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DE1934207C - Verfahren zur Erdschlußuberwachung eines kompensierten Netzes - Google Patents

Verfahren zur Erdschlußuberwachung eines kompensierten Netzes

Info

Publication number
DE1934207C
DE1934207C DE1934207C DE 1934207 C DE1934207 C DE 1934207C DE 1934207 C DE1934207 C DE 1934207C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
current
earth fault
relay
threshold value
display
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Heinz Halama Walter Dipl Ing 5628 Heihgenhaus Gutmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ABB Training Center GmbH and Co KG
Original Assignee
Hartmann and Braun AG
Publication date

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erdschlußübenvachung eines kompensierten Netzes mit einem Erdschlußrelais, das die Richtung der kapazitiven Blindleistung des Nullsystems einer Oberwelle, vorzugsweise der fünften Harmonischen, erfaßt.
Die selektive Ortung von Erdschlüssen in kompensierten Netzen wird herkömmlicherweise mit einpoligen Energierichtungsrelais vorgenommen. Sie werden von dem am zugehörigen Leitungsende fließenden Summenstrüm IM und der Verlagerungsspannung UEM des Netzes erregt. Die Ausschlafrichtung ihres Kontaktes entspricht dann dem Vorzeichen der Wirkleistung UEM · IMcos ψ des Nullsystems, rs
F i g. 1 zeigt, wie in einem vermaschten Netz mit den Stationen B ... F an Hand der so erhaltenen RichtungSurigaben die erdschlußbehaftete Leitungsstrecke erkannt wird.
Der Erdschluß ist an der Stelle A zwischen den ao Stationen B und E angenommen. Die zur Kompensation des grundfrequenten kapazitiven Netzerdsehlußstromes dienenden, beispielsweise gleich großen Petersenspulen sind in den Stationen B und D aufgestellt.
An der Fehlerstelle A tritt der sogenannte Erdschlußreststrom in die kranke Leitung ein. Er enthalt im allgemeinen eine vom jeweils vorhandenen Kompensationsgrad abhi?ngige betriebsfrequente Blindkomponente, die bei UiUc- bzw. Überkompensation kapazitiven bzw. ind tktiven Charakter hat und bei exakter Abstimmung Null wird. Die grundfrequente Blindkomponente eignet sich deshalb nicht zur Selektion der kranken Leitungsstrecke, Im Erdsdiluüreststrom tritt aber außerdem noch eine durch die Verluste der Leitungen und der Petersenspulen bedingte grundfrequente Wirkkomponente auf, die — wie eingangs gesagt — herkömmlicherweise zur selektiven Erdschlußerfassung in kompensierten Netzen benutzt wird.
Diese Wirkstromkomponente setzt sich aus zwei Anteilen zusammen, nämlich erstens aus den Verlustströmen der einzelnen Leitungsstrecken, die in F i g. 1 mit ausgezogenen Pfeilen gekennzeichnet sind, und zweitens aus den Verlustströmen der Petersenspulen, die als gestrichelte Pfeile dargestellt sind. Aus den an den einzelnen Leitungsenden eingetragenen Richtungspfeilen ergibt sich folgendes Bild:
Die kranke Strecke B-E ist dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Enden Wirkreststrom in das 5« übrige Netz hinausfließt. Die Erdschlußrichtungsrelais müssen also in solcher Polung angeschlossen werden, daß sie bei dieser Energierichtung einen positiven Ausschlag ergeben. Die gesunden Leitungen sind dagegen dadurch gekennzeichnet, daß die Wirkleistung am einen Ende hinein und nach Abzug der eigenen Verluste am anderen Ende wieder hin' ausfließt. Eine gesunde Leitung weist also am einen Ende negative, am anderen Ende positive Leistungsrichtung auf. Als Grenzfall kann die Leistung auch an einem Ende Null werden (Station F) oder ebenfalls negative Werte annehmen (Leitung C-D). Befände sich der Fehler auf der Stichleitung C-F, so würde das Relais in C eine positive Richtung anzeigen, am anderen wäre die Wirkleistung dagegen Null, und es erfolgte keine Relaisanzeigc. Das gleiche Verhalten könnte auf einer kranken Leitung dann eintreten, wenn ein Erdschluß sehr nahe am Ende einer Doppelleitung auftritt und damit die Wirkleistung überwiegend am einen Ende der kranken Leitung austritt, während sie am anderen Ende nicht mehr die Ansprechempfindlichkeit des Relais erreicht.
Eine kranke Leitung ist also nicht nur dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Enden eine positive Richtungsangabe eintritt, sondern gegebenenfalls auch dadurch, daß nur am einen Ende positive Richtung angezeigt wird, dagegen das Relais am anderen Ende überhaupt nicht anspricht.
Während also eine kranke Leitung allein durch den Vergleich des Relaisverhaltens an beiden Streckenenden identifiziert werden kann, genügt es für die Charakterisierung einer gesunden Leitung allein schon, wenn am einen Ende negative Leistungsrichtung angezeigt wird, unabhängig vom Verhalten des Relais am anderen Ende.
Diese Klarheit besteht aber leider nur in der Theorie. In der Praxis unterliegen die Relais zahlreichen fälschenden Einflüssen. Dies führt nicht selten dazu, daß sich aus der Gesamtheit der Relaisangaben eines Netzes die kranke Leitungsstrecke nicht mehr eindeutig bestimmen läßt, weil auch noch eine oder gaip mehrere gesunde Leitungen ebenfalls als fehlerbehaftet erscheinen, während die wirklich erdschlußbehaftete Strecke von den Relaisangaben unter Umständen sogar als gesund gekennzeichnet wird.
Diese jedem Fachmann bekannten Tatsachen können fallweise auf eine oder mehrere der nachstellend genannten Störursachen zurückgeführt werden:
1. Die Wirkkomponente der Grundwdle des Erdschlußreststromes beträgt nur wenige Prozente des kapazitiven Netzer^Lhlußstromes. Die Relais müssen deshalb meist sehr nahe an der Umkehrgrenze ihrer Drehmomentrichtung bei einem sehr geringen cos φ arbeiten und sind dann sehr anfällig gegen Fehlwinkel der Strom- und Spannungswandler. Bereits Winkelfehler von etwa 2° können zu einer falschen Richtungsangabe führen.
2. Wenn das Erdschlußrelais an die bekannte Summenschaltung (Holmgreenschaltung) dreier normaler Stromwandler in den einzelnen Phasen angeschlossen wird, treten infolge magnetischer Unsymmetrien der drei Wandlerkerne im Summenstromkreis Falschtöne auf, die größenordnungsmäßig leicht die Amplitude der eigentlich zu messenden Wirkkomponente des Erdschlußreststromes erreichen bzw. überschreiten können und eine weitgehend Undefinierte Phasenlage besitzen. Sie können also ebenfalls zu falschen Richtungsangaben der Relais führen.
3. Zur Vermeidung der unter 2. genannten Fehlerquelle werden die Erdschlußrelai» nach Möglichkeit an Umbauwandler angeschlossen, deren Kerne alle drei Primärleiter gemeinsam umfassen. Diese Maßnahme ist allerdings nur in Kabel netzen oder in Freileitungsnetzen mit verkabelten Stationseinführungen durchführbar. Aber auch dann können sich auf der Sekundärscite noch störende Falschströme ausbilden, und zwar als Folge primärer Unsymmetrie der geschützten Leitungen, z. B. bezüglich der einzelnen Phasenimpedanzen oder der Leiter/Erd-Kapazitäten. Bei Anschluß der Relais an drei
Einzelstromwandler nach 2. überlagern sich die hier genannten Falschströme noch zusätzlich.
4. Die beiden Anteile der grundfrequenten Wirkkomponente des Erdschlußreststromes verteilen sich im Netz, wie Fig. 1 erkennen läßt, in verschiedener Weise. Es kann deshalb auch eine entgegengesetzte Phasenlage dieser beiden Anteile vorkommen, wie Fig. 1 für das Ende D oder die Strecke C-D zeigt. Durch die entgegengesetzte Phasenlage des mit einem gestrichelten Pfeil dargestellten Spulenverluststromes wird hier zwar noch nicht die Richtung der Gesamt-Wirkkomponente gefälscht, aber ihre Amplitude kann durch diesen Effekt unter die Ansprechschwelle des Richtungsrelais gedruckt werden, so daß an diesem Ende keine Anzeige erfolgt. Bei ungünstiger Verteilung der Erdschlußspulen in größeren Netzen kann aber an einzelnen Leitungsenden auch der gegenphasige Spulen-Verluststrom den Leitungsverluststrom überwiegen und damit zu einer direkten Fälschung der Richtungsangabe des Erdschlußrelais führen. Auch solche Fälle sind bekannt und in der Fachliteratur beschrieben worden.
Als Abhilfe zu den unter 1. ... 3. beschriebenen Störbeeinflussungen ist eine künstliche »Wirkreststromerhöhung« bekanntgeworden, bei der im Erdschlußfalle passend dimensionierte ohmsch" Widerstände vorübergehend parallel zu den Petersenspulen geschaltet werden. Diese Lösung hat aber den Nachteil, daß sie zusätzliche Schalter und Schaltmaßnahmen im Erdschlußfalle erfordert und daß die Widerstände für die Reststromerhöhung beachtliche Dimensionen benötigen. Außerdem erhöht diese Lösung die unter 4. genannten Gefahren, die durch unf rschiedliche Verteilung der Leitungs- und der Spulenverlustströme entstehen können, da die letzteren durch die zusätzlichen Widerstände nennenswert erhöht werden.
Eine Abhilfe ist hier nur durch günstigere Verteilung der Petersenspulen und gegebenenfalls der Zusatzwiderstände im Netz möglich. Dabei ist zu berücksichtigen, daß diese Stromverteilung dominierend von der jeweiligen Lage der Fehlerstelle im Netz abhängt und daß auch für den denkbar ungünstigsten Fall noch eindeutige Verhältnisse geschaffen werden müssen. In vielen Fällen wird es hierzu notwendig werden, nicht nur die örtliche Verteilung der Petersenspulen im Netz zu ändern, sondern au »nderen Netzpunkten eventuell auch noch zusätzliche Spulen einzusetzen.
Aus all den vorgenannten Gründen hat man schon ieit Jahren nach neuen Lösungen für den Erdschlußlchutz in kompensierten Netzen gesucht. So ist beispielsweise auch schon bekannt, die im Erdschlußreststrom stets enthaltenen Oberwellen zur Erdschlußerfassung heranzuziehen (deutsche Patentschriften 432982, 448 295, 497 892 und 449 751). Führt man eine dieser Oberwellen, vorzugsweise die hauptsächlich hervortretende 5. Oberwelle (5. O.W.) im Summenstrom und in der Verlagerungsspannung unter Zwischenschaltung geeigneter Siebkreise einem Richtungsrelais oder einer elektronischen Phasenvergleichsscheltung zu, so sind damit bereits die unter 1. genannten Schwierigkeiten voll beseitigt, die durch die unvermeidlichen Winkelfehler der Strom- und Spannungswandler entstehen. Die 5. O.W. wird nämlich im Gegensatz zur Grundwelle nicht von den Petersenspulen kompensiert, Die im Erdschlußfalle auftretende Leistung ihres Nullsystems ist deshalb praktisch rein kapazitiver Natur und entweder aus
der geschützten Leitung hinaus- oder in diese hineingerichtet. Das wattmetrische Relais bzw. die elektronische Phasenvergleichsschaltung braucht also im Fehlerfalle nur zwischen zwei um annähernd 180° auseinanderliegenden Phasenbeziehungen zu unter-
xo scheiden. Verwendet man beispielsweise reine Blindleistungsrelais (sin^-Relais) bzw. entsprechende elektronische Phasenvergleichsschaltungen, so muß das Relais nur noch zwischen etwa 90° Voreilung bzw. etwa 90a Nacheilung des Oberwellenstromes gegenüber der Oberwellenspannung entscheiden, was selbst bei extremen Winkelfehlern der Meßwandler mit absoluter Sicherheit möglich ist. Damit ist die unter 1. genannte Fehlernuelle voll ausgeschaltet.
Unter Punkt 2. waren .ils weitere Störungsursache die Falschströme genannt, die durch magnetische Unterschiede der Eisenkerne der drei in den einzelnen Phasenleitern angeordneten Stromwandler entstehen. Diese Unsymmetrien verursachen im Summenstromkreis einen Falschstrom, dessen Größe durch die geometrische Summe der Leerlaufströme der drei Stromwandler gegeben ist. Er wäre gleicii Null, wenn alle drei Wandler den ger.au gleichen Leerlaufstrom benötigten. Im praktischen Betrieb werden aber — wie schon weiter oben gesagt — Falschströme beobachtet, deren Amplituden in der Größenordnung der beim konventionellen Schutz benutzten grundfrequenten Wirkkomponente des Erdschlußreststromes liegen und deshalb hier unmittelbar zu Fälschungen der Richtungsangaben führen können.
Auch die im Erdschlußreststrom enthaltene 5. O.W. liegt in der gleichen Größenordnung. Ein im Summenstromkreis möglicher Falschstrom fünffacher Frequenz kann jedoch nur von den Unsymmetrien der im Leerlaufstrom der Wandler enthaltenen fünften Harmonischen herrühren. Diese betragen aber selbst bei voll bebürdeten Wandlern im Laststrombereich nur wenige Prozente des grundfrequenten Leerlaufstromes. Sie sind also um mehr als eine Größenordnung geringer als die echte, vom Erdschluß herrührende 5. O.W. des Erdschlußreststromes und können deshalb die Richtungsangabe nicht verfälschen.
Damit ist auch Punkt 2. der oben aufgeführten Strömungsq'iellen ausgeschaltet, wenn man bei der Erdschlußerfassung von der 5. O.W. ausgeht. Es ist sogar nicht einmal notwendig, das Relais an eigene Sromwandlerkerne anzuschließen, die in den Phasenkreisen keine Bürden enthalten dürfen. Für den Anschluß können hier sogar die ohnehin vorhandenen »MeßHrne« der drei Phasenstromwandler ohne weiteres mitbenutzt werden.
Als weitere Störungsquelle für den konventionellen Erdschlußschutz waren unter Punkt 3. außerdem auch noch primäre Unsymmetrien des geschützten
Netzes genannt worden. Bei rein sinusförmigen Lastströmen können in den Sekundärkreisen der Stromwandlerkerne keine störenden Oberwellen auftreten. Oberwellenbehaftete Lastströme können bezüglich der 5. O.W. äußerstenfalls ein Mit- und ein Gegen system enthalten, keinesfalls aber ein Nullsystem, das allein das Relais beeinflussen könnte.
Damit entfällt auch die unter 3. genannte Störungsursache, und es bleibt lediglich noch der unter
5 6
Punkt 4. behandelte Einfluß der Verteilung der Erd- nur noch durch versuchsweises, nacheinander erfol- schlußspulen in größeren vermaschten Netzen zu be- gendes Abschalten der einzelnen verdächtig erscheitrachlen. Da aber in den Petersenspuleri praktisch nenden Strecken feststellen, welche Leitung wirklich nur rein grundfrequente Ströme fließen, kann ihr fehlerhaft ist. Abgesehen davon, daß bei dieser Art Aufstellungsort keinen Einfluß auf die natürliche s der Erdschlußsuche kostbare Zeit vergeht, in der die Verteilung der 5. O.W. im Netz ausüben, so daß auch Möglichkeit zu einer Ausweitung des Fehlers in einen von dieser Seite her ein in Abhängigkeit von der Doppelerdschluli besteht, bergen die wiederholten 5. O.W. arbeitendes Erdschlußrelais eindeutig im im Erdschlußzustand des Netzes erforderlichen Vorteil ist. Ee wird in Jedem Falle richtungsgetreu Sehalthandlungen die Oefahr des Auftretens weiterer beaufschlagt und kann deshalb — Im Gegensatz zum to Fehler und nicht zuletzt auch die Oefahr etwaiger konventionellen Schutz — keine falsche Richtung Fehtschaltungen des Personals. Aus diesem Orunde mehr anzeigen. ist ein wirklich eindeutiges Verhalten der Erdschluß-
Damit allein Is· aber nach einer der Erfindung relais eines Netzes außerordentlich wichtig, damit die zugrunde liegenden Erkenntnis immer noch keine kranke Strecke ohne irgendwelche Versuchsschaltuneindeutige selektive Erdschlußerfassung gewährleistet, ij gen auf Anhieb festgestellt werden kann. Vielmehr bedarf es noch einer zusatzlichen Maß- Hierzu muß angestrebt werden, von dem soeben
nähme, um at» der Gesamtheit der Relaisanzeigen beschriebenen Einfluß der unvermeidlichen und oft eines vermascht«! Nettes die kranke Leitung ein- titcht unbeträchtlichen Unterschiede in den natürdeutig erkennen zu können. Es muß nämlich nicht liehen Ansprechempfindlichkeiten wattmetrischer nur dafür gesorgt werden, daß die kranke Leitung *o Erdschlußrelais bzw. entsprechender elektronischer eindeutig gekennzeichnet wird, sondern außerdem Phasenvergleichsrelais freizukommen auch noch dafür, daß in den anschließenden oder Wie die F i g. 2 zeigt, ist in den gesunden Leitungs-
auch weiter entfernten Leitungen des Netzes keine strecken zwar der Strom der S. O.W. für die negativ Relaisanzeigen zustande kommen können, die auch anzeigenden Relais grundsätzlich um den eigenen noch andere, tat Wirklichkeit gesunde Strecken als »5 ErrNtromanteil der zugehörigen Leitung größer als erdschlußbehaftet erscheinen lassen. Wie solche am anderen leitungsende, so daß die hauptsächlich Anzeigen fälschlicherweise zustande kommen können. erforderliche Anzeige der negativen Richtung theosoll an Hand der Pi g. 2 erläutert werden. retisch bis zu einem ge wir.en Grade bevorzugt wird. Hier ist ht das gleiche Netz wie bei Fig. I und In größeren Netzen mit vielen Leitungen wird aber für die gleiche Lage der Erdschlußstelle A die Ver- 30 dieser Unterschied geringer als in dem einfachen teilung der S.O.W/ im Summenstromkreis der Schute- Beispiel der F i g. 2. und insbesondere bei Vergleichseinrichtungen«« den einzelnen Leitungsenden durch weise kürzeren Strecken gelangt man leicht in den Richtungspfeile eingetragen und die relative Ampli- Amprech-Streubereich der beiderseitigen Relais und lüde der 5. O.W. angeschrieben. Der Gesamtstrom damit zu mehrdeutigen Relaisangaben, der S.O.W, an der Fehlerstelle ist dabei gleich 1.0 3s Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gesetzt. Der auf jeder Strecke selbst verbrauchte Erdschlußüberwachungsverfahren zu finden, das trotz Stromanteil ist — wie auch schon in F i g. I — der abweichenden Bedingungen in den einzelnen verdurch senkrecht zur Leitung gerichtete Pfeile und maschten Netzen und trotz der unvermeidlichen zugehörige Zahlenwerte angegeben. Die Petersen- Empfindlichkeitsunterschiede der Relais kranke Leispulen. die ja keinen Einfluß auf die Verteilung der 40 tungen eindeutig kennzeichnet und Falschaussagen 5. O.W. haben, sind in F i g. 1 nicht mit eingetragen. über gesunde Leitungen sicher vermeidet. Die Amplituden der auf eine Station zu gerichteten Gemäß der Erfindung wird diese AUi6-1* bei dem Strompfeile sind mit einem Plus-Vorzeichen versehen, eingangs genannten Verfahren dadurch geilst, daß ■weil sie — entgegen der Strompfeilrichtung — zu mit Hilfe von Anzeige- und/oder Meldeeinrichtungen einer oen Richtungsangabe des Relais führen, 45 sowohl die positive als auch die negative Blind- die räumlich auf die Fehlerstelle hinweist, während ieistungsrichtung der Oberwelle erfaßt wird und daß den in eine Leitung hineinweisenden Strompfeilen dabei die ein Kennzeichen für den erd ,chlußf reien negative Vorzeichen zugeordnet sind, weil diese Zustand der zugehörigen Leistungsstrecke darstel-Relais durch ihre Ausschlagsrichtung eindeutig an- lende Anzeige und oder Meldung der negativen zeigen, daß die Erdschlußstelle des Netzes nicht auf 50 Blindleistungsrichtung mit größerer oder mindestens der zugeordneten Leitung zu suchen ist. Bei negativer gleich großer Relaisempfindlichkeit erfolgt wie die in Richtungsangabe eines Retais braucht man also die entgegengesetzter Richtung.
am anderen Streckenende angezeigte Richtung gar Gemäß der weiteren Ausbildung der Erfindung
nicht erst abzufragen. Sie könnte übrigens, wie die wird die im Summenstromkreis enthaltene Oberwelle Verhältnisse für die Strecke C-D zeigen, ebenfalls 55 gleicher Ordnung mit Hilfe eines einstellbaren Stromnegativ sein. Schwellwertgliedes erfaßt, das sowohl dip. positive als Nun kann es aber durch unvermeidliche Empfind- auch die negative Richtungsanzeige freigibt und lichkeits-Unferschiede der Relais an den beiden dessen kleinster einstellbarer Strom-Schwellwert über Enden von gesunden Strecken vorkommen, daß nur dem Ansprechwert der Richtungsmeßschaltungen an diejenigen Relais zum Ansprechen kommen, die eine 60 beiden Streckenenden liegt, so daß das Strompositive Richtung anzeigen, während die am anderen Schwellwertglied nur ansprechen kann, wenn auch Ende erforderlichen negativen Richtungsanzeigen mit Sicherheit eine Richtungsanzeige erfolgt,
infolge nicht mehr ausreichender Empfindlichkeit Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung ausbleiben. Dann sind auf diese Weise auch noch sieht vor. daß die im Summenstromkreis enthaltene w.itere Strecken als fehlerbehaftet gekennzeichnet. 65 Oberwelle gleicher Ordnung mit zwei Strom-Schwelldic aber in Wirklichkeit fehlerfrei sind. In der zen- wertgliedern unterschiedlicher Ansprechempfindlichtralen Netzüberwachungsstelle erhält man durch keit erfaßt wird, daß das auf den kleineren Stromsolchc Meldungen ein vieldeutiges Bild und kann nun wert ansprechende Schwellwertglied nur die Anzeige
der ein Kennzeichen für den erdschlußfreien Zustand der geschützten Leitung darstellenden negativen Blindleitung freigibt, daß das andere Schwellwertglied die Anzeige der positiven Richtung freigibt und daß der Ansprechwert beider Schwellwertglieder über drri Ansprechwert der Richtungsmeßschaltungen an beiden Streckenenden liegt.
Die vorliegende Erfindung beseitigt also alle ge-•childerten Nachteile der konventionellen watt- «etrischen ftrdschlußrelais. Sie benutzt ausschließ-Ich Meßgrößen, die auch im stationären Erdschlußlustand eines Netzes dauernd zur Verfügung stehen. Das erflnduflgsgemäße Erdschlußfeiais kann also bei bestehendem Erdschlußzustand wiederholt abgefragt werden. Das ist beispielsweise wichtig, wenn nach 1$ Beseitigung eines Doppelerdschlusses durch den Distanzschutz festgestellt werden muß, auf welcher Leitungsstrecke sich die noch verbliebene Etnzelerdschlußstelle befindet. Ähnliches gilt, wenn nach mehrfachen Gewitterstörungen ein etwa permanent ao Im Netz verbliebener Erdschluß gesucht werden muß.
Solche wiederholten Abfragungen sind dagegen bei einer anderen bekannten Art von Erdschlußrelais unmöglich, die zur selektiven Ortung der fehlerbehafteten Strecke von elektrischen Meßgrößen aus- gehen, die nur während des Initialvorganges des Erdschlusses sehr kurzzeitig verfügbar sind (Siemens-Z. 26 v1952),S.78bis84.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Erdschlußüberwachung eines kompensierten Netzes mit einem Erdschlußrelais, das die Richtung der kapazitiven Blindleistung des Nullsystems einer Oberwelle, vorzugsweise der fünften Harmonischen, erfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe von Anzeige- und/oder Meldeeinrichtungen sowohl die positive als auch die negative Blindleistungsrichtung der Oberwelle erfaßt wird und daß dabei die ein Kennzeichen für den erdschlußfreien Zustand der zugehörigen Leitungsstrecke darstellende Anzeige und/oder Meldung der negativen Blindleistungsrichtung mit größerer oder mindestens gleich großer Relaisempfindlichkeit erfolgt wie die in entgegengesetzter Richtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Summenstromkrels enthaltene Oberwelle gleicher Ordnung mit Hilfe eines einstellbaren Strom^Schwellwertgliedes erfaßt wird, das sowohl die positive als auch die negative Richtungsanzeige freigibt und dessen kleinster einstellbarer Strom-Schwellwert über dem Ansprechwert der Richtungsmeßschaltungen an beiden Streckenenden liegt, so daß das Strom-Schwellwertglied nur ansprechen kann, wenn auch mit Sicherheit eine Richtungsanzeige erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Im Summenstromkreis enthaltene Oberwelle gleicher Ordnung mit zwei Strom-Schwellwertgliedern unterschiedlicher Ansprechempfindlichkeit erfaßt wird, daß das auT den kleineren Stromwert ansprechende Schwellwertglied nur die Anzeige der ein Kennzeichen für den erdschlußfreien Zustand der geschützten Leitung darstellenden negativen Blindleistung freigibt, daß das andere Schwellwertglied die Anzeige der positiven Richtung freigibt und daß der Ansprechwert beider Schwellwertglieder über dem Ansprechwert der Richtungsmeßschaltungen an beiden Streckenenden liegt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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