DE1906487C3 - Verfahren zum Sprengen von Beton - Google Patents
Verfahren zum Sprengen von BetonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sprengen r, von Beton durch Zünden eines in verschlossenen
Bohrlöchern angebrachten Sprengstoffes.
Bekanntlich erfolgte bisher das Zerkleinern bei der Entfernung nutzloser oder aller Betonbauwerke mit
Hilfe von mechanischen Hilfsmitteln, wie Brecher, to
Pickel, Aufreißhämmer, Keile etc., oder es wurden mit Sprengstoffen arbeitende Sprengverfahren angewendet.
Bei diesen bekannten Verfahren ist jedoch das mechanische Verfahren gewöhnlich wirkungslos, wäh- r>
rend das Sprengverfahrcn die kaum vermeidbaren Nachteile aufweist, daß starke Sprenggeräusche erzeugt
und Betonstücke umhergeschleudert werden. Darüber hinaus erfordert das Sprengverfahren einen hohen
Kostenaufwand. Die Anwendung von Sprengungen ist daher trotz des erzielten hohen Wirkungsgrades durch
die Umgebungsbedingungen stark eingeschränkt. Beim Zerkleinern von Betonteilen in Stadtgebieten oder
bevölkerten Gebieten oder an Orten, in deren Umgebung sich gefährliche Objekte befinden, ist man 4-,
daher immer noch auf die erwähnten unwirksamen mechanischen Mittel angewiesen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches das
Sprengen von Betonteilen in sicherer und wirksamer -,,>
Weise ermöglicht und bei dem die bei üblichen Sprengverfahren auftretenden Druckwellen und starken
Detonationsgeräusche vermieden werden und mit dessen Hilfe das Sprengen so durchgeführt werden
kann, daß keine Betonstücke herumgeschleudert wer- γ,
den. Auf diese Weise soll vor allem ermöglicht werden, größere Betonteile auch in bewohnten Gegenden zu
sprengen, ohne daß direkt benachbarte Gebäude beschädigt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, bl|
daß das brennbare Material ohne Detonation in einem fest verschlossenen Bohrloch abbrennt und bei seiner
Verbrennung gasförmige Reaktionsprodukte erzeugt werden, die bei der gebildeten hohen Reaktionstemperatur
gasförmig vorliegen, jedoch /um größten Teil bei , Normaltemperatur fest sind und bei der Abkühlung sehr
rasch wieder in den festen Zustand übergeführt werden.
Aus der GB-PS 9 45 934 ist ein Verfahren zum Sprengen von naturlichem Gestein, insbesondere für
den Abbau von Minerallagern, bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden bestimmte Tnermitgemische
wegen ihrer hohen Wärmeentwicklung zum Sprengen des natürlichen Gesteins angewendet, und
dabei die Erscheinung ausgenutzt, daß durch die Temperaturerhöhung eine unterschiedliche Ausdehnung
des Gesteins verursacht wird, wodurch die Rißbildung stattfindet- Bekanntermaßen werden Thermitgemische
eingesetzt, die eine Temperatursteigerung auf etwa 30000C bewirken, ohne daß jedoch eine
ausreichende Menge gasförmiger Reaktionsprodukte gebildet wird, wie es anmeldungsgemäß erforderlich ist.
Bei einem homogenen Produkt, wie Beton, würde bekanntermaßen jede Voraussetzung zu einer Rißbildung
fehlen. Darüber hinaus ist der GB-PS 9 45 934 weder eine spezielle Auswahl an Reduktionsmitteln und
Oxydationsmitteln, noch die erforderliche Festigkeit des Bohrlochverschlusses zu entnehmen und als geeignete
Thermitgemische werden lediglich Gemische aus Aluminiumpulver und Eisenoxid oder Mangandioxid
genannt.
Aus »Spreng- und Zündstoffe« von H. Käst, 1921,
Seiten 474 — 476 sind Thermitmischungen im Hinblick auf ihre Zusammensetzung bekannt. In dieser Literaturstelle
wird jedoch klar hervorgehoben, daß die angegebenen Brandsätze für Brandgesehosse und
Brandbomben verwendet werden und aufgrund ihrer hohen Verbrennungstemperatur brennbare Gegenstände
zünder» und in Brand setzen. Auf Seite 474 dieser Literaturstellc wird sogar auf die fehlende Sprengwirkung
dieser Substanzen im Gegensatz zu Brisanzgeschossen hingewiesen. Eine Möglichkeit, spezielle
Thermitgemische zum Sprengen von Belonteilen mit Hilfe eines spezifischen Verfahrens einzusetzen, war
daher aus diesem Stand der Technik nicht herleitbar.
Die Verwendung von schnellhärtenden Zementen als Bohrlochbesatz für verschiedene Sprengverfahren wird
in der DE-PS 1 32 091 beschrieben. Ein Hinweis auf die Anwendung speziell im Zusammenhang mit Thermitgemischen
wird an dieser Stelle jedoch nicht gegeben.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren zum Sprengen von Beton durch Zünden eines
in verschlossenen Bohrlöchern angebrachten Sprengstoffes, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als
Sprengstoff eine brennbare, nicht detonierende Masse mit hoher Reaktionswärme aus 10 bis M) Gewichtsteilen
ptilverförmigem Zirkon, Magnesium, Silicium, Aluminium,
einer Aluminium-Magnesium-Legierung oder Bor als metallisches Reduktionsmittel und 40 bis 90
Gewichtsteilen Kaliumchlorat, Kaliumperchlorat, Kaliumnitrat, Bariumnitral, Bariumperoxid, Bleitetroxid
oder Bleimonoxid als Oxydationsmittel nach Deponierung in Bohrlöchern und Anbringung von Verschlüssen,
deren Festigkeit mindestens 50% der Festigkeit des zu sprengenden Betons bei einem Minimalbesatz beträgt,
insbesondere aus schnellhärtendem Zement, zur Zündungbringt.
Um die vorstehend definierte Aufgabe zu lösen, ist es erfindungsgemäß wesentlich, daß die angegebene
Kombination aus speziellen Reduktionsmitteln mit speziellen Oxydationsmitteln eingesetzt wird und dieses
Gemisch in einem Bohrloch mit ganz spezieller Festigkeit des Verschlusses gezündet wird. Thermitgemische
einer anderen Zusammensetzung, die beispielsweise der GB-PS 945 934 entsprechen, sind nicht
geeignet, wie die spüler beschriebenen Vergleichsversuclic
1 und 2 /eigen.
Darüber hinaus laßt sich der gewünschte Erfolg selbst
dann nicht erzielen, wenn ein erfindungsgemäß geeignetes Thermitgemisch verwendet wird, solange
der Bohrlochbesatz nicht die gewünschte Festigkeit besitzt (Vergleichsversuch 3).
Ferner zeigen brennbare Gemische mit einem Mischungsverhältnis außerhalb des genanntere erfindungsgemäßen
Bereiches schwächere Brennbarkeit und die Erscheinung, daß aufgrund einer unterbrochenen
Verbrennung die gewünschte Hochtemperaturreaktion nicht stattfindet Darüber hinaus läßt sich die Verbrennung
nicht leicht durch elektrische Zündung initiieren.
Üblicherweise wird das erfindungsgemäße Gemisch nach Granulieren mit Hilfe eines geeigneten Bindemittels
verwendet Gewöhnlich verwendet man als Bindemittel Kautschuk, synthetischen Kautschuk oder
ein synthetisches Harz in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des Gemisches aus
Reduktionsmittel und Oxydationsmittel.
Die wahrscheinlich ablaufenden Reaktionsgleichungen sowie die Reaktionswärmen und die tatsächlich
gemessenen Verbrennungsgeschwindigkeiten für typische, erfindungsgemäß verwendete brennbare Gemische
sind im folgenden angegeben:
I. 8Al + 3KClO4-4Al2O3 + 3KCl + 2374 Kcal/kg(0,88sec./cm),
II. 5Zr + 4KNO3-SZrO2 + 2K2O + 2W2 + 1223 Kcal/kg ,
III. 5Mg + Ba(NO3J2-SMgO + BaO + N2 + 1310 Kcal/kg (0,94 sec./cm).
Bei einer anderen als der oben angegebenen Kombination von Bestandteilen findet ungefähr die
gleiche Reaktion statt, bei der ein Wärmeeffekt von etwa 1200 Kcal/kg und eine Verbrennungsgeschwindigkeit
von 0,60 sec/cm auftritt Im allgemeinen wird der
kalorische Wert erhöht, wenn als Reduktionsmittel Aluminium, eine Aluminium-Magnesium-Legierung, Silicium,
Zirkon oder Bor verwendet wird, während sich die Verbrennungsgeschwindigkeit bei Verwendung von
Zirkon oder Bor erhöht.·
Die brennbare Masse dieses Typs zeigt bei der Verbrennung die folgenden drei charakteristischen
Merkmale:
1. Bildung geringer Gasmengen.
2. Auftreten einer relativ hohen Temperatur durch die Reaktionswärme,
3. geringe Verbrennungsgeschwindigkeit, so daß keine Detonation eintritt.
Wenn man das brennbare Gemisch nach dem Einfüllen in ein in Beton gebohrtes Bohrloch und dem
Verschließen des Bohrlochs zündet, tritt ein Stoß auf, der von einer raschen exothermen Reaktion begleitet
ist. Gleichzeitig findet aufgrund der hohen Reaktionswärme ein Vergasen der Reaktionsprodukte und
dadurch eine plötzliche Expansion statt, die augenblicklich zahlreiche Risse in dem Betonteil hervorruft.
Die gasförmigen Reaktionsprodukte werden jedoch nach dem Zersprengen des Betons nicht mehr
eingeschlossen, und der Druck' und die Temperaturen sinken rasch ab, so daß sie augenblicklich wieder in den
charakteristischen festen Zustand übergehen.
Die verbleibende Kraft reicht daher nicht aus, den zersprengten Beton in kleinere Stücke aufzuspalten und
diese umherzuschleudern. Da im Gegensatz zu den bisher verwendeten Sprengstoffen die Verbrennungsgeschwindigkeit
des erfindungsgemäß verwendeten brennbaren Gemisches niedrig ist, muß der auf dem
brennbaren Gemisch angebrachte Verschluß fest und stabil sein.
Durch das bisher übliche Verstopfen des Bohrloches mit Hilfe von Sand, Tonerde oder Wasser, wird nur eine
geringe Festigkeit der Abdichtung erzielt, und der Verschluß wird herausgeblascn, bevor der Beton
zersprengt wird. Dieses übliche Verschließen ist daher erfindungsgemäß nicht geeignet.
Wenn es auch schwierig ist, die erforderliche Festigkeit der Abdichtung oder des Verschlusses genau
zu definieren, weil diese von der Festigkeit des zu sprengenden Betons, der Länge der Beschickung bzw.
der Vorlage (wegzusprengendes Stück) (lenglh of burden) und der Tiefe des Bohrloches abhängt, ist doch
normalerweise eine Festigkeit der Abdichtung erforderlich, die mindestens 50% der Festigkeit des Zements bei
·!<> einer Minimalbeschickung beträgt.
Es ist außerdem schwierig, die Menge der /u verwendenden brennbaren Masse anzugeben, da diese
von der Festigkeit des zu zersprengenden Betons, dessen Struktur, der Länge der Minimalvorlage (length
-■"> of· burden), der Größe der freien Oberfläche, den
Verstärkungsbedingungen etc. abhängt. Gewöhnlich beträgt die pro 1 mJ zu verwendende Menge jedoch 20
bis 40 g für nicht verstärkten Beton und 50 bis 70 g für eisenverstärkten Beton.
H) Zum schnelleren und sicheren Verschließen der Sprengbohrung wird vorzugsweise eine Zementpaste,
Zementmörtel oder ein mit einem rasch abbindenden Zement vermischter Zement als Dichtungsmaterial
verw.endet.
Γι Der erwähnte rasch abbindende Zement bzw. der
Abbindebeschleuniger enthält Calciumchlorid, Wasserglas, Natriumcarbonat, Hydrofluosilikate oder andere
hochmolekulare anorganische Materialien. Vorzugsweise verwendet man handelsübliche, das Abbinden
beschleunigende und wasserfestmachende Zusatzstoffe für Zement.
Charakteristisch für den schnell abbindenden Zement ist seine hohe Affinität und Bindefestigkeit gegenüber
Beton, die ei forderliche kurze Verfestigungsdaucr und die hohe Festigkeit. Verwendet man daher zum
Versiegeln den schnell abbindenden Zement, so tritt die Erscheinung der sogenannten »Ausbläser« nicht auf, bei
der die Verschluß-Stelle zerstört wird, bevor ein Zersprengen des Betons eintritt.
Zum erfindungsgemäßen Versiegeln lassen sich bequem außer dem genannten schnell abbindenden
Zement Zementmaterialien, wie übliche Zementpaste. Zementmörtel oder Beton, ein Kunststoff- oder
Kunstharzzement und ein Epoxy- oder Alkaliamidkunststoff verwenden.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher
erläutert.
In diesen Zeichnungen bedeutet
F i g. 1 den Querschnitt durch eine erfindungsgemäß verwendete Patrone,
F i g. 2 den Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Anordnung,
F i g. 3, 4 und 5 zeigen typische Anwendungsbeispiele für das erfindungsgemäße Verfahren auf verschiedene
Beton- Formkörper.
Gemäß F i g. 1 besteht eine erfindungsgemäß verwendete Palrone aus einem an den Enden verschlossenen
zylindrischen Körper 1. der beispielsweise aus Kunststoff besteht und am unteren Ende einen in das Innere
des zylindrischen Körpers gerichteten Hohlraum 2 aufweist, in den ein elektrischer Zünder eingesetzt ist.
Der an den Enden verschlossene zylindrische Körper J
wird mit einer brennbaren Masse 4 gefüllt und die Öffnung am oberen Ende durch eine Platte 3
verschlossen. Der elektrische Zünder kann am Ort der Anwendung leicht in den Hohlraum 2 der Patrone
eingeführt werden.
Die Verwendung der Patrone hat daher den Vorteil, daß sie ein leichtes Einführen des elektrischen Zünders 5
und das anschließende Einbringen in ein Bohrloch gestattet.
Fig. 2 zeigt einige grundsätzliche Arten der erfindungsgemäß vorgenommenen Maßnahmen. Zunächst
wird ein Bohrloch 7 in einen Betonkörper 6 gebohrt, in das so erhaltene Bohrloch 7 eine mit einem elektrischen
Zünder 5 versehene Patrone 1 eingeführt und der verbleibende Hohlraum des Bohrloches mit einer
Versiegelungsmasse ausgefüllt.
In diesem Fall beträgt die Länge des herzustellenden
Bohrloches vorzugsweise etwa zwei Drittel der Dicke des zu sprengenden Betonkörpers. Da die Belastungsvorlage (length of burden) im Verhältnis zur Länge des
Bohrloches in Abhängigkeit von dem zu zersprengenden Betonkörper variiert, ist es ratsam, die verwendete
Menge der brennbaren Masse in geeigneter Weise darauf abzustimmen. So können manchmal für einen
Sprengvorgang mehrere Patronen verwendet werden.
Zum Verschließen des Bohrloches ist ein Versiegelungstnaterial
8 mit hoher Festigkeit erforderlich, wie ein mit einem Abbindebeschleuniger vermischter
Zementmörtel. Bei großer Länge des Bohrloches, d. h. bei großer Länge des Verschlusses, wie in F i g. 2 gezeigt
(B). kann etwa die untere Hälfte des zu versiegelnden Hohlraumes mit Sand 9 gefüllt werden, um den
gewünschten Versiegelungseffekt zu erzielen. Führt man die Sprengung nach den oben beschriebenen
Versicgelungsmaßnahmen aus. so kann ein Betonkörper wirkungsvoll zersprengt werden, ohne daß es zu
»Ausbläsern« kommt.
Die F i g. 3,4 und 5 veranschaulichen Ausführungsformen
der in F i g. 2 gezeigten grundsätzlichen Maßnahmen.
Sollen zum Zersprengen eines Betonformkörpers mit einer Dicke von etwa 0,5 bis etwa 1,5 m mehrere
Patronen gleichzeitig gezündet werden, so bohrt man Bohrlöcher 7a und Tb mit einer Belastungsvorlage
(length of burden) von etwa 0,5 m von beiden Enden des Bcionformkörpers an den in F i g. 3 gezeigten Stellen.
Zwischen den Bohrlächern 7a und Tb werden Bohrlöcher 7c, 7dund 7ein einer gegenseitigen Entfernung von
etwa 0,4 bis 0,5 m angebracht.
Wenn zahlreiche Bohrlöcher in mehreren Reihen angeordnet werden, sprengt man vorzugsweise zuerst
die Bohrlöcher der ersten Reihe und geht dann auf die nächste Reihe über usw.
Die praktisch und wirksam erbohrbare Länge des Bohrloches liegt normalerweise im Bereich von etwa 0,7
bis 0,9 m. Die maximale Stärke eines Betonkörpers, der
durch eine einzige Sprengung gesprengt werden kann, beträgt daher normalerweise etwa 1,5 m. Wenn daher
das zu sprengende Betonteil eine Dicke von mehr als etwa 1,5 m besitzt, so führt man vorzugsweise das
Sprengen stufenweise durch, wie in F i g. 4 gezeigt wird.
Zum Zersprengen eines säulenförmigen Betonteils kann ein Bohrloch oder Bohrlöcher in einer Neigung"
von weniger als 45°C gegen die Achse des säulenförmigen Körpers angebracht werden (vgl. F i g. 5), um das
Versiegeln zu erleichtern und um zu vermeiden, daß das Versiegelungsmittel aus dem Bohrloch fließt. Auf diese
Weise kann eine zufriedenstellende Versiegelungswirkung erzielt werden.
Beim erfindungsgemäßen Zersprengen von Beton kann das Zerkleinern und das Entfernen der Betonteile
auf wirksamere Weise durchgeführt werden als nach den bisher verwendeten mechanischen Verfahren.
Andererseils besteht bei der erfindungsgemäßen Verwendung eines brennbaren Materials keine Gefahr,
daß Betonstücke umhergeschleudert werden, wie bei den bisher verwendeten üblichen Sprengverfahren. Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Entfernen von überflüssigen Betonbauten in Standtgebieten oder
bevölkerten Gebieten läßt sich daher mit hoher Sicherheit durchführen. Darüber hinaus weist die
erfindungsgemäß verwendete brennbare Masse keine Detonationseigenschaften auf, so daß sie frei von jeder
Explosionsgefahr ist und sicher gehandhabt werden kann.
Die folgenden Beispiele dienen zur besseren Veranschaulichung der Erfindung, ohne diese jedoch zu
beschränken.
In einen mit Eisenstäben verstärkten Betonblock wurde ein Bohrloch mit einer Tiefe von 0,8 m und einer
Belastungsvorlage (length of burden) von 0,5 m gebohrt. In das so erhaltene Bohrloch wurden 60 g einer
brennbaren Masse eingefüllt, die aus 40 Gew.-Teilen Aluminium, 60 Gew.-Teilen Kaliumperchlorat und 4
Gew.-Teilen Chlorkautschuk bestand. Die brennbare Masse wurde mit einem elektrischen Zünder versehen.
Das Bohrloch wurde mit Hilfe einer durch Vermischen und Kneten von 2Ö0 g eines sich ausdehnenden
rasch härtbaren Zements mit einer geeigneten Wassermenge erhaltenen Zementpaste versiegelt.
Nach der Verfestigung der Verschlußstelle wurde der elektrische Zünder mit Hilfe eines Zündapparates
gezündet und das brennbare Gemisch abgebrannt.
Dabei wurde kein Ausströmen von Gas und kein Ausblasen an der Versiegelungsstelle beobachtet, und es
wurden genügend, zum Zersprengen des Betons ausreichende Risse erzeugt. Während des Abbrennens
wurden keine Betonteile umhergeschleudert.
In einen nicht verstärkten Betonblock wurde ein Bohrl"»ch mit einer Tiefe von 0,8 m und einer Länge der
Vorlagestrecke von 0,5 m gebohrt. In das so erhaltene Bohrloch wurden 40 g einer brennbaren Masse eingefüllt,
die aus 40 Gew.-Teflen Aluminium, 60 Gew.-Teilen Kaliumchlorat und 4 Gew.-Teilen Chlorkautschuk
bestand, und ein elektrischer Zünder eingeführt. Das
Versiegeln des Bohrloches erfolgte mit Hilfe eines aus einem Gewichtsteil Zement, einem Gewichtsteil Sand
und 0,5 Gew.-Teilen eines Härtungsbeschleunigers hergestellten Betons. Nachdem die Versiegelung fest
geworden war, wurde die Masse gezündet und dadurch der Beton in zufriedenstellender Weise zersprengt. Es
trat kein Ausblasen auf, und es wurden keine Betonstücke umhergeschleudert.
In einem nicht verstärkten Betonblock wurde ein Bohrloch mit einer Tiefe von 0,7 m und einer
Vorlagestrecke von 0,4 m angebracht. In das so
erhaltene Bohrloch wurden 50 g eines brennbaren Gemisches eingeführt, das aus 40 Gew.-Teilen Magnesium,
60 Gew.-Teilen Bariumperoxyd und 4 Gew.-Teilen Chlorkautschuk bestand und ein elektrischer Zünder -;
angebracht. Das Versiegeln des Bohrloches wurde durch Verwendung eines Zementes vorgenommen, der
aus einem Gewichtsteil Zement, einem Gewichtsieil Sand und einem Gewichtsteil feinem Kies bestand.
Durch das Abbrennen wurden Risse in dem Beton erzeugt, ohne daß Ausbläser auftragen oder Betonsiükke
umhergeschleudert wurden.
In einen nicht verstärkten Betonblock wurde ein Bohrloch mit einer Tiefe von 0,8 m und einer
Vorlagestrecke von 0,5 m gebohrt. In das so erhaltene Bohrloch wurde ein brennbares Gemisch eingefüllt, das
aus 20 Gew.-Teilen Aluminium, 20 Gew.-Teilen Magnesium, 60 Gew.-Teilen Kaliumnitrat und 4
Gew.-Teilen Chlorkautschuk bestand. Es wurde ein elektrischer Zünder eingeführt. Das Versiegeln des
Bohrloches erfolgte mit Hilfe eines Kunstharzzementes.
Durch Abbrennen wurde der Beton in zufriedenstellender Weise zersprengt, ohne daß Ausbläser auftraten
oder Betonstücke umhergeschleudert wurden.
In einem mit Eisenstäben verstärkten Betonblock wurde ein Bohrloch mit einer Tiefe von 0,8 m und einer jo
Vorlagestrecke von 0,5 m gebohrt. In das so erhaltene Bohrloch füllte man 50 g eines brennbaren Gemisches,
das aus 40 Gew.-Teilen einer pulverisierten Aluminium-Magnesium-Legierung, 60 Gew.-Teilen Kaliumperchlorat
und 4 Gew.-Teilen Chlorkautschuk bestand, j-, Außerdem wurde ein elektrischer Zünder in das
Bohrloch eingebracht. Das Versiegeln erfolgte unter Verwendung eines Epoxyharzes, das mit einer geringen
Menge eines Härtungi.mittels vermischt war.
Durch das Abbrennen wurde der Beton in zufrieden- 4» stellender Weise zersprengt, ohne daß Ausbläser oder
ein Umherschleudern von Betonstücken beobachtet werden konnten.
Vergleichs versuche
4r>
In den nachstehend erläuterten Vergleichsversuchen 1 und 2 wurde versucht, Betonblöcke mit rhermitgemischen
zu sprengen, die in ihrer Zusammensetzung den gemäß GB-PS 9 45 934 verwendeten Gemischen entsprechen.
rM
Vcr^ie'chsversüch 1
In einen nicht verstärkten Betonblock wurde ein Bohrloch mit einer Tiefe von 0,8 m und einer Länge der
Vorlagestrecke von 0,5 m gebohrt. In das so erhaltene Bohrloch wurde eine Patrone eingeführt, die 40 g eines
aus 25 Gew.-Teilen Aluminium und 75 Gew.-Teilen Eisenoxid bestehenden Thermitgemisches enthielt.
Außerdem wurde ein elektrischer Zünder angebracht. Das Versiegeln des Bohrloches erfolgte unter Verwen- b0
dung eines Gemisches aus einem Gew.-Teil Zement, einem Gew.-Teil Sand und 0,5 Gew.-Teile eines
Härtungsbeschleunigers.
Nachdem die Versiegelung fest geworden war, wurde mit Hilfe des elektrischen Zünders gezündet. Es wurde
jedoch festgestellt, daß praktisch keine Risse in dem Betonblock gebildet worden sind. Die verwendete
Thermitmasse zeigte daher keine Brauchbarkeit als Sprengmittel für Beton.
Vergleichsversueh 2
Die in Vergleichsversuch I beschriebene Verfahrensweise wurde wiederholt, wobei jedoch 40 g eines
Thermitgemisches verwendet wurden, das aus 25 Gew.-Teilen Aluminium und 75 Gew.-Teilen Mangandioxidbestand.
Auch bei diesem Versuch' zeigte sich wieder, daß praktisch keine Risse in dem Betonblock gebildet
wurden.
Die vorstehenden Versuche zeigen, daß ein großer Teil der üblichen Thermitgemische, vor allem die gemäß
GB-PS 9 45 934 zum Sprengen von natürlichem Gestein eingesetzten Thermitgemische, eine außerordentlich
lange Reaktionszeit haben und daher zwar die für das bekannte Verfahren notwendigen Erfordernisse im
Hinblick auf die Wärmeentwicklung zeigen, jedoch keine Sprengwirkung besitzen. Sie sind daher für die
Zwecke der Erfindung ungeeignet.
Vergleichsversueh 3
In diesem Vergleichsversueh wird gezeigt, daß es zur
Lösung der erfindungsgemäß gestellten Aufgabe nicht allein ausreicht, die speziell beanspruchten Thermitgemische
zu verwenden, sondern daß diese Thermitgemische in Kombination mit einer bestimmten Festigkeit
des Bohrlochbesatzes angewendet werden müssen.
In einen nicht verstärkten Betonblock wurden 5 Bohrlöcher im Abstand von 0,5 m mit einer Tiefe von je
0,6 m und einer Vorlagestrecke von 0,5 m gebohrt. In jedes der so gebildeten Bohrlöcher wurde eine Patrone
eingeführt, die mit 30 g eines brennbaren Gemisches aus 40 Gew.-Teilen Aluminium und 40 Gew.-Teilen Kaliumperchlorat
gefüllt war. Außerdem wurde ein elektrischer Zünder angebracht.
Die Bohrlöcher wurden mit Verschlüssen versehen, deren Festigkeit 30%, 40%. 50% und 60% der
Festigkeit des Zements bei der Minimalvorlage bzw. dem Minimalbesatz betrug. Dann wurde die Sprengung
durchgeführt und die Rißbildung in dem Betonblock wurde festgestellt. Die vorstehend angegebenen Bedingungen
und die dabei erzielten Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Festigkeit | Anteil an | Rißbildung |
des Ver | Ausbläsern | |
schlusses | ||
30% | 100% | Keine Rißbildung |
40% | 40% | Geringe Rißbildung, jedoch |
kein ausreichendes Zer | ||
sprengen | ||
50% | 0% | Bildung zahlloser Risse. |
Zufriedenstellende Spreng | ||
wirkung. | ||
60% | 0% | desgl. |
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Sprengen von Beton durch Zünden eines in verschlossenen Bohrlöchern ange- ; brachten Sprengstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß man als Sprengstoff eine brennbare, nicht detonierende Masse mit hoher Reaktionswärme aus IO bis 60 Gewichtsteilen pulverförmiger!) Zirkon, Magnesium, Silicium, Aluminium, einer i<> Aluminium-Magnesium-Legierung oder Bor als metallisches Reduktionsmittel und 40 bis 90 Gewichtsteilen Kaliumchlorat, Kaliumperchlorat, Kaliumnitrat, Bariumnitrat, Bariumperoxid, Bleitetroxid oder Bleimonoxid als Oxydationsmittel nach Depo- r> nierung in Bohrlöchern und Anbringung von Verschlüssen, deren Festigkei' mindestens 50% der Festigkeit des zu sprengenden Betons bei einem Minimalbesatz beträgt, insbesondere aus schnellhärtendem Zement, zur Zündung bringt. >ii
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691906487 DE1906487C3 (de) | 1969-02-10 | 1969-02-10 | Verfahren zum Sprengen von Beton |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691906487 DE1906487C3 (de) | 1969-02-10 | 1969-02-10 | Verfahren zum Sprengen von Beton |
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DE19691906487 Expired DE1906487C3 (de) | 1969-02-10 | 1969-02-10 | Verfahren zum Sprengen von Beton |
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RU2622127C1 (ru) * | 2016-03-31 | 2017-06-13 | Акционерное общество "Чебоксарское производственное объединение имени В.И. Чапаева" | Пиротехнический состав для зарядов теплового разрушения твердых тел |
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-
1969
- 1969-02-10 DE DE19691906487 patent/DE1906487C3/de not_active Expired
Also Published As
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