DE182460C

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Publication number: DE182460C
Application number: DENDAT182460D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 182460 KLASSE 11 e. GRUPPE

EDUARD CARL MAGNUS in BONN.

durch beliebig starke Papierlagen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. September 1905 ab.

Um Schriftstücke und Druckschriften in briefordnerartigen Vorrichtungen aufzubewahren , ohne Lochungen für die Aufreihstifte vorzunehmen, benutzte man ösen aus Draht 5 oder Stoff, die durch den Rücken der Schriftstücke geführt wurden, nachdem mit einem Werkzeug im Rücken Einschnitte erzeugt wurden. Die Ösen wurden dann über die Aufreihstifte geschoben. Die bekannten Ösen

ίο fielen meist, wenn die Papiere aus dem Ordner herausgenommen wurden, leicht aus den Papieren heraus, und es machte außerdem, zumal bei stärkeren Papierlagen, das Einbringen der Ösen Schwierigkeiten.

Ferner ist schon vorgeschlagen worden, Ösen dauernd an den Papierlagen zu befestigen , indem die ösen außen am Rücken der Papierlagen durch besondere Befestigungsmittel, ζ. Β. Drahtklammern, befestigt wurden.

Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird eine öse benutzt, welche infolge ihrer Gestaltung nach dem Hindurchführen durch den Rücken der Papierlage in dieser ohne besondere Mittel festsitzt und nicht herausfallen kann. Die öse besitzt zu dem Zweck am Ende eine nietkopfartige, jedoch flache Verbreiterung, welche zum Festhalten des schaftartigen Teiles innerhalb der Papierlage dient, und sie besitzt außerdem Vorsprünge, welche zur Befestigung außerhalb der Papierlage dienen. Diese letzteren Vorsprünge werden beim Durchführen der Öse durch das Papier an deren Körper angebogen und nachher wieder auseinander gespreizt. Es kann demnach die Öse durch einen Schlitz im Papier hindurchgeführt werden, der nicht wesentlich breiter als der ösenschaft ist.

Zum Einbringen der öse benutzt man ein besonderes Werkzeug. Solche Werkzeuge sind an sich bereits bekannt und auch schon zum Hindurchbringen von Heftklammern durch Papierlagen benutzt worden. Gemäß der Erfindung ist das Werkzeug jedoch mit querverlauf enden Vertief ungen versehen, welche die Vorsprünge oder Lappen der Öse, die beim Einbringen der letzteren zurückgebogen werden, aufnehmen, so daß sie einerseits beim Durchstechen nicht hindern, während sie andererseits die Öse am Durchstecher festhalten. Ferner ist an der Klinge des Werkzeugs, und zwar in der Nähe der Spitze, ein stufenartiger Vorsprung angebracht, hinter welchem das Ende der öse so liegt, daß es beim Durchstechen frei durch die Papierlage hindurchgehen kann.

Während man bisher vielfach zwei Ösen zu einem Stück vereinigte, um hierdurch das von Hand vorzunehmende Einbringen etwas zu erleichtern, kann man ohne Bedenken die neuen Ösen einzeln durch das Papier führen. Die Lage der ösen kann man so den verschiedenen Entfernungen der Aufreihstifte in Briefordnern u. dgl. leicht anpassen,

Die Öse und einige Werkzeuge zum Hindurchführen der Ösen durch die Papierlagen sind auf der Zeichnung dargestellt.

Fig. ι und 2 zeigen eine geeignete Form des Einführwerkzeugs für zwei Ösen.

Der Steg α ist vorteilhaft mit einem Handgriff b versehen und trägt zwei Klingen c. Die Klingen sind mit Einschnürungen oder Vertiefungen c¹ versehen und gegen den Steg α abgesetzt (Fig. 2), so daß ein Absatz a^l entsteht. Eine geeignete Form für die Einzelöse zeigen die Fig. 5 und 6. Jede öse d trägt einen Steg e und seitliche Lappen /. Die Ösen werden (Fig. 1 und 3) so an die Klingen des Werkzeugs angelegt, daß sich der Steg gegen die Stufe a¹ stützt, während die Lappen / um die Klingen gebogen werden, so daß sie in die Vertiefung c¹ hineintreten und äußerlich nicht oder nicht wesentlich über den Umfang einer Klinge hinausreichen. Es kann auch (Fig. 4) die Klinge auf der Rückseite noch an der Spitze bei c² eine Stufe bilden, wodurch eine Störung beim Durchstechen noch sicherer ausgeschlossen wird.

Während das Werkzeug nach Fig. 1 zwei Klingen in bestimmtem Abstande trägt, ist in Fig. 7 und 8 ein Werkzeug dargestellt, dessen Klingen gegeneinander verschiebbar

sind, um die ösen in verschiedenen Abständen voneinander einbringen zu können. Die Klingen c sind hier länger ausgebildet. Der Steg a besteht aus einer U-förmigen Schiene, in welcher Querstücke der Klingen c ruhen, um in verschiedenen Stellungen durch Schrauben g o. dgl. festgelegt zu werden.

Zum Einbringen werden die Ösen, wie angegeben, an dem Einführwerkzeug befestigt und dann werden beide Teile zugleich durch das Papier hindurchgeführt. Nunmehr erfolgt durch Auseinanderbiegen der Lappen f in die Ebene des ösenkörpers nicht nur die Lösung der öse von dem Werkzeug, sondern es wird hierdurch auch gleichzeitig eine solche Befestigung der öse in dem Papier geschaffen, daß diese nicht aus dem Papier herausfallen kann. Selbstverständlich ist die Anwendung der Erfindung nicht auf Einzelösen beschränkt, sondern es können auch zwei oder mehrere, ein zusammenhängendes Stück bildende ösen in der angegebenen Weise in das Papier eingebracht werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. öse zum Befestigen von ungelochten Papierlagen an Aufreihstiften von Briefordnern u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Öse mit Lappen bezw. Vorsprüngen (f) versehen ist, die beim Durchführen der Öse durch das geschlitzte Papier an den Körper der Öse angebogen und nach dem Durchführen auseinander gespreizt werden, um die öse am Papier festzuhalten.

2. Werkzeug zum Hindurchführen der Öse nach Anspruch 1 durch beliebig starke Papierlagen mit Vertiefungen zur Aufnahme von ösenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (c) des Werkzeugs mit querverlaufenden Vertiefungen (c^x) versehen ist, in welche sich die umgebogenen Lappen (f) der öse (d) so einlegen, daß sie einerseits beim Durchstechen nicht hindern und andererseits hierbei die öse am Werkzeug festhalten.

3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Spitze des Schaftes (c) ein Vorsprung (c²) angeordnet ist, durch welchen das Ende der öse (d) beim Durchbringen durch das Papier geschützt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.