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Vorrichtung zum Herstellen eines Farbanstriches, insbesonders eines
Unterwasserfarbanstriches" Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen
eines Farbanstriches, insbesondere eines Unterwasserfarbanstriches, mit einer am
Ende einer Farbzuführungsleitung angeordneten Austragedüse.
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Schiffe sind unterhalb der Wasserlinie mit einem Farbanstrich versehen,
der von Zeit zu Zeit erneuert werden muß. Die Schiffe werden hierzu üblicherweise
in ein Trookendock gebracht, in dem dann außerhalb des Wassers der Farbanstrich
aufgebracht werden kann. Das Eindocken von Schiffen ist jedoch ein zeitraubender
Vorgang. Im übrigen dürfte das Eindocken bei Großtankern eines Tages nicht mehr
möglich sein, wenn für die Größe der Tanker keine entsprechenden Trockendocks mehr
in ausreichender Zahl oder überhaupt zur Verfügung stehen. Es wird sich dann nicht
mehr umgehen lassen, den Farbanstrich unterhalb der Wasserlinie im Wasser zu erneuern.
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Es sind Farben auf dem Markt, die sich unterhalb der Wasserlinle
auf
anzustreichende Flächen auftragen lassen. Es gibt bisher aber noch keine Anstreiohmethode,
mit der ein Unterwasserfarbanstrich in befriedigender Weise vorgenommen werden kann.
Es wurde bereits vorgeschlagen, den Farbanstrich durch Spritzen aufzubringen. Eine
Spritzpistole wird dabei unterhalb der Wasserlinie auf die zu bestreichende Fläche
gerichtet und die Farbe wird aus der Pistole auf die Fläche aufgespritzt.
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Nur eine geringer Teil der ausgespritzten Farbe gelangt aber tatsächlich
auf die zu bestreichende Fläche, da das Wasser in den Spritzkegel einbricht und
die Farbe in nicht vorherzusehender Weise abdrängt. Bei den versuchten Spritzmethoden
wurde deshalb nicht nur sehr viel Farbe benötigt; es erwies sich vielmehr auch als
praktisch unmöglich, eine anzustreichende Fläche unter Wasser mit einem gleichmäßigen
durchgehenden Farbanstrich zu versehen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher
es möglich ist, auch unter Wasser einwandfreie Farbanstriohe bei bestmöglicher Ausnutzung
der zum Einsatz gebrachten Farbe hersustellen.
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Die gestellte Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art gemäß der Erfindung gelöst durch einen umlaufenden BUrstenkranz, in dessen Innenraum
die Farbe mittels der Austragedüse einführbar ist.
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Es hat sich gezeigt, daß mit dieser Vorrichtung einwandfreie Farbanstriche
auch unter Wasser herstellbar sind. Die Farbe,
welche durch die
Austragedüee in den Innenraum des Bürstenkranzes eingebracht wird, gelangt nur zu
einem recht kleinen Teil bis an die mit dem Anstrich zu versehende Wand. Der größte
Teil wird vor der Wand abgebremst und sinkt in dem wassergefüllten Innenraum des
Bürstenkranz nach unten, wo er auf die unten vorbeilaufenden Borsten des Bürstenkanzes
auftrifft und von diesen Borsten aufgenommen wird. Die Borsten führen die Farbe
dann an die zu streichende Wand und tragen sie auf die Wand auf.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Bürstenkranz
an einer Scheibe angeordnet, die um einen feetstehenden zentralen Ring umläuft,
durch den die Farbzuführung hindurchführt und der die Austragedüse trägt. Während
die Scheibe den Bürstenkranz auf seiner Rückeeite verschließt, gestattet der feststehende
Ring problemlose Zuführung der Farbe. Die Zuführung kann über eine einfache Bohrung
erfolgen, an welche außenseitig eine mit einem Abschlußventil versehene Schlauchleitung
angeschlossen ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist in dem sentralen
Ring, an dem die Scheibe gelagert ist, eine zentrale Antriebswelle gelagert, die
im Bürstenkranzinnenrsum mit der Scheibe verbunden ist. Der zentrale Ring dient
damit als ruhender Pol der gansen Vorrichtung, an welchem ein Handgriff oder dergleichen
befestigt sein kann, mit welchem der Tauoher die Vorrichtung an der zu bestreichenden
Wand entlang führt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt
die Verbindung zwischen der Scheibe und der Antriebswelle über an Scheibe und Antriebswelle
festgelegte Bügel.
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Der bzw. die Bügel überspannen dabei den zentralen Ring, womit eine
einfache kraftschlüssige Verbindung zwischen Welle und Scheibe geschaffen ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
der Auslaßquerschnitt der Austragedüse verstellbar. In dem zentralen Ring ist hierzu
eine Axialbohrung vorgesehen, in welche der an seiner Vorderseite mit einem Verteilerkopf
versehene Düsenkörper einschraubbar ist. Durch weiteres Einschrauben des Düsenkörpers
nähert sich der Verteilkopf dem zentralen Ring, womit sich. der Auslaßquerschnitt
für die Farbe verringert und dementsprechend weniger Farbe aus der Auetragedüse
in den Innenraum des Bürstenkranzes pro Zeiteinhet einaringen kann. Durch eine kegelförmige
Ausbildung des Verteilkopfes wird dabei eine kegelförmige Verteilung der Farbe in
Richtung auf die anzustreichende Wand erzielt.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht
der Bürstenkranz aus einzelnen Quasten, die in einer oder mehreren Reihen konzentrisch
an der Scheibe befestigt sind. Die Benutzung einselner Quaste gestattet einen pinselartigen
Auftragevorgant, bei welchem die Farbe gut an der zu Bestreichenden Wand verrieben
wird. Die Haftung der Farbe an der zu streichenden Wand ist damit wesentlich verbessert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist nur der äußere
Bürstenkranz vollständig und bestehen die inneren Bürstenkränze aus einzeln auf
Abstand gehaltenen Quasten.
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Durch diesen Aufbau wird der Vorteil erzielt, daß die Farbe im allgemeinen
zunächst auf die inneren einzelnen Quaste auftrifft und von diesen mithin praktisch
im Vorstrich auf die zu bestreichende Wand aufgetragen wird. Weitere durch die einzelnen
Quaste der inneren Reihen hindurchtretende Farbtropfen gelangen dann auf die äußeren
Quaste und werden von diesen auf die zu bestreichende Wand aufgetragen. Die von
den inneren Quasten zuvor aufgetragene Farbe wird damit weiter verrieben.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der äußere Bürstenkranz
von einer elastischen Manschette umgeben ist, welche sich bis in die Nähe der freien
Borstenenden erstreckt. Die Manschette kann beispielsweise aus Gummi bestehen und
an der Scheibe befestigt sein. Die Manschette verhindert, daß einzelne Farbtropfen
auch durch die äußeren Quaste hindurch aus der Vorrichtung herausfallen. Farbverluste
sind damit weitgehendst vermieden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dienen
zur Lagerung der Scheibe am Ring und der Antriebswelle am Ring Kugellager. Diese
Kugellager, welche wassergeschützt sein können, verbrauchen nur unbedeutende Teile
der Antriebekraft, die dant @ nahesu vollständig auf die Scheibe übertragen werden
kann.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen
Scheibe und Ring aus von Gewicht leichten Werkstoffen.
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Die Scheibe kann dabei beispielsweise aus Holz gefertigt sein, während
der Ring vorzugsweise aus Aluminium bestehen wird. Das leichte Gewicht der Vorrichtung
erleichtert dem Taucher das Arbeiten.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Farbe mit
einem Druck von 5 bis 6 atü in den Bürstenkranzinnenraum eingespritzt. Dieser Druck,
der allerdings entsprechend der Farbdichte schwanken wird, reicht aus, um die Frabe
einigermaßen nahe an die zu streichende Wand heranzuführen, so daß sie erst danach
nach unten absinkt. Damit werden vorzugsweise die vorderen freien Enden der Borsten
mit Farbe benetzt, welche an der zu streichenden Wand entlang streichen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der äußere Bürstenkranz
einen Außendurchmesser von etwa 40 cm auf. Selbstverständlich ist es aber auch möglich,
gegebenenfalls kleinere oder größere Bürstenkränze zum Einsatz zu bringen; die Größe
der Bürstenkränge wird dabei von ihrem Gewicht bestimmt werden und von der Großflächigkeit
der zu streichenden Flächen.
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Schließlich ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die
Antriebswelle an eine Luftbohrmaschine angeschlossen. Diese Luftbohrmaschine, welche
sowohl über als auch unter Wassereinwandfrei arbeitet, macht es möglich, die Vorrichtung
sowohl unter als auch über Wasser zum Einsatz zu bringen. Die Funktionsfähigkeit
und
die wirtschaftliche Einsetzbarkeit der Vorrichtung ändern sich damit in keiner Weise.
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Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt die Vorrichtung nach der Erfindung teilweise im Schnitt.
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Fig. 2 zeigt die Vorrichtung von der Scheibenseite her gesehen.
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Das zentrale Teil der Vorrichtung nach der Erfindung ist ein beispielsweise
aus Aluminium gefertigter zentraler hülsenförmiger Ring 1. In diesen hülsenförmigen
Ring 1 ist der Außenring 3' eines Kugellagers 3 eingepaßt. Der Innenring 3" des
Kugellagers trägt eine Antriebswelle 5.
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Auf die Außenwand 7 des hülsenförmigen sentralen Ringes 1 ist der
Innenring 9' eines weiteren Kugellagers 9 aufgepaßt. Der Außenring 9" des Kugellagers
eitst in einem Zentrierring 11 einer Holzscheibe 13.
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Auf das vordere Ende 15 der Antriebswelle 5 ist zwischen zentralem
hülsenförmigem Ring 1 und Wellenaußendurchmesser eine Hülse 17 aufgeschoben, welche
einen Widerlagerring 19 von dem Kugellagerinnenring 3" auf Abstand hält. Auf den
Widerlagerring 19 ist dann eine metallische Verbindungsbrücke 21 aufgelegt, durch
deren zentrale Öffnung 23 das vordere Ende 15 der
Antriebswelle
5 hindurchragt. Auf das vordere Ende 15 der Antriebswelle 5, welches ein Außengewinde
aufweist, ist dann eine Gewindemutter 25 aufgeschraubt, welche die Verbindungsbrücke
21 zwischen dem Widerlagerring 19 und sich festklemmt. Die äußeren Enden 27 der
Verbindungsbrücke 21 sind dann über Schraubbolzen 29 mit der Scheibe 13 verbunden.
Während der zentrale hülsenförmige Ring 1 mithin feststehen kann, nimmt die Antriebswelle
5 bei ihren Umlaufbewegungen die Scheibe 13 mit.
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Auf der Scheibe 13 sind, wie sich aus Fig. 2 ergibt, Pinselquaste
31 befestigt. Die Befestigungsachsen 33 (Fig. 1) befinden sich dabei auf zueinander
konzentrischen Kreisen 35, 37 (Fig. 2). Der äußere Kreis 35 trägt dabei einen vollständigen
Satz von Quasten 31, welcher einen geschlossenen Bürstenkranz 39 bildet. Der innere
Kreis 37 ist demgegenüber mit nur vier Bürstenquasten 31 besetzt, die gleichmäßig
über die Kreislänge verteilt sind. Die Quaste 31 des inneren Kreises 37 haben dabei
gleichzeitig einen kleineren Außendurchmesser gegenüber den Quasten 31 des äußeren
Bürstenkranses 39.
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Der zentrale hülsenförmige Ring 1 ist mit einer Axialbohrung 41 versehen,
an welche auf der Vorrichtungsaußenseite über einen Rohrkrümmer 43 und ein Verschlußventil
45 eine nicht dargestellte Farbzuführungsleitung angeschlossen ist. Ein Teil der
Bohrung 41 ist mit einem Gewinde versehen, in welches ein Düsenkörper 47 einschraubbar
ist, der ein entsprechendes Außengewinde aufweist. An der Vorderseite ist der Däsenkörper
mit
einem kegelförmigen Verteilkopf 49 versehen, der gegenüber einer Versenkung 51 im
zentralen hülsenförmigen Ring 1 verstellbar ist.
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Auf den Außenumfang 55 der Scheibe 13 ist eine Gummimanschette 57
aufgesetzt, die sich bis nahe an die vorderen Boratenenden heran erstreckt und damit
den Bürstenkranz 39 teilweise nach außen hin abdeckt.
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Bei der Inbenutzungnahme der Vorrichtung wird die Antriebswelle 5
an eine Luftbohrmaschlne handelsüblicher Art angeschlossen.
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Weiterhin wird an das Verschlußventil 45 eine Farbzuführungsleitung
angesetzt. Zum Farbauftragen unter Wasser wird dann das Verschlußventll 45 geöffnet
und die Farbe tritt unter einem Druck von beispielsweise 5 bis 6 Atmosphärenüberdruck
in die Axialbohrung 41 ein und wird vom Verteilerkopf 49 in den Innenraum 61 des
B@rstenkranzes 39 eingespritzt. Die Vorrichtung liegt dabei beispielsweise an der
Bordwand 63 eines Schiffes an, und die Scheibe 13 führt infolge der auf die Antriebswelle
5 übertragenen Umlaufbewegung gleichfalls eine Umlaufbewegung aus, wobei sich der
Bürstenkranz 39 an der Bordwand 63 entlang wälzt. Die Farbe, welche über den Düsen-]
körper 41 am Verteilkopf 49 vorbei in den Innenraum 61 eingedrungen ist, sinkt in
dem mit Wasser gefüllten Innenraum ab und fällt auf die Borsten der Quaste 31, welche
die Farbe dann an der Bordwand 63 verreiben. Die Gummimanschette 57 verhindert dabei
ein Herausfallen von Farbe aus dem Bürstenkranz und damit einen Farbverlust.
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Während des Be triebes der Vorrichtung steht nur der Ring 1 still,
an dem aus diesem Grunde ein nicht dargestellter Handgriff zum Führen der Vorrichtung
vorgesehen sein kann.
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P a t e n t a n s p r ü c h e: