DE175139C

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Publication number: DE175139C
Application number: DENDAT175139D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— M 175139 KLASSE 40«. GRUPPE

E.WILHELM KAUFFMANN in CÖLN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. März 1905 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine neue Vorrichtung an mechanischen Röstofen mit übereinander liegenden Herden und abwechselnd in der Mitte und am Umfang dieser, Herde angeordneten Durchtrittsöffnungen für das Erz und die Gase, durch welche die Bildung von Flugstaub unter Anwendung kreisender, die Fallstellen des Erzes überdeckender Schirme verhütet werden soll.

ίο Eine Einrichtung dieser Art ist zwar bekannt. Bei dieser bilden die auf den Rührarmen befestigten Schirme allseitiggeschlossene Fallräume für das Erz, indem sie nahe bis an die beiden Herde heranreichen und sich mit ihren entsprechend abgebogenen Enden an die Ofenwand anschließen. Bei dieser Einrichtung bietet aber die Abdichtung der kreisenden Schirme gegenüber dem darüber ■befindlichen Ofengewölbe große Schwierigkeit und es dringen fast immer Gase über die Schirme hinweg in den Falhjaum, dies ganz besonders, da die Gase sich naturgemäß in den einzelnen Ofenräumen an dem Gewölbe entlang bewegen.

Um nun diesen Übelstand zu beseitigen, sind nach vorliegender Erfindung die Schirme nach einem einfachen Kreise gekrümmt, d. h. sie lassen den Fallraum an den Enden offen und lehnen sich mit ihrem oberen Rande gegen einen am Ofengewölbe vorgesehenen, nach unten ragenden ringförmigen Ansatz und werden gegen diesen beispielsweise unter Einwirkung geeignet an ihnen angeordneter Gegengewichte fest angedrückt. Hierdurch wird eine stete Selbstabdichtung zwischen dem Ofengewölbe und den Schirmen erzielt, so daß ein Eindringen der aufsteigenden Gase über die Schirme hinweg in den jeweiligen Fallraum des Erzes ausgeschlossen ist und damit eine Flugstaubbildung mit Sicherheit vermieden wird, wenn die Schirme genügend breit gewählt werden.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Dabei zeigt:

Fig. ι einen Teil eines mit der Neuerung ausgestatteten Ofens in lotrechtem Schnitt und

Fig. 2 im wagerechten Schnitt.

Auf der Zeichnung sind 1 die übereinander 50' liegenden Herde, auf denen das Röstgut mittels eines geeigneten Rührwerks abwechselnd, auf dem einen vom Umfang nach der Mitte, auf dem nächsten umgekehrt von der Mitte nach dem Umfang gefördert wird, wo Durchtrittsöffnungen 2 bezw. 3 zur Überführung des Gutes auf den nächst unteren Herd vorgesehen sind, die zugleich dem Aufstieg der Gase dienen. Das Rührwerk besteht aus der lotrecht stehenden, entsprechend angetriebenen

Claims

Welle 4 und den darin gehaltenen, mit Schaufeln besetzten Rührarmen 5, welche sämtlich in einer Ebene übereinander angeordnet sind. Die Ofengewölbe sind nun an den Durchtrittsöffnungen 2 bezw. 3 entlang, also einmal am Umfang, das nächste Mal in der Mitte mit einem nach abwärts ragenden ringförmigen Fortsatz 6 bezw. 7 ausgestaltet, zur Bildung einer Abdichtungskante, gegen die sich die Schirme 8 bezw. 9 anlegen. . Diese Schirme sind rittlings auf die Rührarme 5 aufgesetzt und zwischen zwei darauf vorgesehenen Nasen 10 gehalten, wobei sie durch an ihnen angebrachte Gegengewichte 11 gegen die betreffende Abdichtungskante der Gewölbefortsätze 6 bezw. 7 gedrückt und damit in Berührung gehalten werden. Die Breite dieser mit den Rührarmen kreisenden Schirme ist so gewählt, daß sie die jeweilige Fallstelle des Erzes dem übrigen Herdraum gegenüber abschließen und den Gasstrom genügend nach rechts und links ablenken, so daß eine Berührung des aufsteigenden Gases mit dem fallenden Erze nicht stattfindet. Dabei sind die Schirme nicht ganz bis auf . die Herdsohle herabgeführt, um ein Ver-.schieben des Schirmes selbst, sowie auch ein Aufrühren des auf dem Herde lagernden Erzes zu vermeiden. Da das Gas stets in Richtung der eingezeichneten Pfeile auf dem kürzesten Wege aufzusteigen strebt, so ist nicht zu befürchten, daß Gase unter der Unterkante des Schirmes hindurchströmen und dadurch die Wirkung der neuen Vorrichtung beeinträchtigt würde. Diese ist leicht handlich herzustellen, so daß ihre etwaige Auswechselung bequem und in kurzer Zeit vorgenommen werden kann. Zur Herstellung dieser Schirme kann feuerfester Ton, Eisen, Asbest oder Asbest mit Eisen versehen oder jeder andere geeignete, in hoher Temperatur standhafte Baustoff benutzt werden. Pate NT-A ν Sprüche:

1. Vorrichtung zur Verhütung von Flugstaubbildung beim Betrieb von Röstofen mit übereinander liegenden Herden und abwechselnd in der Mitte und am Umfange darin angeordneten Durchtrittsöffnungen für das Erz und die Gase, unter Benutzung mit dem Rührwerk kreisender, den Fallraum des Erzes überdeckender Schirme, dadurch gekennzeichnet, daß die Schirme nach einem um das Rührwellenmittel beschriebenen Kreise gekrümmt sind und sich mit ihrem oberen Rande gegen einen am Ofengewölbe vorgesehenen, nach unten ragenden ringförmigen Fortsatz anlehnen, zur Erzielung einer sicheren Abdichtung zwischen Schirm und Ofengewölbe.

2. Eine Ausführung der Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung von Gegengewichten (11) an den Schirmen, durch deren Wirkung letztere fest gegen den ringförmigen Fortsatz (6 bezw. 7) des Ofengewölbes gedruckt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.