seitenklappen horizontal zu teilen, wobei das
obere Seitenklappenteil im oberen Wagenkastenbereich und das untere
Seitenklappenteil im Bodenbereich des Wagenkastens angelenkt und um diese
Anlenkung klappbar ist. Das obere Seitenklappenteil öffnet sich in
Abhängigkeit des Kippwinkels auf Grund der Schwerkraft. In der
Transportstellung des Wagenkastens hält das untere Seitenklappenteil
durch Überlappung das obere Seitenklappenteil geschlossen. Diese
Ausführungsform ist in einem Prospekt der Deutschen Bahn AG,
Geschäftsbereich Bahnbau, Niederlassung Forschungs- und Entwicklungswerk
dargestellt.
Eine weitere Möglichkeit der Anlenkung der Seitenklappen ausschließlich
im Bodenbereich des Wagenkastens ist bei Kippwagen, der Gattung: CSD, SV
80013, Ua; ebenfalls bekannt. Derartige Lösungen sind auch in der
DE-AS 10 80 581 und in der DE 39 20 776 A1 beschrieben. Bei der
Anlenkung der Seitenklappen entweder im oberen Wagenkastenbereich oder im
Bodenbereich des Wagenkastens oder bei einer horizontalen Teilung der
Seitenklappen ist immer nur eine Abgabeweite für das Schüttgut
realisierbar.
Die Energie, die zum Kippen der Wagenkästen notwendig ist, wird jeweils
über Leitungen von einem Energieerzeuger aus zugeführt. Für den
Kippvorgang ist somit immer ein gesonderter Energieerzeuger,
beispielsweise eine Lokomotive, erforderlich. Der Kippvorgang selbst
wird von Hand ausgelöst.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen einfachen Kastenkipper zu schaffen,
mit dem unterschiedliche Abgabeweiten für das Schüttgut beim Entleeren
durch Kippen des Wagenkastens ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird durch einen Kastenkipper mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch die sowohl im oberen Wagenkastenbereich als auch im Bodenbereich
des Wagenkastens gelagerten einteiligen Seitenklappen mit den jeweils
voneinander abhängigen oberen und unteren Klappen-
Verriegelungseinrichtungen sowie die Anordnung eines wageneigenen Primär-
Energiewandlers und einer Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung zum
wahlweisen Klappen der Seitenklappen nach oben oder nach unten wird eine
idealer, autark einsetzbarer Kastenkipper gebildet.
Beim Öffnen der Seitenklappen nach oben, das Kippen eingeschlossen, wird
das Schüttgut unmittelbar am Gleis und beim Öffnen der Seitenklappen nach
unten in einen weiter von der Gleismitte entfernten Bereich gekippt.
Dieser erfindungsgemäße Kastenkipper erweitert die Einsatzmöglichkeiten
sowohl beim Transport von schüttfähigem Gleisbaumaterial und auch beim
allgemeinen Schüttgut-Transport.
Durch die in den Ansprüchen 2 bis 10 aufgeführten Merkmale werden die
funktionellen Einrichtungen des Kastenkippers vorteilhaft ergänzt, indem
eine Restlosentleerung ermöglicht wird, Fehlbedienungen ausgeschlossen
werden können und der Kastenkipper von einer Zentrale aus bedienbar wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1: eine vereinfachte Seitenansicht eines Kastenkippers;
Fig. 2: eine vereinfachte Stirnansicht eines Kastenskippers;
Fig. 3: eine vereinfachte Stirnansicht eines Kastenskippers mit nach
unten geöffneter Seitenklappe und
Fig. 4: eine vereinfachte Stirnansicht eines Kastenskippers mit nach
oben geöffneter Seitenklappe.
Der Kastenkipper besteht aus dem oben offenem Wagenkasten 20, mit dem
Boden, den Stirnwänden den wechselseitig verriegelbaren Kipplagern 10 und
den Seitenklappen 30, den Seitenklappen-Öffnungsgestängen 40, den
Kippeinrichtungen 50 dem Fahrgestell 60 und den Lauf- und/oder Fahrwerken
70. Der Kastenkipper steht auf einem Gleis 100. Die Stirnwände und der
Boden des Wagenkastens bilden eine starre Einheit. Die Längsseiten werden
durch die Seitenklappen 30 geschlossen.
An den oberen und unteren Ecken Seitenklappen 30 sind Lagerbolzen von
Lagerungen angeordnet die gleichzeitig ein Teil der Klappen-
Verriegelungseinrichtungen 1, 2 bilden. Die Lagerbolzen werden von
beweglich gelagerten Haken der Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2
umschlossen. Die Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 bestehen aus
den besagten Haken und einer steuerbaren Betätigungseinrichtung. Als
Betätigungseinrichtung sind elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch
betriebenen Mechanismen möglich. Die Klappen-Verriegelungseinrichtungen
1, 2 sind an den Ecken der Stirnwände im oberen Wagenkastenbereich und im
Bodenbereich des Wagenkastens 20 angeordnet. Mittels einem am Laufwerk 70
angeordneten Achsgenerator wird elektrische Energie gewonnen, die in
einer Batterie 5 gespeichert wird. Die Batterie speist eine
Hydraulikstation 6 und eine Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4.
Durch die Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 werden die
Bedienhandlungen für der Ablauf des Kipp-, Entleerungs- und Senkvorgangs
wesentlich vereinfacht.
Die Hydraulikstation 6 besteht aus einer Pumpe, einem Ausgleichs-
und/oder Speicherbehälter, Magnet-Ventilkombinationen und ein
Leitungsnetz. An das Leitungsnetz sind die Kippeinrichtungen 50 und die
Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 angeschlossen. An die
Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 sind die jeweiligen Magnet-
Ventilkombinationen für die Kipp/Senk-Funktionen des Wagenkastens 20 und
die Öffnungs/Schließ-Funktionen der Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1,
2 mittels Leitungen angeschlossen.
An die Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 ist eine Erkennungssensorik
8 zum Erkennen der Lage des Wagenkastens 20 angeschlossen.
Die am Wagenkasten 20 angeordneten Lagerungen 7 der Kippeinrichtungen 50
weisen in der Bewegungsrichtung der Kippeinrichtungen 50 ein erhöhtes
Spiel im Lager an sich auf. Durch einen Steuer/Regel-Ablauf ist die
Kippeinrichtungen 50 mit einem pulsierendem Druck beaufschlagbar. Durch
das Spiel im Lager lassen sich frequente Bewegungen des Wagenkastens 20
realisieren, die vorteilhaft eine Restlosentleerung ermöglichen.
Für die Fernbedienung der Steuer/Regel- und Bedieneinrichtung 4 ist es
problemlos möglich Funk- oder Infrarot- oder Ultraschallsysteme
einzusetzen.
Zur besseren Führung des Transportgutes beim Entleeren sind an den
Seitenklappen 30 Förderstrom-Leitbleche 9 angeordnet.
Die Seitenklappen-Öffnungsgestänge 40 sind als Drehgelenkketten
ausgeführt. Nach Entriegelung der oberen Klappen-
Verriegelungseinrichtungen 1, 2 bewegt das Seitenklappen-Öffnungsgestänge
40 die Seitenklappen 30 beim Kippen des Wagenkasten selbsttätig nach
unten.
Im Gegensatz dazu bewegen die Seitenklappen-Öffnungsgestänge 40 nach
Entriegelung der unteren Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 die
Seitenklappen 30 beim Kippen des Wagenkasten selbsttätig nach oben.
Beim Absenken des Wagenkastens 20 werden die Seitenklappen 30 mit Hilfe
der Seitenklappen-Öffnungsgestänge 40 selbsttätig geschlossen und im
Anschluß durch die Klappen-Verriegelungseinrichtungen 1, 2 verriegelt.
In der Fig. 2 ist das linke Kipplager 10 nicht mit dargestellt.