DE19529921C2 - Verwendung von MRT-Kontrastmitteln zur Ventilations-Bildgebung der Lunge - Google Patents
Verwendung von MRT-Kontrastmitteln zur Ventilations-Bildgebung der LungeInfo
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Description
In den entwickelten Industriestaaten nehmen Krankheiten der Atmungsorgane den
dritten Platz in der Todesfallstatistik nach Krankheiten der Herz-Kreislauf-Systems
und bösartigen Neubildungen ein. Mehr als 50 000 starben 1992 in der Bundes
republik Deutschland an Erkrankungen der Lunge und weitere ca. 35 000 an bös
artigen Tumoren der Bronchien und Lunge (Statistisches Jahrbuch 1994 für die
Bundesrepublik Deutschland, Hrsg.: Statistisches Bundesamt, Metzler Poeschel
Wiesbaden, 1994). Funktionelle Ventilations- und Perfusionsuntersuchungen mittels
radiologischer und nuklearmedizinischer Verfahren sind in erster Linie für die
Diagnostik von pulmonalen Embolien, pulmonalen Infektionen, Emphysemen,
Lungenmetastasen und von Atelektasen bei kleineren, zentralen Lungenraum
forderungen von Interesse. Zunehmende Bedeutung haben pulmonale Erkrankun
gen auch bei AIDS-erkrankten Personen, da die Lunge Eingangspforte für opportu
nistische Infektionen ist. Trotz dieser zunehmenden klinischen Bedeutung sind die
bildgebenden Verfahren nur ungenügend in der Lage, Krankheiten bzw. Funktions
störungen der Lunge und der Bronchien zu erkennen und zu diagnostizieren. Zur
Verbesserung der Diagnostik von Lungenerkrankungen sind deshalb die üblichen
Kontrastmittel mit extrazellulären Verteilungsmuster nach intravenöser Applikation
benutzt worden. Perfusionsuntersuchungen der Lungen mittels intravasal verab
reichten Kontrastmitteln sind aber oftmals nicht spezifisch genug, um zwischen dem
großen Spektrum von Lungenerkrankungen differenzieren zu können (Gilday DL et
al., Accuracy of detection of pulmonary embolism by lung scanning correlated with
pulmonary angiography, AJR, Vol. 115: S. 732-738, 1972). Zu diesem Zweck würden
gleichzeitige Ventilationsuntersuchungen für die Verbesserung der Spezifität der
Diagnosen von großer Bedeutung sein (Alderson PO und Martin EC, Pulmonary
embolism: diagnosis with multiple imaging modalities, Radiology, Vol. 164: S.
297-312). Da wegen des Fickschen Prinzips regionale Lungenperfusion und regionale
Lungenventilation über Reflexmechanismen gekoppelt sind, kann die Venti
lations-Bildgebung auch wichtige Hinweise auf primär durch Perfusionsdefizite
verursachte Lungenpathologien (wie z. B. Embolien) geben.
Zwar verfügen solche modernen bildgebenden Verfahren wie die Computertomo
graphie und Kernspintomographie über die Möglichkeit, Schnittbilder mit hoher
räumlicher Auflösung der Lungenstrukturen herzustellen, es können aber keine Aus
sagen zu eventuellen funktionellen Störungen (z. B. der Perfusion oder Ventilation)
getroffen werden. Diese funktionellen Aussagen blieben bisher nuklearmedizini
schen Methoden vorbehalten, die aber über eine nur schlechte anatomische Auflö
sung verfügen.
In der Nuklearmedizin wurden historisch für Ventilationsuntersuchungen vor allem
radioaktive Gase (z. B. ¹³³Xe oder ⁸⁵Kr) aus einem Spirometer eingeatmet (Correns
C et al., Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie, in Grundlagen der medizini
schen Radiologie, Hrsg.: Baudisch E., VEB Verlag Volk und Gesundheit Berlin,
1986, S. 326-375) und die Lunge wurde mittels Szintigraphiekameras (als Projekti
onsmethode) untersucht. Andere nuklearmedizinischen Ventilations-Untersuchun
gen erzeugen Aerosole von Flüssigkeiten mittels Jet-Verneblern, z. B. von 99mTc-DTPA,
welche dann in die Lungen eingeatmet werden können (Köhn H. et al., Value
of nuclear medicine procedures for diagnosis and monitoring of opportunistic lung
infections in AIDS patients, in Nuclear medicine. Quantitative analysis in imaging
and function, Hrsg.: Chambron J. et al., Schattauer Stuttgart-New York 1990, S.
380-382). Das Problem bei dieser Methode ist, daß der größte Teil des Aerosols (< 95%)
bereits in Bronchien und Bronchioli liegen bleibt (Matthys H. und Herceg R., Lun
gendeposition von 300 und 600 mg Pentamidin, inhaliert mit drei verschiedenen
Verneblern, Med. Klin. 1990, Vol. 85 (Suppl. 2): S. 251-254), womit keine echte Dar
stellung der Alveolar-Ventilation gelingt. Neuere Methoden benutzen das Einatmen
von Aerosol-99mTc-Fullerenen (Technegas) (Isawa T et al., Technegas for inhalation
lung imaging, Nucl. Med. Comm. 1991, Vol. 12 (1): S. 47-55), welche sich in den Lun
genalveolen ablagern. Solche Aerosole erlauben dann schon die Schnittbilddar
stellung mittels SPECT-Technik (Lemb M et al., Ventilation-perfusion lung SPECT in
the diagnosis of pulmonary thromboembolism (PTE) using Technegas, in Nuclear
medicine. Quantitative analysis in imaging and function, Hrsg.: Chambron J. et al.,
Schattauer Stuttgart-New York 1990, S. 383-388), welche gegenüber der normalen
planaren Szintigraphie eine höhere, aber weiterhin ungenügende anatomische Auf
lösung besitzt.
Das modernste bildgebende Verfahren Kernspintomographie (Synonyme: Magnet
resonanztomographie, MR Imaging) hat bei der Lungenbildgebung noch keinen
breiten klinischen Einsatz gefunden. Das liegt vor allem an drei Faktoren, die die
Magnetresonanztomographie (MRT) der Lunge ungünstig beeinflussen:
- a) geringes MRT-Signal wegen kleiner Protonendichte,
- b) viele Suszeptibilitätsartefakte wegen der Luft-Gewebe-Übergänge und
- c) Bewegungsartefakte durch die normalen Atemexkursionen.
Die letzten beiden Artefaktquellen sind bei modernen MRT-Geräte durch schnelle
Bildsequenzen und höhere Gradientenstärken, welches beides extrem kurze Echo
zeiten bedingt, so minimiert worden, daß sie heute nur noch eine untergeordnete
Rolle spielen.
Das geringe Signal-zu-Rausch-Verhältnis in der Lunge läßt sich aber nur durch die
intravenöse Gabe von T1-Kontrastmitteln (z. B. Komplexen aus Gadolinium oder an
deren paramagnetischen Metallionen) günstig beeinflussen. Um allerdings funktio
nelle Aussagen über die Lungenventilation zu erhalten, müssen solche
Kontrastmittel als Aerosol über die Luftwege appliziert werden.
Erste Tierversuche hatten gezeigt daß dies grundsätzlich mit kommerziell erhältli
chem, als intravasales MRT-Kontrastmittel zugelassenem Gd-DTPA
(Gadoliniumkomplex der Diethylentriaminpentaessigsäure, Magnevist®) möglich ist
(Bethezene Y. et al., Contrast-enhanced MR imaging of the lung: assessments of
ventilation and perfusion, Radiology, Vol. 183: S. 667-672, 1992). Aus einer 250
millimolaren, wäßrigen Lösung von Magnevist® wurde über einen Jet-Vernebler ein
Aerosol hergestellt, welches von spontan-atmenden Ratten über einen Zeitraum von
5 Minuten inhaliert wurde. Mit dieser Methode konnte nur ein etwa 55%-iger Anstieg
der Signalintensitäten der Lunge in normal-belüfteten Lungenabschnitten erreicht
werden, was allerdings zur Isointensität (und damit zur fehlenden Unter
scheidbarkeit) mit der, die Lunge umgebenden Skelettmuskulatur führte. Eine siche
re Beurteilung der lokalen Ventilation war nicht möglich. Die Inhalation des
Gd-DTPA-Aerosols führte zu keiner histologischen Veränderung des Lungen
parenchyms (Berthezene Y. et al., Safety aspects and pharmacokinetics of inhaled
aerosolized gadolinium, JMRI, Vol. 3: S. 125-130). Eine Verwendung von kommerziell
erhältlichen, als intravasale MRT-Kontrastmittel zugelassenen Substanzen zur Ver
neblung hat sich klinisch nicht etabliert, weil diese Kontrastmittel nur eine geringe
Alveolargängigkeit haben, schnell von Ort des Geschehens abdiffundieren und dann
nicht mehr für die Ventilations-Bildgebung zur Verfügung stehen. Weiterhin stellte
sich als entscheidender Nachteil dar, daß sich der überwiegende Anteil des Aero
sols bereits in den oberen Luftwegen als Beschlag niedergesetzt hat und nicht bis in
die Lungenalveolen vordringen konnte. Ein Literaturbeispiel (Berthezene Y. et al.,
JMRI, Vol. 3: S. 125-130) ist in der Fig. 1 zu sehen. Hier sieht man das nur leicht
angedeutete Enhancement in der Lungenperipherie, dagegen der sehr starke
Signalanstieg in den Bronchien (Pfeil). Dies belegt daß hier ein vorwiegend zentra
les Verteilungsmuster (zentrale Luftwege) vorliegt. Die erreichte Signalsteigerung
(Isointensität zum Skelettmuskel) ist gerade ausreichend, um totale Ventilations
defekte zu erkennen, eignet sich aber nicht, um graduelle Unterschiede der Lungen
belüftung sichtbar zu machen. Dies ist aber für eine sinnvolle klinische Verwendung
notwendig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher, eine Kontrastmittelformulierung zur
Verfügung zu stellen, die es erlaubt einen Kontrastmittelnebel zu erzeugen, welcher
für die Ventilationsdiagnostik der Lungenalveolen geeignet ist. Die Lösung dieser
Aufgabe erfolgt durch den in den Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Die geschilderten Nachteile der bekannten Verfahren werden überraschenderweise
durch die erfindungsgemäßen Formulierungen überwunden. Es wurde festgestellt,
daß die erfindungsgemäßen Formulierungen von MRT-Kontrastmitteln ein deutlich
verlängertes und persistierendes Lungen-Enhancement, eine Signalanhebung weit
über die Intensität des Skelettmuskel hinaus und eine signifikant höhere Alveolar
gängigkeit mit peripherem Verteilungsmuster zeigen. Daraus folgt eine drastische
Reduktion der für die Ventilations-Bildgebung notwendigen Dosis. Weiterhin wird es
durch die Höhe des MRT-Enhancements nun möglich, semiquantitative funktionelle
Daten zur regionalen pulmonalen Ventilation mit einer nicht-invasiven Methode und
mit hoher räumlicher Auflösung zu erhalten. Dadurch vereinigt die Bildgebung mit
den erfindungsgemäßen Formulierungen die Vorzüge mehrerer Verfahren: die
funktionellen Aussagen von nuklearmedizinischen Methoden und die
ausgezeichnete anatomische Auflösung der nativen Kernspintomographie.
Die hier beschriebene Erfindung betrifft deshalb den in den Patentansprüchen ge
kennzeichneten Gegenstand, d. h. die Verwendung von galenischen Formulierungen
von paramagnetischen Metallkomplexen zur Diagnostik von Ventilations- und
Perfusionsstörungen der Lunge mittels Kernspintomographie.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
folgende Komponenten enthalten
- a) mindestens ein MRT-Kontrastmittel,
- b) mindestens eine oberflächenaktive Substanz
sowie gegebenenfalls
- c) ein oder mehrere hydratisierbare Polymere.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen sind geeignet, mittels Ultraschall- oder
Jet-Vernebler Aerosole zu bilden, welche durch Inhalation in die pulmonalen Alveolar
räume gelangen und ein deutliches MRT-Enhancement der Lungen resultiert.
Solche ei-findungsgemäßen, speziellen Kontrastmittel-Formulierungen enthalten als
MRT-Kontrastmittel Komplexe von paramagnetischen Metallkomplexen, entweder
extrazelluläre Kontrastmittel wie z. B. Gd-DTPA (Gadoliniumkomplex der Diethylen
triaminpentaessigsäure), Gd-DO3A-butantriol (Gadobutrol), Gd-HP-DO3A
(Gadoteridol), Gd-DOTA (Gadoterat), Gd-DTPA-BMA (Gadodiamid), Gd-BOPTA
(Gadobenat), Gd-EOB-DTPA (Gadoliniumkomplex des Ethoxybenzylderivats der
Diethylentriaminpentaessigsäure), Gadoversetamid, Mn-EDTA (Mangankomplex der
Ethylendiamintetraessigsäure), Fe-Desferal (Ferrioxamin) u. a., oder polymere Kon
trastmittel wie z. B. Kaskadenpolymere oder dendrimere Kontrastmittel (wie u. a. be
schrieben in den Patentanmeldungen US 5,338,532 und DE 39 38 992).
Weiterhin enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen oberflächenaktive
Substanzen (Synonyme: Detergentien, Tenside, Surfactent) wie z. B. Partialfett
säureester des Sorbitans (wie z. B. Sorbitan-Trioleat, Span® 85), Amphotenside (z. B.
Lecithine), synthetische Tenside/Surfactents (z. B. Cetylalkohol, Exosurf®, Lutrol®,
Cremophor®, Solutol®, oder Kollidon®) oder Partialfettsäureester der Sucrose (z. B.
Sisterna P-1670, S-1670 oder L-1695).
Zur Erzielung von einer höheren Dichte an relaxierbaren Protonen im Lungenge
webe enthalten die erfindungsgemäßen Formulierungen gegebenenfalls weiterhin
stark hydratisierbare Polymere und/oder Hydrogelbildner wie z. B. Cellulosen (z. B.
Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose), andere orga
nische Hydrogelbildner (z. B. Mannitol, Sorbitol, Gelatinederivate), Polyacrylsäuren
(Carbopol oder Polyvinylpyrrolidon), Blockpolymere (z. B. Pluronic), Stärkederivate
(z. B. Hydroxyethylstärke), Polyethylenglycol, natürliche Polysaccharide (z. B. Dextran
oder Carboxydextran) oder harnstoffvernetzte Polypeptide (z. B. Haemaccel).
Zur Vernebelung der erfindungsgemäßen Verbindungen kommen Verneblungs
systeme zum Einsatz, die eine durchschnittliche Partikelgroße der o.g. Aerosole
unter 2 µm, besser unter 1,3-1,5 µm Durchmesser gewahrleisten. Als Beispiel zu
nennen ist der Ultraschall Vernebler PortaSonic II der Firma DeVilbiss Medizinische
Produkte (Deutschland) GmbH mit Sitz in Langen.
In der klinischen Anwendung könnten Formulierungen mit Konzentrationen des
paramagnetischen Metallkomplexes von 10-500 mmol/L zur Anwendung kommen,
bevorzugt aber im Bereich von 20-250 mmol/L und insbesondere von
50-150 mmol/L. Ein Volumen von 5-50 ml (bevorzugt 10-30 ml) der speziellen
Kontrastmittel-Formulierung wird mit einem geeigneten Vernebler in ein Aerosol
nebel überführt und durch den Patienten in die Lungen eingeatmet. Das entspricht
einer vernebelten Dosis von 5-100 µmol/kg Körpergewicht, wobei die tatsächlich die
Lunge erreichende Dosis von vielen Faktoren abhängen kann. Als Richtwert kann
15-30% angenommen werden. Die Zeit, während der die vernebelte Dosis vom
Patienten inhaliert hat, hängt stark von der Verneblungsleistung des Verneblers ab,
sollte aber 20-30 Minuten nicht überschreiten. Dabei sollte eine spezielle Atemtech
nik angewandt werden, bei der eine ca. 3 Sekunden dauernde Pause in tiefer Inspi
rationslage eingelegt wird. Die Ventilations-Bildgebung kann sofort nach Ende der
Inhalationsphase begonnen werden, ist aber auch über einen Zeitraum von bis zu 4
Stunden nach Ende der Inhalation möglich, bevorzugt aber innerhalb der ersten 30
Minuten nach Inhalation. Bei der MRT-Bildgebung sollte konventionelle Spin-Echo-Se
quenzen mit extrem kurzen Echozeiten (unter 8-15 ms) oder stark T1-gewichtete
Gradienten-Echo-Sequenzen (z. B. TurboFLASH) z. B. mit einer Inversion-Recovery-Prä
paration zur Anwendung kommen. Es können (z. B. farbkodierte) Ventilationsbil
der durch Subtraktion der Postinhalations- von den Präinhalationsbildern errechnet
werden.
Das folgende Beispiel soll den Erfindungsgegenstand verdeutlichen, ohne be
schränkend wirken zu wollen.
Bei den MRT-Bildern handelt es sich und axiale (Fig. 2A und 2B) und koronare
(Fig. 2C) Querschnittsbilder durch die Lunge, welche mit einer T1-gewichteten Spin-
Echo-Aufnahmesequenz (TR 150 ms, TE 3 ms) erstellt worden sind. Die Fig. 2A
zeigt die native Lunge vor Inhalation des Kontrastmittels. Die Fig. 2B stellt stellt die
Aufnahme 50 Minuten nach zehnminütiger Inhalation einer erfindungsgemäßen
Formulierung dar. Diese Formulierung besteht aus 200 mmol/L Gadobutrol
(GdDO3A-butantriol) mit Zusatz von 2 mg/ml Solutol® HS 15 (BASF) und 2 mg/ml
Polyhydroxyethyl-Stärke (Rheohes®, Braun Melsungen AG). Im Postkontrast-Bild
zeigt sich im Lungenparenchym ein deutliches Enhancement mit homogener Hyper
intensität im Vergleich zum umgebenden Skelettmuskel. Die Fig. 2C stellt eine
Aufnahme 65 Minuten nach Inhalation dar. Besonders zu beachten ist bei diesem
Bild die Abwesenheit jeglicher Signalzunahme in den Luftwegen (z. B. in den Bron
chien, siehe Pfeile). Die Fig. 2B und 2C zeigen deutlich, daß mit Verneblung der
erfindungsgemäßen Formulierung ein peripher-alveolares Verteilungsmuster mit
deutlichem Enhancement des peripheren Lungenparenchyms, aber nicht der zentra
len Luftwege vorliegt. Deshalb ist mit dieser Kontrastmittel-Formulierung eine echte
Ventilationsdiagnostik möglich geworden.
Claims (7)
1. Verwendung eines Stoffgemisches, enthaltend
- a) mindestens ein MRT-Kontrastmittel,
- b) mindestens eine oberflächenaktive Substanz
sowie gegebenenfalls
- c) ein oder mehrere hydratisierbare Polymere,
zur Herstellung eines pharmazeutischen Mittels für die Ventilationsdiagnostik der Lunge.
2. Verwendung eines Stoffgemisches gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das MRT-Kontrastmittel Gd-DTPA, Gadobutrol,
Gadoteridol, Gadoterat, Gadodiamid, Gadobenat, Gd-EOB-DTPA,
Gadoversetamid, Mn-EDTA, Ferrioxamin, ein Kaskadenpolymer oder ein
dendrimeres Kontrastmittel ist.
3. Verwendung eines Stoffgemisches gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberflächenaktive Substanz ein Partialfettsäureester
des Sorbitans, ein Amphotensid, ein synthetisches Tensid/Surfactent oder ein
Partialfettsäureester der Sucrose ist.
4. Verwendung eines Stoffgemisches gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hydratisierbare Polymer ein Cellulosederivat, ein
organischer Hydrogelbildner, ein Polyacrylsäurederivat, ein Blockpolymer, ein
Stärkederivat, Polyethylenglycol, ein Polysaccharid oder ein
harnstoffvernetztes Polypeptid ist.
5. Verwendung eines Stoffgemisches gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration des Kontrastmittels 10-500 mmol/l
beträgt.
6. Verwendung eines Stoffgemisches gemäß Anspruch 1 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration des Kontrastmittels 20-250 mmol/l
beträgt.
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FR2644059B1 (fr) * | 1989-03-08 | 1994-03-04 | Fabre Medicament Pierre | Compositions aerosols destinees a l'imagerie, au diagnostic et a la therapie ciblee de foyers inflammatoires et tumoraux |
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1996
- 1996-07-25 WO PCT/DE1996/001435 patent/WO1997004812A2/de active Application Filing
- 1996-07-25 AU AU68694/96A patent/AU6869496A/en not_active Abandoned
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Also Published As
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AU6869496A (en) | 1997-02-26 |
DE19529921A1 (de) | 1997-02-06 |
WO1997004812A3 (de) | 1997-09-18 |
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