DE194071C

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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

-JVl 194071 -KLASSE 56«. GRUPPE -JVl 194071 - CLASS 56 «. GROUP

AUGUST LUDOLF BETHE in HANNOVER.AUGUST LUDOLF BETHE in HANOVER.

Sicherheitsgebiß für Pferde. Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. März 1907 ab. Safety bit for horses. Patented in the German Empire on March 1, 1907.

Vorliegendes Gebiß unterscheidet sich dadurch von der bisher bekannten Kandare, daß in einer Aussparung des mittleren, bogenförmigen Teiles der Gebißstange, der sogenannten Zungenfreiheit, ein der Form des Bogens sich anpassendes Druckstück gelagert ist, das mit Ansätzen auf den Zähnen bzw. den Zahnknochen des Unterkiefers aufliegtThe present bit differs from the previously known curb in that in a recess in the middle, arched part of the bit bar, the so-called Tongue-free, a pressure piece that adapts to the shape of the arch is mounted, which has attachments on the teeth or the tooth bone of the lower jaw rests on it

. und beim Beißen des Pferdes auf das Gebiß. and when the horse bites the bit

ίο oder bei starkem Zügelzug emporgedrückt wird, so daß es gegen den Gaumen wirkt.ίο or pushed up if there is a strong rein pull so that it works against the roof of the mouth.

Das Gebiß wird durch beiliegende Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. ι eine Ausführungsform desselben ' in geschlossener, Fig. 2 in geöffneter Lage; Fig. 3 ist eine Ansicht von oben; Fig. 4 und 5 sind Seitenansichten; Fig. 6 zeigt die Lage des Gebisses im Pferdemaule, und Fig. 7 ist eine andere Ausführungsform des Gebisses.The dentition is illustrated by the accompanying drawing, namely FIG. 1 shows an embodiment of the same ' in the closed position, FIG. 2 in the open position; Fig. 3 is a top view; Figures 4 and 5 are side views; Fig. 6 shows the position of the bit in the horse's mouth, and Fig. 7 is another embodiment of the bit.

Der Bogen der sogenannten Zungenfreiheit ist bei dem vorliegenden Gebiß etwas höher als bei der bisher gebräuchlichen Kandare und paßt sich in seiner Form dem Gaumen vollkommen an. Diese Höherlegung hat den Zweck, den Bogen so dicht unter den Gaumen zu bringen, daß es dem Tiere nicht möglich ist, die Zunge über das Gebiß" zu legen; der dadurch entstandene größere Raum unter dem Bogen läßt aber der Zunge genügend freien Spielraum.The arch of the so-called tongue freedom is somewhat higher in the present bit than with the curb that has been used up to now and its shape adapts to the palate completely on. The purpose of this elevation is to keep the arch so close under the palate to bring that it is not possible for the animal to put the tongue over the dentition place; the resulting larger space under the arch leaves enough space for the tongue free space.

Die Zungenfreiheit b ist der Länge nach durchschnitten und in dem so gebildeten Schlitz liegen bei der Ausführungsform nach Fig. ι die beiden Hebel c, die mit dem Mundstück a des Gebisses gelenkig verbunden sind, und zwar sind ihre Gelenke im Mundstück versenkt angebracht (Fig. 1, 2 und 3). Die Hebel c passen sich der Form der Zungenfreiheit an, so daß sie in der Ruhelage in dem Schlitz verdeckt liegen, und sind mit Ansätzen e versehen, deren untere gerade Fläche annähernd der Achse des Gebisses parallel läuft (Fig. 1). B tongue freedom is longitudinally cut and in the thus formed slot lying in the embodiment of Fig. Ι the two levers c, which are hinged to the mouthpiece of a dentition, namely their joints are recessed in the mouthpiece attached (Fig. 1, 2 and 3). The levers c adapt to the shape of the tongue clearance so that they are covered in the rest position in the slot, and are provided with lugs e , the lower straight surface of which runs approximately parallel to the axis of the bit (Fig. 1).

Die Breite des Bogens der Zungenfreiheit ist so bemessen, daß sie bequem zwischen den Zahnreihen bzw. den Zahnknochen des Oberkiefers Platz hat, wogegen die Ansätze e der Hebel c so gelegen sind, daß sie mit ihrer unteren geraden Fläche auf den Zähnen bzw. den Zahnknochen des Unterkiefers aufruhen, wobei für seitliche Bewegung des Unterkiefers genügend Spielraum vorgesehen ist. Der Unterkiefer kann also nur auf die beiden Hebel c einwirken, nicht aber auf das Mundstück selbst.The width of the arch of the tongue clearance is dimensioned so that it has space comfortably between the rows of teeth or the tooth bones of the upper jaw, whereas the approaches e of the lever c are located so that they with their lower straight surface on the teeth or the tooth bones of the lower jaw, leaving enough room for lateral movement of the lower jaw. The lower jaw can only act on the two levers c , but not on the mouthpiece itself.

Das Mundstück α ist an der Stelle, wo die Ansätze e nach unten aus dem Schlitz heraustreten, zu einem Teil seiner Dicke ausgespart (Fig. ι und 2), so daß die Ansätze e vollständig freiliegen. Die Dicke der geraden Enden des Mundstücks entspricht ungefähr der Höhe des freien Raumes, der durch das Fehlen der Zähne an der Stelle, wo das Gebiß gewöhnlich liegt, bei geschlossenem Maule entsteht. Bei geschlossenem Maule kann der Unterkiefer also auf die Hebel c nicht einwirken.The mouthpiece α is at the point where the approaches e emerge downwardly from the slot, recessed to a part of its thickness (Fig. Ι and 2), so that the approaches e are completely exposed. The thickness of the straight ends of the mouthpiece corresponds approximately to the height of the free space that is created by the lack of teeth at the point where the denture usually lies when the mouth is closed. When the mouth is closed, the lower jaw cannot act on the lever c.

Bringt aber das Pferd das Gebiß beim Beginn des Durchgehens zwischen die Zähne, so muß es die Kiefer so weit auseinanderBut if the horse brings the bit between the teeth at the beginning of the runaway, so it must have the jaws so far apart

bringen, daß das Gebiß zwischen den Zähnen Platz hat. Beißt das Pferd nun auf das Gebiß, so drückt der Unterkiefer die Hebel c so lange hoch, bis die Unterseite der Ansätze e mit der Aussparung des Mundstücks abschneidet (Fig. 2). Dadurch wölben sich, diese Hebel aus dem Schlitz heraus und drücken gegen den Gaumen; der Schmerz, den diese Wirkung der Hebel verursacht und dem es nicht widerstehen kann, zwingt das Tier, das Maul wieder zu öffnen, so daß es ihm nicht möglich ist, das Gebiß zwischen die Zähne zu nehmen und durchzugehen.ensure that the dentition has space between the teeth. If the horse now bites the bit, the lower jaw pushes the lever c up until the bottom of the attachments e cuts off with the recess of the mouthpiece (Fig. 2). As a result, these levers bulge out of the slot and press against the roof of the mouth; the pain caused by this action of the levers, which it cannot withstand, forces the animal to reopen its mouth, so that it is unable to take the dentition between its teeth and go through it.

Die gleiche Wirkung entsteht, wenn man die Zügel fest anzieht, wodurch die Hebel c mit ihren Ansätzen e sich gegen den Unterkiefer stemmen und ihre langen Arme gegen den Gaumen drücken.The same effect arises when the reins are tightened firmly, whereby the levers c with their attachments e press against the lower jaw and their long arms press against the roof of the mouth.

Die Ösen/ zum Anbringen derAufsatzzügel g sind gestielt und liegen etwas knapp an den Seiten des Pferdekopfes an, so daß das Gebiß immer die richtige Lage einnehmen muß und sich seitlich nur wenig verschieben kann. Ferner sind sie mit dem Gebiß fest, und zwar im rechten Winkel zu der Zungenfreiheit b und den Hebeln c verbunden (Fig. 4), so daß die Hebel c immer rechtwinklig gegen den Gaumen drücken müssen (Fig. 6). Der Gaumen ist in Fig. 6 punktiert angedeutet.The eyelets / for attaching the attachment reins g are stalked and lie a little close to the sides of the horse's head, so that the bit must always be in the correct position and can only move a little sideways. Furthermore, they are fixed to the dentition, at right angles to the tongue space b and the levers c connected (Fig. 4), so that the lever c must always press at right angles against the palate (Fig. 6). The palate is indicated by dotted lines in FIG. 6.

Dies Gebiß kann mit nur einem Zügel gebraucht werden, der durch gewöhnliche Ringe h mit ihm verbunden ist. Will man außerdem noch die Kinnkette anwenden, so tritt an die Stelle der ösen f der bekannte Galgen der Kandare, wie in Fig. 5 beispielweise mit i bezeichnet, in dessen oberen Ring j sowohl die Aufsatzzügel g wie auch die Kinnkette in bekannter Weise eingeschnallt werden.This bit can be used with only one rein connected to it by ordinary rings h . If one wants to also still apply the curb chain, so takes the place of the eyelet f the known gallows the curb as shown in FIG. 5, for example denoted by i, in the upper ring j both the overcheck g as well as the chin chain are buckled in a known manner .

Lenk- und Kandarenzügel werden ebenfalls in der bekannten Weise eingeschnallt. Die Wirkung des Gebisses wird hierdurch nicht beeinflußt. Steering and curb reins are also buckled in the known manner. The effect the dentition is not affected by this.

Die Wirkung des Gebisses ist dieselbe, wenn an die Stelle der Hebel c ein Bügel k (Fig. 7) tritt, der im wesentlichen die Gestalt dieser beiden Hebel zusammen in der Ruhelage hat und in dem Längsschlitz der Zungenfreiheit auf und nieder gleiten kann. Seine in bezug auf die Bändigung wirksame Stellung ist in Fig. 7 punktiert angedeutet.The effect of the bit is the same when the lever c is replaced by a bracket k (FIG. 7) which essentially has the shape of these two levers together in the rest position and can slide up and down in the longitudinal slot of the tongue space. Its effective position with respect to the taming is indicated by dotted lines in FIG.

Claims

Patent Claims:

1. Safety bit for horses, characterized by a in a recess the arched bit bar mounted pressure piece, which rests with approaches on the lower jaw and when biting the Horse is pushed up on the bit or with strong rein pull, so that it works against the palate.

2. Safety bit according to claim 1, characterized in that the against the palate acting pressure piece by two in the recess of the bit bar

(b) rotatably mounted, arched levers

(c) is formed with approaches (e) .

3. Safety bit according to claim 1, characterized in that the pressure piece consists of a bracket (k) with approaches

(e) , which is slidably mounted in the recess of the bit bar.

4. Safety bit according to claim 1, characterized in that the eyelets ff) for attaching the attachment reins (g) to the bit bar firmly, at right angles to the arcuate part (b) of the bit bar and connected to the pressure piece acting against the palate to ensure the correct position of the bit in the mouth.

For this purpose ι sheet of drawings.