DE19528664C2 - Tragkörper aus einem Verbundwerkstoff - Google Patents
Tragkörper aus einem VerbundwerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tragkörper, insbesondere aerodynamisch dünnen
Quertriebskörper, wie einen Tragflügel, bestehend aus Verbundwerkstoff,
der aus mit Fasermaterial durchsetztem ausgehärteten Kunstharz aufgebaut
ist, und bei dem eine Außenhaut eine, aus rohrförmigen Kammern bestehende
Stütz- und Aussteifungs-Struktur umschließt.
Tragkörper dieser Art sind allgemein bekannt, so beispielsweise durch die
Deutsche Patentschrift 37 26 909 C2 und die US-Patentschrift 3 779 487.
Von allgemeinem Interesse, vor allem hinsichtlich der Klebetechnik sind
unter anderem noch die Schweiz. Patentschrift 362 521, die Deutsche
Offenlegungsschriften 30 17 336 A1 und 33 09 768 A1 sowie die Deutsche Pa
tentschrift 43 29 744 C1. Die vorbekannten Ausführungsformen, vor allem
nach der Deutschen Patentschrift 37 26 909 und der US-Patentschrift 3 779 487
zeigen an sich bewährte Konstruktionen, bei denen innerhalb einer
Außenhaut eine aus rohrförmigen Kammern bestehende Stütz- und
Aussteifungsstruktur vorgesehen ist. Diese wird nach gesonderter
Herstellung mit der Außenhaut starr, beispielsweise durch Nietung oder
Verklebung, beispielsweise mittels einer Schaumschicht verbunden. Beson
ders deutlich zeigt dies die Fig. 9 der erwähnten US-Patentschrift. Das
hat nicht nur, wie der Erfindung zugrunde liegende Untersuchungen zeigten
einen relativ hohen Fertigungszeitaufwand zur Folge, sondern erhöht auch
das auf den umschlossenen Raum normierte Gewicht des Tragkörpers. Vor
allem bei einer Verklebung tritt ein weiteres Problem auf, das sich vor
allem im Modellflugzeugbau unerwünscht bemerkbar macht. Die für die
Verfestigung des Fasermaterials verwendeten Kunstharze zeigen sich nach
der Aushärtung gegen Klebstoffe inert, so daß sie für die Verklebung
entweder aufgeraut oder chemisch angelöst werden müssen. Wie der Erfindung
zugrunde liegende weitere Untersuchungen zeigten, erreichen solche
Klebestellen aber in keinem Fall die gleiche Festigkeit wie das zu
verbindende Material, so daß bei einer starken Beanspruchung ein Aufreißen
der Klebestellen fast unvermeidbar ist. Bei einer Nietung wird hingegen
nicht nur in der Regel das erwähnte normierte Gewicht erhöht, sondern es
können auch örtlich konzentrierte Spitzen der an der Verbindungsstelle zum
Beispiel bei einer Biegebeanspruchung angreifenden Kräfte entstehen, die
der Beanspruchbarkeit eine meist unerwünscht niedrige Grenze setzen.
Nach der Erfindung wird bei einem Tragkörper der einleitend erläuterten
Art zum einen das erwähnte normierte Gewicht sehr niedrig gehalten und zum
anderen den Festigkeitsproblemen begegnet, und zwar dadurch, daß die
Kammern in Längsrichtung des Tragkörpers verlaufend angeordnet sind, und
daß die Außenhaut und die Wände der Kammern der Stütz- und Aussteifungs-Struk
tur aus dem Verbundwerkstoff bestehen, dessen Kunstharz über den
gesamten Aushärtungsvorgang in einem gemeinsamen Arbeitsgang ausgehärtet
ist. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Fasermaterial der Kammerwände aus
einem Flechtschlauch und das Fasermaterial der Außenhaut aus mehreren
Flachgewebeschichten besteht, deren Faserrichtungen sich kreuzen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die einzelne Übergangsstelle von der
Kammerwand in die Außenhaut als zusätzliches Aussteifungsprofil in Form
einer zusätzlichen Kammer von etwa dreieckförmigem, mit in Bezug auf den
Kammerquerschnitt kleinem Querschnitt ausgebildet ist.
Durch die DE-OS 17 56 810 und die hierzu korrespondierenden
Veröffentlichung in den Zeitschriften "VDI-Nachrichten" Nr. 18, 1. Mai
1968, Seite 6 sowie "Luft- und Raumfahrttechnik" 15 (1969) Nr. 7, Seiten
184 bis 188 ist die sogenannte Schlauchbauweise bekannt. Hierbei wird
zunächst ein Kern mit den für die Bildung einer Innenhaut notwendigen
harzgetränkten Gewebelagen beschichtet und anschließend mit einem
Glasgewebeschlauch umwickelt, in den ein Plastikschlauch eingelegt ist.
Der so vorbereitete, umwickelte Kern wird dann in eine zweiteilige
Negativformmulde eingebracht, in die vorher das Außenhautgewebe
einlaminiert wurde. Nach dem Schließen der Form werden die
Plastikschläuche unter Druck gesetzt, wodurch diese unter gegenseitiger
Stützung den vorgegebenen Raum zwischen Mulde und Kern ausfüllen. In einer
Naß-in-Naß-Verklebung entsteht so eine Sandwich-Struktur mit rechteckigen
Stützstellen. Das führt nicht nur zu einer wesentlich größeren Wandstärke
zwischen Außenhaut und Innenhaut, sondern bereitet auch erhebliche
fertigungstechnische Schwierigkeiten. Das beruht darauf, daß die einzelnen
Gewebe-/Plastikschläuche quer zur Längserstreckung der Flügelfläche
verlaufen und demzufolgen viele einzelne Gewebe-/Plastikschläuche
erforderlich sind. Das führt leicht zu Ausfällen einzelner Schläuche und
damit der Unbrauchbarkeit des Endprodukts.
Dem Erfindungsgegenstand liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen Tragkörper aus Verbundwerkstoff, insbesondere einen
aerodynamisch dünnen Quertriebskörper, der sich durch sehr
geringe Wandstärken und damit ein geringes spezifisches
Flächengewicht bei gleichzeitig hohen Festigkeitswerten
auszeichnet und Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines solchen Tragkör
pers besteht darin, daß auf wenigstens zwei im Querschnitt aufweitbare Form
körper mit der Querschnittsform einer Kammer jeweils ein in der Querschnitts
ebene des Formkörpers dehnbarer Faserwerkstoff aufgebracht und mit dem Kunst
harz getränkt wird, daß in eine Außenhautform der Faserwerkstoff der Augen
haut eingelegt und mit dem Kunstharz getränkt wird, daß die mit dem kunstharz
getränkten Faserwerkstoff umschlossene Formkörper in die Außenhautform ein
gelegt und mit der restlichen Außenhaut überdeckt werden, daß nach Schließung
der Außenhautform eine derart starke Querschnittsaufweitung der Formkörpers
vorgenommen wird, daß der Faserwerkstoff auf den aufweitbaren Formkörpern ge
gen den Faserwerkstoff der Außenhaut gedrückt und das Kunstharz beider Faser
werkstoffe in eine gemeinsame Kunstharztränkung übergeht, und daß anschließend
die Aushärtung des gesamten Verbundwerkstoffes erfolgt. Dabei können die Form
körper aus Metallformteilen bestehen die so ausgebildet sind, daß die von ih
nen umschlossene Querschnittsfläche aufweitbar ist. Die Formteile sind dann
nach dem Aushärten und Bewegung in ihre Ursprungslage leicht aus den Kammern
durch Herausziehen entfernbar.
Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Tragkörpers besteht darin, daß Formkörper vorgesehen sind, deren Querschnitts
fläche in allen Richtungen etwas geringer als die Querschnittsfläche der Kam
mern ist, daß auf den einzelnen Formkörper ein, aus mit dem Kunstharz nicht
abbindendem Material wie PVC bestehender dehnbarer Schlauch aufgezogen wird,
daß auf diesen Schlauch der Faserwerkstoff der Kammerwand aufgebracht und mit
Kunstharz getränkt wird, daß die so vorbereiteten Formkörper in die mit dem
Kunstharz getränkten Fasermaterial versehene Außenhautform eingelegt und
nach dem Schließen der Außenhautform die einzelnen Schläuche durch Einblasen
eines Gases oder durch Einpressen einer Flüssigkeit im Querschnitt so stark
aufgeweitet werden, daß sich die Kunstharztränkungen von Außenhaut und Kammern
zu einer einheitlichen Kunstharztränkung vereinigen. Nach dem Aushärten kön
nen dann, durch Rückführung des Überdrucks in den Schläuchen, die Formkörper
einschließlich der sie umschließenden Schläuche entfernt werden, wenn dies
beispielsweise aus Gründen des erwähnten normierten Gewichts tunlich ist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen
Fig. 1 eine Aufsicht eines erfindungsgemäßen Tragflügels.
Fig. 2 einen Tragflügelabschnitt in Schrägansicht, der noch
im Unterteil einer einer Außenhautform liegt,
Fig. 3 die Anordnung von Formteilen in einer zweiteiligen
Außenhautform,
Fig. 4 ein Formteil mit dem entsprechenden Überzug,
Fig. 5 einen Schnitt der Übergangsstelle von einer Kammer
querwand in die Innenfläche der zugehorigen Außenhaut,
Fig. 6 eine andere Ausführung dieser Übergangsstelle, und
Fig. 7 einen Querschnitt durch eine andere Form zur Kammer
bildung, die für einen anderen Verfahrensablauf dient.
Wie schon aus der Einleitung ersichtlich, ist die Erfindung vor allem für
Tragflügel, vor allem von Modellflugzeugen von Interesse. Gerade bei Modell
flugzeugen kommt es ganz besonders auf eine Belastbarkeit hinsichtlich der
auftretenden Biege- und Torsionskräfte, bei möglichst geringem normierten
Gewicht an. Bei dem gezeigten Tragflügel ist das Seitenverhältnis von Trag
flügellänge zu Tragflügeltiefe relativ groß, zum Beispiel 10 zu 1. Der Trag
flügel besteht - vergleiche Fig. 2 - aus einer Außenhaut 3. Der von der
Außenhaut 3 umschlossene Raum ist durch in Längsrichtung des Tragflügels ver
laufende Querwände 1 in Kammern unterteilt. Aus Gründen der Vereinfachung der
nachfolgenden Beschreibung ist der Tragflügel zusammen mit der Außenhautform
2, 2′ dargestellt.
Die Querwände 1 bestehen ebenso wie die Außenhaut 3 aus einem Faserverbund
werkstoff aus Fasermaterial, das in an sich bekannter Weise durch ein ausge
härtetes Kunstharz zu einem formstabilen Gebilde versteift ist. Erfindungs
wesentlich ist, daß das Kunstharz der Querwände 1 und der Außenhaut 3 eine
zusammenhängende, gemeinsame Kunstharzschicht bilden.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Tragkörpers, insbesondere eines Trag
flügels läßt sich vor allem nach zwei erfindungsgemäßen Verfahren besonders
einfach und vorteilhaft durchführen.
Bei dem einen Verfahren wird, - vergleiche die Fig. 2 und 4 -, zunächst
eine Anzahl von, beispielsweise fünf Formkörpern 5 hergestellt, die in ihrer
Gesamtheit wenigstens nahezu dem Querschnittsprofil des Tragflügels entspre
chen, jedoch die Querschnittsfläche nicht ganz ausfüllen. Diese Formkörper
sind im übrigen mehrfach verwendbar. Das ist von Vorteil, wenn mehrere glei
che Tragflügel herzustellen sind. Das Material der Formkörper 5 kann ein Werk
stoff ohne grobe mechanische Festigkeit, wie Styropor oder ein Kunstharzschaum
stoff sein, da die Formkörper bei der Herstellung des einzelnen Tragflügels
mechanisch nur geringfügig beansprucht werden.
Wie der Fig. 4 zu entnehmen, wird auf den einzelnen Formkörper 5 zunächst
ein Schlauch 6 aus einem mit dem später aufzubringenden Kunstharz nicht ver
klebenden Kunststoff wie PE aufgezogen, der lose den Formkörper 5 umschließt.
Auf den so vorbereiteten Formkörper 5, 6 wird dann ein schlauchförmiges Ge
flecht 7 aus dem erwähnten Fasermaterial gezogen. Statt dessen ist es auch mög
lich ein flächiges Fasermaterialband sozusagen spiralförmig aufzuwickeln und
wenigstens eine weitere Schicht auf Fasermaterialband gegensinnig darüber zu
wickeln. Wichtig ist nur, daß diese Umhüllung mit Fasermaterial in Richtung
der Querschnittsebene des Formkörpers 5 elastisch, also dehnbar ist. Vorteil
haft ist wenn das schlauchförmige Geflecht - so wie gezeigt - ein Diagonal
geflecht ist, das von Natur aus eine hohe Dehnbarkeit in der Querschnitts
ebene hat. Als Fasermaterial kann in an sich bekannter Weise Glasfaser-, Koh
lefaser- oder eines der bekannten Mischmaterialien verwendet werden, wie es
zum Beispiel in der erwähnten Deutschen Patentschrift 43 29 744 C1 angegeben
ist.
Nach dem Aufbringen des schlauchförmigen Geflechts 7 wird dieses mit einem
aushärtbaren Kunstharz getränkt, wie es beispielsweise an sich durch die be
reits erwähnte Schweiz. Patentschrift 362 521 bekannt ist.
Zur Herstellung der Außenhaut 3 des Tragflügels wird in das Unterteil 2 der
zweiteiligen Außenhautform das Fasermaterial für die Außenhaut 3, vorzugs
weise in mehreren, hinsichtlich der Faserrichtung sich kreuzenden Schichten 4
eingelegt und ebenfalls mit dem aushärtbaren Kunstharz getränkt.
Dann werden die mit dem kunstharzgetränkten Fasermaterial vorbereiteten Form
körper 5 in das Unterteil 2 eingelegt und mit dem oberen Teil der Außenhaut 3
belegt. Die Faserschichten 4 werden entweder vorher oder nach dem Belegen
exakt so beschnitten, daß sie genau an der Flügelnase a beziehungsweise der so
genannten Endleiste b des Tragflügels enden. Anschließend wird das Oberteil 2′
der Außenhautform 2, 2′ aufgelegt. Die Formteile 2, 2′ werden dann zusammen
gepreßt, beispielsweise mittels - in der Zeichnung aus Gründen der Übersicht
lichkeit nicht dargestellten - Spannzwingen. Diese Pressung bleibt
zweckmäßig bis zur späteren endgültigen Aushärtung des Kunstharzes.
Die Formkörper 5 nehmen entsprechend dem Verlauf des Querschnittsprofils des
Tragflügels - vergleiche Fig. 1 - von der Flügelwurzel zur Flügelspitze hin
im Querschnitt ab. Die Schläuche 6 sind an ihrem der Flügelspitze benachbar
ten Ende verschlossen.
Nach dem Schließen der Form 2, 2′ wird in die Schläuche 6 an dem der Flügel
wurzel benachbarten Ende Druckluft eingeblasen, um in den Schläuchen 6 einen
Überdruck zu erzeugen. Zweckmäßig werden zur Erleichterung der Abtrennung
des Druckluftgebläses nach der Füllung der Schläuche 6, diesen Absperrventile
zugeordnet, die nach der Füllung geschlossen und später, nach der Aushärtung
des Kunstharzes wieder geöffnet werden können. Anstelle von Druckluft ist
auch eine Hydraulik-Flüssigkeit einpreßbar, die dem gleichen Zweck der Auf
weitung der Schläuche 6, dient.
Der Überdruck kann sehr gering gehalten werden, zum Beispiel zwischen 0,1 bis
0,5 bar. Dieser geringe Druck reicht in der Pegel gut aus zur Aufweitung der
Schläuche 6. Mit dem Aufweiten der Schläuche 6 wird zum einen das mit Kunst
harz getränkte Fasermaterial 7 auf den Formkörpern 5 gegen das mit Kunstharz
getränkte Fasermaterial 4 der Innenseite der Außenhaut 3 gepreßt. Zum anderen
werden die benachbarten Flaschen des mit Kunstharz getränkten Fasermaterials 7
aneinander grenzender Formteile aneinander gepreßt. Dadurch gehen die Schich
ten aus aushärtbarem Kunstharz, die der Außenhaut 3 und den Formkörpern 5 zu
geordnet sind, in eine einheitliche Schicht aus aushärtbarem Kunstharz über.
Die zweiteilige Form 2, 2′ bleibt für die Zeit der Aushärtung des Kunstharzes
geschlossen, und zwar unter Aufrechterhaltung des Überdrucks in den Schläu
chen 6. Das Aushärten beginnt in an sich bekannter Weise zunächst mit einem
mehrstündigem Abbindevorgang bei Raumtemperatur. Zweckmäßig folgt dann eine
Nachhärtung bei erhöhter Temperatur. Diese Abbinde- und Nachhärtungsprozedu
ren sind allgemein bekannt und werden in der Pegel schon von den Kunstharz
herstellern festgelegt und mitgeteilt.
An sich könnten die Formkörper 5 einschließlich der Schläuche 6 nach der Be
endigung der Aushärtung in dem Tragflügel verbleiben. Da man diese Teile aber
einer Wiederverwendung zuführen kann und auch aus Gründen eines geringen nor
mierten Gewichts, ist es aber meist vorteilhafter den Überdruck aus den Schläu
chen 6 abzulassen und die Schläuche 6 zusammen mit den Formteilen 5 aus den
durch die Querwände 1 und die Innenfläche der Außenhaut 3 gebildeten Kammern
herauszuziehen. Aufgrund des zu Flügelspitze hin abnehmenden Querschnitts der
Kammern ist dies in der Regel ohne Schwierigkeiten möglich.
Um unerwünschte Verklebungen zwischen den Formteilen 2, 2′ der Außenhautform
und der Außenhaut 3 zu vermeiden können die hierfür bekannten Maßnahmen, zum
Beispiel cremeartige Trennmittel eingesetzt werden. Das gilt auch für die
Außenfläche der Schläuche 6 und dem darauf befindlichen, mit Kunstharz getränk
ten Faserwerkstoff.
Wie aus den Fig. 2 und 3 erkennbar, gehen die Querwände 1 der einzelnen
Kammern in die Innenfläche der Außenhaut 3 und die parallel zu der Innenflä
che der Außenhaut 3 verlaufenden Abschnitte der Kammern, beziehungsweise des
Faserwerkstoffes 7 in eine homogene Bindung ein. Sie bilden über das ausgehär
tete Kunstharz mit der Außenhaut eine homogene Einheit. Das führt zu einer
erheblichen Festigkeitserhöhung. Besonders vorteilhaft ist dies im Bereich
der Flügelnase, weil dort wegen des so gewährleisteten Faserverbunds eine ho
he mechanische Beanspruchbarkeit sichergestellt wird.
Da das Fasergeflecht 7 beim Aufweitungsvorgang etwas räumliches Spiel hat, be
steht die Möglichkeit den Übergang vom einzelnen Quersteg in die Innenfläche
in gewissen Grenzen verschieden zu gestalten. Wählt man nämlich den Überdruck
im einzelnen Schlauch 6 relativ hoch, so ist - wie in der Fig. 5 gezeigt -
ein fast rundungsfreier Übergang erreichbar. Wählt man den Überdruck wesent
lich geringer, so entsteht - wie in der Fig. 6 gezeigt - eine kleine, etwa
dreieckförmigen Querschnitt aufweisende, zu den eigentlichen Kammern parallel
verlaufende Kammer 8, die als zusätzliches Aussteifungsprofil die
nen kann. Es beruht dies darauf, daß die beim Einlegen der Formteile 5 in die
Außenhautform 2, 2′ vorhandene Luft bei nur geringem Überdruck an den gezeig
ten Stellen verbleibt und dort zusammengepreßt wird.
Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Tragkörpers, beispielsweise eines Tragflügels vermeidet das Aufblasen der dehn
baren Schläuche 6. Es wird nachstehend anhand der Fig. 7 erläutert. Hierbei
finden für die Bildung der einzelnen Kammern im Querschnitt aufweitbare Dorne,
vor allem aus Metall Anwendung.
Der einzelne Dorn besteht aus mehreren ineinander gleitfähig gelagerten Form
teilen. Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 sind vier solche Formteile
9, 10, 11 und 12 vorgesehen. Ihre Anzahl richtet sich im wesentlichen nach
dem geforderten Kammerprofil. Zwischen den Innenflächen gegenüberliegender
Formteile, so zum Beispiel zwischen den Formteilen 9 und 11 und zwischen den
Formteilen 10 und 12 greift jeweils eine mechanische, hydraulisch gesteuerte
Druckvorrichtung 13, 14 an. Die Formteile 9 bis 12 werden mit dem Faserwerk
stoff - wie bei erstgeschilderten Verfahren - überzogen, der dann mit dem aus
härtbaren Kunstharz getränkt wird. Die so vorbereiteten Formteile werden dann
in die hinsichtlich der späteren Außenhaut 3 vorbereitete Form 2, 2′ eingelegt
und nach dem Schließen der Formteile 2, 2′ mittels der Pressen 13, 14 so stark
aufgeweitet, das sie die mit dem aushärtbaren Kunstharz getränkten Faserschich
ten 4 der Außenhaut und die ebenso getränkten Faserschichten 7 aneinander
pressen und so eine homogene Tränkung des gesamten Faserwerkstoffs herbeifüh
ren. Zur Vermeidung eines gegenseitigen Verklebens der Formteile 9 bis 12 kön
nen die bereits erwähnten, bekannten Maßnahmen Anwendung finden.
Dieses zweite Verfahren ermöglicht eine besonders exakte Herstellung von Trag
körpern, und zwar sowohl hinsichtlich der Abmessungen als der exakten Überein
stimmung auch bei einer größeren Anzahl gleicher Tragkörper.
Bei den vorstehend behandelten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Trag
körpers sind die Querstege beziehungsweise Kammerwände weitgehend orthogonal
zur Außenhaut und untereinander parallel verlaufend. Durch eine entsprechende
Formgebung der Formkörper 5 beziehungsweise der Formteile 9 bis 12 lassen sich
die Querschnitte der einzelnen Kammern weitgehend frei wählen, so zum Beispiel
mäanderförmig, wie es unter anderem die vorstehend erwähnte Deutsche Patent
schrift 37 26 909 C2 zeigt.
Claims (7)
1. Tragkörper, insbesondere aerodynamisch dünner Quertriebskörper, wie ein
ein Tragflügel, bestehend aus Verbundwerkstoff, aufgebaut aus mit Fa
sermaterial durchsetztem ausgehärteten Kunstharz, bei dem eine Außen
haut eine, aus rohrförmigen Kammern bestehende Stütz- und Ausstei
fungs-Struktur umschließt, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern in
Längsrichtung des Tragkörpers verlaufend angeordnet sind, und daß die
Außenhaut und die Wände der Kammern der Stütz- und Aussteifungs-Struk
tur aus dem Verbundwerkstoff bestehen, dessen Kunstharz über den ge
samten Aushärtungsvorgang in einem gemeinsamen Arbeitsgang ausgehärtet
ist.
2. Tragkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermateri
al der Kammerwände aus einem Flechtschlauch und das Fasermaterial der
Außenhaut aus mehreren Flachgewebeschichten besteht, deren Faserrich
tungen sich kreuzen.
3. Tragkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ein
zelne Übergangsstelle von der Kammerwand in die Außenhaut als zusätz
liches Aussteifungsprofil in Form einer zusätzlichen Kammer von etwa
dreieckförmigem, mit in Bezug auf den Kammerquerschnitt kleinem Quer
schnitt ausgebildet ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Tragkörpers nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens zwei, auf die Quer
schnittsform einer Kammer aufweitbare Formkörper jeweils ein in der
Querschnittsebene des Formkörpers dehnbarer Faserwerkstoff aufgebracht
und mit dem Kunstharz getränkt wird, daß in eine Außenhautform der
Faserwerkstoff der Außenhaut eingelegt und mit dem Kunstharz getränkt
wird, daß die mit dem kunstharzgetränkten Faserwerkstoff umschlossenen
Formkörper in die Außenhautform eingelegt und mit der restlichen
Außenhaut überdeckt werden, daß nach Schließung der Außenhautform eine
derart starke Querschnittsaufweitung der Formkörper vorgenommen wird,
daß der Faserwerkstoff auf den aufweitbaren Formkörpern gegen den
Faserwerkstoff der Außenhaut gedrückt und das Kunstharz beider
Faserwerkstoffe in eine homogene Kunstharztränkung übergeht, und daß
anschließend die gemeinsame Aushärtung des gesamten Verbundwerkstoffes
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch die Verwendung von Form
körpern aus vorzugsweise metallischen Formteilen, die so ausgebildet
und angeordnet sind, daß die von ihnen umschlossene Querschnittsfläche
aufweitbar ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Formkörper vorge
sehen sind, deren Querschnittsfläche in allen Richtungen etwas gerin
ger als die Querschnittsfläche der Kammern ist, daß auf den einzelnen
Formkörper ein, aus mit dem Kunstharz nicht abbindendem Material be
stehender dehnbarer Schlauch aufgezogen wird, daß auf diesen Schlauch
der Faserwerkstoff der Kammerwand aufgebracht und mit Kunstharz ge
tränkt wird, daß die so vorbereiteten Formkörper in die mit dem Kunst
harz getränkten Fasermaterial versehene Außenhautform eingelegt und
nach dem Schließen der Außenhautform die einzelnen Schläuche durch
Einblasen eines Gases oder durch Einpressen einer Flüssigkeit im Quer
schnitt so stark aufgeweitet werden, daß sich die Kunstharztränkungen
von Außenhaut und Kammern zu einer homogenen Kunstharztränkung verei
nigen, und daß anschließend die gemeinsame Aushärtung des gesamten
Verbundwerkstoffes erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Aushärten die Formkörper, gegebenenfalls einschließlich der
sie umschließenden Schläuche aus den Kammern entfernt werden.
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- 1995-08-04 DE DE1995128664 patent/DE19528664C2/de not_active Expired - Fee Related
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