DE193124C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-.M 193124-KLASSE 46 δ. GRUPPE

Firma J. u. O. G. PIERSON in PARIS.

Regelung s vor richtung für Sauggasmotoren.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Juni 1906 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Regelungsvorrichtung für Sauggasmotoren, bei der die Gassaugleitung und die Luftsaugleitung durch eine besondere, mit einem einstellbaren Abschlußorgan versehene Nebenleitung miteinander verbunden sind, so daß durch Einstellung des Abschlußorgans unter Aufrechterhaltung einer beständigen Saugwirkung auf den Generator in jedem

ίο Augenblick die für die vom Motor verlangte mittlere Leistung erforderliche geringste Gasmenge angesaugt wird.

Bei derartigen Regelungsvorrichtungen kommt es vor, daß infolge des in der Gasleitung entstehenden Vakuums durch die die Nebenleitung Luft in die Gasleitung übertreten kann, so daß der Motor aus dieser Leitung nicht mehr reines Gas, sondern ein Gasluftgemisch ansaugt, wodurch das Diagramm eine kleinere Arbeitsfläche erhält. Um diesen Übelstand zu beseitigen, ist gemäß der vorliegenden Erfindung in die Nebenleitung noch ein Rückschlagventil eingeschaltet, das den Übertritt von Luft in die Gassaugleitung verhindert.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung in einer zum Teil geschnittenen Seitenansicht veranschaulicht.

An dem Zylinder 1 des Sauggasmotors ist in gewöhnlicher Weise das Auslaßventil 2 angebracht; 3 ist das Gassaugventil und 4 das Luftsaugventil. In der Gaszuleitung 5 ist ein Hahn 6 und in der Luftzuleitung 7 ein Hahn 8 angeordnet. Beide Leitungen sind durch eine Querleitung 9 miteinander verbunden, in die ein einstellbares Abschlußorgan 10 eingeschaltet ist, das von Hand oder durch einen Regulator gesteuert wird.

Während des Ganges des Motors wirkt der Regler auf das Gassaugventil in der Weise, daß entweder die volle Gasmenge oder gar kein Gas eingeführt wird. Wenn beim Leerlauf das Gasventil vollständig geschlossen bleibt, so wird bei der vorliegenden Vorrichtung trotzdem eine geringe Gasmenge durch die Leitung 9 angesaugt, zu welchem Zwecke das Abschlußorgan 10 entsprechend eingestellt wird. Die Saugwirkung in dem Gaserzeuger bleibt deshalb ausreichend. Man erhält also eine beständige Saugwirkung ebensogut wie mit den stufenförmigen Steuernocken, ohne deren Nachteile mit in Kauf nehmen zu müssen. Man hat es nämlich in der Hand, das Abschlußorgan 10 nach der mittleren Leistung des Motors zu regeln, was zu einer Verminderung des Gasverbrauchs führt, während gleichzeitig durch Aufrechterhaltung einer genügenden Saugwirkung im Gaserzeuger die Beschaffenheit des Gases gleichmäßig bleibt.

Es ist nun zu beachten, daß bei der beschriebenen Vorrichtung durch die Saugwirkung des Motors in der nach dem Gaserzeuger führenden Leitung 5 ein Vakuum entsteht, das durch die Querleitung 9 eine Einwirkung auf die Luftsaugeleitung 7 ausübt. Infolgedessen kann Luft nach der Gasleitung übertreten, so daß der Motor nicht mehr aus dieser Leitung reines Gas, sondern

ein Gasluftgemisch ansaugt. Hierdurch wird der Druck und somit auch die Arbeit im Diagramm vermindert.

Der Übelstand ist um so störender, je größer der Widerstand im Gaserzeuger gegen das Ansaugen ist. Unter Umständen kann eine so große Luftmenge in das Gas vor dem Gassaugventil 3 eintreten, daß ein explosives Gemisch entsteht, das sich im Augen-

blick des öffnens der Ventile 3 und 4 entzündet und im Gaserzeuger eine Explosion hervorruft, durch die das Feuer und die Wasserverschlüsse herausgeworfen werden.
Diese Ubelstände werden gemäß der vor-, liegenden Erfindung dadurch vollständig vermieden, daß in die Zwischenleitung 9 vor oder hinter dem Hahn 10 ein Rückschlagventil aus Gummi, Leder, Metall o. dgl. eingeschaltet ist. Dieses Rückschlagventil ist

so angeordnet, daß es zwar den Übertritt des Gases aus dem Rohr 5 in das Rohr 7 gestattet, jedoch den Übertritt von Luft in die Gasleitung verhindert. Es schließt sich entweder unter dem Einfluß seines eigenen Gewichts oder einer geeigneten Feder und öffnet sich infolge der Saugwirkung des Motors, um sich am Ende des Saughubes wieder zu schließen. Es verhindert also den Rücktritt von Luft in die Gasleitung und die damit verbundenen Ubelstände.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Regelungsvorrichtung für Sauggasmoteren, bei der die Gassaugleitung und die Luftsaugleitung durch eine besondere, mit einem einstellbaren Abschlußorgan versehene Nebenleitung miteinander verbunden sind, dadurch; gekennzeichnet, daß in die Nebenleitung ein Rückschlagventil (11) eingeschaltet ist, das den Übertritt von Luft in die Gassaugleitung verhindert.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.