DE19611076C1 - Mittel zur Entfettung von Häuten, Fellen, Ledern und Pelzen - Google Patents
Mittel zur Entfettung von Häuten, Fellen, Ledern und PelzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C5/00—Degreasing leather
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- Organic Chemistry (AREA)
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
Description
Der Naturfettgehalt von Häuten, Fellen, Ledern und Pelzen
kann bei deren Verarbeitung zu Störungen des Prozeßablaufes
und zur Qualitätsminderung führen. Je nach Höhe des Natur
fettgehaltes ist daher in vielen Fällen eine Entfettung not
wendig. In der Praxis werden verschiedene Verfahren angewendet,
wie zum Beispiel die mechanische Entfettung, die biochemische
Entfettung (unter Anwendung fettspaltender Enzyme), die Löse
mittel- und die Emulgatorentfettung. Letztgenannter Methode
kommt in der Praxis die größte Bedeutung zu, da hier im wäßrigen
Medium mit relativ preiswerten und biologisch abbaubaren
Emulgatoren gearbeitet werden kann. Für eine eingehendere
Betrachtung sei auf M. Hollstein, Bibliothek des Leders,
Band 4; "Entfetten, Fetten und Hydrophobieren bei der Leder
herstellung" (Umschau Verlag Frankfurt/M. 1987; S. 116-137 und
198-199) verwiesen.
Für die Emulgatorentfettung stellten die Alkylphenolethoxylate,
insbesondere Nonylphenol mit 6-9 Ethylenoxid-Einheiten, die
Emulgatoren mit den besten Entfettungseigenschaften dar und
fanden entsprechend breite Anwendung. Aus ökologischen Gründen
kommt jedoch dieser Emulgatortyp seit einigen Jahren nicht
mehr zum Einsatz. Ersetzt wurden die Alkylphenolethoxylate
durch lineare Fettalkoholethoxylate, wobei Fettalkohole mit
einer Kettenlänge von 8-14 C-Atomen die mit 4-8 Mol Ethylenoxid
umgesetzt wurden, bevorzugt eingesetzt werden. Entsprechende
Zubereitungen werden in DE 43 11 113, DE 43 01 553, DE 42 07 806
und DE 40 09 805 beschrieben. Ferner beschreibt die DE 25 22 902 ein Verfahren zum gleich
zeitigen Weichen, Reinigen und Entfetten von Rohfellen durch
Behandlung mit Kombinationen nichtionischer und/oder anionischer
Tenside in kurzer Flotte in zwei Phasen in einem einzigen
Gerät, wobei in erster Phase bei unvollständiger Weiche gereinigt
und entfettet und nach Ersatz der Schmutzflotte durch
Frischwasser und neues Tensid in zweiter Phase die Behandlung
vervollständigt wird; als nichtionische Tenside dienen Poly
glykolether von C₄-C₁₆-Alkylphenolen mit 4-15 EO-Einheiten
oder von C₁₀-C₂₀-Fettalkoholen mit 3-20 EO-Einheiten.
Diese Produkte sind schnell und
vollständig biologisch abbaubar, erreichen aber wiederum die
sehr guten entfettenden Eigenschaften der Alkylphenol
ethoxylate nicht. Sie müssen daher unter Umständen in größerer
Menge eingesetzt werden, um eine vergleichbare Entfettung zu
erzielen.
Es stellte sich daher die Aufgabe, ein Entfettungsmittel mit
deutlich verbesserter Entfettungswirkung zu entwickeln, ohne die
biologische Abbaubarkeit zu beeinträchtigen. Es wurde überraschend
festgestellt, daß ein Anteil eines bestimmten Polyols in Verbindung mit Fettalkoholpolyglykol
ether die entfettende Wirkung in synergistischer Weise verbessert.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine
Kombination einer Komponente a) mit einer
Fettalkoholpolyglykoletherkomponente b) gemäß den angegebenen Ansprüchen.
Als Komponente a) kommen die Verbindungen Monoethylen
glykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol
und/oder Glycerin in Frage. Als Fettalkoholpolyglykolether
(Emulgatorkomponente) werden Verbindungen eingesetzt, die 6 bis 14 Kohlenstoff
atome im Fettalkohol und 2 bis 10 angelagerte Ethylenoxideinheiten enthalten.
Die erfindungsgemäße Entfettungsmittelzubereitung setzt sich
dementsprechend zusammen aus 95-50 Gew.-% Fettalkoholpolyglykol
ether als Emulgatorkomponente und 5-50 Gew.-% eines oder mehrerer
der genannten Komponente a). Zum Einstellen der
Viskosität können Lösevermittler, im einfachsten Fall Wasser,
zugesetzt werden. Die Entfettungsmittelzubereitungen besitzen
eine sehr gute biologische Abbaubarkeit.
60 Teile Alkyl(C₁₀)polyglykolether (5 EO)
20 Teile Diethylenglykol
20 Teile Wasser
20 Teile Diethylenglykol
20 Teile Wasser
werden homogen vermischt. Es entsteht ein wasserklares, flüssiges
Produkt.
50 Teile Oxoalkohol(C₁₁)polyglykolether (6 EO)
20 Teile Monoethylenglykol
10 Teile Dipropylenglykol
20 Teile Wasser
20 Teile Monoethylenglykol
10 Teile Dipropylenglykol
20 Teile Wasser
werden zu einem homogenen Produkt vermischt.
Es wird ein Entfettungsversuch nach folgender Rezeptur
durchgeführt:
Rohware: gepickelte Neuseeland-Schaffelle
(Prozentangaben beziehen sich auf Pickelgewicht)
20% Salzlösung (8° Be) 35°C
2% Entfettungsmittel aus Beispiel 1 oder 2 Laufzeit 20 min Entflotten
2× mit 100% Salzlösung (8° Be) waschen je 30 min
20% Salzlösung (8° Be) 35°C
2% Entfettungsmittel aus Beispiel 1 oder 2 Laufzeit 20 min Entflotten
2× mit 100% Salzlösung (8° Be) waschen je 30 min
Dieser Entfettungsvorgang wird in gleicher Weise einmal
wiederholt.
Zum Vergleich wurden die Versuche mit den erfindungsgemäßen
Mitteln (Beispiel 1, 2) zwei bekannten Entfettungsmitteln ohne
Komponente a) gegenübergestellt, und zwar
Alkyl(C₁₀)polyglykolether (5 EO) (Produkt 3) und
Nonylphenolpolyglykolether (7 EO) (Produkt 4). Die Pickelblößen
wurden vor und nach der Entfettung mit Dichlormethan extrahiert
und somit die prozentuale Entfettungswirkung bestimmt. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Die Versuche zeigen deutlich, daß mit den Produkten aus Beispiel 1
und 2 die besten Entfettungsresultate erzielt werden. Produkt 4
hingegen ist wegen ökologischer Nachteile heute nicht mehr
vertretbar.
Claims (2)
1. Mittel zur Entfettung von Häuten, Fellen, Ledern und
Pelzen, dadurch gekennzeichnet, daß es
- a) Monoethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol oder/und Glycerin in einer Menge von 5 bis 10 Gewichtsprozent und
- b) einen Fettalkoholpolyglykolether der Formel R-O-(C₂H₄O)xHworin R einen gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen und x 2 bis 10 bedeuten, in einer Menge von 95 bis 50 Gewichtsprozent enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennnzeichnet, daß
der einzusetzende Fettalkoholpolyglykolether für R
8 bis 12 Kohlenstoffatome aufweist und x = 4 bis 8
bedeutet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996111076 DE19611076C1 (de) | 1996-03-21 | 1996-03-21 | Mittel zur Entfettung von Häuten, Fellen, Ledern und Pelzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996111076 DE19611076C1 (de) | 1996-03-21 | 1996-03-21 | Mittel zur Entfettung von Häuten, Fellen, Ledern und Pelzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19611076C1 true DE19611076C1 (de) | 1997-10-16 |
Family
ID=7788927
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996111076 Expired - Lifetime DE19611076C1 (de) | 1996-03-21 | 1996-03-21 | Mittel zur Entfettung von Häuten, Fellen, Ledern und Pelzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19611076C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8308821B2 (en) | 2003-12-17 | 2012-11-13 | Akzo Nobel N.V. | Process for treating animal skins |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2522902A1 (de) * | 1975-05-23 | 1976-11-25 | Stockhausen & Cie Chem Fab | Verfahren zum gleichzeitigen weichen, reinigen und entfetten von rohfellen |
-
1996
- 1996-03-21 DE DE1996111076 patent/DE19611076C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2522902A1 (de) * | 1975-05-23 | 1976-11-25 | Stockhausen & Cie Chem Fab | Verfahren zum gleichzeitigen weichen, reinigen und entfetten von rohfellen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8308821B2 (en) | 2003-12-17 | 2012-11-13 | Akzo Nobel N.V. | Process for treating animal skins |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8380 | Miscellaneous part iii |
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