[go: up one dir, main page]

DE1915195B2 - Verfahren zur herstellung von boriden der actiniden, lanthaniden und erdalkalimetalle - Google Patents

Verfahren zur herstellung von boriden der actiniden, lanthaniden und erdalkalimetalle

Info

Publication number
DE1915195B2
DE1915195B2 DE19691915195 DE1915195A DE1915195B2 DE 1915195 B2 DE1915195 B2 DE 1915195B2 DE 19691915195 DE19691915195 DE 19691915195 DE 1915195 A DE1915195 A DE 1915195A DE 1915195 B2 DE1915195 B2 DE 1915195B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
metal
boron
borides
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19691915195
Other languages
English (en)
Other versions
DE1915195C3 (de
DE1915195A1 (de
Inventor
Geert Dr Petten Engel Albertus Johannes Gerardus Heiloo Versteeg, (Niederlande)
Original Assignee
Stichting Reactor Centrum Nederland, Den Haag (Niederlande)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from NL686804216A external-priority patent/NL138776B/xx
Application filed by Stichting Reactor Centrum Nederland, Den Haag (Niederlande) filed Critical Stichting Reactor Centrum Nederland, Den Haag (Niederlande)
Publication of DE1915195A1 publication Critical patent/DE1915195A1/de
Publication of DE1915195B2 publication Critical patent/DE1915195B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1915195C3 publication Critical patent/DE1915195C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B35/00Boron; Compounds thereof
    • C01B35/02Boron; Borides
    • C01B35/04Metal borides
    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21CNUCLEAR REACTORS
    • G21C7/00Control of nuclear reaction
    • G21C7/06Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section
    • G21C7/24Selection of substances for use as neutron-absorbing material
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
    • Y02E30/00Energy generation of nuclear origin
    • Y02E30/30Nuclear fission reactors

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Plasma & Fusion (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Ceramic Products (AREA)
  • Inorganic Compounds Of Heavy Metals (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)

Description

IS
Die Herstellung von Acünidenbroiden mit einer geringen Menge an Verunreinigungen in technischem Maßstab bereitet sehr große Schwierigkeiten.
Metallbroide der Actinidenmetalle können beispielsweise hergestellt werden, indem man ein Metalloxyd mit Bor erhitzt. Die erforderlichen hohen Temperaturen wirken sich jedoch nachteilig auf die Reinheit des Produktes aus oder haben zur Folge, daß zur Vermeidung einer starken Verunreinigung des Produktes durch Verwendung kostspieliger Anlagen hohe Kosten entstehen.
Dazu ein Beispiel: Die Herstellung von Uranborid nach der Umsetzung
UO2 + 6B -» UB4 4- B2O2
erfordert zur Durchführung der Umsetzung bis zu ihrer Vervollständigung eine Temperatur von etwa 2000° C. .t.s
Es wurde festgestellt, daß beim Arbeiten in Graphittiegeln ein Reaktionsprodukt erhalten wird, das etwa 10 Gew.-% Kohlenstoff enthält. Es ist auch möglich, unter hohen Kosten ein praktisch reines Produkt herzustellen, indem man die Reaktionsmischung in einem Elektronenstrahl-Schmelzofen erhitzt.
Eine andere Möglichkeit für die Herstellung von Uranborid besteht beispielsweise im Mischen des fein zerteilten Uranmetallpulvers mit Bor und Erhitzen der Mischung. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß das fein zerteilte Uranmetallpulver gegenüber Sauerstoff hochreaktiv ist. Infolgedessen kann das Reaktionsprodukt Sauerstoff als Verunreinigung enthalten, so daß umfangreiche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um zu verhindern, daß der Sauerstoff mit dem Uranpulver in Kontakt kommt.
Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile auf einfache Weise dadurch vermieden werden können, daß man zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle ein Gemisch von ein oder mehreren Halogeniden und einem oder mehreren Oxyden derselben mit Bor ohne Zugabe eines Zuschlags erhitzt. Unter Zuschlag ist hier eine geschmolzene Fremdsubstanz zu verstehen, die als Reaktionsmedium dient. Die Entfernung des Zuschlags nach Beendigung (ό der Umsetzung stellt einen zusätzlichen Verfahrensschritt dar, der das Herstellungsverfahren komplizierter und infolgedessen kostspieliger macht. Darüber hinaus kann der zurückbleibende Zuschlag zu einer Verunreinigung des Reaktionsproduktes auf Grund von Einschlüs- ds sen führen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle durch Umsetzung von Gemischen aus einem oder mehreren Halogeniden und einem oder mehreren Oxyden derselben mit Bor in der Hitze, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung in Abwesenheit eines Reaktionsmediums durchführt.
Aus der DT-AS 11 89 055 war zwar die Umsetzung von Gemischen von Metallhalogeniden und -oxyden mit Bor in einer reduzierenden Alkalimetallschmelze bekannt. Ferner war der DT-PS 1 57 615 ein Hinweis bezüglich der Umsetzung von Metallhalogeniden mit Bor unter Bildung von Borhalogeniden auuh ohne Reduktionsmittel zu entnehmen. Doch benötigt die ebenfalls bekannte Umsetzung von Metalloxyden mit Bor ohne Reduktionsmittel unter Bildung flüchtiger Boroxyde derart ungünstige Reaktionsbedingungen, daß man sich von einem Zusatz von Metalloxyden zu den Metallhalogeniden in Abwesenheit eines Reduktionsmitteis keinerlei Vorteile versprechen konnte.
Die Verwendung von Metallhalogeniden oder gemäß einer bevorzugten Ausführungsform von -oxyhalogeniden, die bei der Reaktionstemperatur geschmolzen sind, ist besonders bevorzugt, obwohl hochreaktive Metallhalogenide in festem Zustand mit Bor reagieren können. Das Metallhalogenid sollte zweckmäßig bei der Reaktionstemperatur nicht zu flüchtig sein. Beispiele für die Halogenide mit geeigneten Eigenschaften, die zur Gruppe der Actinidenmetallhalogenide gehören, sind ThF4 und UF4. Die Herstellung eines Uranborids, das im wesentlichen die Zusammensetzung UB4 hat, aus UF4, ist besonders bevorzugt.
Versuche mit einer Thermowaage haben gezeigt, daß beim Erhitzen eines Metallhalogenids mit Bor bis oberhalb des Schmelzpunktes des Halogenids im allgemeinen die Umsetzung bei einer Temperatur in Gang kommt, die wesentlich unterhalb des Schmelzpunktes dieses Salzes liegt. Dies ist beispielsweise bei LiF, CaF2 und UF4 der Fall, bei LiF und CaF2 liegt diese Temperatur etwa 200°C unterhalb des Schmelzpunktes und bei UF4 liegt sie etwa 400°C unterhalb des Schmelzpunktes. Aus diesem Grund ist UF4 für diese Art von Reaktionen besonders geeignet. Der Beginn der Umsetzung ist in diesem Fall durch eine Gewichtsabnahme der Metallhalogenid/Bormischung gekennzeichnet.
Durch die Zugabe eines oder mehreren Metalloxyde zu der Reaktionsmischung läuft die Umsetzung, bei der ein Metallborid gebildet wird, leichter und bei niedrigerer Temperatur ab. Hierbei reagiert der Sauerstoff des Metalloxyds mit einem Teil des zugemischten Bors unter Bildung einer Halogenid-Bor-Sauerstoffverbindung, die bei der Umsetzungstemperatur flüchtig ist. Eine flüchtige Verbindung dieser Art ist (BOF)3, wenn ein oder mehrere Fluoride als Ausgangsmaterial verwendet werden.
Ein Beispiel für das genannte Verfahren ist die Herstellung von UB4 durch Erhitzen äquivalenter Mengen UF4, U3O8 und B. Diese Umsetzung entspricht der folgenden Reaktionsgleichung
6UF4 + 3 U., O11 + 84 B ► IiUB4 + 8(BOF
Das Borfluoroxyd (BOF)3 ist bei tiefen Temperaturen nicht beständig und zersetzt sich beim Abkühlen in BjO3 und BF3.
Aus mit Hilfe einer Thermowaage ermittelten Werten konnte festgestellt werden, daß die Umsetzung (1) bei 450°C in Gang kommt, während die gleiche Umsetzung in Abwesenheit von U3O8 erst bei 600°C
anläuft.
Zur Herstellung von UB4 nach Gleichung (1) wird zweckmäßigerweise das Oxyd U3O8 verwendet, da es in fein zerteilter reaktiver Form leicht herstellbar ist und an der Luft gehandhabt werden kann. Möglicherweise kann auch fein zerteiltes UO2 zu diesem Zweck verwendet werden, obwohl es in fein zerteiltem Zustand schwieriger als das U3O8 in stöchiometrischer Zusammensetzung zu halten ist. Die Abweichung von der stöchiometrischem Zusammensetzung, die bei UO2 unter allen Umständen auftritt, erschwert die Zugabe einer äquivalenten Menge an Oxyd weit mehr als bei Verwendung von U3O8. Bei Verwendung von UO2 als Reaktionskomponente muß in vielen Fellen vorher der Sauerstoffgehalt bestimmt werden, was bei Verwendung von U3O8 nicht erforderlich ist. Die Verwendung eines auf etwa die stöchiometrische Zusammensetzung reduzierten und außerdem eine große Oberfläche aufweisenden Urandioxyds bringt weiterhin wegen seiner starken Tendenz, Sauerstoff aus der Atmosphäre zu absorbieren, Schwierigkeiten mit sich.
Durch Zugabe eines Oxyds zu der Reaktionsmischung kann die Temperatur bei der die Umsetzung beginnt, im allgemeinen auf mindestens 10O0C unterhalb des Schmelzpunktes des Halogenids erniedrigt werden, was aus Thermogrammen der Reaktionsmischungen von UF4, CaF2 und MgF2 und B ermittelt wurde, denen U3O8, CaO bzw. MgO zugesetzt worden war. Die Erniedrigung der Reaktionstemperaturen der Mischungen aus MgF2, CaF2 und UF4, denen die jeweiligen Oxyde zugesetzt worden waren, betrugen 100° C, 25O0C bzw. 5000C.
Es wurde auch bereits darauf hingewiesen, daß sich Borfluorid (BOF)3 bei tiefer Temperatur in B2O3 und BF3 zersetzt. Da B2O3 einen Siedepunkt von 1500° C besitzt, enthält das Reaktionsprodukt im allgemeinen Boroxyd, das, wenn ein vergleichsweise reines Borid hergestellt werden soll, entfernt werden muß. Um das Auftreten einer überschüssigen Menge an Boroxydverunreinigung in dem Reaktionsprodukt zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die Reaktionsmischung schnell auf eine Temperatur oberhalb etwa 800°C zu erhitzen. Bei diesen Temperaturen oberhalb etwa 800°C ist (BOF)3 stabil. Außerdem ist bekannt, daß die Chlorverbindung Trichlorboroxol (BOCl)3 wie (BOF)3 bei tiefen Temperaturen ebenfalls unbeständig ist. Die Umsetzungen, bei denen eine Verbindung wie (BOCl)3 oder (BOF)3 gebildet wird, spielen möglicherweise eine Rolle bei der Entfernung der Sauerstoffspuren aus dem beim Erhitzen eines Halogenids mit Bor erhaltenen Reaktionsprodukt. Auf Grund der geringen Stabilität der Trihalogenboroxolverbindungen ist es bei allen erwähnten Synthesen ratsam, die Reaktionsmischung so schnell wie möglich auf die Reaktionstemperatur zu erhitzen.
In bestimmten Fällen können die zu verwendenden Metalloxyde vollständig oder teilweise durch Metallsalze ersetzt werden, die sich bei erhöhten Temperaturen zu Oxyden zersetzen. Beispiele für Salze, die für diese Art der Verwendung geeignet sind, sind beispielsweise die Carbonate und Oxalate. Der Ersatz des Oxyds durch Salze, die sich bei erhöhter Temperatur zersetzen, bringt zahlreiche Vorteile mit sich.
Erstens wird die Temperatur, bei der bestimmte Verbindungen wie z. B. (BOCI)3 und (BOF)3 gebildet werden, die bei tiefer Temperatur nicht beständig sind, zu einem höheren Temperaturniveau verschoben, da das Salz zuerst zum Oxyd zersetzt werden muß. Infolgedessen besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit, daß sich in dem Reaktionsprodukt bei einer tiefen Temperatur aus (BOF)3 oder (BOCI)3 Boroxyd bildet. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Verwendung von Metallsalzen, die sich zu Oxyden zersetzen, nur zweckmäßig ist, wenn die Zersetzung erfolgt, bevor eine bemerkenswerte Verflüchtigung des Halogenids auftritt. Bei der praktischen Durchführung ist es von Vorteil, in der Reaktionsmischung neben elementarem Bor noch B2O3 zu verwenden. Die Zugabe
ίο von B2O3 hat den Vorteil, daß dieser Stoff einen niedrigen Schmelzpunkt nämlich 4500C besitzt.
Erstens wird die Temperatur, bei der bestimmte Verbindungen wie z. B. (BOCl)3 und (BOF)3 gebildet werden, die bei tiefer Temperatur nicht beständig sind, zu einem höheren Temperaturniveau verschoben, da das Salz zuerst zum Oxyd zersetzt werden muß. Infolgedessen besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit, daß sich in dem Reaktionsprodukt bei einer tiefen Temperatur aus (BOF)3 oder (BOCl)3 Boroxyd bildet. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß die Verwendung von Metallsalzen, die sich zu Oxyden zersetzen, nur zweckmäßig ist, wenn die Zersetzung erfolgt, bevor eine bemerkenswerte Verflüchtigung des Halogenids auftritt. Bei der praktischen Durchführung ist. es von Vorteil, in der Reaktionsmischung neben elementarem Bor noch B2O3 zu verwenden. Die Zugabe von B2O3 hat den Vorteil, daß dieser Stoff einen niedrigen Schmelzpunkt, nämlich 450°C besitzt.
Ein Beispiel für eine Umsetzung, bei der B und B2O3 verwendet wird, ist die folgende Umsetzung, die zum Endprodukt UB4 führt:
9UF4 + 3 U.,0„ + 4B2O., + lOOB
J5 -♦ 18UB4 + 12(BOF)., ' (2)
Wenn ein Metall mehrere Boride bildet, ist es möglich, durch Zugabe einer größeren oder kleineren Menge Bor die jeweiligen Boride herzustellen. Ein Beispiel für ein solches Metall ist Uran, das die Boride UB4 und UB2 bildet. Das Borid UB2 kann nach den folgenden Reaktionsgleichungen hergestellt werden:
6UF4 + 54B + 3U3O8 — 15UB2 + 8(BOF)., (3)
9UF4 + 64B + 3U.,O8 + 4B2O.,
18UB2 + 12(BOF).,
Sollte es erwünscht sein, die in dem Reaktionsprodukt auftretende Boroxydverunreinigung zu entfernen, so kann dies dadurch erzielt werden, daß man das erhaltene Metallborid in einer Schutzatmosphäre schmilzt. Da die Schmelzpunkte der Metallboride normalerweise sehr hoch sind, verflüchtigt sich in dem Verfahren das B2O3, dessen Siedepunkt in der Nähe von 150O0C liegt. Beim Umschmelzen wird das Metallborid gleichzeitig verdichtet.
Ein geeignetes Umschmelzverfahren besteht darin,
do die Schmelze in einer Argonatmosphäre in einem Gleichstrom-Lichtbogenelektroofen durchzuführen. Es ist zweckmäßig, eine Elektrode zu verwenden, die aus dem zu schmelzenden Metallborid besteht. Es wurde gefunden, daß nach diesem Verfahren die Verunreini-
(>s gung der Schmelze durch andere Elemente wirksam herabgesetzt wird. Zum Schmelzen von Uranborid wurde erfolgreich eine Uranboridelektrode anstelle der nahezu immer verwendeten Wolfram-Elektrode und
beim Schmelzen von Thoriumborid eine Thoriumboridelektrode verwendet.
Während des Umschmelzens der Metallboride in einem Gleichstrom-Lichtbogenelektroofen tritt ein geringer Verlust an B auf. Bei der Umschmelzung von UB<t kann der Verlust an B in dem Endprodukt dadurch vermieden werden, daß man vor oder während des Umschmelzens B zugibt. Gleichzeitig erfolgt eine gewisse Reinigung infolge der Umsetzung der Reaktionsteilnehmerspuren, die vorher nicht mit Bor reagiert hatten. Durch Anwendung des zuletzt genannten Verfahrens ist es möglich, stöchiometrisches UB4 herzustellen, das für kerntechnische Anwendungen besonders geeignet ist. Die nach den oben genannten Verfahren hergestellten Metallboride sind beispielsweise als Steuerstäbe für Kernreaktoren geeignet.
Eine weitere Anwendung der Metallbcride ist die als Dispersion in einem anreicherbaren oder spaltbaren Material, das aus Oxyden besteht, um die Reaktivität dieses Materials während der Verwendung als Reaktor- jo brennstoff zu regulieren. Das Metallborid muß bei hohen Temperaturen mit den spaltbaren und anreicharbaren Oxyden wie UO2, PuO2 und ThO2 kompatibel sein. Geeignete Boride sind UB4, ThB4 und Mischungen aus UB4 und ThB4. :s
Für nicht-kerntechnische Zwecke können die Metallboride beispielsweise als Elektroden für hohe Temperaturen oder als sogenannte »Hartmetalle« in Schneidstählen verwendet werden.
Für kerntechnische Anwendungen ist es sehr wichtig, yo daß die Actinidenboride wie UB4 oder ThB4 frei von einer Verunreinigung durch andere Elemente sind.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Eine Mischung aus äquivalenten Mengen von UF4, U3O8 und B wurde in einer Kugelmühle gemahlen und zu Tabletten gepreßt. Die Länge der Tabletten variierte zwischen 10 und 20 mm, der Durchmesser betrug 12 oder 18 mm.
Anschließend wurden etwa 120 g der Tabletten (3 oder 4 Tabletten) in einem Röhrenofen in einer sauerstoffreien Argonatmosphäre 16 Std. lang auf 1500°C erhitzt. Die Aufheizgeschwindigkeil des Röhrenofens betrug etwa 500°C/Std. Nach dem Abkühlen in einer Argonatmosphäre hatten sich die Tabletten in poröse, metallisch graue Tabletten des Reaktionsproduktes mit etwa der gleichen Form umgewandelt. Die erhaltenen Tabletten aus dem Reaktionsprodukt wurden in einem Lichtbogen-Elektroofen in einer Atmosphäre aus gereinigtem Argon geschmolzen, um B2O, zu entfernen und das Reaktionsprodukt zu verdichten. Das umgeschmolzene Reaktionspredukt wurde röntgenographisch untersucht und es wurde auf diese Weise festgestellt, daß das Produkt hauptsächlich aus UB4 und kleinen Mengen UB2und UO2 bestand.
Beispiel 2
Die jeweiligen Mengen an UF4, UjOk und B wurden entsprechend der Reaktionsgleichung (3) miteinander is vermischt und nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhitzt. Im Hinblick auf den Borverlust während des Umschmelzens wurde ein Überschuß von 25% B in die Reaktionsmischung eingemischt.
6UF4 + 54 B + 3U.,O„
15UB2 I X(BOl-),
Nach der Reaktionsgleichung (3) wurde das UB2-Reaktionsprodukt mit einem B/U-Verhältnis von 2,25 gebildet. Das B/U-Verhältnis wurde nach dem Umschmelzen in dem Argon-Lichtbogenelektroofen bestimmt. Die Röntgenstrahlanalyse zeigte, daß das Reaktionsprodukt UB2 war, wobei der Überschuß an B in Form von UB4 vorlag.
Beispiel 3
Für die Synthese von Calciumhexaborid nach der nachfolgend angegebenen Reaktionsgleichung (5) wurde eine entsprechende Mischung äquivalenter Mengen von CaF2 und CaO mit B hergestellt.
3CaF2 + 6CaO + 6OB - 9C;iB„ I 2(BOl-).,
Aus der Mischung wurden zwei Tabletten mit einem Gewicht von etwa 5 g und einem Durchmesser von 16 mm gepreßt, die in einer Argonatmosphäre auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 erhitzt wurden.
Nach den in den vorstehenden Beispielen durchgeführten Versuchen ist es möglich, eine geringere als die für die Umsetzungen (1), (3) und (5) erforderliche äquivalente Menge an Oxyd zu verwenden. Die Bormenge muß jedoch der in dem Halogenid und dem Oxyd zusammen verfügbaren Metallmenge äquivalent sein.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle durch Umsetzung von Gemischen aus einem oder mehreren Halogeniden und einem oder mehreren Oxyden derselben mit Bor in der Hitze, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Abwesenheit eines Reaktionsmediums durchführt. ι ο
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gebildete Borid in einer Schutzatmosphäre umgeschmolzen wird.
DE1915195A 1968-03-26 1969-03-25 Verfahren zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle Expired DE1915195C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL686804216A NL138776B (nl) 1968-03-26 1968-03-26 Werkwijze voor het bereiden van metaalboriden.
BE71113 1969-03-10

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1915195A1 DE1915195A1 (de) 1970-02-05
DE1915195B2 true DE1915195B2 (de) 1977-08-04
DE1915195C3 DE1915195C3 (de) 1978-04-06

Family

ID=25647456

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1915195A Expired DE1915195C3 (de) 1968-03-26 1969-03-25 Verfahren zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle

Country Status (4)

Country Link
US (1) US3784677A (de)
DE (1) DE1915195C3 (de)
FR (1) FR2004753A1 (de)
GB (1) GB1257544A (de)

Families Citing this family (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2623790B1 (fr) * 1987-11-26 1990-11-30 Rhone Poulenc Chimie Procede de preparation de borures de terres rares
DE68902769T2 (de) * 1988-04-22 1993-02-25 Rhone Poulenc Chimie Verfahren zur herstellung von seltenerdboriden.
US9024526B1 (en) 2012-06-11 2015-05-05 Imaging Systems Technology, Inc. Detector element with antenna
CN107210069B (zh) 2014-12-31 2020-07-24 泰拉能源公司 通量移位的反应性控制系统

Also Published As

Publication number Publication date
GB1257544A (de) 1971-12-22
FR2004753A1 (de) 1969-11-28
DE1915195C3 (de) 1978-04-06
DE1915195A1 (de) 1970-02-05
US3784677A (en) 1974-01-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2034385C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von schwerschmelzbaren Metallen in kompakter Form aus deren Oxiden
EP0039791A1 (de) Verfahren zur Herstellung von sinterfähigen Legierungspulvern auf der Basis von Titan
DE1915195C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Boriden der Actiniden, Lanthaniden und Erdalkalimetalle
DE68902769T2 (de) Verfahren zur herstellung von seltenerdboriden.
DE2319717A1 (de) Verfahren zur aufarbeitung keramischer kernbrennstoffe
DE3623851A1 (de) Gewinnungs von zink aus ofen-flugstaub
DE832205C (de) Verfahren zur Herstellung von Titan enthaltenden Legierungen
DE1184092B (de) Verfahren zur Herstellung von Uran aus oxydischen Uranerzkonzentraten
DE2304757A1 (de) Verstueckte mangan enthaltende stoffgemische fuer die behandlung von metallischem aluminium
DE1592241B1 (de) Verfahren zur fluorierung von kernbrennstoffen
DE1558417C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Molybdän und Wolfram und ihrer Legierungen über die Amalgame
Sharma et al. Preparation of hafnium metal by calciothermic reduction of HfO 2
DE1180141B (de) Anode zur Verwendung bei der direkten elektrolytischen Reduktion von Uranoxyden zu Uran sowie Verfahren zur Herstellung dieser Anode
DE1671717C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines aus Alkalialuminat und Alkalicarbonaten bestehenden Elektrolyten für Brennstoffelemente
DE1918107A1 (de) Verfahren zur Herstellung von schwer schmelzbaren Metallen
DE2225763A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Metallen in massiver Form aus den Oxiden
DE2543431C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Blei und Antimonoxid aus antimonhaltigem Blei
AT167103B (de) Verfahren zur Herstellung von Zirkon enthaltenden Legierungen auf Magnesiumbasis
DE3630883A1 (de) Prozess zur erzeugung von amorphen legierungen
DE1098497B (de) Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Bor
AT269495B (de) Verfahren zur Gewinnung der Metalle Molybdän und Wolfram
DE1165873B (de) Verfahren zum Abtrennen von Uran aus neutronenbeschossenen Aluminium-Uran-Legierungen
DE2443574A1 (de) Verbessertes flussmittel fuer das elektroschlacke-umschmelzverfahren, sowie verfahren zu dessen herstellung
DE1916772A1 (de) Metallschmelzverfahren
DE1117549B (de) Verfahren zur Herstellung von komplexen Natrium-Seltenerd-Fluoriden

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee