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Carl Braun, Nürnberg, Einäugige Spiegelreflex-Camera mit Penta-Dachkantprisma
und elektrischem Belichtungsmesser Die Neuerung betrifft eine einäugige Spiegelreflex-Camera
mit im Cameragehäuse untergebrachten elektrischem Belichtungsmesser. Bei diesen
Cameras ist es bereits bekannt geworden, das Zeigerglied des Messwerks zur Vereinfachung
der Camerahandhabung ober-oder unterhalb der Mattscheibe zu bewegen und dadurch
im Mattscheibenbild sichtbar zu machen. Desweiteren sind auch schon einäugige Spiegelreflex-Cameras
mit Penta-Dachkantprisma bekannt geworden, bei denen die Zeigereinspiegelung dadurch
vorgenommen ist, dass das Zeigerglied unterhalb des Dachkantprismas im Raum zwischen
diesem und der Feldlinse, innerhalb des Akkommodations-Bereichs, bewegbar angeordnet
ist. Eine solche Anordnung des Zeigergliedes ergibt aber bauliche Schwierigkeiten
der Zeigerführung. Infolge der beengten Raumverhältnisse wird es bei dieser Camera
erforderlich, das Zeigerglied mehrmals abzukröpfen. Es ist bei Spiegelreflex-Cameras
mit Dachkantprisma bereits versucht worden, die Schwierigkeiten der Zeigerführung
dadurch zu beseitigen, dass die Zeigerstellungen über spiegelnde Flächen im Bereich
der Dachkantflächen dem Strahlengang des Dachkantprismas zugeführt werden. Hierzu
werden jedoch weitere
optische Glieder, z. B. ein sich an den Dachkantflächen
des Umkehrprismas anschliessendes Prisma, eine Positivlinse, ein Spiegel. dgl.,
erforderlich. Schliesslich erfordert diese Art der Einbringung des Messwerkzeigers
in das Sucherbild auch durch diese zusätzlichen Teile einen grossen technischen
Aufwand, wobei sich die engen Platzverhältnisse im Oberteil der Camera ungünstig
auswirken.
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Die Neuerung hat sich zur Aufgabe gestellt, Massnahmen an einäugigen
Spiegelreflex-Cameras mit Umkehrprisma zu schaffen, die geeignet sind, das Zeigerglied
des Messwerks ohne zusätzliche optische Glieder im Sucherbild sichtbar zu machen.
Aufgabe der Neuerung ist weiter, die Zeigerführung unkompliziert zu gestalten und
die Schwierigkeiten beim Einbringen des Zeigergliedes in den Raum zwischen Prisma
und Feldlinse zu vermeiden.
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Gemäss der Neuerung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Penta-Dachkantprisma
an der dem Messwerk zugewandten Seite eine Aussparung aufweist, in die das freie
Ende des Messwerkzeigers einspielt. Hierdurch wird erreicht, dass bei Nebeneinanderanordnung
von Prisma und Messwerkzeiger das Zeigerglied nicht mehr wie bisher weit nach unten
abgebogen ist, um in den Raum unterhalb des Prismas einzugreifen, sondern mindestens
weitgehend
gradlinig zur Sichtbarmachung seiner Stellungen an entsprechender
Stelle unmittelbar in das Innere des Prismas eingreift. Die vorgesehene Aussparung
weist neuerungsgemäss eine nur geringfügig grössere Höhe auf als die Dicke des Messwerkzeigers.
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In Ausbildung der Neuerung ist vorgesehen, dass die Aussparung im
Prisma parallel zur Suchereinstellebene sich erstreckend ausgebildet ist und einen
im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweist. Die Aussparung selbst kann
in der Form einer, das Prisma in einer Längsseite durchgreifenden Nut gebildet sein
und in einfacher Weise, beispielsweise durch Fräsen o. dgl., erstellt sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Neuerung ist zur Erleichterung
der Herstellung der Nut im Dachkantprisma dieses durch zwei fest miteinander verbundene
Prismenteile gebildet, deren gemeinsame Trennungsebene im Bereich der Aussparung
angeordnet ist. Durch diese Ausbildung des Dachkantprismas wird die Anbringung der
Aussparung erleichtert und die Begrenzungsflächen derselben zur Bearbeitung vorteilhaft
zugänglich. Es ist dabei vorgesehen, dass die gemeinsame Trennungsebene der zu einem
Prisma miteinander verbundenen Prismenteile sich parallel oder annähernd parallel
zur Suchereinstellebene erstreckt.
Dieses bringt den Vorteil mit
sich, dass der der Mattscheibe zugewandte Teil, dh. der untere Teil, des Dachkantprismas
durch einen ebenen Plattenteil gebildet sein kann, während der andere, d. h. der
obere Teil
des Dachkantprismas in bekannter Weise ausgebildet ist. |
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Von besonderem Vorteil ist es gemäss weiterer Neuerung, wenn mindestens
einer der Prismenteile aus einem transparenten Kunststoff, z. B. Methacrylsäureester
gebildet ist, der zur Bildung der erforderlichen Aussparungen einen Falz aufweist,
dessen Tiefe der lichten Höhe der Aussparung entspricht. Bei einem dieser Art ausgebildeten
Prisma kann der aus Kunststoff gebildete Teil durch Spritzen, Pressen o. dgl. geformt
sein, wobei der die Aussparung bildende Falz in einem Arbeitsgang mit hergestellt
ist.
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Die Verbindung beider Prismenteile zu einem gemeinsamen Prisma kann
in beknnter Weise mittels eines hierzu geeigneten Haftmittels, z. B. ein Kitt o.
dgl., erfolgen.
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Mine Nachbearbeitung der Flächen der so gebildeten Aussparung entfällt
vollkommen. Schliesslich sieht die Neuerung auch vor, dass das Dachkantprisma durch
mehrere, beispielsweise drei fest miteinander verbundene Teile gebildet ist, von
denen einer neben der Aussparung legend angeordnet ist, dessen Störke gleich oder
annähernd gleich der Höhe der
Aussparung ist. Diese Art der Ausbildung
des Dachkantprismas eignet sich insbesondere für solche, bei denen die Prismenteile
sämtlichst durch Glaskörperteile gebildet sind. Die Verbindung der einzelnen Prismenteile
erfolgt wiederum unter Verwendung eines hierzu bekannten Haftmittels.
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Die Neuerung schlägt weiter vor, dass das Dachkantprisma im Bereich
des Messwerkzeigers ortsfest ausgebildete Markierungen aufweist. Diese können durch
eine Strich-und/oder Zahlenteilung bzw. anderweitig ausgebildet sein.
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Es besteht dabei die Möglichkeit, die Markierung unmittelbar am Prismenkörper
vorzusehen, oder an einer dem Prisma zugeordneten Maske anzuordnen und dadurch im
Sucher sichtbar zu machen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Markierung
durch eine in das Sucherbild einragende dreieckförmige oder runde Aussparung gebildet
sein. Schliesslich eignet sich die Aussparung im Prismenkörper aber auch zur Aufnahme
weiterer Zeigerglieder, etwa ein Nachführzeiger, der bei Cameras erforderlich wird,
bei denen das Messwerk ortsfest im Cameragehäuse untergebracht ist.
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In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Neuerung dargestellt.
Es zeigen :
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Spiegelreflex-Camera
nach der Neuerung, Figur 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Figur 1, Figur
3 eine Seitenansicht eines Dachkantprismas nach der Neuerung, Figur 4 eine Vorderansicht
eines Prismas, entsprechend einer Ausführungsform, teilweise im Schnitt, Figur 5
ein weiteres Prisma in der Vorderansicht, teilweise geschnitten, Figur 6 einen Ausschnitt
eines Prismas mit in der Aussparung des Prismas einragendem Messwerk und Nachführzeiger.
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In den Figuren ist mit 1 das Cameragehäuse und mit 2 die Abdeckkappe
desselben bezeichnet. In dem Raum zwischen dem Cameragehäuse 1 und der Abdeckkappe
2 ist das Messwerk 3 sowie das Penta-Dachkantprisma 4 nebeneinanderliegend angeordnet.
Mit 5 ist der Zeiger des Messwerks bezeichnet, der neuerungsgemäss in die Aussparung
6 des Dachkantprismas 4 eingreift. Die Aussparung 6 ist bei den in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispielen nutenförmig mit im wensentlichen rechteckförmigen Querschnitt
gebildet.
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Es liegt im Wesen der Erfindung, Prismen mit anderweitig, z. B. halbknisbogenförmig
ausgebildeten Aussparungen zu verwenden. Dem Dachkantprisma 4 ist die Maske 7 zugeordnet,
unterhalb der die Feldlinse 8,9 und die Mattscheibe 10 angeordnet sind. Das Prisma
4, die beiden Feldlinsen 8,9 und die Mattscheibe
10 sind beim gezeigten
Ausführungsbeispiel in einem rahmenartigen Gehäuse 11 eingesetzt und gehalten.
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Der Rahmen 11 weist, wie die Figur 1 erkennen lässt, im Bereich der
Aussparung 6 eine Durchtrittsöffnung 12 für den Messwerkzeiger 5 auf. Die Maske
7 ist, wie die Figur 2 zeigt, mit einer ortsfesten Markierung 13 versehen, mit der
der Messwerkzeiger 5 zur Ermittlung von Einstellvorgängen zusammenwirkt. Beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 1 bis 3 ist das Dachkantprisma durch einen einstückigen Glas-oder Kunststoffkörper
gebildet und die Aussparung 6 durch mechanische Formgebung, z. B.
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Fräsen bzw. durch Pressen, Spritzen o. dgl., in den Prismenkörper
eingearbeitet.
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Beim Ausfürhungsbeispiel der Figur 4 sind bei an sich gleichem Aufbau
des Prismenkörpers Massnahmen getroffen, die die Einbringung der Aussparung 6 erleichtern.
Der Prismenkörper des Ausführungsbeispiels der Figur 4 ist durch den oberen Prismenkörperteil
18, dem mittleren Prismenteil 14 und dem unteren Prismenkörperteil 15 gebildet.
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Die Prismenkörperteile 13-15 sind zur Bildung eines gemeinsamen Prismenkörpers
durch Kittschichten miteinander verbunden. Die Höhe des mittleren Körperteiles 14
entspricht dabei der Höhe der Aussparung 6 und seine Breite ist um die Breite der
Aussparung gegenüber dem Prismenkörper vermindert. Diese Art der Bildung eines
Prismenkörpers
eignet sich insbesondere bei Dachkantprismen, bei denen die Einzelteile durch Glaskörper
gebildet sind. Durch diese Ausbildung entfallen Bearbeitungen der Begrenzungsflächen
der Aussparung.
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Im Gegensatz dazu zeigt die Figur 5 ein Ausführungsbeispiel, bei dem
der Prismenkörper durch einen Oberteil 18 und einen Unterteil 16 gebildet ist. Der
Oberteil 18 ist durch einen Glaskörper gebildet und der Unterteil 16 besteht aus
einem spritz-oder pressbaren transparenten Kunststoff, z. B. Methacrylsäuereester.
Die Aussparung 6 ist, wie die Figur 5 weiter erkennen lässt, durch einen Falz 17
im Prismenunterteil 16 gebildet, der beim Zusammenfügen der Teile 18, 16 durch die
Unterseite des Körperteiles 18 abgedeckt ist. Die Teile 18 und 16 sind wiederum
durch Haftmittels z. B. Kitt o. dgl. fest miteinander verbunden und bilden eingemeinsames
Prisma.
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Bei dem in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Messwerk handelt es sich
um ein drehbeweglich am Cameragehäuse angeordnetes Messwerk. Es ist selbstverständlich
auch die Möglichkeit gegeben, ein ortsfestes Messwerk vorzusehen. In diesem Falle
wird es erforderlich, einen Nachführzeiger vorzusehen.
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Die Anordnung des Nachführzeigers kann, wie in Figur 6 dargestellt,
derart
getroffen sein, dass das freie Ende 14'desselben gleichzeitig mit dem Messwerkzeiger
5 in die Aussparung 6 einragt und dass beide Zeiger 5, 14'im Sucherbild sichtbar
werden. Lichtgerechte Einstellbewegungen sind in bekannter Weise dadurch zu erzielen,
dass die beiden in der Aussparung 6 einragenden Zeigerglieder 5, 14 miteinander
zur Deckung gebracht werden.