Die Erfindung bezieht sich auf eine Kreiselpumpe,
bei der ein im Pumpengehäuse drehbar gelagertes,
rotierendes Laufrad, das Schaufeln oder Führungs
kanäle aufweist, ein in axialer Richtung einströ
mendes Medium in radialer Richtung fördert.
Kreiselpumpen sind beispielsweise in der Wasser
wirtschaft, in Kraftwerken oder in der chemischen
Industrie weit verbreitet und werden vorzugsweise
eingesetzt, um hohe Förderleistungen zu erbringen.
Sie bestehen aus einem Gehäuse, in dem ein drehbar
gelagertes Laufrad rotiert, das Schaufeln oder Ka
näle zur Führung des geförderten Mediums aufweist.
Bei einer radialen Kreiselpumpe strömt das Medium
in axialer Richtung ein und wird mit dem Laufrad
radial nach außen gefördert, wobei letzteres im
allgemeinen auf dem äußeren Ende einer in der Regel
zweifach gelagerten Antriebswelle angeordnet ist.
Diese Bauform besitzt den Nachteil, daß die Ände
rung der Strömungsrichtung sowie der Druckunter
schied zwischen dem Medium und der Atmosphäre eine
hydraulische Kraft in axialer Richtung auf die
Welle ausüben, die durch die Wellenlager auf zuneh
men sind und zu ihrem Verschleiß beitragen. Zur
Verminderung dieser Kräfte sind Entlastungsbohrun
gen oder Rückenschaufeln bekannt, die jedoch den
Wirkungsgrad der Pumpe vermindern. Weiterhin ist
eine Wellendichtung zwischen Laufrad und Antrieb
erforderlich, die einem hohen Verschleiß unterliegt
und deshalb in vergleichsweise kurzen Zeitabständen
auszutauschen ist. Aus Gründen der Zugänglichkeit
erfordert eine Anordnung der Wellendichtung zwi
schen dem Laufrad und dem ersten Lager darüber hin
aus einen hinreichend großen Abstand. Die Folge
ist, daß radial auf das Laufrad wirkende Kräfte zu
einer Durchbiegung der Welle führen, die von den
Förderbedingungen und der Laufradgeometrie abhängig
ist und ebenfalls zu Lager- und Dichtungsverschleiß
führt. Im Hinblick auf die Lager wirkt sich insbe
sondere der ungleichmäßig dicke Schmierfilm, wenn
die Lagerflächen infolge der Wellenbiegung nicht
exakt parallel zueinander stehen, nachteilig auf
die Lebensdauer aus.
Weiterhin sind hermetische Pumpen bekannt, bei
denen sich die Antriebswelle in einem abgeschlossen
Raum befindet und die Kraftübertragung über eine
magnetische Kupplung erfolgt, so daß keine Wellen
dichtung erforderlich ist. Da das gepumpte Medium
vollständig vom Außenraum getrennt ist, lassen sich
hermetische Pumpen beispielsweise zum Fördern gif
tiger oder karzinogener Medien einsetzen. Auch in
diesem Fall wirken über das Laufrad auf die Welle
radiale und axiale Kräfte ein, die auf die Lager
übertragen werden. Aufgrund der fehlenden Dichtung
läßt sich die Wellendurchbiegung jedoch durch eine
günstigere Lageranordnung vermindern.
Davon ausgehend hat sich die Erfindung zur Aufgabe
gemacht, eine radiale Kreiselpumpe zu schaffen, bei
der vernachlässigbar geringe axiale Kräfte auftre
ten und die Lagerflächen, die radial wirkende
Kräfte aufnehmen, weitestgehend parallel zueinander
ausgerichtet bleiben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Förderung des Mediums im Inneren eines hoh
len, am äußeren Umfang offenen Laufrades erfolgt,
das Laufrad auf der Drehachse eine Öffnung auf
weist, in die als Einlaß das Medium einströmt, das
Medium in das Laufrad entweder beidseitig oder ein
seitig einströmt und das Pumpengehäuse in Verlänge
rung der Einströmrichtung geschlossen ist, das La
ger des Laufrades ringförmig ausgebildet ist, wobei
der Innendurchmesser des Lagers größer oder gleich
dem Durchmesser der Laufradöffnung ist und das La
ger am Laufrad außenflächig befestigt ist.
Vorgeschlagen wird eine Kreiselpumpe, bei der das
Laufrad auf der Drehachse eine durchgängige Öffnung
aufweist, in die das geförderte Medium in axialer
Richtung entweder ein- oder beidseitig eintritt.
Strömt es einseitig ein, ist das Pumpengehäuse in
Verlängerung der Einströmrichtung geschlossen. So
mit befindet sich ein Staupunkt der Strömung auf
der Laufradachse, d. h. die Kraft, die das axial
einströmende Medium abbremst, wird nicht vom Lauf
rad aufgebracht, sondern von der Rückwand des Pum
pengehäuses, bzw. die Kräfte heben sich beim beid
seitig einströmenden Medium gegenseitig auf. Die
radiale Förderung erfolgt im Inneren eines hohlen,
am äußeren Umfang offenen Laufrades. Dieses ist wie
ein konventionelles Laufrad vorzugsweise mit Schau
feln oder Kanälen versehen. Da die Strömung im Ra
dinneren erfolgt, führen die dabei auftretenden
axialen Kräfte zwar zu einer Verspannung des Lauf
rades, werden jedoch nicht an seine Lager übertra
gen. Das geförderte Medium tritt am äußeren Umfang
aus und wird wie bei einer herkömmlichen Kreisel
pumpe in einem Spiralraum aufgesammelt und weiter
geleitet. Das Lager ist außenflächig unmittelbar am
Laufrad befestigt, d. h. die Lagerung erfolgt im Ge
gensatz zu herkömmlichen Kreiselpumpen nicht auf
einer Welle. Damit das Lager die in das Laufrad
einströmende Flüssigkeit nicht behindert, ist es
ringförmig ausgebildet und derart bemessen, daß
sein Innendurchmesser größer oder gleich dem Durch
messer der Laufradöffnung ist.
Die vorgeschlagene Kreiselpumpe zeichnet sich da
durch aus, daß die Kräfte, die von der Lagerung des
Laufrades aufzunehmen sind, im Vergleich zu einer
herkömmlichen Kreiselpumpe wesentlich verringert
sind. Kräfte in axialer Richtung sind aufgrund der
Konstruktion weitgehend eliminiert. Infolge des un
mittelbar am Laufrad befestigten Lagers entfällt
für radiale Kräfte der Hebelarm, der bei Lagerung
auf einer Welle vom Abstand zwischen Laufrad und
Wellenlager gebildet wird. Damit ist sicherge
stellt, daß die beiden Oberflächen des Radiallagers
parallel der Drehachse des Laufrades und zueinander
ausgerichtet sind.
Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Kreisel
pumpe ist das Laufrad beidseitig gelagert, wobei
beide Lager unmittelbar außenflächig am Laufrad be
festigt sind. Auf diese Weise werden radial wir
kende Kräfte verteilt und eine Laufraddurchbiegung
vermieden. Somit wird die Parallelität der Lager
flächen weiter verbessert, das Spiel der Lager läßt
sich verringern und die Schmierung wird aufgrund
der gleichmäßigen Dicke des Schmierfilms optimiert.
Zudem erhöht sich bei beidseitiger Lagerung die
biegekritische Drehfrequenz des Laufrades und damit
ihr Abstand zur Betriebsdrehzahl.
Ein weiterer Vorteil der beidseitigen Lagerung be
steht im Verschließen der Spalte zwischen Laufrad
und Pumpengehäuse, die erforderlich sind, um zu
verhindern, daß das rotierende Laufrad das Pumpen
gehäuse berührt. Damit die Spalte auch in unter
schiedlichen Betriebszuständen der Pumpe erhalten
bleiben, ist ein gewisses Mindestspiel zwischen
Laufrad und Gehäuse erforderlich, das sich mit der
Zeit erhöht, wenn mit der Pumpe Medien gefördert
werden, die ihre Oberfläche verschleißen. Aufgrund
des Druckunterschiedes strömt ein Teil des geför
derten Mediums durch die Spalte von der Austritts
zur Einströmseite zurück, so daß sich der Wirkungs
grad einer herkömmlichen Pumpe verringert. Bei der
vorgeschlagenen Pumpe sind sie jedoch völlig oder
weitgehend durch die Lager des Laufrades verschlos
sen. Somit minimiert die beidseitige Lagerung die
Rückstromverluste der Pumpe und verbessert damit
ihren Wirkungsgrad.
Ein zweckmäßiges Laufrad ist in axialer Richtung
durch Scheiben abgeschlossen, die im Zentrum zumin
dest einseitig eine Öffnung zum Einströmen des ge
pumpten Mediums aufweisen. Die Scheiben bilden da
mit das Gehäuse des Laufrades. Sie erhöhen die me
chanische Stabilität des Laufrades und verhindern
Wirbel, die entstehen, wenn sich das gepumpte Me
dium mit hoher Geschwindigkeit entlang der festste
henden Wand des Pumpengehäuses bewegt.
Weiterhin wird vorgeschlagen, die Scheiben im Be
reich der Öffnungen axial ein- oder beidenends nach
außen zu verlängern. Es ist zweckmäßig, daß die La
ger des Laufrades auf den Verlängerungen angeordnet
sind. Darüber hinaus dienen die Verlängerungen zum
Ankoppeln des Antriebes. Erfolgt der Übergang von
den Begrenzungsscheiben zu ihren axialen Verlänge
rungen stetig, so nimmt der Durchmesser des Laufra
des in axialer Richtung radial nach außen hin ab.
Diese Gestalt ist hydrodynamisch vorteilhaft, da
das Medium nahe der Pumpenachse langsam strömt und
nach außen hin beschleunigt wird. Eine Abnahme des
Strömungsquerschnittes vermeidet unnötige Druckge
fälle im gepumpten Medium, dessen Volumen erhalten
bleibt.
In einer Weiterbildung der Pumpe erfolgt der An
trieb über eine magnetische Kupplung. Auf diese
Weise kann die Dichtung entfallen, die zur Durch
führung der Welle durch das Pumpengehäuse notwendig
wäre. Der hohe Verschleiß, dem diese Dichtung un
terliegt, erfordert ihren Austausch in vergleichs
weise kurzen Zeitabständen. Unter Verwendung einer
magnetischen Kupplung ist der Pumpenantrieb dagegen
wartungsfrei, wenn die Antriebswelle der Pumpe un
mittelbar an den Antrieb geflanscht wird. Das Feh
len einer Wellendurchführung eröffnet die Möglich
keit eines hermetisch abgeschlossenen Gehäuses, das
insbesondere zum Pumpen giftiger oder kanzerogener
Medien geeignet ist.
Verlaufen die durch die Kanten der Schaufeln bzw.
Kanäle, die sich in radialer Richtung auf der In
nenseite des Laufrades befinden, beschriebenen Flä
chen parallel der Drehachse, wird auch an dieser
Stelle vermieden, daß axiale Kräfte übertragen wer
den. Auf diese Weise wird die Belastung der Lauf
radlager weiter verringert.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert wird.
Die Zeichnung zeigt die prinzipienhafte Schnittdar
stellung einer erfindungsgemäßen Kreiselpumpe.
Das gepumpte Medium strömt am Eintrittsstutzen (1)
in die Pumpe ein, wird vom Laufrad (2) in den
Spiralraum (3) gefördert und von dort zum
Austrittsstutzen (4) der Pumpe weitergeführt. Das
Laufrad (2) der Pumpe ist beidseitig von Scheiben
(5) begrenzt, die im Zentrum Öffnungen (6) aufwei
sen, durch die das gepumpte Medium in das Innere
des Laufrades (2) fließt. Im Bereich der Öffnungen (6)
sind die Scheiben (5) mit axialen Verlängerun
gen (7) versehen. An der Verlängerung (7), die dem
Eintrittsstutzen (1) der Pumpe gegenüberliegt, er
folgt die Ankopplung der Antriebswelle (8) über
eine magnetische Kupplung (9). Auf diese Weise ist
es möglich, das Pumpengehäuse durch die Wandung
(10) hermetisch abzuschließen. Infolge der beidsei
tigen Öffnungen (6) des Laufrades (2) wird die
Kraft, die zum Abbremsen des in axialer Richtung in
das Laufrad einströmenden Mediums nötig ist, von
der Wandung (10) der Pumpe aufgebracht und nicht
vom Laufrad selbst. Die Lager (11) des Laufrades
(2) sind als ringförmige Gleitlager ausgestaltet,
die auf den axialen Verlängerungen (7) befestigt
sind. Axiale Kräfte, die aufgrund der radialen
Strömung des Mediums entlang der Oberflächen der
Scheiben (5) des Laufrades entstehen, führen zwar
zu einer inneren Verspannung des Laufrades (2),
werden aber nicht an seine Lager (11) weitergege
ben. Infolge der beidseitigen Befestigung durch die
Lager (11) ist gewährleistet, daß ihre Oberflächen
(12) exakt parallel der Laufradachse verlaufen, so
daß eine gleichmäßige Dicke des Schmierfilms ge
währleistet ist. Die Lager (11) verschließen zudem
die radiale Spalte (13) zwischen dem Laufrad (2)
und dem Pumpengehäuse, wodurch vermieden wird, daß
das gepumpte Medium teilweise aus dem Spiralraum
(3) über die Spalte (13) zum Eintrittsstutzen (1)
zurückströmt und so der Wirkungsgrad der Pumpe ver
mindert wird.