DE1911057C3 - Verriegelung für einen Kernreaktor-Regelstabantrieb - Google Patents
Verriegelung für einen Kernreaktor-RegelstabantriebInfo
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- DE1911057C3 DE1911057C3 DE19691911057 DE1911057A DE1911057C3 DE 1911057 C3 DE1911057 C3 DE 1911057C3 DE 19691911057 DE19691911057 DE 19691911057 DE 1911057 A DE1911057 A DE 1911057A DE 1911057 C3 DE1911057 C3 DE 1911057C3
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verriegelung für einen Kernreaktor-Regelstabantrieb, der in einem
Fingerhutrohr angeordnet ist, das seinerseits mit dem Druckbehälter des Kernreaktors druckdicht verbunden
und den Druck- und Temperaturverhältnissen des Druckbehälterinnenraums ausgesetzt ist, wobei die
Verriegelung durch einen Eingriff von Sperrrklinken in eine Verzahnung einer mit dem Regelstab verbundenen
Antriebsstange erfolgt.
Eine solche Verriegelung ist bekannt (US-PS 30 20 887). Hierbei sind die Sperrklinken gegenüber der
Verzahnung in Einfahrrichtung des Steuerstabes nachgiebig, dagegen in Ausfahrrichtung starr, wobei sie bei
einem gewollten Ausfahren des Steuerstabes .hydraulisch entriegelt werden müssen. Das Ausfahren erfolgt
dann so, daß durch einen hydraulischen Betätigungsdruck ein mit der Antriebsstange verbundener Kolben
in Ausfahrrichtung beaufschlagt wird, wobei der hydraulische Gegendruck gebildet wird durch den
Druckbehälterinnenraum-Druck oder aber - falls dieser abfällt — durch den Gegendruck eines hydraulischen
Speichers. Ein unerwünschtes Ausfahren des Steuerstabes während seiner Ausfahrbetätigung bei
Abfall des Druckbehälterinnendruckes ist zwar durch den redundanten Speicherdruck zunächst verhindert,
jedoch ist hierzu ein verhältnismäßig hoher Aufwand an Rückschlagventilen, redundanter Leitungsführung und
sonstiger Hydraulik erforderlich und außerdem ist hierbei immer noch nicht die Gewähr gegeben, daß bei
einem Leck der Fingerhutrohr-Kanäle, die den Gegendruck führen, ein unerwünschtes Ausfahren bei der
Ausfahrbetätigung verhindert ist.
Bei Steuerstabantrieben, die Mit elektromagnetischen
Klinkenschritthebern arbeiten, enthalten die Fingerhutrohre außer den Antriebsstangen den elektromagnetischen
Klinkenantrieb, weicher durch einen mechanischen Kraftschluß mit den Antricbsstiingen deren
jeweilige Position festlegt. Die Fingerhutrohre sind für die Montage und die Stromversorgung dieser Antriebseinrichtungen aus einzelnen Teilen aufgebaut, die z. B.
über Flansche druckdicht miteinander verbunden sind.
Auch die Kabeldurchführungen müssen in entsprechender Weise druckdicht sein. Auch hier ergibt sich
sinngemäß zum eingangs erläuterten hydraulischen Regelstabantrieb die Gefahr, daß eine Undichtigkeit an
S den Fingerhutrohren auftritt, wobei hier der Druck im Fingerhutrohr gegenüber dem Kesselinnendruck abfallen
würde. Beim Auftreten einer derartigen Störung würde dann der höhere Kesselinnendruck versuchen,
die Antriebsstäbe mit den daran hängenden Regelstäben aus der jeweiligen Arbeitsstellung heraus nach
außen zu bewegen, und dies unter Umständen sehr rasch. Damit wäre eine unerwünschte plötzliche
Leistungssteigerung des Kernreaktors verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verriegelung für einen Kernreaktor-Regelstabantrieb
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine ungewollte Bewegung der Reaktorregelstäbe beim
Auftreten von Undichtigkeiten im Fingerhutrohr mit Sicherheit verhindert ist, d. h. nicht nur in Ruhestellung
des Regelstabes, sondern auch dann, wenn er gerade bewegt wird und deshalb ein momentaner Klinkeneingriff
nicht vorliegt.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß in dem von Antriebsstange und Fingerhutrohr
gebildeten Ringraum am druckbehälterseitigen Ende ein federvorgespannter Ringkolben vorgesehen
ist, daß der Ringkolben mit den Sperrklinken verbunden ist und daß im Fingerhutrohr Führungsflächen angeordnet
sind, die eine durch einen Druckunterschied zwischen dem Druckbehälterinnenraum und dem
Fingerhutrohr bewirkte Axialbewegung des Ringkolbens in eine Radialbewegung der Sperrklinken bis zum
Eingriff in die Verzahnung umsetzen.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß hierdurch eine eigensicher
arbeitende Lagensicherung für den Regelstab mit geringem Aufwand realisierbar ist und daß die Masse
der die Verriegelung bildenden zusätzlichen Bauelemente im Vergleich zur Masse der Antriebsstange und
des daran gekuppelten Regelstabes sehr gering gehalien werden kann, so daß die Sperrklinken beim
Auftreten eines Unterdruckes in einem Fingerhutrohr sehr schnell mit demselben in Eingriff kommen. Eine
ernsthafte Störung des Reaktorbetriebes wird dadurch mit Sicherheit vermieden.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung sei auf die Figuren der Zeichnung verwiesen, in der ein Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. I einen Längsschnitt durch das Innere eines Fingerhutrohres in der Nähe des Druckbehälterdeckels, Fig. 2 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 1, jedoch mit in Eingriff befindlichen Sperrklinken,
Fig. I einen Längsschnitt durch das Innere eines Fingerhutrohres in der Nähe des Druckbehälterdeckels, Fig. 2 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 1, jedoch mit in Eingriff befindlichen Sperrklinken,
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie HI-III von
F i g. 2 und
Fig.4 teilweise im Schnitt eine vergrößerte Ansicht
der Anordnung der Sperrrklinken entsprechend F i g. 2.
Hier wie im folgenden soll der Begriff Regelstab der
allgemeine Ausdruck für Steuerstäbe, Trimmstäbe usw.
sein, wobei sich das Ausführungsbeispiel auf einen Steuerstabantrieb bezieht.
In den Deckel 10 des Kernreaktordruckbehälters ist gemäß Fig. 1 eine Deckelbuchse 12 eingesetzt und mit
Hilfe der Schweißnaht 21 befestigt und abgedichtet. Auf diese Deckelbuchse 12 ist das eigentliche Fingerhutrohr
(>5 14 aufgesetzt und ebenfalls mit einer Schweißnaht 22
abgedichtet. In ähnliche·" Weise ist auch das obere nicht
dargestellte Ende des Fingerhutrohrcs 14 abgeschlossen und damit in der Lage, dem hohen Reaktorinnendruck
standzuhalten. Im Inneren dieses Rohres 14 befindet sich der Steuerstabantriebsmechanismus 13 zusammen
mit der Verriegelung 15.
Der Steuerstabantriebsmechanismus 13, von dem nur ein Teil dargestellt ist kann vom Typ des sogenannten
Klinkenschritthebers sein. Dieser Antrieb enthält eine Mehrzahl von Greifklinken 23, die magnetisch betätigt
in eine Umfangsverzahnung 24 auf der Antriebsstange 11 eingreifen und diese entsprechend der Wirkung der
Magnetspulen in vertikaler Richtung hin- und herbewegen.
Die im Falle einer Beschädigung oder einer sonstigen
Undichtigkeit des Fingerhutrohres 14 einsetzende Auswärtsbewegung des Steuerstabes wird durch die
Verriegelung 15 verhindert. Sie enthält drei Sperrklinken 25, die gleichmäßig um die Antriebsstange herum
angeordnet sind und in die Verzahnung 24 desselben eingreifen können. Jede Sperrklinke 25 ist an einem
federnden Arm 26 befestigt, der mit seinem oberen Ende mit einer Hülse 16 z. B. mit Hilfe einer Schweißung
27 verbunden ist. Für die seitliche Führung der Arme 26 ist die Hülse 16 mit Schlitzen 28 versehen, sie ist an
ihrem unteren Ende außerdem zur besseren Führung verstärkt ausgeführt (29).
Die Hülse 16 ist an ihrem oberen Ende mit einem Ringkolben 17 verbunden und wird durch eine Feder 31,
die sich an einem ringförmigen Bauteil 32 des Klinkenschritthebers absiützt, nach unten gedrückt.
Im Falle eines Unterdruckes im Fingerhutrohr 14
gegenüber dem Kesselinnenraum wird entsprechend Fig. 2 der Kolben 17 nach oben gedrückt und nimmt
damit die an ihm über die Hülse 16 befestigten Sperrklinken 25 mit. Die äußere Abschrägung 37 dieser
Sperrklinken kommt dabei mit der FOhrungsfläche 38 auf einem Führungsrohr 18, das mit der Deckelbuchse
12 verschraubt ist, in Eingriff. Die Verschraubung selbst ist wiederum durch einen Stift 36 gesichert. Die
Führungsfläche 38 bewirkt nun, daß entsprechend Fig. 2 die Sperrklinken 25 mit der Verzahnung 24 der
Antriebsstange in Eingriff kommen. Dieser Eingriff bleibt so lange erhalten, bis durch Beseitigung des
Schadens im Fingerhutrohr 14 ein Druckausgleich erfolgt. Damit die Sperrklinken 25 den Normalbetrieb in
keiner Weise stören können, werden sie gemäß F i g. 1 durch ihre Gleitflächen 34 sowie die damit in Eingriff
stehenden Führungsflächen 33 auf dem auf das Führungsrohr 18 aufgeschraubten Endstück 19 nach
außen gedrückt. Dieses Endstück 19 ist wiederum über Stifte 35 in seiner Lage gesichert. Durch diese
konstruktiven Maßnahmen ist dafür Sorge getragen, daß sich die Sperrklinken nur in zwei bestimmten Lagen
befinden können, entweder, in Eingriff mit dem Antriebsstab oder in ausgerückter Stellung gemäß
Fig. 1, so daß eine Beeinträchtigung des normalen Betriebes des Steuerstabes ausgeschlossen ist.
Da der Kolben 17 und die Antriebsstange 11 mit dem daran hängenden Steuerstab demselben Differenzdruck
ausgesetzt sind, hängt die Beschleunigung dieser Bauelemente von ihrem Massenverhältnis ab. Bei
Verwendung einer größtmöglichen Kolbenfläche wird die Beschleunigung der Hülse und der daran hängenden
Sperrklinken 25 um den Faktor 10 bis 20 höher sein als jene des Steuerstabantriebstabes, so daß das Einrasten
der Sperrklinke 25 in die Verzahnung 24 der Antriebsstange bereits beendet ist, bevor eine wesentliche
Stabbewegung eintreten kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verriegelung für einen Kernreaktor-Regelstabantrieb, der in einem Fingerhutrohr angeordnet ist, das seinerseits mit dem Druckbehälter des Kernreaktors druckdicht verbunden und den Druck- und Temperaturverhältnissen des Druckbehälterinnenraums ausgesetzt ist, wobei die Verriegelung durch einen Eingriff von Sperrklinken in eine Verzahnung einer mit dem Regelstab verbundenen Antriebsstange erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem von Antriebsstange (11) und Fingerhutrohr (14) gebildeten Ringraum am druckbehälterseitigen Ende ein federvorgespannter Ringkolben (17) vorgesehen ist, daß der Ringkolben (17) mit den Sperrklinken (23) verbunden ist und daß im Fingerhutrohr (14) Führungsflächen (38) angeordnet sind, die eine durch einen Druckunterschied zwischen dem Druckbehälterinnenraum und dem Fingerhutrohr (14) bewirkte Axialbewegung des Ringkolbens (17) in eine Radialbewegung der Sperrklinken (25) bis zum Eingriff in die Verzahnung (24) umsetzen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US71233868A | 1968-03-08 | 1968-03-08 | |
US71233868 | 1968-03-08 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1911057A1 DE1911057A1 (de) | 1970-08-06 |
DE1911057B2 DE1911057B2 (de) | 1977-02-10 |
DE1911057C3 true DE1911057C3 (de) | 1978-01-26 |
Family
ID=
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