DE19511917C2 - Verfahren zum Betreiben einer Formschließeinheit für eine Spritzgießmaschine - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Formschließeinheit für eine SpritzgießmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Form
schließeinheit für eine Spritzgießmaschine zur Verarbeitung von
Kunststoffen, keramischen Massen und dergleichen nach dem Ober
begriff der Ansprüche 1, 4 oder 6 sowie eine Formschließeinheit zur
Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruches 9.
Aus der JP 62-64520 A ist eine derartige Formschließeinheit bekannt,
bei der die beim Formschluß auftretenden Bewegungen verschiedenen
Baugruppen zugewiesen werden. Eine erste Baugruppe ist ein über eine
Kugelrollspindel angetriebener Kniehebelmechanismus, der im wesent
lichen den beweglichen Formträger auf den stationären Formträger
hin- und von diesem wegbewegt. Nachdem die Gießformhälften aufein
ander zu bewegt worden sind, verbleibt jedoch ein Spalt. Die rest
liche Bewegung erfolgt dann über eine zweite Einrichtung, die an
einer Schraubenhülse angreift, die zugleich die Lagerung der
Kugelrollspindel ist. In einer ersten Stufe erfolgt über diesen
Mechanismus mit schneller Geschwindigkeit und geringem Drehmoment
eine Bewegung bis zum Formschluß. Nachdem der Formschluß dann end
gültig bereits unter Einsatz der zweiten Einrichtung erfolgt ist,
schaltet diese zweite Einrichtung auf eine Betriebsweise mit hohem
Drehmoment um, um ausgehend von der zweiten Einrichtung unter
Zwischenschaltung der ersten Einrichtung dann die Schließkraft
aufzubringen. Da eine eindeutige Aufgabenverteilung auf die beiden
Einrichtungen nicht erfolgt, sind aufwendige Getriebe und Umschalt
stufen erforderlich, so daß eine wirtschaftliche Zuhaltekraft- oder
Zufahrkraftregelung nicht möglich ist.
Bei einer Formschließeinheit nach der WO 92/11993 A1 werden die
Bewegungen, die beim Formschluß einer Spritzgießmaschine
erforderlich sind, auf zwei Baugruppen aufgeteilt, die nacheinander
in zwei Stufen betätigbar sind. Zur Bewegung des beweglichen Form
trägers wird ein Spindelantrieb eingesetzt, während zur Aufbringung
der Schließkraft ein Hydraulikzylinder vorgesehen ist. Die Gewinde
spindel ist im Tauchkolben des Hydraulikzylinders beweglich
gelagert. Beide Elemente stützen sich an einem gemeinsamen
Abstützelement ab. Bei Betätigung der Gewindespindel wird diese
durch Federmittel in einer Null-Lage gehalten, so daß sich eine
flexible Aufhängung der Gewindespindel ergibt, die beim Aufbringen
der Schließkraft Schwierigkeiten bereiten kann. Während des
Aufbringens der Schließkraft muß zudem die Gewindespindel - sofern
sie nicht selbsthemmend ist - über ihren Antriebsmotor in Anlage
gehalten werden, um ein Rückdrehen zu verhindern. Sie dient
gleichzeitig als Zuhaltekraftüberträger und Zuhaltekrafterzeuger.
Bei einer weiteren Formschließeinheit nach der EP 271 588 A1
insbesondere Fig. 3, sind zwei Spindelsysteme hintereinander
geschaltet. Die Spindelsysteme werden nacheinander betätigt, wobei
Kupplungen vorgesehen sind, die ein Trennen der jeweils nicht
benötigten Spindel aus dem Kraftfluß ermöglichen. Hierbei ist der
doppelte Aufwand der Spindellagerung in Bezug auf die volle Zuhalte
kraft nicht zu unterschätzen. Zum Festlegen der Spindel können auch
Bremsmittel oder Klauenkupplungen vorgesehen sein, deren Feder so
eingestellt ist, daß beim Formschluß eine Reaktionskraft die
Kupplung erzeugt.
Aus der DE 43 45 034 A1 bzw. der WO 94/22655 A1 ist ein Verfahren zur
Steuerung einer elektrisch angetriebenen Spritzgießmaschine bekannt.
Um eine zuverlässige Regelung der Zufahrkraft während der Form
schutzphase zu erzielen, wird hierbei vorgeschlagen, den allein für
den Formschluß vorgesehenen Kniehebelantrieb über einen Servomotor
zu betreiben und die Kraft während der Schließbewegung über die
Motorstromaufnahme oder im Bereich des Gelenkkopfes des Kniehebels
zu erfassen. Der dadurch erfaßte Wert kann daraufhin mit einer
Sollkurve verglichen werden und überwacht werden. Da jedoch nur ein
einziger Antrieb zur Erzeugung der Formschlußbewegung erforderlich
ist, muß der Kraftsensor geeignet sein, die Kräfte über den gesamten
Schließbereich aufzunehmen, so daß sich eine feinfühlige Zufahr
kraftregelung nicht realisieren läßt. Eine Regelung der nach Anlage
der Teile der Gießform aneinander erzeugten Schließkraft ist nicht
vorgesehen und kann - wenn überhaupt - nur mit großem Energieaufwand
realisiert werden, da der Kniehebel nur in seiner Strecklage optimal
einsetzbar ist.
In der älteren Patentanmeldung P 44 11 649 wird ein aus mehreren
gelenkigen Teilen miteinander verbundenes Verformungselement be
schrieben, das die Kräfte vom Abstützelement für den Schließmecha
nismus auf den stationären Formträger überträgt. Nach der Ausführung
gemäß den dortigen Fig. 8 bis 15 kann die Schließkraft über einen
Exzenter als Antriebseinrichtung aufgebracht werden, der zwischen
Abstützelement und Kraftübertragungselement so angreift, daß infolge
der gelenkigen Verbindung die Schließkraft aufgebracht werden kann.
Weder ist dort die Regelung oder Steuerung der Zuhaltekraft näher
erläutert, noch ist beabsichtigt, bei Betätigung des Exzenteran
triebs den Schließmechanismus aus dem Kraftfluß auszukoppeln.
In der DE 44 11 650 C2 wird ein serielles
Schließsystem beschrieben, bei dem ein erstes Abstützelement für
einen Schließmechanismus zum Bewegen des beweglichen Formträgers
beweglich gelagert ist und nach Erzeugen des Formschlusses von einer
weiteren Einrichtung zur Erzeugung der Schließkraft beaufschlagt
werden kann. Der als zweite Einrichtung vorgesehene Exzenterantrieb
greift dabei jedoch nicht am ersten Abstützelement an und, wie hier
eine Zufahrkraft- oder Zuhaltekraftregelung vorgenommen werden soll,
wird nicht näher erläutert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Form
schließeinheit der eingangs genannten Gattung derart weiterzubilden,
daß auf kostengünstigste Weise eine zuverlässige Kraftsteuerung oder
-regelung ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen der An
sprüche 1, 4 oder 6 bzw. eine Formschließeinheit mit den Merkmalen
des Anspruches 9 gelöst.
Die aufzubringenden Bewegungen und Kräfte werden gezielt einzelnen
Baugruppen zugewiesen. Die erste Einrichtung, vorzugsweise ein
Spindelsystem, dient zur Bewegung des beweglichen Formträgers,
während eine zweite Einrichtung die nach dem Zusammenführen der
Gießform noch erforderliche Bewegung aufbringt, die die Schließkraft
erzeugt. Beim Aufbringen der Schließkraft wird jedoch die gesamte
erste Einrichtung einschließlich Formträger von der zweiten
Einrichtung beaufschlagt und dient insofern lediglich noch als
Zuhaltekraftüberträger.
Die durch den Aufbau der Formschließeinheit getroffene Funktions
trennung in eine erste Einrichtung zur Bewegung des beweglichen
Formträgers und eine zweite Einrichtung zur Aufbringung der Schließ
kraft ermöglicht, einen empfindlichen Kraftsensor im Kraftfluß der
ersten Einrichtung vorzusehen und dadurch die Zufahrkraft während
der Bewegung des beweglichen Formträgers so genau wie möglich auf
zunehmen. Dadurch läßt sich eine sehr exakte Rückmeldung der Werk
zeugsicherungs- oder Formschutzkraft erreichen.
Dieser Sensor kann zudem eingesetzt werden, um nach Anspruch 3 oder 4 eine
von Spritzzyklus zu Spritzzyklus genau wiederholbare vorgegebene
Anlagekraft der Werkzeughälften zu erkennen, um aufbauend auf dieser
Kraft eine exakt gesteuerte Zuhaltekraft zu verwirklichen, die
unabhängig von Wärmeausdehnungen im System bei jedem Spritzzyklus
durch das geregelte Anlegen der Teile der Spritzgießform auf eine
vordefinierte Kraft wiederholt ansteuerbar ist.
Wird als zweite Einrichtung ein Exzenterantrieb vorgesehen, so wird
ebenfalls aufgrund der Funktionsteilung eine äußerst einfache
Möglichkeit geschaffen, die Zuhaltekraft zu regeln. Der Exzenter
antrieb wird in diesem Fall beim Aufbringen der Schließkraft nicht
in die wirtschaftlichste Strecklage überführt, wie dies bei der
Zufahrkraftregelung der Ansprüche 1 bis 5 der Fall ist, sondern vor
der Totlage wird nach Anspruch 6 noch ein Regelbereich vorgesehen.
Dadurch ist es aber möglich, während des aktuellen Formschlusses
selbst die Zuhaltekraft zu regeln und nicht nur von Zyklus zu Zyklus
nachzuregeln. Die hohe Kraftübersetzung des Exzenterantriebs in
seiner unteren Totlage erlaubt, durch relativ große Winkeländerungen
kleine Zuhaltekraftabweichungen selbst während der Einspritz- und
Nachdruckphase durch geringen Energieaufwand auszuregeln.
Eine Ausgestaltung nach Anspruch 9 schafft die Voraussetzung für die
Durchführung des Verfahrens mit einer derartigen Formschließeinheit.
Bevorzugterweise wird hier ein Exzenterantrieb verwendet.
Dadurch können einerseits die Sensorik
als auch andererseits die Antriebsmotoren so ausgebildet werden, daß
sie an ihre jeweilige Funktion optimal angepaßt sind.
Die Funktionsaufteilung auf die erste Einrichtung zur Bewegung des
beweglichen Formträgers bis etwa zur Anlage der Gießform und auf die
zweite Einrichtung zur Erzeugung der Schließkraft, erleichtert den
Einsatz von ebenfalls zweckorientiert ausgerichteten Sensoren. So
kann im Kraftfluß der ersten Einrichtung ein hochempfindlicher
Sensor vorgesehen werden, der für die Zufahrkraftregelung präde
stiniert ist, während im Kraftfluß der weiten Einrichtung, bei
deren Betätigung der hochempfindliche Sensor aus dem Kraftfluß ausgekop
pelt wird, ein Kraftsensor vorgesehen werden kann, der für die
Zuhaltekraftregelung besonders geeignet ist.
Bei einer Ausbildung nach Anspruch 12 wird als Kraftübertragungs
mittel ein mehrteiliges Verformungselement vorgesehen. Dadurch ist
es möglich, einen aktiv bewegbaren Kraftrahmen zu schaffen, in dem
die Teile gegeneinander bewegbar sind. Somit ist nicht nur eine Ent
kopplung der für die Bewegung des beweglichen Formträgers erforder
lichen Linearbewegung von der für die Aufbringung der Schließkraft
erforderlichen Bewegung erfolgt, sondern aufgrund der Anordnung des
Exzenterantriebs im Bereich des Abstützelements macht man sich das
Hebelgesetz insofern zunutze, als nur ein Teil der als Schließkraft
wirkenden Kraft zur Aufbringung der Kraft erforderlich ist. Inner
halb des Kraftübertragungselements wird somit aktiv die Schließkraft
erzeugt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der
Figurenbeschreibung. Im folgenden wird die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Formschließeinheit mit einem ak
tiv betätigbaren Kraftübertragungselement,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Formschließeinheit gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht der Formschließeinheit gemäß Linie 3-3
von Fig. 1,
Fig. 4 einen vergrößerten, teilweise geschnittenen Aus
schnitt im Bereich der Antriebseinrichtung nach
Linie 4-4 von Fig. 1,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie 5-5 von Fig. 4,
Fig. 6 einen vergrößerten Ausschnitt im Bereich der Lage
rung des Kraftübertragungselements am stationären
Formträger nach Linie 6-6 von Fig. 1,
Fig. 7 einen Schnitt nach Linie 7-7 von Fig. 6,
Fig. 8 den Kraftverlauf der Kraft Fs des Kraftsensors
während der Bewegung des beweglichen Formträgers
bis zum Aufbringen der Anlagekraft mittels der
ersten Einrichtung,
Fig. 9 den schematischen Verfahrensablauf während Zufahr
kraftregelung und Zuhaltekraftsteuerung,
Fig. 10 ein Diagramm, bei dem die vom Exzenter maximal
aufbringbare Kraft über den Ergänzungswinkel α
bei Drehen des Exzenterantriebs aus seiner Null
lage aufgetragen ist,
Fig. 11 ein Diagramm zur Verdeutlichung des Verhältnisses
zwischen Ergänzungswinkel α, Restwinkel Δα
und zur Kraftaufbringung erforderlichem Weg s,
Fig. 12 das vom Exzenterantrieb aufbringbare Exzenter
moment während der Zuhaltekraftregelung über der
Winkelverstellung des Exzenterantriebs,
Fig. 13 den schematischen Verfahrensablauf bei der Zuhalte
kraftregelung.
Bevor das Verfahren näher erläutert wird, wird zunächst die für die
Durchführung des Verfahrens erforderliche Formschließeinheit anhand
der Zeichnungen erläutert. Bei der in den Fig. 1-7 gezeigten Form
schließeinheit handelt es sich um die Formschließeinheit einer
Spritzgießmaschine, die zur Verarbeitung von plastifizierbaren Mate
rialien, wie thermoplastischen Kunststoffen, keramischen Massen,
Pulverspritzgußmassen und dergleichen dient und meist in Verbindung
mit Kunststoff-Spritzgießmaschinen eingesetzt wird. Die Spritzgieß
maschine umfaßt ein Positionierungselement 10 oder einen Maschinen
fuß, auf dem eine beliebig antreibbare erste Einrichtung S zur Be
wegung eines beweglichen Formträgers 12 auf einen stationären Form
träger 11 zu und von diesem weg angeordnet ist. Der stationäre Form
träger ist mit dem Positionierungselement 10 durch Schrauben 28 fest
verbunden. Im übrigen ist die Formschließeinheit auf dem Positionie
rungselement 10 in Schließrichtung axial beweglich. Gemäß Fig. 1
gleiten Abstützelement 16 und beweglicher Formträger 12 auf einer
Führungsleiste 32. Ein als Verformungselement ausgebildetes Kraft
übertragungselement ist an beiden Enden über Anlenkungspunkte, ge
bildet durch das Gelenk 51 im Bereich des Abstützelements 16 und ge
bildet durch das Gelenk 52, am stationären Formträger angelenkt. Das
Kraftübertragungselement übernimmt im wesentlichen nahezu allein die
bei geschlossener Gießform auftretenden Kräfte und Verformungen. Um
den Formspannraum F für die Einbringung der Gießform M freizuhalten,
ist das Kraftübertragungselement 25 so ausgebildet, daß es die
Kräfte um den zwischen den Formträgern aufgespannten Formspannraum F
herumleitet. Andere Kraftübertragungselemente wie Holme sind
möglich.
Das Kraftübertragungselement 25 selbst ist mehrteilig. Auf jeder
Seite der ersten Einrichtung S sind je wenigstens zwei Teile des
Verformungselements 14 vorgesehen. Die Teile des Verformungselements
sind gegeneinander beweglich gelagert, so daß gleichwirkende Teile
des Kraftübertragungselements 25 gemeinsam bewegbar sind. Der beweg
liche Formträger 12 ist Teil einer Bewegungseinheit B, die aus einem
Stützelement 17 für die Spindeln 20 eines Spindelmechanismus, Rohren
18 zur Aufnahme der Spindel und Zuganker 19 besteht, die das Stütz
element 17 mit dem beweglichen Formträger 12 verspannen. Die
Spindeln sind Teil des vorzugsweise als erste Einrichtung S einge
setzten Spindelmechanismus. Die gesamte Bewegungseinheit ist über
mehrere Führungen auf der Führungsleiste 32 geführt, so daß sich
eine präzise Lagerung der Bewegungseinheit B ergibt. Am Stützelement
17 sind Muttern 21 befestigt, die mit den Spindeln 20 im Eingriff
stehen. Die Spindeln sind koaxial mit Riemenrädern 59, 60, über die
Riemen 22, 23 geführt sind, von einem Antriebsmotor 61 angetrieben.
Zwischen den Rohren 18 ist ausreichend Raum R für eine Auswerferein
heit vorhanden. Alternativ können auch andere Antriebsarten, wie
z. B. Getriebe, Zahnriemen oder dergleichen vorgesehen werden. Die
erste Einrichtung S ist so aufgebaut, daß sie gegen zeichnerisch
nicht dargestellte Rückstellmittel betätigbar ist, wie dies in der
DE 44 11 650 C2 näher beschrieben ist.
Dadurch ist es möglich, da bei Betätigung
der zweiten Einrichtung A die erste Einrichtung S aktiv
ausgekoppelt ist, während sie als passive Kraftübertragungselement
im Kraftfluß verbleibt.
Das Kraftübertragungselement 25 besteht aus einer Lasche 53 und
einem klauenförmigen Teil 54, die durch einen Verbindungsbolzen 50
miteinander verbunden sind. Die Bolzen 50 und 52 liegen dabei in der
Ansicht der Fig. 1 ungefähr links und rechts vom Formspannraum F.
Aus Richtung des stationären Formträgers gesehen besitzt das klauen
förmige Teil 54 einen sich über den Verbindungsbolzen 50 hinaus er
streckenden Endbereich 54a. An diesem Endbereich kann eine zweite
Einrichtung A zur Aufbringung der Schließkraft günstig angreifen, da
dort lediglich ein Teil der Kraft aufgebracht werden muß, der im Be
reich der Gießform M als Schließkraft wirkt. Dies liegt daran, daß
die Lasche 53 gegenüber der Schließrichtung s-s in Richtung auf das
klauenförmige Element 54 geneigt ist. Da es darüber hinaus sowohl am
Abstützelement 16 als auch am klauenförmigen Teil 54 gelenkig gela
gert ist, stellt sich hier eine Normalkraft entlang der Wirkungsli
nie der Lasche 53 ein, die sich in die Schließkraft und in die Be
tätigungskraft, die die zweite Einrichtung A aufbringen muß, auftei
len läßt nach der Formel:
Schließkraft = Betätigungskraft × cot Neigungswinkel
Je kleiner also der Neigungswinkel, desto weniger Kraft muß auf
gebracht werden, um die Schließkraft zu erzeugen.
Die zweite Einrichtung A ist so befestigt, daß sie keine Verformun
gen auf den Maschinenfuß überträgt. Sie greift über einen Bolzen 56
am Abstützelement 16 an. Der Bolzen trägt eine Verbindungslasche 55,
die an ihrem anderen Ende von einer Exzenterwelle 57 durchgriffen
ist. Über die Exzenterwelle 57 ist gemäß den Fig. 3-5 auch der
klauenförmige Teil 54 des Verformungselements gelagert. Gemäß Fig. 4
ist über Spannmittel 65 auf der Exzenterwelle ein Exzenterlager 63
befestigt, das über Lager 64 mit der Verbindungslasche 55 in Verbin
dung steht. Wird die Exzenterwelle 57 vom Exzenterantrieb E
betätigt, ergibt sich eine in Fig. 1 nach unten wirkende Kraft, die
den Endbereich 54a nach unten drückt und somit zugleich die Schließ
kraft erzeugt. Je nach Umfang der Betätigung des Exzenterantriebes E
kann dabei eine Schließkraftregelung erfolgen, wenn z. B. der Exzen
ter nicht vollständig betätigt wird. Zwischen der Verbindungslasche
55 und dem Endbereich 54a des klauenförmigen Teils sind Lagerflächen
66 vorgesehen, die zugleich das Lager 64 nach außen abdecken. Der
Exzenterantrieb E der zweiten Einrichtung A ist an einer Momenten
stütze 62 befestigt, die zugleich zusammen mit den klauenförmigen
Teilen 54 und dem stationären Formträger 11 einen Kraftrahmen
bildet.
Gemäß Fig. 1 liegt der Gelenkbolzen 51 zur Anlenkung der Lasche 53
am Abstützelement 16, der Bolzen 56 zur Anlenkung der Verbindungs
lasche 55 am Abstützelement 16 und die Exzenterwelle 57 in einer
Ebene e-e, so daß es infolge der Schließkraftaufbringung zumindest im
Bereich der Krafteinleitung im Endbereich 54a kaum zu Momenten
belastungen kommen kann. Um den Kraftfluß gleichmäßig zu gestalten, ist
vorgesehen, die Lasche 53 gemäß Fig. 2 zur Aufnahme einer höckerar
tigen Anformung 54b des klauenförmigen Teils 54 aufzuspalten. Im
Spaltbereich 53a sind die Lasche und die höckerartige Anformung 54b
des klauenförmigen Teils 54 des Kraftübertragungselements 25 von dem
Verbindungsbolzen 50 durchdrungen. Die Lasche selbst geht über einen
Übergangsbereich 53b in den Spaltebereich über und kann entweder
einteilig sein oder aus zwei entgegengesetzt aufgebogenen Elementen
zusammengefügt werden. Diese gabelförmige Ausbildung ermöglicht eine
symmetrische Krafteinleitung der in der Lasche 53 auftretenden hohen
Normalkraft in das klauenförmige Teil 54. Die höckerartige Anformung
54b erstreckt sich unter Verringerung des Neigungswinkels der Lasche
53 bis nahezu in die Ebene der Achsen der Gelenkbolzen 51, 52.
Eine ähnliche symmetrische Krafteinleitung ist aber auch im Bereich
von Abstützelement 16 und stationärem Formträger 11 vorgesehen (Fig.
6, 7). Abstützelement 16 und stationärer Formträger 11 besitzen Aus
nehmungen 11a, 16a, in die das Kraftübertragungselement 25 ein
taucht. In dieser Stellung werden diese Teile dann durch senkrecht
zur Ausnehmung 11a, 16a einbringbare Gelenkbolzen 51, 52 fixiert,
die sich an Wandungen 11b von Abstützelement 16 und stationärem
Formträger 11 abstützen. Um jedoch eine dauerhafte Krafteinleitung
und Lagerung zu gewährleisten, sind leicht austauschbare Lager 67
vorgesehen.
Bei Betätigung der weiten Einrichtung A dient nun die erste
Einrichtung S in ihrer Gesamtheit als Zuhaltekraftüberträger.
Krafterzeuger für die Schließkraft ist hingegen lediglich die zweite
Einrichtung (DE 44 11 650 C2). Der Kraftfluß
erfolgt also, ausgehend vom beweglichen Formträger, zunächst über
die erste Einrichtung S zum Abstützelement 16, das über das
Kraftübertragungselement 25 mit dem stationären Formträger 11
verbunden ist. Beim Aufbringen der Schließkraft wird hier dieses
Abstützelement 16 ebenfalls belastet. Während somit die erste
Einrichtung S die große Bewegung aufbringt, die zum Zusammenführen
der Teile der Gießform M erforderlich ist, kann durch den
Exzenterantrieb E der zweiten Einrichtung A der zur Aufbringung der
Schließkraft bei geschlossener Gießform M erforderliche, nur noch
geringe Verformungsweg, hervorgerufen durch die Verformung der
gesamten Formschließeinheit, aufgebracht werden. Andere
Antriebssysteme, wie beispielsweise hydraulische Druckkolben mit
geringem Weg sind als zweite Einrichtung alternativ einsetzbar. Als
Spindeln 20 können z. B. Kugelrollspindeln oder Gewindespindeln
eingesetzt werden.
Um bei Aufbringen der Schließkraft ein Rückdrehen der Spindel 20 zu
vermeiden, können in zeichnerisch nicht dargestellter Weise
Blockiermittel vorgesehen werden, wie sie z. B. in der
DE 44 11 650 C2 erläutert sind. Beim Aufbringen der
Schließkraft durch die zweite Einrichtung A kommen hierbei die
Blockiermittel mit dem Abstützelement 16 in Berührung. Vor dieser
Betätigung besteht zwischen Abstützelement 16 und Blockiermittel
noch ein Abstand, der im Rahmen der Verformung beseitigt wird.
Insofern muß zu Beginn der Betätigung der zweiten Einrichtung A
zunächst noch die erste Einrichtung S arbeiten, um ein Rückdrehen
der Spindel 20 zu verhindern. Sobald jedoch der Abstand überwunden
ist, stellt sich aufgrund der kraftschlüssigen Verbindung eine
Blockierung der Spindel 20 ein, so daß während des weiteren
Aufbringens der Kraft die Blockiereinrichtung nur noch ein
Druckelement ist, das in den Kraftfluß integriert ist. Die Lager
sind somit nur noch mit der Kraft der Tellerfedern beaufschlagt, die
so stark eingestellt sind, daß beim Bewegen des Formträgers noch
kein Blockieren möglich ist und dieses sich erst dann einstellt,
wenn die zweite Einrichtung zugeschaltet wird. So gelangen die
beiden miteinander während der Blockade verbundenen Teile im
Ruhezustand aufeinander.
Die Regelung erfordert verschiedene Hilfsmittel zur Ermittlung der
Regelparameter, und hierzu kann z. B. zur Lagebestimmung des beweg
lichen Formträgers ein Servomotor mit Absolutweg-Meßsystem vorgese
hen werden. Bei Verwendung eines Motors ohne inkrementale Wegmessung
werden zusätzlich separate, parallel zur Spindelachse montierte
Linearpotentiometer verwendet, die die aktuelle Lage des beweg
lichen Formträgers melden. Aber auch die richtige Schließkraft kann
mittels Kraftmeßbolzen als Sensor 71 im Kraftübertragungselement 25
nachgeregelt werden. Die Kraftmeßbolzen oder Druckmeßdosen können
jedoch an beliebiger Stelle innerhalb des Kraftflusses angeordnet
sein, wie z. B. beim Exzenter innerhalb des Gelenkbolzens 57 als
Sensor 74.
Die Aufspaltung der Formschließbewegung in eine von der ersten Ein
richtung S hervorgerufene Bewegung des beweglichen Formträgers 12
bis zur Anlage am stationären Formträger 11 und in eine Aufbringung
der Schließkraft durch die zweite Einrichtung A erlaubt den
zweckorientierten Einsatz von derartigen Meßeinrichtungen wie
Kraftsensoren. Da die erste Einrichtung S während des Formschlusses
aus dem Kraftfluß ausgekoppelt ist, kann dieser Einrichtung ein
empfindlicher, hochauflösender Sensor in direktem Kraftfluß
zugeordnet werden. Eine Anordnung des Kraftsensors 73 zur Erfassung
der bei der Bewegung des beweglichen Formträgers 12 auftretenden
Kraft Fs empfiehlt sich dabei zwischen erstem Abstützelement 16 und
erster Einrichtung S vorzugsweise im Bereich der Achse der
Kugelrollspindel 20, so daß bei Abbau des Abstandes auch der
Kraftsensor 73 aus dem Kraftfluß ausgekoppelt ist. Dadurch läßt sich
die Zufahrkraft so genau erfassen, daß bereits geringste Störungen
bemerkbar werden, was zugleich die Lebensdauer des gesamten Systems
erhöht.
In Verbindung mit der zweiten Einrichtung A können im Kraftfluß
vorzugsweise an dem Gelenkbolzen 56, an dem die zweite Einrichtung
angelenkt ist, und/oder am Kraftübertragungselement 25 in Form von
als Kraftmeßbolzen ausgebildeten Kraftsensoren 71 und/oder an der
Lagerung der Mutter 21 der Spindel 20 wenigstens ein weiterer Kraft
sensor 71, 72, 74, zumindest zur Erfassung der nach Anlage der Teile
der Gießform M auftretenden Kräfte vorgesehen sein.
Eine derartig ausgestattete Formschließeinheit kann gemäß den Fig.
8-13 wie folgt betrieben werden. Zunächst verdeutlicht Fig. 8 den
Verlauf der Kraft während der Formschlußbewegung. Aufgezeichnet ist
die benötigte tatsächliche Kraft Fs, die vorzugszweise am Kraft
sensor 73 während der Bewegung des beweglichen Formträgers 12 bis
zur Anlage am stationären Formträger 11 meßbar ist. Ausgehend von
einer Nullage P0 vor Beginn der Formschlußbewegung steigt die
erfaßte Kraft Fs entlang des Weges s bis zum Formschluß zunächst an.
Diese Erhöhung der Kraft beruht darauf, daß die Masse des Formträ
gers in Bewegung versetzt werden muß und zu Beginn Reibkräfte
überwunden werden müssen. Nachdem dieser anfängliche Kraftanstieg
erfolgt ist, sinkt während der Bewegung die Kraft auf die
Gleitreibkräfte ab, wobei kurz vor der Anlageposition P2 ein
Formschutzbereich erreicht wird, der seinen Startpunkt bei P1 hat.
Dieser Bereich wird normalerweise mit geringer Geschwindigkeit und
geringer Kraft durchfahren, um eine Zerstörung der Gießform M zu
vermeiden. Sobald der Formschutzbereich durchfahren ist und die
Teile der Gießform in Anlage kommen, ist die Anlageposition P2
erreicht, wobei bei weiterer Betätigung der ersten Einrichtung S die
vorbestimmte Anlagekraft F3 erreicht wird. Die Spritzgießmaschine
wird dabei so betrieben, daß die erste Einrichtung keine höhere
Kraft als F3 aufbringen kann.
Mit dem im Kraftfluß der ersten Einrichtung S integrierten Kraftsen
sor 73 läßt sich nun eine Zufahrkraftregelung ermöglichen, wobei die
Verwendung eines hochauflösenden Sensors im direkten Kraftfluß eine
sehr genaue Rückmeldung der Werkzeugsicherungs- oder Formschutzkraft
ermöglicht. Dies kann wiederum die Voraussetzung zur Erzielung einer
vorgegebenen Anlagekraft F3 schaffen, um auf dieser Kraft aufbauend
eine durch die zweite Einrichtung erzeugte exakte Anpreßkraft F4 und
damit eine Steuerung der Zuhaltekraft genau wiederholbar von Zyklus
zu Zyklus unter Kompensation von Wärmeausdehnung zu erzielen.
Fig. 9 verdeutlicht nun den Verfahrensablauf während der Zufahr
kraftregelung und Zuhaltekraftsteuerung. Das Verfahren wird dabei
beispielhaft an einer Formschließeinheit erläutert, die mit einem
Exzenterantrieb E versehen ist, da sich hier durch kleinste Winkel
veränderungen am ehesten exakte Schließkraftsteuerungen verwirkli
chen lassen. Als zweite Einrichtung kann jedoch auch eine hydrau
lische Einheit vorgesehen werden. Im Schritt S1 werden zunächst
folgende Werte eingegeben oder aus Speicherwerten der Spritzgieß
einheit gelesen
- - Kraft F1 als maximal zulässige Kraft während der Bewegung des be weglichen Formträgers 12
- - Formschutzkraft F2 als maximal zulässige Kraft im Formschutz bereich
- - Anlagekraft F3 als von der ersten Einrichtung aufzubringende Kraft bei Anlage der Teile der Gießform 33
- - F5 als maximale oder vorgegebene Schließkraft der Spritzgießma schine.
Aus der Schließkraft F5 und der Anlagekraft F3 läßt sich dann die
von der zweiten Einrichtung A, also vorzugsweise vom Exzenterantrieb
E zu erzeugende Anpreßkraft F4 berechnen (Schritt S2). Bereits ohne
Berechnung der Anpreßkraft F4 läßt sich jedoch schon die in Fig. 8
dargestellte Zufahrkraftregelung gemäß den Schritten S5, S6 und S7
verwirklichen.
Während der Bewegung des beweglichen Formträgers wird kontinuierlich
die Kraft Fs am Kraftsensor 73 gemessen. Die erfaßte Kraft Fs wird
dann mit der vorgegebenen maximal zulässigen Kraft F1 verglichen,
und ein Abbruch des Formschlusses erfolgt dann, wenn die erfaßte
Kraft Fs größer ist als die vorgegebene maximal zulässige Kraft F1.
Dieser Vergleich erfolgt im Bereich von der Nullage P0 bis wenigs
tens zu einem Startpunkt P1 kurz vor der Anlageposition P2 für den
Formschutzbereich. Bedarfsweise kann sie jedoch, falls von einer
Formschutzphase Abstand genommen wird, bis zur Anlageposition P2
fortgesetzt werden (Schritt S5). Sobald der Startpunkt P1 des
Formschutzbereiches erreicht ist, wird während der weiteren Bewegung
des beweglichen Formträgers 12 kontinuierlich überprüft, ob die
erfaßte Kraft Fs kleiner oder gleich der Formschutzkraft F2 ist, die
üblicherweise kleiner ist als die maximal zulässige Kraft F1. Sobald
die erfaßte Kraft Fs die Formschutzkraft F2 übersteigt, erfolgt ein
Abbruch des Schließvorgangs (Schritt S6). Sobald die Anlageposition
P2 erreicht ist, wird dann von der ersten Einrichtung S die Anlage
kraft F3 aufgebracht (Schritt S7).
Die Vorgabe von F1 und F2 ist nur eine Möglichkeit, da diese Kräfte
auch auf andere Art und Weise ermittelt werden können. Beispiels
weise kann bei einem ersten Spritzzyklus die Kraft gemessen und ge
speichert werden und dazu ein Toleranzband festgelegt werden zur
Steuerung bzw. Überwachung der Formschutzphase in nachfolgenden
Schließbewegungen, oder zur laufenden Korrektur des Kraftverlaufs
kann, basierend auf einer oder mehreren unmittelbar vorangegangenen
Kraftverlaufsmessungen, ein mit einem Toleranzband versehener Soll-
Verlauf festgelegt werden.
Um nun im Anschluß an die Zufahrkraftregelung eine Zuhaltekraft
steuerung zu ermöglichen, muß im Schritt S3 ein Exzenterwinkel be
rechnet werden und vor Beginn des Schließzyklus auch eingestellt
werden. Dies ist erforderlich, da angestrebt ist, daß der Exzen
terantrieb E bei Erreichen der Schließkraft F5 möglichst immer in
Strecklage ist, sich somit also an seinem Totpunkt befindet. Aus
diesem Grunde wird zunächst der Ergänzungswinkel α zum Restwinkel Δα
berechnet, von dem aus der Exzenter später zu drehen startet,
nachdem die Teile der Gießform M mit der Kraft F3 angelegt wurden.
Fig. 10 zeigt hier den Zusammenhang zwischen dem Ergänzungswinkel
und der erreichbaren Schließkraft F5. Wird der Ergänzungswinkel α
beispielsweise 0 gesetzt, so hat man den vollen Hub smax mit der
zweifachen Exzentrizität e des Exzenterantriebs, um die durch den
Exzenterantrieb aufbringbare Kraft F4 aufzubringen. Da vor der
zweiten Einrichtung A die erste Einrichtung S betätigt wird, wird
hiermit auch die Schließkraft F5 bestimmt zur Summe aus der Anla
gekraft F3 zuzüglich der Anpreßkraft F4 des Exzenterantriebs E. Wird
die Schließkraft F5 vom Anwender kleiner gewählt, so wird auch die
Anpreßkraft F4 und der Restwinkel Δα kleiner; hierdurch wird der
Ergänzungswinkel α, der zugleich der Startwinkel des Exzenteran
triebs E ist, größer und damit der Weg Δs kleiner. Bei einem
Restwinkel Δα von 180° ergibt sich die maximale Anpreßkraft F4 max.
Wird z. B. jedoch lediglich eine Anpreßkraft F4y oder F4x vorgegeben,
so ergibt sich aufgrund der Cosinuskurve in Fig. 10 ein Ergänzungs
winkel αy bzw. αx, der voreingestellt werden kann, damit bei auf
gebrachter Schließkraft sich der Exzenterantrieb in Strecklage
befindet. Somit verbleibt zum Aufbringen der Kraft ein Restwinkel
von Δαy bzw. Δαx. Dies ist auch in Fig. 11 nochmals verdeutlicht,
bei einem bestimmten Δαx ergibt sich nun hieraus ein Δsx nach
der Formel
Δs = e-e × cos Δα
Zur Aufbringung der Anpreßkraft
F4 = f × Δα.
Δs ist dabei der verbleibende Verformungsweg, der erforderlich
ist, um die Anpreßkraft F4 aufzubringen, die sich aus verbleibendem
Verformungsweg mal Federsteifigkeit f des Gesamtsystems ermitteln
läßt. Die Federsteifigkeit der Spritzgießmaschine läßt sich problem
los bei der Maschinenabnahme ermitteln und in einem Speicher in der
Steuerung ablegen. Die Steifigkeit des Werkzeuges ist zwar unbe
kannt, kann jedoch durch die bekannte Einbauhöhe im Einsatzfall zur
Berechnung der Gesamtsteifigkeit f herangezogen werden unter der
vereinfachten Annahme eines Normwerkzeuges. Dies führt somit zu dem
vom Exzenterantrieb E aufzubringenden Restwinkel gemäß der Formel:
Δα = arccos (1-(F4/(f × e))
mit:
F4 = Anpreßkraft
f = Federsteifigkeit
e = Exzentrizität des Exzenterantriebs E.
F4 = Anpreßkraft
f = Federsteifigkeit
e = Exzentrizität des Exzenterantriebs E.
Anhand dieser Formel läßt sich also insofern der Restwinkel Δα be
rechnen und somit der Ergänzungswinkel α vorab einstellen (Schritt
S4).
Nachdem dann also die Zufahrkraftregelung stattgefunden hat und die
Anlagekraft F3 aufgebracht ist, wird der Exzenterantrieb mit dem
Restwinkel gemäß Schritt S8 bis zur Selbsthemmung bei α = 180° ge
dreht, was zum Signal für die Steuerung führt, daß das Werkzeug ge
schlossen ist. Sodann findet in bekannter Weise ein Einspritzvorgang
statt. Nachdem die Spritzgußmasse eingespritzt wurde, das Formteil
geformt ist und die Form abgekühlt ist, wird der Exzenter jetzt ge
mäß Schritt S9 nicht vollständig zurückgedreht, sondern lediglich so
weit, daß beim nächsten Spritzzyklus durch eine Drehung um den Rest
winkel Δα genau die gleiche Zuhaltekraft angesteuert werden kann.
Da sich beim Zurückdrehen um den Restwinkel Δα wiederum lediglich
die Anlagekraft F3 einstellt, kann nun die erste Einrichtung S be
tätigt werden und verfährt den beweglichen Formträger 12 aus der
Anlageposition P2 bis zur Nullage P0, die die Teilentnahme erlaubt.
Sodann kann der nächste Zyklus beginnen.
In den Fig. 12 und 13 wird nun ergänzend oder alternativ eine Zu
haltekraftregelung erläutert. Während bisher die Zuhaltekraft ledig
lich nach Anlage der Gießform M mit einem festen vorgegebenen Wert
aufgebracht wurde, kann jetzt die Schließkraft F5 auch während der
Anpreßzeit ausgeregelt werden und nicht nur von Zyklus zu Zyklus
nachgeregelt werden. Hierbei macht man sich insbesondere die hohe
Kraftübersetzung des Exzenterantriebs E in seiner unteren Totlage,
also in der Strecklage zunutze, da durch relativ große Winkelände
rungen kleine Zuhaltekraftabweichungen selbst während der Einspritz-
und Nachdruckphase mit geringem Energieaufwand ausgeregelt werden
können. Dies verdeutlicht insbesondere Fig. 12. Aufgetragen ist da
bei das vom Exzenterantrieb E aufgebrachte Exzentermoment ME über
dem Ergänzungswinkel α. Wird hierbei ein Regelbereich RB kurz vor
der Totlage vorgesehen, so verdeutlicht die Steigung, mit welchen
Mitteln hier eine Regelung erfolgen kann. Man versucht dabei, den
Regelbereich RB in einem Bereich unterhalb von 50% des maximalen
Exzentermomentes ME zu halten, was jedoch ungefähr einer Winkel
auslenkung von 20° entspricht. Um den Energieverbrauch zu senken,
sollte der Regelbereich RB jedoch möglichst klein gehalten werden
und möglichst nahe an den Wert α = 180° herankommen. Gegebenenfalls
kann hier z. B. ein lernendes System vorgesehen werden, daß zur
Energieeinsparung nach einer Einregelzeit den Regelbereich
minimiert, um den Exzenterantrieb bei Aufbringung der Schließkraft
möglichst nahe der Strecklage zu halten.
Im Verfahrensablauf der Fig. 13 für die Zuhaltekraftregelung wurden
gleiche Schritte zunächst mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in
Fig. 9. Hinsichtlich der hier ebenfalls möglichen Zufahrkraft
regelung kann daher auf die Ausführungen bezüglich der Schritte S1,
S5, S6 und S7 verwiesen werden. Im Bereich der Zuhaltekraftregelung
ist es nun erforderlich, zunächst im Schritt S1 die Anlagekraft F3,
die Schließkraft F5 und einen Regelbereich RB vorzugeben oder aus
einem Speicher zu lesen. In Schritt S2 wird die auf den
Exzenterantrieb E entfallende Anpreßkraft F4 durch Subtraktion der
Anlagekraft F3 von der Schließkraft F5 ermittelt. Sodann wird anhand
der bekannten Formel zunächst der für die Anpreßkraft F4
erforderliche Verformungsweg Δs berechnet, den der Exzenterantrieb
E nach Aufbringen der Anlagekraft F3 aufbringen muß und um den Weg s
für den Regelbereich RB erhöht. Mit diesen Vorgaben kann dann in
Schritt S44 der Restwinkel Δα ermittelt werden, um den der
Exzenterantrieb E zu drehen ist, um den Weg Δs und den maximalen
Regelbereich RB zurückzulegen. Noch vor dem ersten Spritzzyklus wird
dann der Ergänzungswinkel zum Restwinkel berechnet und der
Exzenterantrieb E zur Einstellung des Ergänzungswinkels α betätigt.
In den folgenden Spritzzyklen wird nun zunächst die Anlagekraft F3,
wie im Schritt 57 angegeben, mit der ersten Einrichtung S
aufgebracht. Anschließend wird die Schließkraft F5 unter Betätigung
des Exzenterantriebs E aufgebaut. Dies erfolgt gemäß Schritt S88
durch Drehen des Exzenterantriebs E, bis sich die Schließkraft F5
bei einem Ergänzungswinkel von
180°-RB α 180°
einstellt. Ist die Schließkraft F5 aufgebaut, erhält die Steuerung
das Signal "Werkzeug geschlossen" und führt im folgenden einen be
kannten Einspritzvorgang durch. Während des Einspritzvorgangs wird
kontinuierlich die tatsächliche Schließkraft erfaßt und mit der ge
wünschten Schließkraft F5 zur Ermittlung einer Stellgröße für den
Exzenterantrieb verglichen. Aufgrund der Stellgröße erfolgt dann
eine Regelung des Exzenterantriebs E innerhalb des Regelbereichs RB.
Nach jedem Spritzzyklus wird zunächst die zweite Einrichtung A in
Schritt S99 auf den in Schritt S3 berechneten Ergänzungswinkel zu
rückgedreht und sodann in Schritt S10 die Anlagekraft F3 abgebaut und
die Gießform zur Teilentnahme mittels der ersten Einrichtung 10 ge
öffnet.
Auch hier kann nun allerdings mit den im Kraftfluß der zweiten Ein
richtung A vorgesehenen Kraftsensoren 71, 72, 74 eine Zufahrkraft
regelung durchgeführt werden, wobei es jedoch nicht auf die exakte
Auflösung und Voreinstellung der Anlagekraft ankommt, da ja die
Schließkraft F5 selbst geregelt ist. Insofern ist hier ein Kraftsen
sor im Kraftfluß der ersten Einrichtung S nicht zwingend
erforderlich. In allen bisher geschilderten Verfahren kann z. B. zum
Spritzprägen die Anlagekraft F3 auch zu Null gesetzt werden.
Claims (13)
1. Verfahren zum Betreiben einer Formschließeinheit für eine Spritz
gießmaschine zur Verarbeitung von Kunststoffen, keramischen Massen
und dergleichen mit
- - einem stationären Formträger (11),
- - einem beweglichen Formträger (12), der zwischen sich und dem stationären Formträger (11) einen Formspannraum (F) zur Auf nahme einer mehrteiligen Gießform (M) ausbildet,
- - einer ersten Einrichtung (S) zur Bewegung des beweglichen Form trägers (12) auf den stationären Formträger (11) zu und von diesem weg,
- - einer zweiten nach der ersten Einrichtung, während des Form schlusses der Gießform (M) betätigbaren Einrichtung (A) zur Aufbringung der Schließkraft,
- - einem Abstützelement (16) zur Abstützung zumindest der ersten Einrichtung (S), das durch Kraftübertragungsmittel (25) mit dem stationären Formträger (11) in Verbindung steht,
- - wobei die zweite Einrichtung (A) bei Betätigung wenigstens
die erste Einrichtung (S) mit Abstützelement (16) und beweg
lichen Formträger beaufschlagt,
gekennzeichnet durch die Schritte - - Vorgeben einer maximal zulässigen Kraft (F1) zum Bewegen des beweglichen Formträgers (12) und einer von der ersten Ein richtung (S) zu erbringenden Anlagekraft (F3) bei Anlage der Teile der Gießform (M),
- - Bewegen des beweglichen Formträgers mit der ersten Einrichtung aus einer Nullage (P0) bis zu einer Anlageposition (P2) der Gießform (M),
- - Erfassen der Kraft (Fs) während des Bewegens des beweglichen Formträgers (12) mittels einer vorzugsweise als Kraft sensor (73) ausgebildeten Meßeinrichtung, die während der Auf bringung einer Anpreßkraft (F4), die zusammen mit der Anlage kraft (F3) die Schließkraft (F5) bildet, durch die zweite Einrichtung (A) aus dem Kraftfluß ausgekoppelt ist,
- - Vergleich der erfaßten Kraft (Fs) mit der vorgegebenen maximal zulässigen Kraft (F1) und Abbruch der Formschlußbewegung, wenn die erfaßte Kraft (Fs) größer ist als die maximal zulässige Kraft (F1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Schritte
- - Vorgeben eines Formschutzbereiches beginnend an einem Start punkt (P1) kurz vor der Anlageposition (P2) und endend an der Anlageposition (P2),
- - Vorgabe einer Formschutzkraft (F2), die kleiner als die maximal zulässige Kraft (F1) ist, als Grenzwert für die erfaßte Kraft (Fs) im Formschutzbereich,
- - Vergleich der erfaßten Kraft (Fs) mit der Formschutzkraft (F2) und Abbruch der Formschlußbewegung, wenn die erfaßte Kraft (Fs) größer ist als die Formschutzkraft (F2).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die
Schritte
- - Vorgabe einer gewünschten Schließkraft (F5) sowie Ermittlung der auf die zweite Einrichtung (A) entfallenden Anpreß kraft (F4) durch Subtraktion der Anlagekraft (F3) von der Schließkraft (F5),
- - Berechnung des für die Anpreßkraft (F4) erforderlichen Wegs (Δs) der zweiten Einrichtung (A) nach Aufbringen der Anlagekraft (F3) unter Berücksichtigung der Federsteifigkeit (f) des Gesamtsystems,
- - gesteuertes und von Zyklus zu Zyklus wiederholbares Aufbringen der Anpreßkraft (F4) durch die zweite Einrichtung (A) nach Aufbringen der Anlagekraft (F3) zur Erzeugung der gewünschten Schließkraft (F5).
4. Verfahren zum Betreiben einer Formschließeinheit nach dem Ober
begriff des Anspruches 1, gekennzeichnet durch die Schritte
- - Vorgabe einer gewünschten Schließkraft (F5) sowie Ermittlung der auf die zweite Einrichtung (A) entfallenden Anpreß kraft (F4) durch Subtraktion der Anlagekraft (F3) von der Schließkraft (F5),
- - Berechnung des für die Anpreßkraft (F4) erforderlichen Wegs (Δs) der zweiten Einrichtung (A) nach Aufbringen der Anlagekraft (F3) unter Berücksichtigung der Federsteifigkeit (f) des Gesamtsystems,
- - gesteuertes und von Zyklus zu Zyklus wiederholbares Aufbringen der Anpreßkraft (F4) durch die zweite Einrichtung (A) nach Aufbringen der Anlagekraft (F3) zur Erzeugung der gewünschten Schließkraft (F5).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die zweite
Einrichtung (A) einen Exzenterantrieb (E) aufweist, gekennzeichnet
durch die Schritte
- - Berechnen des Restwinkels (Δα), um den die als Exzenterantrieb (E) ausgebildete zweite Einrichtung (A) bis zur Selbsthaltung zu betätigen ist, damit sich der für die Aufbringung der Anpreßkraft (F4) erforderliche Weg (Δs) einstellt,
- - Berechnen des Ergänzungswinkels (α) zum Restwinkel (Δα),
- - Betätigung des Exzenterantriebs (E) zur Einstellung des Er gänzungswinkels (α),
- - Durchführung wenigstens eines Spritzzyklus mit den Schritten:
- - Schließen der Gießform (M) und Aufbringen der Anlagekraft (F3) mittels der ersten Einrichtung (S),
- - Aufbringen der Schließkraft (F5) durch Betätigung des Exzen terantriebs (E) durch Drehen der Exzenterwelle (57) um den Restwinkel (Δα),
- - Einspritzen einer plastifizierten Masse zur Herstellung eines Spritzlings in bekannter Weise,
- - Abbau der Anpreßkraft (F4) durch Zurückdrehen des Exzenter antriebs um den Restwinkel (Δα),
- - Abbau der Anlagekraft (F3) und Öffnen der Gießform (M) mittels der ersten Einrichtung (S) zur Teilentnahme.
6. Verfahren zum Betreiben einer Formschließeinheit nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1, mit einem Exzenterantrieb (E) als zweite
Einrichtung (A), gekennzeichnet durch die Schritte:
- - Vorgeben einer von der ersten Einrichtung (S) aufzubringen den Anlagekraft (F3) bei Anlage der Teile der Gießform (M),
- - Vorgeben einer vorbestimmten Schließkraft (F5),
- - Berechnung der auf den Exzenterantrieb (E) entfallenden An preßkraft (F4) durch Subtraktion der Anlagekraft (F3) von der Schließkraft (F5),
- - Vorgeben eines Regelbereichs (RB), innerhalb dessen der Exzenterantrieb (E) unterhalb der durch die Strecklage des Exzenterantriebs (E) bestimmten Selbsthaltung zur Regelung der Schließkraft (F5) regelbar ist,
- - Berechnung des für die Anpreßkraft (F4) erforderlichen Weges (Δs), den der Exzenterantrieb (E) nach Aufbringen der Anlage kraft (F3) aufbringen muß, und Erhöhung dieses Weges (Δs) um den Regelbereich (RB),
- - Berechnen des Restwinkels (Δα), um den der Exzenterantrieb zu betätigen ist, um den Weg (Δs) und den Regelbereich (RB) zurückzulegen,
- - Berechnen des Ergänzungswinkels (α) zum Restwinkel (Δα) und Betätigen des Exzenterantriebs (E) zur Einstellung des Er gänzungswinkels (α),
- - Durchführung wenigstens eines Spritzzyklus mit den Schritten:
- - Aufbringen der Anlagekraft (F3) mit der ersten Einrichtung (S),
- - Aufbau der Schließkraft (F5) unter Betätigung des Exzenter antriebes (E),
- - Einspritzen einer plastifizierbaren Masse in die Gießform (M) zur Herstellung eines Spritzlings in bekannter Weise,
- - kontinuierliches Erfassen der tatsächlichen Schließkraft und Vergleich der tatsächlichen Schließkraft mit der ge wünschten Schließkraft (F5) zur Ermittlung einer Stellgröße für den Exzenterantrieb (E),
- - Regeln des Exzenterantriebs (E) innerhalb des Regelbereichs (RB) mit der ermittelten Stellgröße während des Formschluß,
- - Abbau der Anpreßkraft durch Zurückdrehen des Exzenterantriebs um vorzugsweise den Restwinkel (Δα), der dem Weg (Δs) zuzüglich dem Regelbereich (RB) entspricht,
- - Abbau der Anlagekraft (F3) und Öffnen der Gießform (33) zur Teilentnahme mittels der ersten Einrichtung (S).
7. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Schritte
- - Erfassen der Kraft (Fs) des Kraftsensors (71, 72, 74) während des gesamten Spritzzyklus und somit auch bei Bewegen des beweg lichen Formträgers (12) aus einer Nullage (P0) bis zur Anlage position (P2) der Gießform (M),
- - Vorgeben einer maximal zulässigen Kraft (F1) zum Bewegen des beweglichen Formträgers (12),
- - Vergleich der erfaßten Kraft (Fs) mit der vorgegebenen maximal zulässigen Kraft (F1) und Abbruch der Formschlußbewegung, wenn die erfaßte Kraft (Fs) größer ist als die maximal zulässige Kraft (F1).
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch die
Schritte
- - Vorgabe eines Formschutzbereichs beginnend an einem Startpunkt (P1) kurz vor der Anlageposition (P2) und endend an der Anlageposition (P2),
- - Vorgabe einer Formschutzkraft (F2), die kleiner als die maximal zulässige Kraft (F1) ist, als Grenzwert für die erfaßte Kraft (Fs) im Formschutzbereich,
- - Vergleich der erfaßten Kraft (Fs) mit der Formschutzkraft (F2) und Abbruch der Formschlußbewegung, wenn die erfaßte Kraft (Fs) größer ist als die Formschutzkraft (F2).
9. Formschließeinheit für eine Spritzgießmaschine zur Verarbeitung
von Kunststoffen, keramischen Massen und dergleichen mit
- - einem stationären Formträger (11),
- - einem beweglichen Formträger (12), der zwischen sich und dem stationären Formträger (11) einen Formspannraum (F) zur Auf nahme einer mehrteiligen Gießform (M) ausbildet,
- - einer ersten Einrichtung (S) zur Bewegung des beweglichen Form trägers (12) auf den stationären Formträger (11) zu und von diesem weg,
- - einem Abstützelement (16) zur Abstützung zumindest der ersten Einrichtung (S), das durch Kraftübertragungsmittel (25) mit dem stationären Formträger (11) in Verbindung steht,
- - einer zweiten nach der ersten Einrichtung, während des Form schlusses der Gießform (M) betätigbaren Einrichtung (A) zur Aufbringung der Schließkraft, die bei Betätigung wenigstens die erste Einrichtung (S) mit Abstützelement (16) und beweglichen Formträger beeinflußt;
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Einrichtung (S) die Teile
der Gießform (M) bereits bis etwa zur Anlage bringt, während die
zweite Einrichtung (A), ausgehend von der von der ersten Einrich
tung (S) erzeugten Stellung der Gießform (M) hauptsächlich zur
Aufbringung der Schließkraft vorgesehen ist, daß die zweite
Einrichtung (A) zur Aufbringung der Schließkraft ein vorzugsweise
elektromechanisch angetriebener Exzenterantrieb (E) ist,
und daß eine Steuervorrichtung
zumindest mit einer Formschutzsteuerung für eine Formschutzphase
der Gießform (M) vorgesehen ist, die eine vorzugsweise als
Kraftsensor (73) ausgebildete Meßeinrichtung zur Erfassung der
bei der Bewegung des beweglichen Formträgers (12) auftretenden
Kraft (Fs) aufweist, die während der Betätigung des
Exzenterantriebs (E) aus dem Kraftfluß ausgekoppelt ist.
10. Formschließeinheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtung zwischen erstem Abstützelement (16) und erster
Einrichtung (S) vorgesehen ist.
11. Formschließeinheit nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß im Kraftfluß vorzugsweise am Gelenkbolzen
(56) und/oder am Kraftübertragungselement (25) und/oder an der
Lagerung der Mutter (21) der Spindel (20) wenigstens ein weiterer
Kraftsensor (71, 72, 74) zumindest zur Erfassung der nach Anlage
der Teile der Gießform auftretenden Kräfte vorgesehen sind.
12. Formschließeinheit nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kraftübertragungselement (25) mehrteilig
ist und zumindest am stationären Formträger (11) und Abstütz
element (16) angelenkt ist und daß die Teile des Kraftübertra
gungselements (25) an wenigstens einem von den Anlenkungspunkten
beabstandeten ersten Verbindungspunkt so miteinander gekoppelt
sind, daß eine Betätigung des zwischen Kraftübertragungselement
(25) und Abstützelement (16) angeordneten Exzenterantriebs die
Schließkraft erzeugt.
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