DE177447C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei vorliegendem Röhrenkessel für Schnelldampferzeugung erfolgt die Verdampfung des Wassers in einer Rohrschlange, einem sogenannten Röhrenbündel, und zwar nimmt der Durchmesser d.er Rohre dieses Bündels von oben nach unten allmählich zu, wodurch eine äußerst günstige Dampfentwickelung in der Schlange erreicht wird. Das Wasser wird an dem einen Ende der Rohrschlange zweckmäßig durch eine Speisepumpe unter Druck eingespritzt, während andern anderen Ende der Dampf zwecks Ausnutzung entweicht.

Auf der Zeichnung ist der neue Kessel als Ausführungsbeispiel zur Darstellung gebracht.

Fig. ι bis 3 zeigen schematisch das Röhrenbündel sowie den Doppelbehälter für das Speisewasser, in dem das Röhrenbündel untergebracht ist.

Fig. 4 bis 8 stellen das Röhrenbündel in größerem Maßstabe dar.

Der Kessel, der zweckmäßig durch eine unter ihm angebrachte Feuerung beheizt wird, besteht aus dem Röhrenbündel 3, das in einem leichten Doppelzylinder 12, gewöhnlich von rechteckigem Querschnitt, untergebracht ist. Das zur Speisung dienende Wasser, das aus dem Behälter 13 (Fig. 1) kommt, fließt mit einem Druck, der ungefähr gleich dem der Atmosphäre ist, zwischen den beiden Wänden des Doppelzylinders 12 hindurch und wird dort z. B. durch eine Pumpe 14 oder durch das natürliche Gewicht ständig erneuert.

In diesem Falle hält ein Schwimmer das Wasser in dem Behälter 12 auf gleicher Höhe.

Das so in dem Zylinder 12 vorgewärmte Wasser wird durch eine Pumpe 15 und Rohr 16 oben in das Röhrenbündel 3 gedrückt. Diese Anordnung hat den doppelten Vorteil, daß zerstörende Wirkungen der hohen Temperatur der Verbrennungsgase auf den Zylinder 12 vermieden werden, und die äußere Ausstrahlung ohne Verwendung von feuerfesten Isoliermassen auf ein geringstes Maß zurückgeführt wird.

Das Röhrenbündel 3 besteht aus zwei Teilen, dem oberen Teil A, in dem das Wasser in Windungen, die übereinander liegende Roste bilden, herunterfließt, und dem unteren Teil B, in dem der Dampf in entgegengesetzter Riehtung aufsteigt bis zum Berührungspunkt der beiden Teile A und B (Fig. 2 und 3). Im Teil A hat man nur Wasser oder sehr nassen Dampf, und der Umlauf ■ der Gase und des Wassers erfolgt entgegengesetzt zueinander; man erhält so die größte Wärmeausnutzung. Im Teil B, der zum Trocknen des Dampfes dient, ist dessen Umfluß nicht mehr regelmäßig, aber man vermeidet das Ausglühen, das für die unteren Roste sehr gefährlich wäre, wenn sie nur von trockenem Dampf durchzogen würden. Die in der schematisch dargestellten Fig. 3 enthaltenen Pfeile zeigen den Umlauf des Wassers und des Wasserdampf es in dem Röhrenbündel 3.

Die Heizfläche ist aus einer großen Zahl

von wagerechten, übereinander liegenden Rosten gebildet, die aus den hin- und hergehenden , sehr dicht aneinander gedrängten Windungen des Röhrenbündels 3 bestehen (Fig. 4 bis 8). Diese Roste sind z. B. im rechten Winkel zueinander versetzt und miteinander durch Löten oder Schweißen verbunden. Sie liegen dicht aufeinander, so daß in senkrechter Richtung keine Zwischenräume zwischen ihnen vorhanden sind.

Diese Rohrschlange ist nun, um eine äußerst günstige Dampfentwickelung zu erreichen, derart ausgebildet, daß der Durchmesser der Rohre von oben nach unten, also dort, wo sich der Dampf bildet, allmählich größer wird (Fig. 4).

17 ist die Zuströmungsöffnung für das Wasser, bei 18 tritt der Dampf aus.

Fig. 5 bis 8 sind entsprechende Schnitte nach den Linien a-a, b-b, c-c und d-d der Fig. 4. Aus diesen Figuren ist zu ersehen, daß die Zwischenräume zwischen den Rohrwindungen sehr gering sind. Die thermische Leistung dieses Röhrenbündels erreicht fast Prozent, selbst bei sehr starkem Zug.

Im vorstehenden ist eine allgemeine Einrichtung für einen Kessel mit einem Röhrenbündel beschrieben. Man kann auch mehrere Röhrenbündel in einem Zylinder (gewöhnlich vier oder neun) anordnen. In diesem Falle wird jedes Wasserröhrenbündel 3 zweckmäßig durch eine besondere Pumpe gespeist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Röhrenkessel, dessen Rohrsystem aus einem einzigen, über- und nebeneinander liegende Rohrwindungen bildenden Rohr besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des in einem das Speisewasser enthaltenden Doppelbehälter angeordneten Rohrsystems, in dem das Wasser von oben nach unten, ausgenommen im untersten Teil, fließt, von oben nach unten allmählich zunimmt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.