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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Essigsäure, bei
welchem gereinigte Essigsäure
aus einer Vorratslösung
mit hohem Wirkungsgrad bei geringerem Energieverbrauch gewonnen wird.
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Die üblicherweise
bekannten Verfahren zur Herstellung von Essigsäure im großtechnischen Maßstab umfassen
das Fermentationsverfahren, das Verfahren zur Carbonylierung von
Methanol durch Reaktion in einem homogenen Flüssigphasensystem unter Verwendung
von Rhodium und Jod als Katalysatoren, das Verfahren zur Oxidation
eines Kohlenwasserstoffs (Butan, Naphtha u.dgl.) durch Umsetzung
in einem heterogenen Festphasensystem unter Verwendung eines aus
einer in organischen Lösungsmitteln
löslichen
Salzverbindung bestehenden Katalysators (Mangannaphthenat, Cobaltnaphthenat,
Nickelnaphthenat u.dgl.), das zweistufige Ethylenoxidationsverfahren,
bei welchem Ethylen unter Bildung von Acetaldehyd und anschließend der
gebildete Acetaldehyd in einem homogenen Flüssigphasensystem unter Verwendung
von Manganacetat oder eines Gemischs aus Manganacetat, Kupferacetat
und Cobaltacetat unter Bildung von Essigsäure oxidiert werden, und ein
Verfahren, bei welchem Ethylen mit Sauerstoff in der Gasphase mit
Hilfe von metallischem Palladium und einer Heteropolyphosphorsäure als
Hauptkatalysatoren umgesetzt wird (JP-A-7-89896 (der Ausdruck "JP-A" bedeutet hier und
im folgenden "ungeprüfte japanische
Patentveröffentlichung").
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Bei
jedem dieser Verfahren fällt
Essigsäure
in Form einer wäßrigen Lösung an.
Zur Gewinnung von wasserfreier und ge einigter Essigsäure muß folglich
aus dieser wäßrigen Lösung das
Wasser so preisgünstig wie
möglich
entfernt werden.
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Zur
industriellen Gewinnung gereinigter Essigsäure aus einer wäßrigen Essigsäurelösung bedient man
sich üblicherweise
einer Destillation. Zur Abtrennung von Wasser aus Essigsäure nach
einem üblichen Destillationsverfahren
benötigt
man jedoch eine Destillationssäule
mit einer großen
Zahl von Böden
(d.h. 70 oder mehr), da der Kochpunkt von Essigsäure (117,8°C unter Atmosphärendruck)
nahe an demjenigen von Wasser liegt. Darüber hinaus muß vom Säulenkopf
eine große
Menge Wasser, das eine hohe Verdampfungswärme aufweist, abdestilliert
werden. Dazu benötigt
man eine großdimensionierte
Anlage und viel Energie. Wegen der geringen relativen Flüchtigkeit
von Wasser/Essigsäure
ist es ferner erforderlich, am Säulenkopf
für eine
große
Rückflußrate zu
sorgen. Dadurch wird der Wirkungsgrad des Verfahrens gesenkt.
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Es
gibt bereits die verschiedensten Vorschläge zur Lösung dieser Schwierigkeiten.
So ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, bei welchem eine wäßrige Essigsäurelösung (im
folgenden als "Vorratslösung" bezeichnet) zusammen
mit einem azeotropen Mittel mit der Fähigkeit zur Bildung eines Azeotrops
mit Wasser azeotrop destilliert wird. Auf diese Weise werden das
Minimalazeotrop aus Wasser und dem azeotropen Mittel am Säulenkopf
abdestilliert und die so aufkonzentrierte Essigsäure am Säulenboden gewonnen (vgl. JP-B-43-16965, JB-B-61-31091
u.dgl., der Ausdruck "JP-B" bedeutet hier und
im folgenden "geprüfte japanische
Patentveröffentlichung"). Obwohl dieses
Verfahren dahingehend von Vorteil ist, daß sich die Rückflußrate am
Säulenkopf
senken und somit die zum Abdestillieren des Wassers erforderliche
Energie verringern lassen, muß wie
bei üblichen
Destillationsverfahren immer noch eine große Menge Wasser vom Destillationskopf
abdestilliert werden. Somit erreicht man keine ausreichende Energieeinsparung.
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Als
weiteres Verfahren neben der azeotropen Destillation ist das Extraktionsverfahren
bekannt. Bei diesem Verfahren bedient man sich im allgemeinen eines
wasserunlöslichen
organischen Lösungsmittels.
Dieses wird als Extraktionsmittel mit der Vorratslösung in
Kontakt gebracht, um die Essigsäure
in die Phase des Extraktionsmediums zu extrahieren und dann die
Essigsäure
aus dem Extrakt beispielsweis auf destillativem Wege abzutrennen
und zu reinigen. Ein bedeutender Faktor dieses Extraktionsverfahrens
ist die Wahl eines geeigneten Extraktionsmediums mit kleinem Verteilungskoeffizienten
mit Wasser und einer ausreichenden Fähigkeit zur Auflösung von
Essigsäure.
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Bezüglich der
Wahl eines geeigneten Lösungsmittels
wurden zahlreiche Vorschläge
gemacht. Diese Vorschläge
zielen auf Lösungsmittel
mit Kochpunkten über
demjenigen von Essigsäure
und mit ausreichendem Lösungsvermögen für Essigsäure ab,
da Lösungsmittel
mit höheren
Kochpunkten im allgemeinen einen geringeren Verteilungskoeffizienten
mit Wasser aufweisen. Gemäß der JP-A-60-25949
wird Essigsäure
beispielsweise aus einer Vorratslösung mit Hilfe eines hochsiedenden
Lösungsmittels,
das ein aliphatisches C7-Keton als Hauptkomponente
umfaßt,
extrahiert. Nach dem Abstrippen des in dem Extrakt enthaltenen Wassers
wird Essigsäure
aus dem hochsiedenden Lösungsmittel
durch Destillation abgetrennt. Gemäß der JP-B-59-35373 erfolgt die Extraktion unter
Verwendung eines tertiären
Amins mit einem Kochpunkt über
demjenigen von Essigsäure
zusammen mit einem sauerstoffhaltigen organischen Lösungsmittel,
dessen Kochpunkt ebenfalls über
demjenigen der Essigsäure
liegt. Der Extrakt wird auf destillativem Weg entwässert. Danach
wird das entwässerte
Gemisch erneut destilliert, um die Essigsäure zu liefern. Gemäß der JP-B-60-16410 wird ein
spezielles sekundäres
Amid als Extrak tionsmedium verwendet. Die Essigsäure wird aus dem Extrakt durch
Destillation abgetrennt. Gemäß der US-A-4
143 066 wird als hochsiedendes Lösungsmittel
mit der Fähigkeit
zur selektiven Extraktion von Essigsäure Trioctylphosphinoxid verwendet.
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Es
gibt ferner bekannte Verfahren, bei denen ein Gemisch aus einem
niedrigsiedenden Lösungsmittel mit
einem hochsiedenden Lösungsmittel
als Extraktionsmedium verwendet wird. Gemäß der JP-B-1-38095 wird beispielsweise
ein Lösungsmittelgemisch
aus Ethylacetat und Diisobutylketon verwendet. Gemäß der US-A-2
175 879 erfolgen die Extraktion und die azeotrope Destillation gleichzeitig.
Bei diesem Verfahren wird eine Vorratslösung in zwei Teile geteilt.
Ein Teil wird mit einem niedrigsiedenden Lösungsmittel extrahiert, während der
andere Teil unter Verwendung eines azeotropen Mittels, wie Butylacetat,
einer azeotropen Destillation unterworfen wird. Durch die Mehrfachausnutzung
der Kondensationswärme
des Gases am Säulenkopf
für die azeotrope
Destillation wird das niedrigsiedende Lösungsmittel im Extrakt unter
Energieeinsparung über
eine Destillation aus der Essigsäure
rückgewonnen.
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Wenn
als Extraktionsmedium bei den Extraktionsverfahren oder den Extraktions-/azeotrope
Destillations-Verfahren der beschriebenen Art ein hochsiedendes
Lösungsmittel
verwendet wird, wird zwar die in die in die Phase des Extraktionsmediums
aufgenommene Wassermenge im allgemeinen vermindert, es sinkt jedoch auch
der Verteilungskoeffizient mit Essigsäure. Demzufolge sollte das
Extraktionsmedium in großer
Menge zum Einsatz gelangen. Dies bedingt wiederum eine Vergrößerung der
Anlage. In der nachfolgenden Stufe der Abtrennung der Essigsäure aus
dem Extraktionsmedium durch Destillation muß darüber hinaus am Säulenkopf
Essigsäure,
die eine relativ große
latente Verdampfungswärme
besitzt, abdestilliert wer den. Dies führt zu einer Erhöhung der
Energiekosten. Erfolgt diese Abtrennung über eine minimalazeotrope Destillation
mit Wasser, besitzt das Extraktionsmedium einen Kochpunkt über demjenigen
der Essigsäure.
Somit liegt ihre minimalazeotrope Destillationstemperatur nahe am
Kochpunkt der Essigsäure.
Folglich bereitet in diesem Falle die Gewinnung von hochreiner Essigsäure in hoher
Ausbeute Schwierigkeiten.
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Das
Verfahren, bei dem ein Gemisch aus niedrigsiedendem Lösungsmittel
und hochsiedendem Lösungsmittel
als Extraktionsmedium verwendet wird, ist vorteilhafter als das
lediglich mit einem niedrigsiedenden Lösungsmittel arbeitende Verfahren.
In ersterem Falle wird jedoch eine große Menge Wasser in die Phase des
Extraktionsmediums aufgenommen. Dadurch wird die azeotrope Destillation
belastet. In diesem Falle muß ferner
das hochsiedende Lösungsmittel
auf destillativem Wege von der Essigsäure abgetrennt werden. Somit ist
dieses Verfahren aus Gründen
des Energieverbrauchs nicht immer von Vorteil.
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Die
vorliegende Erfindung wurde vor dem Hintergrund der geschilderten
Schwierigkeiten gemacht.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens
zum Reinigen von Essigsäure,
bei welchem gereinigte Essigsäure
wirksam aus einer Vorratslösung
bei vermindertem Energieverbrauch gewonnen werden kann.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Reinigen
von Essigsäure
durch
- (1) Einbringen einer wäßrigen Essigsäurevorratslösung einer
Essigsäurekonzentration
von 10 – 50
Gew.-% in eine Extraktionsvorrichtung;
- (2) Zuspeisen eines Extraktionsmediums, das Isopropylacetat
enthält,
in einer Gewichtsmenge entsprechend dem 0,6- bis 3,0-fachen der
Menge an (in der Extraktionsvorrichtung befindlicher) Vorratslösung auf eine
Art und Weise, daß das
Extraktionsmedium mit der Vorratslösung in Berührung gelangt;
- (3) Extrahieren der Essigsäure
in das Extraktionsmedium;
- (4) Abtrennen des essigsäurehaltigen
Extraktionsmediums vom Extraktionsrückstand;
- (5) Einspeisen des essigsäurehaltigen
Extraktionsmediums in eine Destillationssäule für eine azeotrope Destillation;
- (6) Abdestillieren des in dem Extraktionsmedium enthaltenen
Isopropylacetats am oberen Ende der Destillationssäule für die azeotrope
Destillation durch azeotrope Destillation mit Wasser;
- (7) Kondensieren eines Destillats vom oberen Ende der Destillationssäule für die azeotrope
Destillation zur Aufteilung des Destillats in eine wasserarme, an
Isopropylacetat reiche Phase und eine wasserreiche Phase;
- (8) Rückführen mindestens
eines Teils der wasserarmen Phase in die Extraktionsvorrichtung
als Extraktionsmedium;
- (9) Gewinnen der auf diese Weise entwässerten und gereinigten Essigsäure vom
Boden bzw. unteren Ende der Destillationssäule für eine azeotrope Destillation;
- (10) Zuführen
des Extraktionsrückstands
und mindestens eines Teils der wasserreichen Phase zu einer Gewinnungs-/Destillations-Säule;
- (11) Durchführen
einer azeotropen Destillation mit Wasser, dem im Extraktionsrest
enthaltenen Isopropylacetat und der wasserreichen Phase;
- (12) Kondensieren des am oberen Ende bzw. Kopf der Gewinnungs-/Destillations-Säule abdestillierenden Destillats
und Aufteilung in eine wasserarme, an Isopropylacetat reiche Phase
und eine wasserreiche Phase;
- (13) Austragen mindestens eines Teils der wasserarmen Phase
aus dem System; und
- (14) Austragen von Abwasser am unteren Ende bzw. Bodenteil der
Gewinnungs-/Destillations-Säule.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise die aus dem System
ausgetragene wasserarme Phase zusammen mit Essigsäure in einen
Veresterungsreaktor eingeführt
und durch Hydrolyse von Isopropylacetat gebildeter Isopropylalkohol
in letztlich aufgefangenes Isopropylacetat umgewandelt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens zur Reinigung von Essigsäure gemäß der vorliegenden Erfindung,
werden der Extraktionsrückstand
in eine Gewinnungssäule
für Extraktionsmedium
eingespeist und ein vom Kopf der Gewinnungssäule für das Extraktionsmedium abdestilliertes
Destillat zu der Exraktionsvorrichtung zurückgeführt.
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In
dieser Ausführungsform
ist es des weiteren bevorzugt, daß die von dem kondensierten
Destillat vom Kopf der Destillationssäule für die azeotrope Destillation
abgetrennte wasserreiche Phase in einen Stripper eingespeist wird,
ein vom Kopf des Strippes abdestilliertes Destillat in die Destillationssäule für die azeotrope Destillation
zurückgeführt wird
und Wasser vom Boden des Strippers entfernt wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Fließbild
zur Veranschaulichung einer Ausführungsform
der Erfindung und
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2 ist
ein Fließbild
zur Veranschaulichung einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
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Unter
Bezugnahme auf die Figur wird im folgenden eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung näher
erläutert.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsform
beschränkt.
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1 zeigt
in einem Fließbild
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die bei diesem Verfahren benutzte Vorrichtung
umfaßt – grob gesagt – eine Extraktionsvorrichtung 2,
eine Säule 6 zur
azeotropen Destillation, eine Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 und
einen (im folgenden ganz einfach als "Reaktor" bezeichneten) Veresterungsreaktor 32.
Die Extraktionsvorrichtung 2 besteht aus einer Flüssigkeits/Flüssigkeits-Gegenstrom-Extraktionsvorrichtung
mit Böden.
Die Säule 6 für die azeotrope
Destillation und die Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 stellen Destillationsvorrichtungen
dar, von denen jede mit einem Kühler 8 bzw. 22 und
einer Dekantiereinrichtung 9 bzw. 23 am Säulenkopf
und einem Reboiler 16 bzw. 30 am Säulenboden ausgestattet
ist.
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Gemäß 1 wird
eine Vorratslösung 1 mit
10 – 50
Gew.-% Essigsäure
zunächst
in die Nachbarschaft des Säulenkopfes
der Extraktionsvorrichtung 2 eingeführt. In die Nachbarschaft des
Säulenbodens
der Extraktionsvorrichtung wird über
eine Leitung 3 ein Isopropylacetat als Hauptkomponente
enthaltendes Extraktionsmedium zugeführt. Die Gewichtsmenge des
zugeführten
Isopropylacetats reicht vom 0,6- bis 3,0-fachen der Menge der Vorratslösung. Es
ist nicht erforderlich, daß das
Extraktionsmedium aus reinem Isopropylacetat besteht. Es reicht
aus, daß es
Isopropylacetat als Hauptkomponente enthält. Somit kann es z.B. aus
der wasserarmen Phase aus einer Kammer 11 der ersten Dekantiereinrichtung 9 bestehen.
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In
der Extraktionsvorrichtung 2 gelangt die flüssige Vorratslösung 1 im
Gegenstrom mit dem ebenfalls flüssigen
Extraktionsmedium 3 in Kontakt. Somit wird die Essigsäure in der
Vorratslösung 1 in
die Extraktionsmediumphase extrahiert. Das Gemisch wird in einen
Extrakt mit Isopropylacetat und Essigsäure als Hauptkomponente und
einer untergeordneten Menge Wasser und einen Extraktionsrückstand
mit Wasser als Hauptkomponente und einer untergeordneten Menge Isopropylacetat
aufgetrennt. Der derart aufgetrennte essigsäurehaltige Extrakt wird über eine
Leitung 4 der Säule 6 für die azeotrope
Destillation zugeführt.
Der Extraktionsrückstand 5 wird
am Säulenboden
aus der Extraktionsvorrichtung 2 ausgetragen.
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Der
Extrakt 4 aus der Extraktionsvorrichtung 2 enthält neben
Isopropylacetat und Essigsäure
in der Extraktionsstufe verteiltes Wasser. Wenn der Extrakt 4 der
Säule 6 für die azeotrope
Destillation zugeführt
wird, bildet das darin enthaltene Isopropylacetat und Wasser ein
Minimalazeotrop, und sie werden dann aus dem Säulenkopf als azeotropes Destillat 7 abdestilliert.
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Das
azeotrope Destillat 7 aus dem Säulenkopf wird mit Hilfe des
Kühlers 8 kondensiert
und dann als Säulenkopfkondensat
in die erste Dekantiereinrichtung 9 eingeleitet.
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Diese
Dekantiereinrichtung 9 weist eine Trennwand 10 zur
Unterteilung des unteren Tankteils in zwei Kammern 11 und 12 auf.
Das in die erste Dekantiereinrichtung 9 eingeleitete Säulenkopfkondensat
wird dann in die Kammer 12 weitergeleitet. In dieser wird
es durch Flüssigkeits-/Flüssigkeits- Trennung auf der
Basis des unterschiedlichen spezifischen Gewichts in eine wasserreiche
Phase Wasser als Hauptkomponente und einer untergeordneten Menge
an Isopropylacetat mit großem
spezifischem Gewicht und eine wasserarme Phase mit Isopropylacetat
als Hauptkomponente und einer untergeordneten Menge Wasser mit relativ
geringem spezifischem Gewicht aufgeteilt.
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Danach
wird die wasserreiche Phase kontinuierlich mit gesteuerter Geschwindigkeit
vom Boden bzw. unteren Ende der Kammer 12 derart abgezogen,
daß die
wasserarme Phase allein unter der Trennwand 10 hindurch
in die weitere Kammer 11 fließt. Auf diese Weise werden
die Oberflächenniveaus
der wasserreichen Phase und der wasserarmen Phase so gesteuert,
daß die
wasserreiche Phase in der Kammer 12 und die wasserarme
Phase in der Kammer 11 mit Hilfe der Trennwand 10 getrennt
werden. In einigen Fällen
kann ein Teil der vom unteren Ende bzw. Bodenteil der Kammer 12 abgezogenen
wasserreichen Phase in der Kammer 12 über eine Leitung 15 zu
einem definierten Boden in der Nachbarschaft des Kopfes bzw. oberen
Endes der Gewinnungs-/Destillations-Säule 6 rückgeführt werden.
Allerdings wird mindestens ein Teil der wasserreichen Phase in der
Kammer 12 über
eine Leitung 14 ausgetragen.
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Ein
Teil der in die Kammer 11 fließenden wasserarmen Phase wird über eine
Leitung 13 zu einem definierten Boden in der Nachbarschaft
des oberen Endes der Säule 6 für die azeotrope
Destillation rückgeführt. Deren
Rückstand
wird über
die Leitung 13 in die genannte Extraktionsvorrichtung 12 rückgeführt und
dort als Extraktionsmedium wiederverwendet.
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Auf
diese Weise gewinnt man am unteren Ende bzw. Bodenteil der Säule 6 für die azeotrope
Destillation die von Wasser oder Isopropylacetat praktisch freie
gereinigte Essigsäure 17.
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Der
aus dem Bodenteil der Extraktionsvorrichtung 2 ausgetragene
Extraktionsrückstand 5 und
die aus der Kammer 12 der Dekantiereinrichtung 9 ausgetragene
wasserreiche Phase 14 enthalten in Wasser verteiltes Isopropylacetat
und durch Hydrolyse des Isopropylacetats gebildeten Isopropylalkohol.
Zur wirksamen Rückgewinnung
dieser Substanzen werden folglich der Extraktionsrückstand 5 und
die wasserreiche Phase 14 dem Zufuhrboden der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 zugeführt.
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In
der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 bilden
das Isopropylacetat und der Isopropylalkohol zusammen mit Wasser
ein Minimalazeotrop. Dieses wird dann einer azeotropen Destillation
unterworfen und vom Säulenkopf
als Gewinnungs-Säulen-Kopfgas 21 abdestilliert.
Das Gewinnungs-Säulen-Kopfgas 21 wird
durch den Kühler 22 kondensiert
und als Kondensat in die zweite Dekantiereinrichtung 23 geleitet. Ähnlich der
ersten Dekantiereinrichtung 9 besitzt die zweite Dekantiereinrichtung 23 eine
Trennwand 24 zur Unterteilung des unteren Teil des Tanks
in zwei Kammern 25 und 26.
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Das
in die zweite Dekantiereinrichtung 23 eingeleitete Kondensat
wird dann in die Kammer 26 weitergeleitet. In dieser wird
es durch Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
auf der Basis des unterschiedlichen spezifischen Gewichts in eine
wasserreiche Phase in der Kammer 26 mit Wasser als Hauptkomponente
und einer untergeordneten Menge des azeotropen Mittels (Isopropylacetat
und Isopropylalkohol) und mit großem spezifischen Gewicht und
eine wasserarme Phase in der Kammer 25 mit dem azeotropen
Mittel als Hauptkomponente zusammen mit einer untergeordneten Menge
Wasser mit geringem spezifischen Gewicht aufgeteilt. Die wasserreiche
Phase in der Kammer 26 wird über eine Leitung 27 am
Boden der Kammer 26 ab gezogen und zu einem geeignet gewählten Zufuhrboden
in der Nachbarschaft des oberen Endes der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 rückgeführt. Wenn
jedoch beispielsweise infolge einer hohen Konzentration an Isopropylalkohol
in dem Kondensat keine Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
durchgeführt
werden kann, wird der Inhalt der Kammer 26 nicht über die
Leitung 27 in die Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 rückgeführt, sondern
in entsprechender Weise wie der Inhalt der Kammer 25 aufgearbeitet.
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Ein
Teil der wasserarmen Phase in der Kammer 25 in der Dekantiereinrichtung 23 kann
in einigen Fällen über eine
Leitung 29 zu einem in geeigneter Weise gewählten Zufuhrboden
in der Nachbarschaft des oberen Endes der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 rückgeführt werden.
Ihr Rest wird als Konzentrat 28 abgezogen und dem Reaktor 32 zugeführt.
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Durch
die azeotrope Destillation in dieser Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 werden
im Extraktionsrückstand 5 aus
der Extraktionsvorrichtung 2 enthaltenes Isopropylacetat
und enthaltener Isopropylalkohol sowie die aus der Kammer 12 der
Dekantiereinrichtung 9 ausgetragene wasserreiche Phase 14 konzentriert
und in eine Leitung 28 eingespeist. Aus dem Säulenboden
bzw. unteren Ende der Säule
wird Abwasser 31 ausgetragen.
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Das
Konzentrat 28 wird dann in den Reaktor 32 überführt, um
den darin enthaltenen Isopropylalkohol mit Essigsäure umzusetzen
und das dabei gebildete Isopropylacetat rückzugewinnen. Die Essigsäure für diese
Veresterung erhält
man durch Abzweigung eines Teils der Bodenlösung 17 aus der Säule 6 für die azeotrope
Destillation und Rückführung desselben über eine
Leitung 18.
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Der
Reaktor 32 enthält
ferner einen Säurekatalysator 33 zur Veresterung
(beispielsweise ein stark saures Ionenaustauscherharz oder eine
Heteropolyphosphorsäure,
wie Phosphowolframsäure).
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Das
bei dieser Reaktion erhaltene und an Isopropylacetat reiche Reaktionsgemisch 34 kann
umgewälzt
und wiederverwendet, beispielsweise der Säule 6 für die azeotrope
Destillation zugeführt
werden.
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Im
Rahmen des im Zusammenhang mit 1 beschriebenen
Verfahrens zur Reinigung von Essigsäure wird von Wasser oder Isopropylacetat
praktisch freie Essigsäure
aus der Vorratslösung 1 mit
10 – 50
Gew.-% Essigsäure
als Bodenlösung 9 aus
der Säule 6 für die azeotrope
Destillation gewonnen. Das in der Vorratslösung 1 enthaltene
Wasser wird als Abwasser 31 aus dem unteren Teil bzw. Bodenteil
der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 ausgetragen.
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Bei
diesem Reinigungsverfahren gemäß 1 braucht
keine große
Menge Wasser oder Essigsäure am
Säulenkopf
abdestilliert zu werden. Aus den oberen Enden der Säule 6 für die azeotrope
Destillation und der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 werden
Minimalazeotrope jeweils eines Kochpunkts genügend unterhalb demjenigen der
Essigsäure
abdestilliert. Folglich läßt sich
dieses Verfahren bei niedriger Rückflußrate und geringerem
Energieverbrauch durchführen.
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2 zeigt
in einem Fließbild
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die bei dieser Ausführungsform benutzte Vorrichtung
umfaßt – grob gesagt – eine Extraktionsvorrichtung 2,
eine Säule 6 zur
azeotropen Destillation, einen Stripper 57 und eine Säule 61 zur
Gewinnung des Extraktionsmediums. Die Extraktionsvorrichtung 2 und
die Säule 6 zur
azeotropen Destillation entsprechen denjenigen gemäß der in 1 dargestellten
Ausführungsform.
Der Stripper 57 besitzt am Säulenboden einen Reboiler 59.
Die Säule 61 zur
Rückgewinnung
des Extraktionsmediums umfaßt
einen Kondensator 63 und eine Dekantiervorrichtung 64 am
Säulenkopf
und einen Reboiler 67 am Säulenboden.
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Gemäß 2 erfolgen
die Extraktion von Essigsäure
mit Hilfe eines Extraktionsmediums in einer Extraktionsvorrichtung 2 und
die Abtrennung der gereinigten Essigsäure von der extrahierten Lösung in
der Säule 6 zur
azeotropen Destillation in ähnlicher
Weise wie bei der in 1 dargestellten Ausführungsform.
In 2 bezeichnet die Bezugszahl 40 eine Vorratslösung, 42 ein
Extraktionsmedium, 43 eine extrahierte Lösung, 46 ein
azeotropes Destillat, 47 einen Kondensator, 48 eine
erste Dekantiervorrichtung, 49 eine Trennwand, 50 und 51 Kammern, 52 eine
Leitung zur Rückführung der
wasserarmen Phase zur Säule 6 für die azeotrope
Destillation, 54 eine Leitung zur Rückführung der wasserreichen Phase
zu der Säule 6 zur
azeotropen Destillation, 55 einen Reboiler und 56 eine
Leitung zur Entfernung von gereinigter Essigsäure.
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In 2 wird
der vom Boden der Extraktionsvorrichtung 2 entnommene Extraktionsrückstand 44 in
die Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
eingespeist. In der Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
wird der Extraktionsrückstand 44 einer
Destillation unterzogen, um das anschließend über eine Leitung 68 entfernte
Wasser daraus abzutrennen. Das aus der Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium abdestillierte
Destillat 62, das das Extraktionsmedium enthält, wird
mit Hilfe des Kondensators 63 und der Dekantiervorrichtung 64 kondensiert.
Das Kondensat in der Dekantiervorrichtung 64 wird anschließend über eine Leitung 65 als
das Extraktionsmedium zu der Extraktionsvorrichtung 2 rückgeführt. Ein
Teil des Kondensats kann über
eine Leitung 66 zu der Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
rückgeführt werden.
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Das
azeotrope Destillat 46 vom Kopf der Säule 6 für die azeotrope
Destillation wird mit Hilfe des Kondensators 47 kondensiert
und in der Dekantiervorrichtung 48 in eine wasserreiche
Phase und eine wasserarme Phase aufgetrennt. Ein Teil der wasserarmen
Phase wird über
eine Leitung 52 in die Säule für die azeotrope Destillation
zurückgeführt, wobei
der Rückstand
hiervon über
eine Leitung 42 als Extraktionsmedium in ähnlicher
Weise wie bei der in 1 dargestellten Ausführungsform
in die Extraktionsvorrichtung 2 zirkulieren gelassen wird.
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Ein
Teil der wasserreichen Phase kann in ähnlicher Weise wie bei der
in 1 dargestellten Ausführungsform in die Säule 6 für die azeotrope
Destillation rückgeführt werden.
Der Rückstand
der wasserreichen Phase wird über
eine Leitung 53 entfernt und in den Stripper 57 eingespeist.
Die wasserreiche Phase wird in dem Stripper 57 einer Destillation
unterworfen. Das vom Kopf des Strippers 57 abdestillierte
Destillat, das Wasser und das Extraktionsmedium enthält, wird
zur Rückführung in
die Säule 6 für die azeotrope
Destillation in den Kondensator 47 eingespeist. Das Wasser
wird über
eine Leitung 60 vom Boden des Strippers entfernt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Reinigung von Essigsäure
wird Isopropylacetat aus folgenden Gründen als Extraktionsmedium
gewählt.
Isopropylacetat besitzt einen relativ geringen Verteilungskoeffizienten
mit Wasser bei der Extraktion und ist mit Wasser in hohem Maße verträglich. Dadurch
wird eine wirksame Abtrennung der Essigsäure von Wasser möglich. Ferner
liegen der Kochpunkt von Isopropylacetat alleine (88,5°C) und dessen
Mindesttemperatur für
die azeotrope Destillation mit Wasser (76,6°C) genügend unterhalb dem Kochpunkt
von Essigsäure
(117,8°C).
Somit läßt sich
die für
die Trennung erforderliche Energie vermindern. Darüber hinaus
läßt sich
die Rückflußrate in
der Destillations-/Rückgewinnungs-Stufe
auf einem niedrigen Wert halten. Dies trägt zu einer Verbesserung des
Wirkungsgrades des Verfahrens bei.
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Als
Vorratslösung 1 kann
eine wäßrige Lösung mit
einer Essigsäurekonzentration
im Bereich von 10 – 50
Gew.-% verwendet werden. Bei dem angegebenen Konzentrationsbereich
handelt es sich um den optimalen Konzentrationsbereich bei Verwendung
von Isopropylacetat als Extraktionsmedium. Liegt die Essigsäurekonzentration
unter 10 Gew.-%, benötigt
man eine große
Menge Isopropylacetat als Extraktionsmedium, um die Ausbeute an
Essigsäure
zu erhöhen.
In diesem Falle wird bei der Rückgewinnung
des Isopropylacetats aus der Säule 6 für die azeotrope
Destillation und der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 viel Energie
verbraucht. Liegt andererseits die Konzentration an Essigsäure in der
Vorratslösung über 50 Gew.-%,
wird in den Extrakt 4 in der Extraktionsvorrichtung 2 im
Vergleich zur Wassermenge im Extraktionsrückstand 5 eine relativ große Menge
Wasser verteilt. In diesem Fall wird die Fähigkeit zur selektiven Abtrennung
von Essigsäure
in erheblichem Maße
beeinträchtigt.
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Die
Menge an der Extraktionsvorrichtung 2 zuzuführendem
Isopropylalkohol beträgt
das 0,6- bis 3,0-fache des Gewichts der Vorratslösung 1. Wenn die Menge
an Isopropylacetat unter der 0,6-fachen Gewichtsmenge der Vorratslösung liegt,
sinkt die Ausbeute an Essigsäure.
Wenn andererseits die Menge an Isopropylacetat das 3,0-fache des
Gewichts (der Vorratslösung) übersteigt,
benötigt
man zur destillativen Rückgewinnung
des Isopropylacetats in der Säule 6 für die azeotrope
Destillation übermäßig viel
Energie.
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Vorzugsweise
sollte die Extraktionstemperatur in der Extraktionsvorrichtung 2 10 – 80°C betragen. Liegt
die Extrak tionstemperatur innerhalb dieses Bereichs, läuft die
Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
in die Isopropylacetatphase und die wäßrige Phase glatt ab.
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In
der ersten Dekantiereinrichtung 9 und in der zweiten Dekantiereinrichtung 23 erfolgt
die Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
unter Bildung der wasserarmen Phase und der wasserreichen Phase.
Zur glatten Durchführung
der Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
sollte die Temperatur vorzugsweise bei 0°C bis 70°C gehalten werden.
-
Da
es sich bei Isopropylacetat um eine Esterverbindung handelt, wird
dieser in der Extraktionsvorrichtung 2, in der Säule 6 für die azeotrope
Destillation u.dgl. in Gegenwart von Wasser unter Bildung von Isopropylalkohol
hydrolysiert. Bei dieser Hydrolyse handelt es sich um eine Gleichgewichtsreaktion
einer Gleichgewichtskonstante von 0,45. Die Gleichgewichtsreaktion
läßt sich
durch folgende Gleichung darstellen:
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Reaktionsgleichung
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- Isopropylacetat + Wasser ⇌ Isopropylalkohol + Essigsäure
-
-
Wenn
sich Isopropylalkohol mit großem
Verteilungskoeffizienten mit Wasser nach und nach im Umwälzsystem
ansammelt, werden die Extraktion in der Extraktionsvorrichtung 2 und
die Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
in den Dekantiereinrich tungen gestört. Zweckmäßigerweise sollte also der
gebildete Isopropylalkohol mit Essigsäure zu Isopropylacetat umgesetzt
werden. Letzteres wird dann rückgeführt und
wiederverwendet.
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Isopropylalkohol
per se ist eine niedrigsiedende Verbindung (Kochpunkt: 82,3°C) und bildet
zusammen mit Wasser und Isopropylacetat ein Dreikomponentenminimalazeotrop
(Mindesttemperatur für
die azeotrope Destillation: 75,5°C
bei 11,0 Gew.-% Wasser, 76,0 Gew.-% Isopropylacetat und 13,0 Gew.-%
Isopropylalkohol). Somit kann es ohne Schwierigkeiten durch Destillation
von der Essigsäure
abgetrennt werden.
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Bei
der in der 1 dargestellten Ausführungsform
wird der Isopropylalkohol in Isopropylacetat umgewandelt und dieses
dann umgewälzt
und wiederverwendet. Somit werden der Extraktionsrückstand 5 aus der
Extraktionsvorrichtung 2 und ein Teil 14 der mit
Hilfe der ersten Dekantiereinrichtung 9 abgetrennten wasserreichen
Phase in der Kammer 12 in der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 einer
azeotropen Destillation unterworfen. Danach wird das am oberen Ende
der Gewinnungs-/Destillations-Säule
gewonnene und konzentrierten Isopropylalkohol enthaltende Kondensat 28 zusammen
mit Essigsäure 18,
bei der es sich um einen Teil der am unteren Ende bzw. Bodenteil
der Säule
für die
azeotrope Destillation gewonnenen Essigsäure handelt, in den Reaktor 32 geleitet.
In diesem wird der Isopropylalkohol in Isopropylacetat umgewandelt.
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Vorzugsweise
sollte das erhaltene Reaktionsgemisch 34, welches reich
an Isopropylacetat ist und Essigsäure im Überschuß enthält, nicht in die Extraktionsvorrichtung 2,
sondern in die Säule 6 für die azeotrope Destillation
rückgeführt werden.
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Die
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Reinigen von Essigsäure
zu verwendende Anlage und ihr Betrieb sind nicht auf die zuvor geschilderte
Anlage und deren Betrieb beschränkt.
Beispielsweise können
Extraktionsvorrichtung, Säule
für eine
azeotrope Destillation und Gewinnungs-/Destillations-Säule jeweils
vom Boden- oder Plattentyp, vom gepackten Typ, vom Typ rotierender
Zylinder u.dgl. sein. Die Kühler,
Dekantiereinrichtungen, Reboiler u.dgl. können entweder mit diesen eine
Einheit bilden oder getrennt bereitgestellt werden. Weder der Art
des Reaktors noch der Zusammensetzung des Katalysators sind besondere
Grenzen gesetzt, solange nur der glatte Verlauf der Veresterung
dadurch nicht gehemmt wird.
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Die
folgenden nicht beschränkenden
Beispiele sollen die Erfindung näher
veranschaulichen.
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In
den folgenden Beispielen wird die gereinigte Essigsäure entsprechend
der zuvor beschriebenen Ausführungsform
unter Verwendung der in den 1 und 2 dargestellten
Anlagen aus einer Vorratslösung
gewonnen. In der folgenden Beschreibung bedeutet der Ausdruck "Gewichtsteile" eine zahlenmäßige Gewichtsmenge,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Vorratslösung.
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Beispiel 1
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In
diesem Beispiel wurde ein Gemisch aus Essigsäure (42,0 Gew.-%) und Wasser
(58,0 Gew.-%) als Vorratslösung 1 verwendet
und mittels der Anlage nach 1 gereinigt.
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Die
genannte Vorratslösung 1 (100
Gew.-Teile) und das Extraktionsmedium 3 (105,5 Gew.-Teile)
mit Isopropylacetat als Hauptkomponente wurden jeweils bei einer
Temperatur von 30°C
in die Extraktionsvorrichtung 2 eingeleitet.
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Als
Extraktionsvorrichtung 2 diente eine vertikale Schwingsäule vom
Gegenstrom-Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Extraktions typ
(entsprechend einer theoretischen Bodenzahl von 4 bis 6).
Die Vorratslösung 1 wurde nahe
des Säulenkopfes
eingeleitet. Das Extraktionsmedium wurde nahe am Säulenboden
zugeführt.
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Der
vom Säulenkopf
der Extraktionsvorrichtung 2 abfließende Extrakt 4 (168,8
Gew.-Teile) wurde dem Zufuhrboden der Säule 6 für die azeotrope
Destillation zugeführt
und darin einer azeotropen Destillation unterworfen. Gleichzeitig
wurde demselben Zufuhrboden das Reaktionsgemisch 34 (3,4
Gew.-Teile) aus dem Reaktor 32 zugeführt. Als Säule 6 für die azeotrope
Destillation diente eine Destillationsvorrichtung vom Oldershow-Typ
aus einer Konzentrationseinheit mit 30 Böden und
einer Rückgewinnungseinheit
mit 30 Böden.
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Das
Säulenkopfgas 7 aus
der Säule 6 für die azeotrope
Destillation wurde mit Hilfe des Kühlers 8 auf 30°C gekühlt. Danach
wurde das hierbei erhaltene Kondensat durch Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
in der Dekantiereinrichtung 9 in die wasserarme Phase in
der Kammer 11 und die wasserreiche Phase in der Kammer 12 aufgeteilt.
Ein Teil (172,0 Gew.-Teile) der wasserarmen Phase wurde dann über die
Leitung 13 in die Umgebung des Kopfes bzw. oberen Endes
der Säule 6 für die azeotrope
Destillation rückgeführt. Deren
Rest (105,0 Gew.-Teile) wurde in die Extraktionsvorrichtung 2 umgewälzt und
(dort) als Extraktionsmedium 3 verwendet.
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Die
wasserreiche Phase in der Kammer 12 der Dekantiereinrichtung 9 wurde
nicht in die Säule 6 für die azeotrope
Destillation rückgeführt, vielmehr
insgesamt über
die Leitung 14 in die Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 geleitet.
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Zusammen
mit der genannten wasserreichen Phase in der Kammer 12 wurde
der Extraktionsrückstand
(36,2 Gew.-Teile) aus der Extraktionsvorrichtung 2 in die
Gewinnungs-/Destillations- Säule 20 geleitet.
In dieser wurde das Extraktionsmedium auf destillativem Wege rückgewonnen.
Als Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 diente
eine Destillationsvorrichtung vom Oldershow-Typ aus einer Konzentrationseinheit
mit 25 Böden
und einer Rückgewinnungseinheit
mit 25 Böden.
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Wurde
das Säulenkopfgas 21 mit
dem Kühler 22 gekühlt, erfolgte
bei dem erhaltenen Kondensat keine Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung.
Somit wurde ein Teil (4,0 Gew.-Teile) desselben als solches über die
Leitung 29 in die Umgebung des Kopfes bzw. oberen Endes
der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 rückgeführt. Die
restliche Säulenkopflösung (2,5
Gew.-Teile) wurde als Konzentrat 28 in den Reaktor 32 geleitet.
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Das
Konzentrat 28 bestand aus 11,1 Gew.-% Wasser, 67,9 Gew.-%
Isopropylacetat und 21,1 Gew.-% Isopropylalkohol.
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In
den Reaktor 32 wurde ein Teil (0,9 Gew.-Teil) der am unteren
Ende bzw. Bodenteil der Säule 6 für die azeotrope
Destillation gewonnenen gereinigten Essigsäure 17 zusammen mit
dem Konzentrat 28 über
die Leitung 18 zugeführt.
-
Der
Reaktor 32 war mit einem kationischen Ionenaustauscherharz
(PK-212H, hergestellt von Mitsubishi Chemical Company) als Säurekatalysator 33 gepackt.
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Das
durch Veresterung im Reaktor 32 erhaltene Reaktionsgemisch 34 (3,4
Gew.-Teile) enthielt 8,3 Gew.-% Wasser, 25,6 Gew.-% Essigsäure, 50,9
Gew.-% Isopropylacetat und 15,3 Gew.-% Isopropylalkohol. Im Reaktor 32 wurde
der Isopropylalkohol mit einer prozentualen Umwandlung von 2,3%
in das Isopropylacetat umgewandelt.
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Das
erhaltene Reaktionsgemisch 34 wurde insgesamt dem Zu fuhrboden
der Säule 6 für die azeotrope Destillation
zugeführt.
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In
der geschilderten Weise wurde am Boden der Säule 6 für die azeotrope
Destillation gereinigte und von Wasser, Isopropylacetat oder Isopropylalkohol
praktisch freie Essigsäure 19 (41,0
Gew.-Teile) gewonnen. Das Abwasser 31 wurde am unteren
Ende bzw. Bodenteil der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 ausgetragen.
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Die
Tabelle 1 zeigt die Zusammensetzung (in Gew.-%) der Inhalte der
einzelnen, in 1 dargestellten Leitungen und
der Beschickung (Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der Vorratslösung 1)
jeder Leitung.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß nach
dem Verfahren des Beispiels 1 gereinigte Essigsäure hoher Reinheit wirksam
von Wasser getrennt und somit aus der Vorratslösung 1 mit 42,0 Gew.-%
Essigsäure
gewonnen werden kann, ohne daß die
Essigsäure
als Säulenkopfdestillat
aus einer Destillationssäule
abgezogen wird. Es wird ferner gezeigt, daß das Extraktionsmedium umgewälzt und
wiederverwendet werden kann, ohne daß irgendein Abfall anfällt.
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Beispiel 2
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Essigsäure wurde
unter Benutzung der in Beispiel 1 verwendeten Anlage und nach dem
gemäß Beispiel
1 durchgeführten
Verfahren gereinigt, wobei jedoch die Zusammensetzung der Vorratslösung 1 variiert wurde.
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Die
in Beispiel 2 verwendete Vorratslösung 1 enthielt 21,0
Gew.-% Essigsäure
und 79,0 Gew.-% Wasser.
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Die
genannte Vorratslösung 1 (100
Gew.-Teile) wurde in der Umgebung des Säulenkopfes in die Extraktionsvorrichtung 2 eingeführt. Am
unteren Ende bzw. Säulenboden
wurde ein Extraktionsmedium (148,0 Gew.-Teile) aus 2,8 Gew.-% Wasser,
96,4 Gew.-% Isopropylacetat und 0,8 Gew.-% Isopropylalkohol zugeführt. Beide
zugeführte
Medien besaßen
eine Temperatur von 30°C.
Danach wurde extrahiert.
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Der
vom Säulenkopf
der Extraktionsvorrichtung 2 abfließende Extrakt 4 (174,1
Gew.-Teile) wurde zum Zufuhrboden der Säule 6 für die azeotrope
Destillation geleitet und in der Säule 6 einer azeotropen
Destillation unterworfen. Gleichzeitig wurde demselben Zufuhrboden
das Reaktionsgemisch 34 (4,2 Gew.-Teile) aus dem Reaktor 32 zugeführt.
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Das
Säulenkopfgas 7 aus
der Säule 6 für die azeotrope
Destillation wurde auf 30°C
gekühlt.
Das dabei erhaltene Kon densat wurde in der ersten Dekantiereinrichtung 9 in
die wasserarme Phase in der Kammer 11 und die wasserreiche
Phase in der Kammer 12 aufgeteilt. Ein Teil (44,0 Gew.-Teile)
der wasserarmen Phase wurde über
die Leitung 13 zu der Säule 6 für die azeotrope
Destillation rückgeführt. Deren
Rest (148,0 Gew.-Teile) wurde als Extraktionsmedium 3 in
die Extraktionsvorrichtung 2 zurückgeführt. Die wasserreiche Phase
in der Kammer 12 wurde nicht in die Säule 6 für die azeotrope
Destillation, sondern insgesamt (8,6 Gew.-Teile) über die
Leitung 14 der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 zugeführt.
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In
die Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 wurde
der Extraktionsrückstand 5 (73,9
Gew.-Teile) aus der Extraktionsvorrichtung 2 zusammen mit
der wasserreichen Phase aus der Leitung 14 eingeleitet,
um (darin) das Extraktionsmedium zu destillieren und rückzugewinnen.
-
Das
Säulenkopfgas 21 aus
der Gewinnungs-/Destillations-Säule
20 wurde gekühlt.
Das hierbei erhaltene Kondensat wurde einer Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung
unterworfen. Die hierbei erhaltene wasserreiche Phase in der Kammer 26 wurde
insgesamt (0,3 Gew.-Teil) als Rückfluß 27 in
die Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 rückgeführt. Andererseits
wurde ein Teil (4,3 Gew.-Teile) der wasserarmen Phase über die
Leitung 29 in die Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 rückgeführt. Deren
Rest (2,9 Gew.-Teile) wurde als Konzentrat 28 dem Reaktor 32 zugeführt.
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Das
Konzentrat 28 bestand aus 8,6 Gew.-% Wasser, 76,4 Gew.-%
Isopropylacetat und 15,0 Gew.-% Isopropylalkohol.
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In
den Reaktor 32 wurde zusammen mit dem Konzentrat 28 über die
Leitung 18 ein Teil (1,3 Gew.-Teile) der aus dem unteren
Ende bzw. Bodenteil der Säule 6 für die azeotrope
Destilla tion gewonnenen gereinigten Essigsäure 17 geleitet.
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Das
durch die Veresterung im Reaktor 32 erhaltene Reaktionsgemisch 34 (4,2
Gew.-Teile) enthielt 6,1 Gew.-% Wasser, 30,6 Gew.-% Essigsäure, 53,5
Gew.-% Isopropylacetat und 9,9 Gew.-% Isopropylalkohol. Im Reaktor 32 wurde
der Isopropylalkohol mit einer Umwandlungsrate von 4,2% in Isopropylacetat
umgewandelt.
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Das
erhaltene Reaktionsgemisch 34 wurde insgesamt dem Zufuhrboden
der Säule 6 für die azeotrope Destillation
zugeführt.
-
In
der geschilderten Weise wurde am unteren Ende der Säule 6 für die azeotrope
Destillation von Wasser, Isopropylacetat oder Isopropylalkohol praktisch
freie gereinigte Essigsäure 19 (20,4
Gew.-Teile) erhalten. Am unteren Ende bzw. Bodenteil der Gewinnungs-/Destillations-Säule 20 wurde
das Abwasser 31 ausgetragen.
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Die
Tabelle 2 zeigt die Zusammensetzung (in Gew.-%) der Inhalt der einzelnen
in 1 dargestellten Leitungen und der Beschickung
(Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der Vorratslösung 1) jeder Leitung.
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-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß in
Beispiel 2, worin die Vorratslösung
21,0 Gew.-% Essigsäure
enthielt, die Essigsäure
wirksam von Wasser getrennt werden konnte und dabei eine gereinigte
Essigsäure
hoher Reinheit anfällt.
-
Beispiel 3
-
In
diesem Beispiel wurde ein Gemisch aus Essigsäure (35,0 Gew.-%) und Wasser
(65,0 Gew.-%) als Vorratslösung 40 verwendet
und mittels der in 2 dargestellten Anlage gereinigt.
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Die
genannte Vorratslösung 40 (100
Gew.-Teile) und das Extraktionsmedium 42 (104,0 Gew.-Teile)
sowie das Extraktionsmedium 65 (5,4 Gew.-Teile), die jeweils
Isopropylacetat als Hauptkomponente umfaßten, wurden jeweils bei einer
Temperatur von 30°C
in die Extraktionsvorrichtung 2 eingeleitet.
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Als
Extraktionsvorrichtung 2 diente eine vertikale Schwingsäule vom
Gegenstrom-Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Extraktionstyp
(entsprechend einer theoretischen Bodenzahl von 4 bis 6).
Die Vorratslösung 40 wurde nahe
des Säulenkopfs
eingeleitet. Das Extraktionsmedium wurde nahe des Säulenbodens
zugeführt.
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Der
vom Säulenkopf
der Extraktionsvorrichtung 2 abfließende Extrakt 43 (157,6
Gew.-Teile) wurde dem Zuführboden
der Säule 6 für die azeotrope
Destillation zugeführt
und darin einer azeotropen Destillation unterworfen. Als Säule 6 für die azeotrope
Destillation diente eine Destillationsvorrichtung vom Oldershaw-Typ aus
einer Konzentrationseinheit mit 30 Böden und einer Rückgewinnungseinheit
mit 30 Böden.
-
Das
Säulen-Kopfgas 46 aus
der Säule 6 für die azeotrope
Destillation wurde im Rahmen einer Flüssigkeits-/Flüssigkeits-Trennung in der Dekantiervorrichtung 48 in
die wasserarme Phase in der Kammer 50 und die wasserreiche
Phase in der Kammer 51 aufgeteilt. Ein Teil (108,0 Gew.-Teile)
der wasserarmen Phase wurde dann über die Leitung 52 in
die Nähe
des Kopfes der Säule 6 für die azeotrope
Destillation rückgeführt. Deren
Rest (104,0 Gew.-Teile) wurde in die Extraktionsvorrichtung 2 umgewälzt und
(dort) als Extraktionsmedium 42 verwendet.
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Die
wasserreiche Phase in der Kammer 51 der Dekantiervorrichtung 48 wurde
nicht in die Säule 6 für die azeotrope
Destillation rückgeführt, sondern
insgesamt über
die Leitung 53 in den Stripper 57 geleitet. Als Stripper 57 wurde
eine Destillationsvorrichtung vom Oldershaw-Typ mit 20 Böden verwendet.
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Das
Säulen-Kopfgas 58 vom
Kopf des Strippers 57 wurde in den Kondensator 47 zurückgeführt. Das Abwasser 60 wurde
am Boden des Strippers 57 entfernt.
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Der
Extraktionsrückstand 44 (51,8
Gew.-Teile) wurde in die Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
eingespeist, wo das Extraktionsmedium auf destillativem Wege rückgewonnen
wurde. Als die Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
wurde eine Destillationsvorrichtung vom Oldershaw-Typ aus einer Konzentrationseinheit
mit 25 Böden
und einer Rückgewinnungseinheit
mit 25 Böden
verwendet.
-
Das
Säulen-Kopfgas 62 vom
Kopf der Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
wurde mit Hilfe des Kondensators 63 gekühlt, worauf das so erhaltene
Kondensat in die Dekantiervorrichtung 64 eingeleitet wurde.
Ein Teil des Kondensats (16,3 Gew.-Teile) wurde über eine Leitung 66 in
die Nähe
des Kopfes der Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
zurückgeführt. Deren
Rest (5,4 Gew.-Teile) wurde über
die Leitung 65 in die Extraktionsvorrichtung 2 umgewälzt und
(dort) als Extraktionsmedium verwendet.
-
Durch
die obige Vorgehensweise wurde am Boden der Säule 6 für die azeotrope
Destillation gereinigte und im wesentlichen von Wasser, Isopropylacetat
oder Isopropylalkohol freie Essigsäure 56 (34,5 Gew.-Teile) gewonnen.
Das Abwasser 60 und 68 wurde am Boden des Strippers 57 und
am Boden der Gewinnungssäule 61 für das Extraktionsmedium
ausgetragen.
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Die
Tabelle 3 zeigt die Zusammensetzung (in Gew.-%) der Inhalte der
einzelnen, in 2 dargestellten Leitungen und
der Beschickung (Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der Vorratslösung 40)
jeder Leitung.
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-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß nach
dem Verfahren des Beispiels 3 gereinigte Essigsäure hoher Reinheit wirksam
von Wasser getrennt und somit aus der Vorratslösung 40, die 35,0
Gew.-% Essigsäure
enthielt, gewonnen werden kann, ohne daß die Essisäure als Säulenkopfdestillat aus einer
Destillationssäule
entnommen wird. Es wird ferner gezeigt, daß das Extraktionsmedium umgewälzt und
wiederverwendet werden kann, ohne daß irgendein Abfall anfällt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Reinigen von Essigsäure
umfaßt
die Extraktion einer Vorratslösung
mit 10 – 50
Gew.-% Essigsäure,
mit einem Extraktionsmedium mit Isopropylacetat in einer Gewichtsmenge
entsprechend der 0,6- bis 3,0-fachen Gewichtsmenge der Vorratslösung, die
azeotrope Destillation des erhaltenen Extrakts, die Rückführung mindestens
eines Teils der wasserarmen Phase, die vom Säulenkopfdestillat abgetrennt
worden war, in die Extraktionsvorrichtung als Extraktionsmedium
und die Rückgewinnung der
entwässerten
und gereinigten Essigsäure
am Boden bzw. unteren Ende der Säule
für die
azeotrope Destillation. Bei diesem Verfahren kann folglich das Extraktionsmedium
wirksam umgewälzt
und wiederverwendet werden, wobei man gereinigte Essigsäure mit
hohem Wirkungsgrad bei geringerem Energieverbrauch gewinnen kann.
-
Der
Extraktionsrückstand
aus der Extraktionsvorrichtung wird mit der wasserreichen Phase
aus der Säule
für die
azeotrope Destillation vereinigt und der Gewinnungs-/Destillations-Säule zugeführt. In dieser wird die im
Gemisch enthaltene Extraktionsmediumkomponente durch azeotrope Destillation
abdestilliert. Auf diese Weise läßt sich
das Extraktionsmedium bei geringerem Energieverbrauch konzentrieren
und vom Wasser abtrennen. Dadurch kann der Extraktionsmediumverlust
verringert werden.
-
Darüber hinaus
wird das aus der Gewinnungs-/Destillations- Säule
gewonnene Extraktionsmediumkonzentrat durch Zusatz von Essigsäure verestert.
Somit läßt sich
der durch Hydrolyse des Isopropylacetats während des Verfahrensablaufs
gebildete Isopropylalkohol in Isopropylacetat umwandeln und rückgewinnen. Dadurch
kann der Verlust an Isopropylacetat weiter verringert werden. Gleichzeitig
kann die Isopropylalkoholkonzentration im Extraktionsmedium kontinuierlich
auf einem niedrigen Wert gehalten werden. Dies ermöglicht die
Aufrechterhaltung eines hohen Essigsäureextraktionsgrades in der
Extraktionsvorrichtung.