DE1915322C - Dunnschichtkondensator - Google Patents
DunnschichtkondensatorInfo
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Description
deutsche Auslegeschrift 1 149 113 offenbart einen Der Titan-Basisbelag 2 weist eine Dicke von 2000
elektrischen Kondensator mit anodischen dielektn- bis 5000 A auf, während die dielektrische Schicht 4
sehen Filmen, die auf einer Basiselektrode (Tantal, 4° eine Dicke von 1000 bis 5000 Ä aufweist. Der Gegen-Aluminium,
Titan und Niobium) ausgebildet sind. Die belag 5 kann aus jedem herkömmlichen leitenden
französische Patentschrift 812180 offenbart, daß es Metall, z.B. aus Gold hergestellt werden und weist
vorteilhaft ist, Bleioxid zu Titanoxiudielektrika hinzu- eire Dicke von 1000 bis 3000 A auf. Die Unterlage 1
zufügen. kann aus einem geeigneten plättchenförmigen Material
Bei diesem Stand der Technik ist es nachteilig, daß 45 hergestellt werden, z. B. aus Aluminiumoxid, Glas oder
die Kapazität des erhaltenen Kondensators nicht aus einem anderen Material, das eine glatte Oberfläche
größer als 0,3 μΡ/ΰηι2 gemacht werden kann und der aufweist.
Kondensator einen großen Raum einnimmt. Die Der in der F i g. 1 dargestellte Dünnschicht-
jüngste Entwicklung in der elektronischen Industrie kondensator 10 nach der Erfindung kann in der Weise
erfordert jedoch höhere Kapazitätswerte je cm2 für die 50 hergestellt werden, daß zuerst auf die Unterlage 1
Verwendung bei einigen elektronischen Mikroschal- eine dünne Titanmetallschicht aufgebracht wird, die
tungen, wie z.B. Tonverstärkern. Solche höheren als Basisbelag 2 dient. Hiernach wird auf den dünnen
Werte können auf verschiedenen Wegen erreicht wer- Titanmetallfilm 2 eine im wesentlichen aus Bleioxid,
den. Zum Beispiel besteht ein Verfahren darin, die Titanoxid oder deren Zusammensetzungen bestehende
Dicke des dielektrischen Materials zu verringern, das 55 dielektrische Schicht 4 von einer zusammengesetzten
aus einem Basisbelag aus Titan auf einer Unterlage, Kathode aus aufgestäubt, die im wesentlichen aus Blei
einer dielektrischen Schicht aus Titanoxid und einem und Titan besteht, welches Aufstäuben in einer oxydie-Gegenbelag
besteht. Dabei ist es jedoch nachteilig, daß renden Atmosphäre erfolgt. Hierbei wird bewirkt, daß
ein solches sehr dünnes dielektrisches Material eine der Titanmetallfilm 2 an der der dielektrischen
niedrige Durchbruchsspannung und einen hohen Ver- 60 Schicht 4 zugewandten Seite oxydiert wird, wobei eine
lustfaktor aufweist. Titanoxidschicht 3 erzeugt wird. Danach wird auf die
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Dünn- Schicht 4 ein weiterer dünner Metallfilm aufgetragen,
Schichtkondensators mit einer hohen Kapazität, einem der als Gegenbclag 5 dient. Die Metallfilme dei geniedrigen
Verlustfaktor und einer hohen Durchbruchs- nannten beiden Beläge können z. B. durch herkömmspannung,
der nur einen kleinen Raum einnimmt. 65 liches Niederschlagen im Vakuum erzeugt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Bei der Durchführung dieses Verfahrens wird die
Dünnschichtkondensator gelöst, der dadurch gekenn- Unterlage vorzugsweise auf einer Temperatur von 100
zeichnet ist. daß zwischen der Schicht aus Titanoxid bis 3000C gehalten. Diese Temperatur hat eine große
Einwirkung auf den fertigen Dünnschichtkondensator, für die jedoch noch keine ausreichende Begründimg
gegeben werden kann. Eine Temperatur von mehr als 3000C führt zu einer groben Struktur der Oberfläche
des Basisbelags, die die Ursache für eine verminderte Kapazität des fertigen Dünnschichtkondensators sein
kann.
Es wurde festgestellt, daß bei einem aus Titan hergestellten Basisbelag mit einer Titanoxidschicht der
Kondensator eine größere Kapazität aufweist als mit einem aus Aluminium bestehenden Basisbelag, welches
Metall bisher weitgehend verwendet wurde, wie aus der Tabelle 1 zu ersehen ist.
In der nachstehenden Tabelle 1 sind die Kapazitätswerte von zwei Arten von Dünnschichtkondensatoren
angef'ihrt, die auf die gleiche Weise hergestellt wurden mit der Ausnahme, daß für den Basisbelag verschiedene
Materialien verwendet wurden. Bei beiden Kondensatoren
wies die dielektrische Schicht eine Dicke von
^(K)A auf und wurde aus einer zus? nmengesetzien
cathode aufgedampft, die aus 50 Atomprozenten
!ei und aus 50 Atomprozenten Titan bestand. Das ifdampfen wurde in sauerstoffhaltigem Argongas
;■:, einem Druck von 2- lO~4Torr durchgeführt.
weise im wesentlichen aus einem Gemisch von 8 bis 22 Gewichtsprozent Blei und 78 bis 92 Gewichtsprozent
Titan, wie aus der nachstehenden Tabelle 3 zu ersehen ist.
Anteil des Bleis | Anteil des Titans | Kapazität in |
in der Kathode in | in der Kathode in | Mikrofarad pro |
Gewichtsprozent | Gewichtsprozent | cm1 |
0 | 100 | 0,5 |
5 | 95 | 0,6 |
8 | 92 | 0,8 |
10 | 90 | 1,0 |
20 | 80 | 0,8 |
22 | 78 | 0,6 |
30 | 70 | 0,3 |
50 | 50 | 0,25 |
100 | ■ i | 0,25 |
Basisbelag Material |
Gegenbelag Material |
Kapazität pro cm2 in Mikro farad |
Aluminium Titan |
Gold Gold |
0,6 1,0 |
Aus der nachstehenden Tabelle 2 ist die Einwirkung der Temperatur der Unterlage auf die Kapazität der
Dünnsci.ichtkondensatoren zu ersehen, die ebenfalls in der gleichen Weise hergestellt wurde. Aus der
Tabelle 2 ist ferner zu ersehen, daß die brauchbaren Temperaturen 100 bis 3000C betragen, wobei Temperaturen
von 150 bis 2500C zu bevorzugen sind.
Unterlage | Kapazität pro |
Temperatur in | cm2 in Mikro |
"C | farad |
70 | 0,2 |
100 | 0,4 |
150 | 0,9 |
200 | 1,0 |
250 | 0,95 |
300 | 0,4 |
330 | 0,1 |
Der Basisbelag bestand aus Titan mit einer Dicke von 3000 A, während der Gegenbelag aus Gold mit
einer Dicke von 2000 A bestand. Die Dicke der dielektrischen Schicht betrug 1500 A.
Die zusammengesetzte Kathode in der Aufdampfungseinrichtung
besteht zu 10 Gewichtsprozent aus Blei und zu 90 Gewichtsprozent aus Titan. Die Oxidschicht
wies eine Dicke von ungefähr 50 A auf. Das Aufdampfen wurde in Sauerstoff bei einem Druck von
2 · 10-4 Torr durchgeführt.
Die Kathode in der Aufdampfungseinrichtung, mit der die Dünnschichtkondensatoren mit der größten
Kapazität hergestellt werden können, besteht vorzugs-
Basisbelag: Titan mit einer Dicke von 3000 A. Gcgenbelag: Gold mit einer Dicke von 2000 A.
Dicke der dielektrischen Schicht: 1500 A. Dicke der Oxidschicht: ungefähr 50 A. Sauerstoff teildruck während des Aufdampfens:
2-10 'Torr.
Temperatur der Unterlage wahrend des Niederschiagens
der dielektrischen Schicht: 200 C.
Die zusammengesetzte Kathode kann nach jedem geeigneten Verfahren hergestellt werden. Nach einem
zu bevorzugenden Verfahren wird ein Gemisch aus Blei- und Titanpu!\er mit einer Partikelgroße von 48
bis 145 iim unter einem Druck von 2KX) bis 5250 kg
pro cm2 zusammengepreßt. Bei Verwendung einer solchen zusammengesetzten Kathode, die im wesentlichen
aus 8 bis 22 Gewichtsprozent Blei und 78 bis 92 Gewichtsprozent Titan besteht, kann ein Diinnschichtkondensator
hergestellt werden, dessen dielektrische Schicht eine Blei-Titan-Phase mit einer
großen Dielektrizitätskonstante ,uifweist.
Es wurde festgestellt, daß dem Dünnschichtkondensator eine bessere Isolierungsfähigkeit verliehen werden
kann, wenn das Aufdampfen in einer oxydierenden, sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei einem Tiefdruck
von 2· 10"' bis 2- 10 :l Torr durchgeführt wird. Bei
einem Sauerstoffteildruck von weniger als 2 ■ 10 ' Torr weist der fertige Dünnschichtkondensator keine gute
Isolierfähigkeit auf. Dasselbe gilt für TeilJrückc oberhalb
von 2· 10 3 Torr.
Zur Erläuterung der Erfindung werden nachstehend noch zwei Beispiele für die Herstellung von Dünnschichtkondensatoren
angeführt.
Es wurde ein Dünnschichtkondensator hergestellt unter Verwendung einer herkömmlichen Verdampfungseinrichtung
und einer herkömmlichen Aufdampfungseinrichtung mit ebener Elektrode. Durch Aufdampfung
im Vakuum bei einem restlichen Gasdruck von weniger als I · 10-'Torr wurde auf eine Glasunterlage
mit einer Dicke von 0,7 mm ein Basisbelag aus Titan mit einer Dicke von ungefähr 3000 A aufgetragen.
Auf diesen Basisbelag wurde in einer aus einem Gemisch aus Argon und Sauerstoff bestehenden oxydierenden
Atmosphäre durch Zerstäubung einer aus Blei und Titan bestehenden Kathode eine dielektrische
Schicht aus einem Metalloxidgemisch von Bleioxid, Titanoxid und deren Zusammensetzungen mit einer
Dicke von ungefähr 1500 A aufgebracht. Diese einer Dicke von 0,7 mm ein Basisbelag mit einer
Kathode bestand aus 10 Gewichtsprozent Blei und Dicke von ungefähr 3000 A aufgetragen, die aus Titan
90 Gewichtsprozent Titan. Der Gesamtdruck des bestand. \\il diesen Basisbelag wurde aus einer aus
Gasgemisches betrug ungefähr 1 -10 2 Torr, während Blei und Titan bestehenden zusammengesetzten Kader
Teildruck des Sauerstoff gases ungefähr 2-10 4 Torr S thodc in einer oxydierenden Atmosphäre aus Argon
betrug. Während der Durchführung des Verfahrens und Sauerstoff unter Verwendung einer Magnetronwurde
die Unterlage auf ungefähr 2000C erhitzt. Auf einrichtung in einem Magnetfeld mit einer Stärke von
die dielektrische Schicht wurde bei einem restlichen 7000 GauD eine dielektrische Schicht mit einer Dicke
Gasdruck von weniger als 1 · 10"· Torr ein aus Gold von ungefähr 1500 A aufgebracht. Die zusammenbestchcndcr Gegenbelag mit einer Dicke von ungefähr io gesetzte Kathode bestand aus 10 Gewichtsprozent
2000 A aufgedampft. Die beiden Beläge wurden mit je Blei und 90 Gewichtsprozent Titan. Der Gesamtdruck
einem Golddrahtleiter mit einer Dicke von 0,1 mm des Gasgemisches betrug ungefähr 6 ΊΟ"4 Torr,
verbunden. Der fertige Dünnschichtkondensator wies während der Teildruck des Sauerstoffgases ungefähr
eine Kapazität von ungefähr 1 μΡ/«η*, einen Verlust- 2 · 10"4 Torr betrug. Während des Zerstäubens wurde
faktor von 10°/0 und weniger und eine Durchschlags- 15 die Unterlage auf ungefähr 2000C erhitzt Durch
spannung von 7,5 Volt und höher auf. Niederschlagen im Vakuum bei einem restlichen Gas-. . , druck von weniger als 1 · 10-* Torr wurde auf der
B e 1 s ρ 1 e 1 2 dielektrischen Schicht ein Gegenbelag in Form eines
Es wurde ein Dünnschichtkondensator hergestellt Goldbelages mit einer Dicke von ungefähr 2000 A erunter Verwendung einer herkömmlichen Vakuum· ao zeugt. Mit den beiden Belägen wurde je ein Golddraht
Verdampfungseinrichtung und einer Magnetronzer- mit einem Durchmesser von 0,1 mm verbunden. Der
stäubungseinrichtung. In dieser Einrichtung wurde in fertige Dünnschichtkondensator wies eine Kapazität
einem Magnetfeld mit einer Stärke von 3000 Gauß von ungefähr 1 μΡ/cm*, einen Verlustfaktor von 1 %
und in reinem Argon bei einem Druck von 1 · IO-4 Torr und .ventger und eine Durchschlagsspannung von
von einer Titankathode aus auf eine Glasunterlage mit as 15VoIt und höher auf.
Claims (2)
1. Dünnschichtkondensator, bestehend aus einem besteht. Ein derart gekennzeichneter Dünnschicht-Basisbelag
aus Titan, der auf einer Unterlage aus- 5 kondensator hat eine hohe Kapazität, einen niedrigen
gebildet ist, einer dielektrischen Schicht aus Titan- Verlustfaktor und eine hohe Durchbruchsspannung.
oxid und einem Gegenbelag, dadurch ge- Eine Weiterentwicklung der Erfindung liegt in einem
kennzeichnet, daß zwischen der Schicht Verfahren zur Herstellung des oben angegebenen
aus Titanoxid und dem Gegenbelag eine weitere Dünnschichtkondensators, welches dadurch gekenndielektrische
Schicht liegt, die im wesentlichen aus io zeichnet ist, daß das gemischte Metalloxid durch
einem Gemisch von Bleioxid, Titanoxid und deren Kathodenzerstäubung in oxydierender Atmosphäre
Zusammensetzungen besteht. abgeschieden v/ird, wobei die Kathode aus einem Ge-
2. Verfahren zur Herstellung eines Dünnschicht- misch von 8 bis 22 Gewichtsprozent Blei und 78 bis
kondensators nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 92 Gewichtsprozent Titan besteht, der Sauerstoffteilzeichnet,
daß das gemischte Metalloxid durch 15 druck 2 · 10~4 bis 2 · 10 3 Torr beträgt und die Tem-Kaihodenzerstäubung
in oxydierender Atmosphäre peraiur der zu beschichtenden Unterlage zwischen
abgeschieden wird, wobei die Kathode aus einem 100 und 3000C liegt, und daß die aus Titanoxid be-
< icmisch von < bis 22 Gewichtsprozent Blei und stehende dielektrische Schicht durch Oxydation des
78 bis 92 Gewichtsprozent Titan besteht, der Basisbelags an der dem gemischten Metalloxid zuge-Sauetstoffteildruck
2-104 bis 2-10 3 Torr be- «ο wandten Fläche während der Kathodenzerstäubung
trägt und die Temperatur der zu beschichtenden hergestellt wird.
Unterlage zwischen 100 und 300°C liegt, und daß Nach diesem Verfahren kann ein Dünnschicht-
die aus Titanoxid bestehende dielektrische Schicht kondensator mit den oben angegebenen Merkmalen
durch Oxydation des BasisbeUigs an der dem ge- und Vorteilen sehr einfach und leicht hergestellt wermischten
Metalloxid zugewandten Fläche während 25 den.
der Kathodenzerstäubung hergestillt wird. Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungs
form der Erfindung beschrieben. Der in der Figur dargestellte Dünnschichtkondensator 10 nach der Erfin-
dung weist eine dielektrische Schicht 4 auf, die zwischen
30 einem Gegenbelag 5 und einem Basisbelag 2 aus Titan auf einer Unterlage 1 angeordnet ist. Der Basisbelag 2
Die Erfindung betrifft einen Dünnschichtkondensa- aus Titan ist an der der dielektrischen Schicht 4 zutor,
bestehend aus einem Basisbelag aus Titan, der auf gewandten Seite mit einer Oxidschicht 3 versehen. Die
einer Unterlage ausgebildet ist, einer dielektrischen dielektrische Schicht 4 besteht im wesentlichen aus
Schicht aus Titanoxid und einem Gegenbelag. 35 Bleioxid, Titanoxid oder deren Zusammensetzungen.
Es sind verschiedene Kondensatoren bekannt, die Mit den beiden Belägen 5 und ?. sind zwei Leiterverschiedene dielektrische Materialien verwenden. Die drähte 6 verbunden.
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Publications (3)
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DE1915322B2 DE1915322B2 (de) | 1972-11-30 |
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