DE188932C

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Publication number: DE188932C
Application number: DENDAT188932D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 188932 KLASSE 47g. GRUPPE

in ZWICKAU.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Oktober 1904 ab.

Rohrbruchventile, bei welchen der Ventilkörper als vom Druckmittel umflossener oder durchflossener Zylinder ausgebildet ist, sind bekannt; ebenso Ventile mit Zwieselkolben als Ventilkörper, wobei der vom Zwieselkolben und dem Führungszylinder gebildete Ringraum als Puffer wirkt.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Rohrbruchventil, welches besonders für

ίο große Lichtweiten und Druckhöhen Anwendung finden soll, bei denen der Ventilkörper in der Rohrleitungsachse als nahezu entlasteter Zwieselkolben ausgebildet ist.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt.

Fig. ι stellt ein Durchgangsventil dar.
Fig. 2 stellt dasselbe Ventil in seiner Ausbildung als Eckventil dar.

Das Ventilgehäuse besteht aus den beiden Teilen α und b. Der in die Rohrleitungsachse fallende Ventilkörper c ist ein nahezu entlasteter Zwieselkolben, welcher als Schwimmer ausgebildet sein kann und durch einen mit dem Gehäuse ' festverbundenen Führungszylinder d geführt wird. Bei geöffnetem Ventile, wenn also das Druckmittel in der Pfeilrichtung von unten nach oben das Ventil durchfließt, wird durch den Ventilkolben einerseits und den Führungszylinder andererseits ein Hohlraum e gebildet, welcher sich durch Rohr/¹, Dreiweghahn g und Bohrung h mit Flüssigkeit, Gas oder Dampf füllt.

Wenn nun in der Pfeilrichtung vor dem Ventil ein Rohrbruch stattfindet, dann kehrt sich die Bewegungsrichtung des Druckmittels um und der Strömungsüberdruck, welcher nun auf den Ventilboden i von oben gerichtet ist, sucht das Ventil auf seinen Sitz k zu schleudern. Das in dem Hohlraum e eingeschlossene Druckmittel übt aber jetzt eine kräftige Pufferwirkung aus, indem das Druckmittel nur langsam durch R'ohrloch h, Dreiweghahn g und Rohr / abfließt, so daß das Ventil sich rasch, aber sanft auf seinen Sitz k setzt und die Ausflußöffnung abschließt.

Für die beschriebene Wirkung als Rückschlagventil ist der Dreiweghahn g entbehrlich. Durch Einschaltung des Dreiweghahnes kann aber das Rückschlagventil zugleich als Absperrventil verwendet werden. Der dritte Stutzen / des Dreiweghahnes führt nämlich ins Freie, und wenn man den Hahn so stellt, daß die Verbindung zwischen Hohlraum e und Rohr f abgesperrt, Ausflußstutzen / dagegen geöffnet wird, dann fließt das im Hohlraum e eingeschlossene Druckmittel in der Pfeilrichtung ins Freie ab und das Ventil wird durch den Überdruck auf dem Kolbenboden i geschlossen.

Claims

Durch Einschalten des Dreiweghahnes hat man außerdem für Flüssigkeitsventile ein bequemes Mittel an der Hand, sich jederzeit von der Gängigkeit des Ventiles zu überzeugen. Wenn sich nämlich das Ventil im Führungszylinder festgeklemmt hat, dann kann beim Umstellen des Dreiweghahnes das Druckmittel aus dem Hohlraum e nur ganz langsam oder gar nicht ausfließen. Wenn das ίο Ventil dagegen richtig arbeitet, dann muß das Druckmittel in einem Strahl mit großer Geschwindigkeit aus dem Stutzen / entweichen. Pate nt-A ν speuch:

Rohrbruchsicherungsventil für Druckleitungen mit Zwieselkolben und einem vom Druckmittel umflossenen Ventilkörper, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des hohlzylinderartig ausgeführten Ventilkörpers in die Rohrachse fällt und zwischen Ventilkörper und Führungszylinder ein Hohlraum (e) gebildet ist, der entweder mit der Zuleitung oder der freien Luft in Verbindung steht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.