DE19615044C2 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Joghurt - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von JoghurtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Joghurt, bei dem über den gesamten Herstellungsprozeß
des Joghurts der Temperatur-Zeit-Verlauf der Ausgangs
milch nur ein Maximum aufweist und bei dem eine Erhöhung
der Trockenmasse der Milch durch Entspannungsverdampfung
vorgenommen wird, wobei zunächst die Milch vorgewärmt
wird und nachfolgend auf eine Maximaltemperatur erwärmt
wird und schließlich einer Entspannungsverdampfung zur
Abkühlung unterworfen und dabei aufkonzentriert wird.
Ein Verfahren dieser Art ist bekannt (Milchwissenschaft 26
(9), 1971, Seiten 533 bis 536).
Die industrielle Herstellung von Joghurt und Joghurter
zeugnissen läuft üblicherweise nach folgendem Verfahren
(siehe z. B. H. J. Klupsch: Saure Milcherzeugnisse, Milch
mischgetränke und Desserts, Seiten 60-84 und 315-357,
Verlag Th. Mann, Gelsenkirchen-Buer, 2. Aufl. 1992) ab:
zunächst wird die vorgesehene rohe oder schon pasteuri
sierte Milch im Fettgehalt eingestellt. Um die spätere
Wasserbindungsfähigkeit und damit die Festigkeit im
stichfesten bzw. die Viskosität im gerührten Endprodukt
zu erhöhen, erfolgt im nächsten Schritt meist eine
Anhebung der Trockenmasse, wobei der Erhöhung des
absoluten Caseinanteils die größte Bedeutung zukommt.
Eine gleichmäßige Erhöhung aller Trockenmassebestand
teile wird durch Eindampfen der Milch oder auch durch
Zugabe von Milchkonzentraten erreicht, während bei
Zusatz von Magermilchpulver nur die Bestandteile der
fettfreien Milchtrockenmasse ergänzt werden. Die Jo
ghurtkonsistenz kann auch gezielt durch Zufügen be
stimmter Milcheiweißerzeugnisse verbessert werden. Für
wärmebehandelte Joghurterzeugnisse oder Milchmischer
zeugnisse aus Joghurt kann die Milch außerdem bestimmte
Hydrokolloide oder auch Zucker enthalten.
Das Einbringen von Magermilchpulver, aber besonders auch
das von speziellen Milcheiweißerzeugnissen oder Hydro
kolloiden, erfordert eine geeignete Vorrichtung, um eine
vollständige Dispersion in der Milch zu erreichen.
Oftmals ist anschließend noch eine Entgasung erforder
lich. Die Zugabe von Konzentraten setzt eine vorange
gangene Eindampfung voraus. Beim Eindampfen der gesamten
Milch, z. B. im Fallstromverdampfer, wird diese zuerst
hocherhitzt und dann unter Vakuum aufkonzentriert.
Anschließend erfolgt hier, falls notwendig, noch eine
Korrektur von Fett und Trockenmasse.
Nach Eindampfung, Konzentrat- oder Pulverzugabe wird die
auf ca. 6-8°C gekühlte Joghurtmilch dann wärmebehan
delt und homogenisiert. Dabei wird das Konzentrat auf
ca. 85-95°C erhitzt und bis zu 30 min heißgehalten.
Die Homogenisierung erfolgt vor der Erhitzung (septisch)
oder nach der Heißhaltung (aseptisch) ein- oder zwei
stufig. Vor der Zudosierung der vorbereiteten Joghurt
kultur ist eine Kühlung auf ca. 42-48°C erforderlich.
Nicht selten wird die Prozeßmilch aber auch weiter auf
ca. 6-8°C gekühlt und erst bei Bedarf wieder auf
Bebrütungstemperatur von ca. 42-45°C angewärmt und
mit der Kultur vermischt.
Nach der Kulturzugabe erfolgt die Bebrütung bis zum
gewünschten pH-Wert. Bei stichfestem Joghurt geschieht
diese erst nach Abfüllung in die Endverpackung, bei
Rührjoghurt dagegen im sterilen Tank vor der Abfüllung.
Hier wird die gebildete Gallerte meist noch einer
Scherbeanspruchung unterworfen, um eine glattere Konsi
stenz zu erzielen, danach sofort auf ca. 20°C herun
tergekühlt und erst dann abgefüllt. Die Packungen mit
dem fertigen Endprodukt werden im Kühltunnel auf unter
ca. 10°C gekühlt.
Die Beschreibung der Joghurtherstellung zeigt, daß bis
zum fertigen Produkt zahlreiche energieverbrauchende
Temperierschritte erfolgen müssen, damit nur die zuge
setzten Milchsäurebakterien wirksam werden und das
Endprodukt in der gewünschten Qualität entsteht. Ver
einfachungen der derzeitigen Verfahren - ohne Quali
tätsverlust - sind daher anzustreben.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Anzahl
der thermischen Behandlungsschritte und damit den
Energieaufwand erheblich zu reduzieren, wobei auch
angestrebt ist, die Kosten für eine Anlage, mit der das
erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden soll, zu
minimieren, wobei das Verfahren gegenüber den bisherigen
bekannten Verfahren zeitsparender ablaufen soll.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß
zur kontinuierlichen Herstellung des Joghurts die
Joghurtkultur ausschließlich durch die Druckdifferenz
zwischen dem Ausgang des Entspannungsbehälters und dem
Kulturbehälter in die abgekühlte und aufkonzentrierte
Milch eingebracht wird.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß zur Ausbildung der Druckdifferenz zwischen
dem Ausgang des Entspannungsbehälters und dem Kulturbe
hälter keine bisher übliche Dosierpumpe erforderlich
ist, was aufgabengemäß zu einer Reduzierung des Ener
gieaufwandes zur Durchführung des Verfahrens führt und
aufgabengemäß auch die Anlagenkosten zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens bei gleichzeitiger
Zeitersparnis bei dessen Ausführung vermindert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Eine Anlage, mit der nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren Joghurt hergestellt werden kann, besteht gemäß Fig.
1 aus folgenden Komponenten:
- a) aus einem Erhitzer, in dem in mehreren Abteilungen durch indirekte Wärmeübertragung (über Platten-, Rohr bündel-, Spiralwärmeübertrager) das Aufheizen der kalten Ausgangsmilch auf die gewünschte Maximaltemperatur erfolgt. Die erste Abteilung 3 dient gleichzeitig als Brüdendampfkondensator, in der der im Entspannungsbe hälter 8 gebildete Brüdendampf mittels kalter Ausgangs milch niedergeschlagen wird. Das entstandene Kondensat wird mit Hilfe einer Vakuumpumpe 18 abgepumpt. In der zweiten und dritten Abteilung 4, 6 wird die auf ca. 42 - 46°C vorgewärmte Ausgangsmilch auf die Maximaltempera tur mittels Heißwasser oder Dampf erhitzt. Dient Heiß wasser als Wärmeträgermedium, wird dieses im getrennten Heißwasserkreislauf durch eine direkte Dampfinjektion 17 auf die gewünschte Temperatur eingestellt. Die Maximal temperatur der Milch wird über ein Dampfregelventil im Heißwasserkreislauf eingestellt und geregelt. Zwischen der zweiten und dritten Abteilung kann darüber hinaus ein Heißhalter 5a eingebaut werden, so daß ein Heißhal ten der Milch (für mind. 2 min) nach der zweiten Abtei lung bei 90-95°C möglich ist. Das Heißhalten mit nahezu vollständiger Denaturierung der Molkenproteine beeinflußt Struktur und Viskosität des Endprodukts positiv;
- b) aus einem Röhrenheißhalter 5b nach Erreichen der Maximaltemperatur, an dessen Ende unmittelbar vor dem Eintritt in den Entspannungsbehälter ein Druckhalteven til 7 zur Aufrechterhaltung des erforderlichen Druckes im gesamten Erhitzersystem arbeitet;
- c) aus einem Entspannungsbehälter 8, in dem mittels der Vakuumpumpe 18 und dem Brüdendampfkondensator 3 über die Brüdendampfabsaugleitung ein Unterdruck eingestellt und aufrechterhalten wird. In dem Entspannungsbehälter erfolgt die Trennung der flüssigen Milchphase von dem durch Druckabsenkung (Entspannung) gebildeten Brüden dampf. Der Zulauf des Milch/Dampf-Gemisches (Zweiphasen strömung) kann sowohl tangential als auch axial ausge führt werden (Fig. 2);
- d) aus einem Behälter für die Joghurtbetriebskultur 9, der über eine Leitung mit dem Auslauf des Entspannungs behälters verbunden ist;
- e) aus einem statischen Mischer 10, der hinter dem Auslauf des Entspannungsbehälters eingebaut ist und in dem die Milchsäurebakterien der Betriebskultur gleich mäßig in der aufkonzentrierten Milch dispergiert werden;
- f) aus einer Pumpe 11, die die aufkonzentrierte und mit Kultur versetzte Milch in den Puffertank fördert;
- g) aus einem Puffertank 12 für die kurzfristige Zwi schenstapelung der aufkonzentrierten und mit Kultur ver setzten Milch;
- h) aus einer Pumpe 13, die die aufkonzentrierte und mit Kultur versetzte Milch aus dem Puffertank zur Abfüllan lage fördert;
- i) aus einer aseptisch arbeitenden Abfüllanlage 14, in der die aufkonzentrierte und mit Kultur versetzte Milch in die Endverpackung abgefüllt und diese dann ver schlossen wird.
Bei dem Verfahren handelt es sich um ein kontinuier
liches Verfahren, bei dem der Temperatur-Zeit-Verlauf
über den gesamten Prozeß nur ein einziges Maximum
aufweist und gleichzeitig eine die Joghurtkonsistenz
fördernde Erhöhung der Trockenmasse durch Eindampfen der
Joghurtmilch erfolgt.
Bei diesem Verfahren wird die für die Joghurtherstellung
vorgesehene, im Fettgehalt eingestellte Ausgangsmilch im
kontinuierlichen Durchfluß zunächst auf ca. 90-95°C
angewärmt, bei dieser Temperatur mindestens 2 min heiß
gehalten und dann weiter auf 120-140°C erhitzt und
für wenige Sekunden heißgehalten. Während des anschlie
ßenden Abkühlens auf 43-48°C erfolgt eine Entspan
nungsverdampfung bis in den Vakuumbereich, bei der durch
Abzug des gebildeten Brüdendampfes eine Trockenmasseer
höhung der Milch stattfindet. Nach diesem Abkühlen wird
der eingedickten Milch kontinuierlich ca. 3-8% einer
Joghurtbetriebskultur zugegeben. Dies geschieht in der
Weise, daß die in einem separaten sterilen Behälter
befindliche Kultur in den Vakuumbereich des Entspan
nungsbehälters über eine separate Leitung zudosiert
wird. Anschließend wird die mit Kultur versetzte Milch
aus dem Vakuumbereich durch einen statischen Mischer
gefördert, um eine gleichmäßige Verteilung der Milch
säurebakterien zu gewährleisten.
Bei der Herstellung von stichfestem Joghurt erfolgt
danach über einen sterilen Ausgleichsbehälter die
aseptische Abfüllung in die Endverpackung. Die Säuerung
bis zu einem bestimmten pH-Wert läuft in der verschlos
senen Endverpackung in dem für die Kultur vorgegebenen
Temperaturbereich von ca. 42 bis 45°C ab. Bei Rührjo
ghurt schließt sich an den statischen Mischer dagegen
ein Tank zur Bebrütung an, bevor später die Abfüllung in
die Endverpackung folgt. Mit dem erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahren wird ein kontinuierlicher, ener
giesparender und rekontaminationsfreier Prozeß reali
siert. Durch die thermische Vorbehandlung der Ausgangs
milch mit Heißhaltung bei ca. 90-95°C und eine
Maximaltemperatur zwischen 120 und 140°C wird eine sehr
keimarme oder sogar keimfreie Milch erzeugt, die bei der
nachfolgenden Entspannungsverdampfung und gleichzeitigen
Abkühlung sowie der Kulturzugabe nicht mehr rekontami
niert wird. Bei aseptischer Abfüllung in eine sterile
Endverpackung ist dann gewährleistet, daß bis zum Ende
der Mindesthaltbarkeit des Joghurts kein Wachstum
unerwünschter Mikroorganismen möglich ist.
Die für das Erhitzen der Ausgangsmilch auf die ge
wünschte Maximaltemperatur notwendige Energie wird
weitgehend in den folgenden Verfahrensschritten verwer
tet. Dies gilt insbesondere für den Entspannungsvorgang,
bei dem durch die Druckreduzierung zwangsläufig der
Wärmeinhalt der vorher auf Maximaltemperatur erhitzten
Milch für die Teilausdampfung des Milchwassers genutzt
wird. Damit wird sowohl die technologisch notwendige
Erhöhung der Trockenmasse als auch die erforderliche
Abkühlung ohne zusätzlich Energiezufuhr erreicht. Die
Wärmeenergie des nach der Phasenumwandlung gebildeten
Brüdendampfes wird für die Vorwärmung der kalten Milch
während der Aufheizphase genutzt. Damit wird eine
weitere Energieeinsparung sowohl durch den Wegfall der
für die Brüdenkondensation erforderlichen Kühlleistung
als auch durch die Reduzierung der benötigten Energie
zufuhr während des Aufheizvorganges erzielt.
Der Ansaugvorgang der Joghurtkultur erfolgt ausschließ
lich durch die Druckdifferenz zwischen dem Ausgang des
Entspannungsbehälters und dem Kulturbehälter und benö
tigt somit keine zusätzliche Kulturspeisepumpe. Mit
Hilfe eines einfachen Regelventils und einer Massen
strom-Registriereinrichtung kann die Dosierung der
Kultur genau eingestellt und geregelt werden. Der
Behälter für die Joghurtkultur wird durch einen nach
laufenden Kolbendeckel von oben luftdicht abgeschlossen.
Damit wird sichergestellt, daß während der Dosierphase
keine Außenluft angesaugt wird und der eingestellte
Unterdruck im Entspannungsbehälter stabil bleibt.
Zum Herstellungsprozeß gehört darüber hinaus ein tempe
rierter Brutraum, in dem die abgefüllten und verschlos
senen Packungen verbleiben bis der Säuerungsprozeß bis
zum gewünschten pH-Wert geführt hat. Für das Temperieren
des Brutraumes wird eine Lüftungsanlage 20 eingesetzt,
in der die Wärmeenergie des bei der Joghurtherstellung
anfallenden Brüdendampfkondensates und des Überlaufs aus
dem Heißwasserkreislauf zusätzlich genutzt wird. Die
nachfolgende schnelle Kühlung des Joghurts nach der
Bebrütung kann z. B. in einem Kühltunnel erreicht werden
(in Fig. 1 nicht enthalten).
Bei einer Verwendung eines Hochdruckwärmeübertragersy
stems für die Vorwärmung der Ausgangsmilch 3, z. B. in
Form eines Rohrwärmeübertragers 23, und dem Einsatz einer
Hochdruckkolbenpumpe 22 im Zulaufbereich der Ausgangs
milch, besteht die Möglichkeit, sie durch einen ent
sprechenden Einbau eines Homogenisierventils 21 zu
homogenisieren (Fig. 3).
Soll statt stichfestem Joghurt Rührjoghurt hergestellt
werden, so bleiben die in a)-f) beschriebenen Komponen
ten unverändert. Die aufkonzentrierte und mit Kultur
versetzte Milch wird dann aber nicht in einen Puffer
tank, sondern in einen beheizbaren Steriltank gefahren,
in dem die Bebrütung bis zum gewünschten pH-Wert statt
findet. Nach mechanischer Scherbeanspruchung, um eine
glatte Konsistenz zu erzielen, und Abkühlen auf ca. 20°
C erfolgt dann die aseptische Abfüllung und weitere
Kühlung auf unter 10°C.
Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung eines stich
festen Vollmilchjoghurts (mind. 3,5% Fett) aus aufkon
zentrierter Milch nach dem beschriebenen Verfahren.
Das produktführende System wurde vor dem Versuch dampf
sterilisiert. Die vorgesehene Rohmilch wurde zunächst
entrahmt und dann auf 3,15% Fett eingestellt. Der
Eiweißgehalt lag bei 3,46%, die Trockenmasse bei 12,1
%. Die Milch wurde über eine Hochdruckkolbenpumpe mit 55
kg/h in einem Vorwärmer auf 93°C erhitzt, strömte dann
in einen Röhrenheißhalter mit einer Verweilzeit von ca.
2 min und wurde anschließend in der nachgeschalteten
Erhitzungsabteilung (Spiralwärmeübertrager) weiter auf
ca. 121°C erhitzt. Nach 10 s im Heißhalterohr gelangte
die Milch in das Entspannungsgefäß. Hier kühlte die
Milch auf 48°C ab und gab gleichzeitig Wasser als
Brüdendampf ab. Bei Verlassen des Entspannungsgefäßes
war der Fettgehalt auf 3,51% Fett gestiegen, Eiweiß-
und Trockenmassegehalt auf 3,89 bzw. 13,5%. Damit
betrug die entzogene Wassermenge, bezogen auf die
Ausgangswassermenge der Milch, ca. 11,8% und der
Eindampfungs- oder Eindickungsgrad etwa 1,12. Um den
gleichen Effekt über einen Zusatz von Magermilchpulver
zu erzielen, hätten davon 1,3% in der Ausgangsmilch
zugesetzt werden müssen. Diese hätte allerdings einen um
0,4% höheren Fettgehalt, also 3,55% aufweisen müssen,
damit das Endprodukt 3,5% Fett erreicht.
Der eingedickten Milch, die mit 49 kg/h das Entspan
nungsgefäß verließ, wurde anschließend sofort mit 25
g/min (1,5 kg/h, also ca. 3%) 8°C kalte Betriebskultur
kontinuierlich zudosiert.
Die Betriebskultur wurde in autoklavierter H-Vollmilch
nach Vorschrift mit einer schnell säuernden, klassischen
Joghurtkultur hergestellt (Joghurt 709 Visbyvac Serie
50, Fa. Wiesby, Niebüll).
Nach der Beimpfung der Milch passierte diese einen
statischen Mischer, um eine gleichmäßige Verteilung der
Kultur zu gewährleisten.
Die Joghurtmilch wurde dann über eine Leitung zu einer
sterilen Abfüllbank mit keimfreier Raumluft geführt.
Dort erfolgte über einen Dreiwegehahn die Abfüllung in
Joghurtbecher (Polypropylen, 150 g Inhalt). Nach Ver
schließen der Becher durch aufgebördelte Alufolie wurden
diese in einen Brutschrank mit 42°C gestellt. Nach ca.
2 : 45 Std. wurde die Bebrütung abgebrochen, nachdem bei 3
untersuchten Bechern der gewünschte pH-Wert von 4,60
erreicht war. Die Becher wurden für 3 Std. in Wasser von
5°C gestellt, dann in einem gleich temperierten Raum
weiter gekühlt. Nach 24 Std. wurden bei 25 von 50
abgefüllten Bechern die pH-Werte gemessen. Sie lagen
zwischen 4,30 und 4,45. Der Joghurt zeigte keine Molken
lässigkeit, war ausreichend stichfest und cremig.
Sensorisch wies er keinerlei Fehler auf.
Bei einem erneuten Test nach 14 Tagen Lagerung bei 5°C
war keine Reinfektion durch Hefen oder Schimmel erkenn
bar. Auch jetzt wurde keine Molkenlässigkeit festge
stellt. Durch die Nachsäuerung ergab sich ein verän
derter, aber sensorisch weiterhin fehlerloser Geschmack.
1
Vorlaufbehälter
2
positive Vorlaufpumpe
3
Wärmerückgewinn-Abteilung I
(Brüdendampfkondensator) (Erhitzer)
4
Wärmerückgewinn-Abteilung II (Erhitzer)
5
aVorheißhalter, mind. 2 min (Erhitzer)
5
bHeißhalter (Erhitzer)
6
Erhitzungsabteilung (Erhitzer)
7
Druckhalteventil (Erhitzer)
8
Entspannungsbehälter
9
Kulturvorratsbehälter mit Dosierregeleinheit
10
Dosiervorrichtung für Kultur mit statischem Mischer
11
Pumpe zum Puffertank
12
Puffertank
13
Pumpe zur Abfüllmaschine
14
aseptische Abfüllmaschine
15
Heißwasserausgleichsbehälter
16
Heißwasserumlaufpumpe
17
Dampfinjektor
18
Vakuumpumpe
19
Brutraum
20
Lüftungsanlage für den Brutraum
21
Homogenisierventil
22
Hochdruckkolbenpumpe
23
Röhrenbrüdenkonden
sator (Hochdruck
ausführung)
----Produktleitung
--------Wasser/Kondensat
.._.._..Dampf/Brüdendampf
........Luft
..._..._Kultur
Fruchtzubereitung
----Produktleitung
--------Wasser/Kondensat
.._.._..Dampf/Brüdendampf
........Luft
..._..._Kultur
Fruchtzubereitung
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Joghurt, bei dem über
den gesamten Herstellungsprozeß des Joghurts der Tempe
ratur-Zeit-Verlauf der Ausgangsmilch nur ein Maximum
aufweist und bei dem eine Erhöhung der Trockenmasse der
Milch durch Entspannungsverdampfung vorgenommen wird,
wobei zunächst die Milch vorgewärmt wird und nachfolgend
auf eine Maximaltemperatur erwärmt wird und schließlich
einer Entspannungsverdampfung zur Abkühlung unterworfen
und dabei aufkonzentriert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zur kontinuierlichen Herstellung des Joghurts die
Joghurtkultur ausschließlich durch die Druckdifferenz
zwischen dem Ausgang des Entspannungsbehälters und dem
Kulturbehälter in die abgekühlte und aufkonzentrierte
Milch eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die abgekühlte, aufkonzentrierte und mit Joghurt
kulturen versetzte Milch durch einen statischen Mischer
geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorerwärmung der Ausgangsmilch
in einem druckfesten Rohrwärmeübertrager erfolgt,
und dabei homogenisiert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorerwärmung der Milch
auf eine Temperatur von 90 bis 95°C über 2 bis 15 min.,
insbesondere über 5 bis 10 min., erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Maximaltemperatur
zwischen 120 und 140°C liegt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Erhalt stichfesten
Joghurts die Abkühlung der Milch am Ort des Entspan
nungsschrittes durch Regelung des Unterdrucks auf eine
Temperatur von 44 bis 48°C erfolgt, so daß nach der
Zudosierung der Joghurtkultur und einer anschließenden
Abfüllung in eine Endverpackung eine optimale Bebrü
tungstemperatur von 42 bis 45°C des Joghurts erreicht
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Erhalt rührfähigen
Joghurts die Abkühlung der Milch am Ort des Entspan
nungsschrittes durch Regelung des Unterdrucks auf eine
Temperatur im Bereich von 43 bis 46°C erfolgt, so daß
nach der Zudosierung der Joghurtkultur und einer an
schließenden Überführung in einen Steriltank eine
optimale Bebrütungstemperatur von 42 bis 45°C erreicht
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996115044 DE19615044C2 (de) | 1996-04-17 | 1996-04-17 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Joghurt |
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DE19615044C2 true DE19615044C2 (de) | 1999-01-21 |
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DE1996115044 Expired - Fee Related DE19615044C2 (de) | 1996-04-17 | 1996-04-17 | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Joghurt |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Effective date: 20111102 |