DE1915195B2 - Verfahren zur herstellung von boriden der actiniden, lanthaniden und erdalkalimetalle - Google Patents
Verfahren zur herstellung von boriden der actiniden, lanthaniden und erdalkalimetalleInfo
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Description
IS
Die Herstellung von Acünidenbroiden mit einer
geringen Menge an Verunreinigungen in technischem Maßstab bereitet sehr große Schwierigkeiten.
Metallbroide der Actinidenmetalle können beispielsweise
hergestellt werden, indem man ein Metalloxyd mit Bor erhitzt. Die erforderlichen hohen Temperaturen
wirken sich jedoch nachteilig auf die Reinheit des Produktes aus oder haben zur Folge, daß zur
Vermeidung einer starken Verunreinigung des Produktes durch Verwendung kostspieliger Anlagen hohe
Kosten entstehen.
Dazu ein Beispiel: Die Herstellung von Uranborid nach der Umsetzung
UO2 + 6B -» UB4 4- B2O2
erfordert zur Durchführung der Umsetzung bis zu ihrer Vervollständigung eine Temperatur von etwa 2000° C. .t.s
Es wurde festgestellt, daß beim Arbeiten in Graphittiegeln ein Reaktionsprodukt erhalten wird, das
etwa 10 Gew.-% Kohlenstoff enthält. Es ist auch möglich, unter hohen Kosten ein praktisch reines
Produkt herzustellen, indem man die Reaktionsmischung in einem Elektronenstrahl-Schmelzofen erhitzt.
Eine andere Möglichkeit für die Herstellung von Uranborid besteht beispielsweise im Mischen des fein
zerteilten Uranmetallpulvers mit Bor und Erhitzen der Mischung. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil,
daß das fein zerteilte Uranmetallpulver gegenüber Sauerstoff hochreaktiv ist. Infolgedessen kann das
Reaktionsprodukt Sauerstoff als Verunreinigung enthalten, so daß umfangreiche Maßnahmen ergriffen
werden müssen, um zu verhindern, daß der Sauerstoff mit dem Uranpulver in Kontakt kommt.
Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile auf einfache Weise dadurch vermieden werden können, daß
man zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle ein Gemisch von ein
oder mehreren Halogeniden und einem oder mehreren Oxyden derselben mit Bor ohne Zugabe eines Zuschlags
erhitzt. Unter Zuschlag ist hier eine geschmolzene Fremdsubstanz zu verstehen, die als Reaktionsmedium
dient. Die Entfernung des Zuschlags nach Beendigung (ό
der Umsetzung stellt einen zusätzlichen Verfahrensschritt dar, der das Herstellungsverfahren komplizierter
und infolgedessen kostspieliger macht. Darüber hinaus kann der zurückbleibende Zuschlag zu einer Verunreinigung
des Reaktionsproduktes auf Grund von Einschlüs- ds sen führen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden
und Erdalkalimetalle durch Umsetzung von Gemischen aus einem oder mehreren Halogeniden und einem oder
mehreren Oxyden derselben mit Bor in der Hitze, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in
Abwesenheit eines Reaktionsmediums durchführt.
Aus der DT-AS 11 89 055 war zwar die Umsetzung
von Gemischen von Metallhalogeniden und -oxyden mit Bor in einer reduzierenden Alkalimetallschmelze
bekannt. Ferner war der DT-PS 1 57 615 ein Hinweis bezüglich der Umsetzung von Metallhalogeniden mit
Bor unter Bildung von Borhalogeniden auuh ohne Reduktionsmittel zu entnehmen. Doch benötigt die
ebenfalls bekannte Umsetzung von Metalloxyden mit Bor ohne Reduktionsmittel unter Bildung flüchtiger
Boroxyde derart ungünstige Reaktionsbedingungen, daß man sich von einem Zusatz von Metalloxyden zu
den Metallhalogeniden in Abwesenheit eines Reduktionsmitteis keinerlei Vorteile versprechen konnte.
Die Verwendung von Metallhalogeniden oder gemäß einer bevorzugten Ausführungsform von -oxyhalogeniden,
die bei der Reaktionstemperatur geschmolzen sind, ist besonders bevorzugt, obwohl hochreaktive Metallhalogenide
in festem Zustand mit Bor reagieren können. Das Metallhalogenid sollte zweckmäßig bei der
Reaktionstemperatur nicht zu flüchtig sein. Beispiele für die Halogenide mit geeigneten Eigenschaften, die zur
Gruppe der Actinidenmetallhalogenide gehören, sind ThF4 und UF4. Die Herstellung eines Uranborids, das im
wesentlichen die Zusammensetzung UB4 hat, aus UF4, ist besonders bevorzugt.
Versuche mit einer Thermowaage haben gezeigt, daß beim Erhitzen eines Metallhalogenids mit Bor bis
oberhalb des Schmelzpunktes des Halogenids im allgemeinen die Umsetzung bei einer Temperatur in
Gang kommt, die wesentlich unterhalb des Schmelzpunktes dieses Salzes liegt. Dies ist beispielsweise bei
LiF, CaF2 und UF4 der Fall, bei LiF und CaF2 liegt diese
Temperatur etwa 200°C unterhalb des Schmelzpunktes und bei UF4 liegt sie etwa 400°C unterhalb des
Schmelzpunktes. Aus diesem Grund ist UF4 für diese Art von Reaktionen besonders geeignet. Der Beginn der
Umsetzung ist in diesem Fall durch eine Gewichtsabnahme der Metallhalogenid/Bormischung gekennzeichnet.
Durch die Zugabe eines oder mehreren Metalloxyde zu der Reaktionsmischung läuft die Umsetzung, bei der
ein Metallborid gebildet wird, leichter und bei niedrigerer Temperatur ab. Hierbei reagiert der
Sauerstoff des Metalloxyds mit einem Teil des zugemischten Bors unter Bildung einer Halogenid-Bor-Sauerstoffverbindung,
die bei der Umsetzungstemperatur flüchtig ist. Eine flüchtige Verbindung dieser Art ist
(BOF)3, wenn ein oder mehrere Fluoride als Ausgangsmaterial verwendet werden.
Ein Beispiel für das genannte Verfahren ist die Herstellung von UB4 durch Erhitzen äquivalenter
Mengen UF4, U3O8 und B. Diese Umsetzung entspricht
der folgenden Reaktionsgleichung
6UF4 + 3 U., O11 + 84 B ► IiUB4 + 8(BOF
Das Borfluoroxyd (BOF)3 ist bei tiefen Temperaturen
nicht beständig und zersetzt sich beim Abkühlen in BjO3
und BF3.
Aus mit Hilfe einer Thermowaage ermittelten Werten konnte festgestellt werden, daß die Umsetzung
(1) bei 450°C in Gang kommt, während die gleiche Umsetzung in Abwesenheit von U3O8 erst bei 600°C
anläuft.
Zur Herstellung von UB4 nach Gleichung (1) wird
zweckmäßigerweise das Oxyd U3O8 verwendet, da es in
fein zerteilter reaktiver Form leicht herstellbar ist und an der Luft gehandhabt werden kann. Möglicherweise
kann auch fein zerteiltes UO2 zu diesem Zweck verwendet werden, obwohl es in fein zerteiltem Zustand
schwieriger als das U3O8 in stöchiometrischer Zusammensetzung
zu halten ist. Die Abweichung von der stöchiometrischem Zusammensetzung, die bei UO2 unter
allen Umständen auftritt, erschwert die Zugabe einer äquivalenten Menge an Oxyd weit mehr als bei
Verwendung von U3O8. Bei Verwendung von UO2 als
Reaktionskomponente muß in vielen Fellen vorher der Sauerstoffgehalt bestimmt werden, was bei Verwendung
von U3O8 nicht erforderlich ist. Die Verwendung
eines auf etwa die stöchiometrische Zusammensetzung reduzierten und außerdem eine große Oberfläche
aufweisenden Urandioxyds bringt weiterhin wegen seiner starken Tendenz, Sauerstoff aus der Atmosphäre
zu absorbieren, Schwierigkeiten mit sich.
Durch Zugabe eines Oxyds zu der Reaktionsmischung kann die Temperatur bei der die Umsetzung beginnt, im
allgemeinen auf mindestens 10O0C unterhalb des Schmelzpunktes des Halogenids erniedrigt werden, was
aus Thermogrammen der Reaktionsmischungen von UF4, CaF2 und MgF2 und B ermittelt wurde, denen U3O8,
CaO bzw. MgO zugesetzt worden war. Die Erniedrigung der Reaktionstemperaturen der Mischungen aus
MgF2, CaF2 und UF4, denen die jeweiligen Oxyde
zugesetzt worden waren, betrugen 100° C, 25O0C bzw.
5000C.
Es wurde auch bereits darauf hingewiesen, daß sich Borfluorid (BOF)3 bei tiefer Temperatur in B2O3 und BF3
zersetzt. Da B2O3 einen Siedepunkt von 1500° C besitzt,
enthält das Reaktionsprodukt im allgemeinen Boroxyd, das, wenn ein vergleichsweise reines Borid hergestellt
werden soll, entfernt werden muß. Um das Auftreten einer überschüssigen Menge an Boroxydverunreinigung
in dem Reaktionsprodukt zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Reaktionsmischung schnell auf eine
Temperatur oberhalb etwa 800°C zu erhitzen. Bei diesen Temperaturen oberhalb etwa 800°C ist (BOF)3
stabil. Außerdem ist bekannt, daß die Chlorverbindung Trichlorboroxol (BOCl)3 wie (BOF)3 bei tiefen Temperaturen
ebenfalls unbeständig ist. Die Umsetzungen, bei denen eine Verbindung wie (BOCl)3 oder (BOF)3
gebildet wird, spielen möglicherweise eine Rolle bei der Entfernung der Sauerstoffspuren aus dem beim Erhitzen
eines Halogenids mit Bor erhaltenen Reaktionsprodukt. Auf Grund der geringen Stabilität der Trihalogenboroxolverbindungen
ist es bei allen erwähnten Synthesen ratsam, die Reaktionsmischung so schnell wie möglich
auf die Reaktionstemperatur zu erhitzen.
In bestimmten Fällen können die zu verwendenden Metalloxyde vollständig oder teilweise durch Metallsalze
ersetzt werden, die sich bei erhöhten Temperaturen zu Oxyden zersetzen. Beispiele für Salze, die für diese
Art der Verwendung geeignet sind, sind beispielsweise die Carbonate und Oxalate. Der Ersatz des Oxyds durch
Salze, die sich bei erhöhter Temperatur zersetzen, bringt zahlreiche Vorteile mit sich.
Erstens wird die Temperatur, bei der bestimmte Verbindungen wie z. B. (BOCI)3 und (BOF)3 gebildet
werden, die bei tiefer Temperatur nicht beständig sind, zu einem höheren Temperaturniveau verschoben, da
das Salz zuerst zum Oxyd zersetzt werden muß. Infolgedessen besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit,
daß sich in dem Reaktionsprodukt bei einer tiefen Temperatur aus (BOF)3 oder (BOCI)3 Boroxyd bildet. In
diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Verwendung von Metallsalzen, die sich zu Oxyden
zersetzen, nur zweckmäßig ist, wenn die Zersetzung erfolgt, bevor eine bemerkenswerte Verflüchtigung des
Halogenids auftritt. Bei der praktischen Durchführung ist es von Vorteil, in der Reaktionsmischung neben
elementarem Bor noch B2O3 zu verwenden. Die Zugabe
ίο von B2O3 hat den Vorteil, daß dieser Stoff einen
niedrigen Schmelzpunkt nämlich 4500C besitzt.
Erstens wird die Temperatur, bei der bestimmte Verbindungen wie z. B. (BOCl)3 und (BOF)3 gebildet
werden, die bei tiefer Temperatur nicht beständig sind, zu einem höheren Temperaturniveau verschoben, da
das Salz zuerst zum Oxyd zersetzt werden muß. Infolgedessen besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit,
daß sich in dem Reaktionsprodukt bei einer tiefen Temperatur aus (BOF)3 oder (BOCl)3 Boroxyd bildet. In
diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Verwendung von Metallsalzen, die sich zu Oxyden
zersetzen, nur zweckmäßig ist, wenn die Zersetzung erfolgt, bevor eine bemerkenswerte Verflüchtigung des
Halogenids auftritt. Bei der praktischen Durchführung ist. es von Vorteil, in der Reaktionsmischung neben
elementarem Bor noch B2O3 zu verwenden. Die Zugabe
von B2O3 hat den Vorteil, daß dieser Stoff einen
niedrigen Schmelzpunkt, nämlich 450°C besitzt.
Ein Beispiel für eine Umsetzung, bei der B und B2O3 verwendet wird, ist die folgende Umsetzung, die zum
Endprodukt UB4 führt:
9UF4 + 3 U.,0„ + 4B2O., + lOOB
J5 -♦ 18UB4 + 12(BOF)., ' (2)
J5 -♦ 18UB4 + 12(BOF)., ' (2)
Wenn ein Metall mehrere Boride bildet, ist es möglich, durch Zugabe einer größeren oder kleineren
Menge Bor die jeweiligen Boride herzustellen. Ein Beispiel für ein solches Metall ist Uran, das die Boride
UB4 und UB2 bildet. Das Borid UB2 kann nach den
folgenden Reaktionsgleichungen hergestellt werden:
6UF4 + 54B + 3U3O8 — 15UB2 + 8(BOF)., (3)
9UF4 + 64B + 3U.,O8 + 4B2O.,
18UB2 + 12(BOF).,
Sollte es erwünscht sein, die in dem Reaktionsprodukt
auftretende Boroxydverunreinigung zu entfernen, so kann dies dadurch erzielt werden, daß man das
erhaltene Metallborid in einer Schutzatmosphäre schmilzt. Da die Schmelzpunkte der Metallboride
normalerweise sehr hoch sind, verflüchtigt sich in dem Verfahren das B2O3, dessen Siedepunkt in der Nähe von
150O0C liegt. Beim Umschmelzen wird das Metallborid gleichzeitig verdichtet.
Ein geeignetes Umschmelzverfahren besteht darin,
do die Schmelze in einer Argonatmosphäre in einem
Gleichstrom-Lichtbogenelektroofen durchzuführen. Es ist zweckmäßig, eine Elektrode zu verwenden, die aus
dem zu schmelzenden Metallborid besteht. Es wurde gefunden, daß nach diesem Verfahren die Verunreini-
(>s gung der Schmelze durch andere Elemente wirksam
herabgesetzt wird. Zum Schmelzen von Uranborid wurde erfolgreich eine Uranboridelektrode anstelle der
nahezu immer verwendeten Wolfram-Elektrode und
beim Schmelzen von Thoriumborid eine Thoriumboridelektrode
verwendet.
Während des Umschmelzens der Metallboride in einem Gleichstrom-Lichtbogenelektroofen tritt ein
geringer Verlust an B auf. Bei der Umschmelzung von UB<t kann der Verlust an B in dem Endprodukt dadurch
vermieden werden, daß man vor oder während des Umschmelzens B zugibt. Gleichzeitig erfolgt eine
gewisse Reinigung infolge der Umsetzung der Reaktionsteilnehmerspuren, die vorher nicht mit Bor reagiert
hatten. Durch Anwendung des zuletzt genannten Verfahrens ist es möglich, stöchiometrisches UB4
herzustellen, das für kerntechnische Anwendungen besonders geeignet ist. Die nach den oben genannten
Verfahren hergestellten Metallboride sind beispielsweise als Steuerstäbe für Kernreaktoren geeignet.
Eine weitere Anwendung der Metallbcride ist die als Dispersion in einem anreicherbaren oder spaltbaren
Material, das aus Oxyden besteht, um die Reaktivität dieses Materials während der Verwendung als Reaktor- jo
brennstoff zu regulieren. Das Metallborid muß bei hohen Temperaturen mit den spaltbaren und anreicharbaren
Oxyden wie UO2, PuO2 und ThO2 kompatibel
sein. Geeignete Boride sind UB4, ThB4 und Mischungen
aus UB4 und ThB4. :s
Für nicht-kerntechnische Zwecke können die Metallboride beispielsweise als Elektroden für hohe Temperaturen
oder als sogenannte »Hartmetalle« in Schneidstählen verwendet werden.
Für kerntechnische Anwendungen ist es sehr wichtig, yo
daß die Actinidenboride wie UB4 oder ThB4 frei von
einer Verunreinigung durch andere Elemente sind.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Eine Mischung aus äquivalenten Mengen von UF4,
U3O8 und B wurde in einer Kugelmühle gemahlen und
zu Tabletten gepreßt. Die Länge der Tabletten variierte zwischen 10 und 20 mm, der Durchmesser betrug 12
oder 18 mm.
Anschließend wurden etwa 120 g der Tabletten (3 oder 4 Tabletten) in einem Röhrenofen in einer
sauerstoffreien Argonatmosphäre 16 Std. lang auf 1500°C erhitzt. Die Aufheizgeschwindigkeil des Röhrenofens
betrug etwa 500°C/Std. Nach dem Abkühlen in einer Argonatmosphäre hatten sich die Tabletten in
poröse, metallisch graue Tabletten des Reaktionsproduktes
mit etwa der gleichen Form umgewandelt. Die erhaltenen Tabletten aus dem Reaktionsprodukt wurden
in einem Lichtbogen-Elektroofen in einer Atmosphäre aus gereinigtem Argon geschmolzen, um B2O, zu
entfernen und das Reaktionsprodukt zu verdichten. Das umgeschmolzene Reaktionspredukt wurde röntgenographisch
untersucht und es wurde auf diese Weise festgestellt, daß das Produkt hauptsächlich aus UB4 und
kleinen Mengen UB2und UO2 bestand.
Die jeweiligen Mengen an UF4, UjOk und B wurden
entsprechend der Reaktionsgleichung (3) miteinander is vermischt und nach dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren erhitzt. Im Hinblick auf den Borverlust während des Umschmelzens wurde ein Überschuß von
25% B in die Reaktionsmischung eingemischt.
6UF4 + 54 B + 3U.,O„
15UB2 I X(BOl-),
Nach der Reaktionsgleichung (3) wurde das UB2-Reaktionsprodukt
mit einem B/U-Verhältnis von 2,25 gebildet. Das B/U-Verhältnis wurde nach dem Umschmelzen
in dem Argon-Lichtbogenelektroofen bestimmt. Die Röntgenstrahlanalyse zeigte, daß das
Reaktionsprodukt UB2 war, wobei der Überschuß an B in Form von UB4 vorlag.
Für die Synthese von Calciumhexaborid nach der nachfolgend angegebenen Reaktionsgleichung (5) wurde
eine entsprechende Mischung äquivalenter Mengen von CaF2 und CaO mit B hergestellt.
3CaF2 + 6CaO + 6OB - 9C;iB„ I 2(BOl-).,
Aus der Mischung wurden zwei Tabletten mit einem Gewicht von etwa 5 g und einem Durchmesser von
16 mm gepreßt, die in einer Argonatmosphäre auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 erhitzt wurden.
Nach den in den vorstehenden Beispielen durchgeführten Versuchen ist es möglich, eine geringere als die
für die Umsetzungen (1), (3) und (5) erforderliche äquivalente Menge an Oxyd zu verwenden. Die
Bormenge muß jedoch der in dem Halogenid und dem Oxyd zusammen verfügbaren Metallmenge äquivalent
sein.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle durch
Umsetzung von Gemischen aus einem oder mehreren Halogeniden und einem oder mehreren Oxyden
derselben mit Bor in der Hitze, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Abwesenheit eines Reaktionsmediums durchführt. ι ο
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gebildete Borid in einer Schutzatmosphäre
umgeschmolzen wird.
Applications Claiming Priority (2)
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NL686804216A NL138776B (nl) | 1968-03-26 | 1968-03-26 | Werkwijze voor het bereiden van metaalboriden. |
BE71113 | 1969-03-10 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1915195A1 DE1915195A1 (de) | 1970-02-05 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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GB (1) | GB1257544A (de) |
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- 1969-03-25 FR FR6908753A patent/FR2004753A1/fr not_active Withdrawn
- 1969-03-25 GB GB1561969A patent/GB1257544A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1257544A (de) | 1971-12-22 |
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