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Fliegerbombe mit einem Bremsfallschirm Die Erfindung betrifft eine
Fliegerbombe mit einem Bremsfallschirm, der durch eine lösbare Verbindungseinrichtung
mit der Bombe verbunden ist.
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Bei einer bekannten Fliegerbombe dieser Art besteht diese Verbindungseinrichtung
aus einem Stahlrohr, das eine kleine Ladung eines Explosivstoffes enthält, der mittels
Zündschnur und Zündkapsel gezündet werden kann.
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Die Zündschnur wird beim Abwurf der Bombe automatisch gezündet. Erst
nach dem Abwurf der Bombe, dem Entfalten des Fallschirmes(oder der Fallschirme)
und dem Durchbrennen der Zündschnur bis zur Zündkapsel wird durch die Zündung des
Explosivstoffes die Verbindung zwischen der Bombe und dem Fallschirm unterbrochen.
Solange sich daher die Bombe am Flugzeug befindet, ist der Fallschirm
fest
mit dieser verbunden. Wenn dabei aus irgend einem Grunde der Fallschirm aus seiner
Hülle gelöst wird und sich entfaltet, übt dieser eine Kraft auf das Flugzeug 7'C'.
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aus, die die Flugeigenschaften gefährlich beeinträchtigt. Der Erfindung
liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Fliegerbombe mit einem Bremsfallschirm zu
schaffen, mit der verhindert werden kann, daß bei am Flugzeug befestigter Bombe
der aus irgendeinem Grunde freiwerdende Fallschirm eine Beeinträchtigung der,Flugeigenschaften
des Flugzeuges hervorruft. Diese Aufgabe ist bei der Fliegerbombe der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine erst durch das Lösen der Bombe
vom Flugzeug einschaltbare Verbindungseinrichtung vorgesehen ist. Dadurch wird erreichte
daß die Bombe, solange sie sich am.Flugzeug befindet, nicht fest mit dem Fallschirm
verbunden ist und daß daher beim Auslösen des Fallschirmes aus irgendeinem Grunde
sich der Fallschirm von der Bombe lösen kann, ohne irgendeine nennenswerte Kraft
auf die Bombe und damit auf das Flugzeug auszuüben, die eine Störung der Flugeigenschaften
des Flugzeuges hervorrufen könnte.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zum Schalten
der Verbfndungseinrichtung ein sich an einem Teil des Flugzeuges abstützendes Organ
vorgesehen.Hierbei kann ein durch das Organ zum Schalten-der Verbindungseinrichtung
einschaltbares Uhrwerk vorgesehen sein$ das das Öffnen des Fallschirmes nach einer
bestimmten Zeit bewirkt.
Dies hat den Vorteil, daß der Fallschirm
sich erst eine ganz bestimmte Zeit nach'dem Lösen der Bombe vom Flugzeug öffnen
kann, so daß sichergestellt ist, daß sich der Fallschirm nicht an irgend einem Teil
de-s Flugzeuges verfängt und dadurch das Flugzeug gefährdet.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen
dargestelltes Ausführungsbeispiel der Fliegerbombe mit einem Bremsfallschirm erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene, schematische,
von der Seite gesehene Gesamtansicht des unter einem Flugzeug angehängten Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 in einer schaubildlichen Ansicht unter Wegbrechung von Teilen einen Teil
einer Vorrichtung zur Steuerung der Freigabe des Bremsfallschirmes; Fig.
3 in einer schaubildlichen Ansicht unter Wegbrechung von Teilen ein Uhrwerk,
wobei gewisse Teile zur Erleichterung des Verständnisses voneinander entfernt dargestellt
sind; Fig. 4 eine Schnittansicht eines Teils der Fliegerbombe vor ihrem Anbau an
ein Flugzeug;
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie
5 - 5
der Fig. 4; Fig. 6 eine Vorderansicht eines-Haltegliedes; Fig.
7' eine Schnittansicht eines Teils der Fliegerbombe in Berührung mit dem
Bombenhalter; Fig. 8 und 9 'der Fig. 4 entsprechende Darsteilungen,
jedoch für zwei andere Zustände# nämlich bei Fig. 8 mit am Flugzeug angebrachter
Bombe und bei Fig. 9 mit .vom Flugzeug abgeworfener Bombe; Fig.
10 einen Schnitt längs der Linie 10 - 10
in Fig. 9;
.Fig. li
einen Schnitt längs der Linie 11 - 11
in Fig. 4; Fig. 12 einen Schnitt längs
der Linie 12 - 12 in Fig. 9;
Fig. 13 einen Schnitt längs der
Linie 13 - 13
in Fig. 4 in größerem Maßstab; Fig. 14 eine auseinandergezogene,
schematische, schaubildliche » Darstellung eines Teils der Vliegerbombe unter
Wegbrechung von Teilen;
Fig. 15 einen Schnitt des Teils zur
Steuerung der Freigabe des Fallschirmes; Fig. 16 einen Schnitt, welcher einen
den Fallschirm enthaltenden Behälter zeigt; Fig. 17 eine Vorderansicht von
Befestigungseinrichtungen; Fig. 18 und 19 der Fig. 15 entsprechende
Darstellungen für zwei andere Zustände; Fig. 20 eine Ansicht eines Teils von Fig.
18
in größerem Maßstab; Fig. 21 eine geschnittene Ansicht des Hinterendes
des Behälters des Fallschirmes. Eine Fliegerbombe B (Fig. 1) ist an einem
Flugzeug A,z.B. unter einem Flügel,mittels eines Bombenabwurfgerätes L angehängt.
An ihrem hinteren Ende trägt die eigentliche Bombe, z.B. mittels eines Ansatzes
b, einen Teil D,
welcher hinten eine Hülle e aufweist" welche einen
zusammengefalteten Fallschirm P enthält. In einer Gewindebohrung 30 (Fig.
8) des Körpers 31 der Bombe B ist etwa in der Längsachse derselben
durch ein Gewinde 32 (Fig. 4) der Ansatz b befestigt, welcher das
Ende einer Buchse 33 bildet, welche durch Schrauben 34 an einem dem Körper
36 der Einrichtung angehörenden Gehäuse
35 befestigt
ist. Das Gehäuse 35 wird von einem Deckel 37 überdeckt, und zwischen
dem Gehäuse 35 und dem Deckel 37 ist eine querliegende Zwischenwand
38 ang#eordnet. Die Befestigung des Gehäuses 35,des-Deckels 37
und
der Zwischenwand 38 erfolgt durch Schrauben 39 (Fig.4). Die Zwischenwand
38 weist eine mittlere Erhebung 40 zur Gleitführung einer Stange 41,auf,
welche einen Teil einer Gabel 42 (Fig.5) bildet" deren Schenkel 43 und 44 etwa über
einen Halbkreis reichen. An der Stelle der Vereinigung der Schenkel 43 und 44 weist
die Gabel 42 eine zylindrische Ausnehmung 45 zur Aufnahme einer Schraubenfeder 46
auf, welche sich einerseits ah dem Boden 47 einer zylindrischen Ausnehmung 48 der
Buchse 33 und andererseits an dem Boden 49.der Ausnehmung 45 abstützt.
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Die Stange 41 schlägt mit ihrer oberen Stirnfläche 52
an der
unteren Stirnfläche 53 einer Stange 54 an, welche durch eine Muffe
55 verlängert wird, und gleitend in dem Körper 56 eines Ansatzes
d geführt wird. Über diesem liegt eine Haube 57 (Pig. 7), welche
gegenüber der den Körper 56 verlängernden Buchse 58 gleitend verschieblich
ist und in ein Ende 59 mit abgerundeter Spitze 60 ausläufte welches
vor dem Abwurf der Bombe B an dem Boden f
des Abwurfgerätes L anliegt. Die
Muffe 55 hat an Ihrem oberen Ende auf ihrer Außenfläche eine Schulter
61,
welche eine oder mehrere Kugeln 64 hälte die in in der Buchse
58 (Fig. 4) ausgebildeten Löchern 65 untergebracht sind. Ein mit der
Buchse 58 fest verbundener Quersplint 66 tritt durch die Muffe
55 in einen Schlitz 67. Der Splint 66 dient zur AbstÜtzung
einer in der Muffe 55 angeordneten Scheibe 68, und eine'schwache Feder
69 ist zwischen dieser Scheibe'68 und dem Boden 70 der Haube
57 angeordnet. Die innere Zylinderfläche der Haube weist unten eine Ringnut
71 auf.
Die Enden der Schenkel 43 und 44 der Gabel 42 besitzen
ausgehöhlte Abschnitte 72 und 73 (Fig. 5), welche Sitze für
äußere Kugeln 74 bzw. 75 eines Kugelpaares bild4die mit inneren Kugeln
76 bzw. 77 zusammenwirken. Vor dem Zusammenbau des Körpers
36 und der in ihm enthaltenen Teile mit der Bombe B und dem Abwurfgerät L
wird jede Verstellung der Gabel 42 in der Achse der Stange 41 durch eine Schraube
28 mit Gewinde 29 verhindert, deren Ende in eine-Ausnehmung
27 des Schenkels 44 eingreift. Vor dem Abwurf der Bombe B liegen die Kugeln
76 und 77 teilweise in einer Ringnut 78
(Fig.4), welche vorn
durch eine querliegende Schulter 79 und hinten durch eine schräge kegelstumpfförmige
Schulter 80 begrenzt wird und in der Außenfläche eines Kolbens
81 vorgesehen ist. Der Kolben 81 hat vorn einen erweiterten Kopf
82, welcher mit seiner Rückseite 83 mit Kugeln 84 zusammenwirkt, welche
mit der Innenfläche der'Buchse 33 entweder mit der zylindrischen Bohrung
85 derselben oder mit einer durch Schultern 87
und 88 begrenzten
Ringnut 86 zusammenwirken können. In der Buchse 33 ist gleitend eine
rohrförmige Buchse 89
verschiebbar, welche vorne in eine ringförmige Stirnfläche
90 und hinten in einen ringförmigen Boden 91 mit einer äußeren Randleiste
92 und einer inneren Randleiste 93 ausläuft. Diese letztere ist zwischen
einer Schulter 94 des Kolbens 81 und dem kreisförmigen Körper 95 eines
sternförmigen Haltegliedes 96 (Fig. 6) gefaßt, von welchem die äußeren
Enden von Schenkeln 97 vor k
dem Abwurf der Bombe B zwischen einer
Schulter 98
(Fig. 4) eines ringförmigen Ansatzes 99 des Körpers
36
und dem Rand 100 eines ringförmigen Stöpsels 101 liegen.
An der Vorderseite der inneren Randleiste 93 stützt sich eine-starke Schraubenfeder
102 ab, deren anderes
Ende sich an einer Schulter 103 des
Kolbens 81 über eine flache Scheibe 133 aus Teflon od.dgl. abstützt.
Eine Schraubenfeder 104 mit größerem Durchmesser ist zwischen einer Schulter
105 der Buchse 89 und.einer zylindrischen Hülse 106 angeordnet,
welche um den Kolben 81
gleitend verschieblich ist und in eine Lippe
107 ausläuft. Der Kolben 81 trägt hinten einen Verbindungsteil
108, an welchem mittels einer Traverse 109 ein Gurt 110 zur
Verbindung mit dem Fallschirm P befestigt ist.
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Die Kugeln 74, 76, 77, 75 (Fig. 5) tragen zu dem Zusammenhalt
des Kolbens 81, der Hülse 106 und der Buchse 89 bei. Die durch
die Gabel 42 und die Stange 41 gebildete Anordnung (Fig. 4) kann durch die Schraubenfeder
46 nicht verschoben werden, da sich die Muffe 55 mit der Schulter
61 an den Kugeln 64 abstütztp welche in den Löchern 65
der zum Körper
56 gehörigen Buchse 58 liegen.
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In dein oberen Teil des Körpers 56 ist ein Längsschlitz
130 zur Aufnahme eines Sicherheitssplints 131 vorgesehen, welcher
die gleitende Haube 57 wührend der Handhabungen fest mit dem Körper
56 verbindet. Dieser Splint 131 wird nach Anbringung der Vorrichtung
an dem Flugzeug entfernt. In einer zwischen dem Deckel 37 und der Zwischenwand
38
ausgebildeten Kammer 150 (Fig.10) ist das Hauptzahnrad
151 eines als Zeitmesser dienenden Uhrwerks (151 bis .".54) um die
Achse der Stange 41 drehbar gelagert. Dieses Zahnrad 151 besitzt eine Schale
152 mit Boden 153 zur Aufnahme einer Spiralfeder 154, welche der Motor
des Uhrwerks ist und an ihrem äußeren Ende an der Schale 152
und an ihrem
inneren Ende an einem die Stange 41 umgebenden Ring 155 befestigt ist. Die
Verzahnung 156 ist an
dem äußeren Umfang des Zahnrads
151 gebildet, das eine mittlere rohrförmige Nabe 157 aufweist, deren
unterer Abschnitt 158 zwei diametral gegenüberliegende Nuten 159 und
160 (Fig. 11) aufweist, in welchen sich die Enden eines an der Stange
41 befestigten Splints 161
befinden. In ihrem oberen Teil besitzt die rohrförmige
Nabe 157 eine Innenfläche 162 (Fig. 12), deren Durchmesser größer
als der der Innenfläche des unteren Ab-
schnittes 158 und größer als
die Länge des Splints 161
ist. Die Verzahnung 156 des Zahnrades
151 steht mit einem Zahnrad 163 im Eingriff, welches mit einem Ritzel
164 fest verbunden ist, das mit einem Zahnrad 165 (Fig.3 und 13) im
Eingriff steht. Das Zahnrad 165 wird von einer Rohrwelle 167 (Fig.13)
getragen, welche durch die Zwischenwänd 38 tritt und in der unter dieser
Wand liegenden Kammer mittels ihrer Nabe 168 eine Schale 169 trägt.
Der hochgestellte Rand 170 dieser Schale 169 weist einen Ausschnitt
171 auf. Gegen die Innenfläche 172 des Randes 170 legt sich
das Ende 173 eines Hebels 174, welcher um eine in der Wand 176 des
Gehäuses 35 angebrachte Achse 175 drehbar ist. Der Hebel 174 besitzt
(Fig. 13 und 14) an seinem dem Ende 173 abgewandten Ende einen Ansatz
177, welcher mit einer Nase 178 an dem Umfang einer Scheibe
179 zusammenwirkt, welche von dem Ende einer Welle 180 gebildet wirdi
welche in einem Ansatz 181 des Gehäuses 35 drehbar gelagert ist. Auf
einem Teil ihrer Länge besitzt die Welle 180 einen etwa halbkreisförmigen
Querschnitt 182
und wirkt mit der Abflachung 183 desselben mit dem
Stirnende 184 eines Stößels 185 (Fig.15) zusammen. Dieser
steht
über seine Schulter 186 unter der Einwirkung einer schwachen Feder
187, welche sich mit ihrem anderen Ende an der inneren Schulter
188 einer länglichen Muff-' fe 189 abstützt, deren hintere Öffnung
durch einen Gewindestöpsel 190 verschlossenIst, an welchem das Ende eines
Kabels 191 für das Herausziehen dei Fallschirmes P befestigt ist. Der Stößel
185 besitzt einen zentralen Kanal, in welchem der dünnere Abschnitt
192 einer Stange 193 verschiebbar ist, welche in der länglichen Muffe
189
gleiten kann. Das hintere Ende der Stange 193 wird durch eine kegelstumpfförmige
Fläche 194 gebildet. In der länglichen Muffe 189 sind Ausnehmungen
1891 ausgebildet, welche auf einem Kreis angeordnet sind und in welchen sich
Kugeln 195 befind ' en, welche in dem in Fig. 15
dargestellten
Zustand mit dem zylindrischen Abschnitt der Stange 193 zusammenwirken. Die
längliche Muffe 189
ist in einem Kragen 196 eines Körpers
197 verschiebbar. Dieser Kragen 196 bedeckt in dem in Fig.
15 dargestellten Zustand die Ausnehmungen 189'. In dem Zwischenraum
zwischen der Muffe 189 und dem verbreiterten Teil des Körpers 197
ist eine starke Feder 198 angeordnet, welche sich an einer Schulter 199,dieses
Körpers 197 und an einer äußeren Schulter 200 der Muffe 189 abstützt.
Der Körper 197 ist an beiden Enden in rohrförmige Körper 201 und 202 eingeschraubt.
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Das Kabel 191 ist längs eines Behälters 210 des Falls-Ii-irmes
(Fig.16) in einer Hülle 211 angeordnet, welche an einem an dem Behälter 210 befestigten
Kranz 211 befestigt ist. Das vorspringende Ende 213 des Kabels tritt durch
den Kranz 212 in einen in diesem vorgesehenen Kanal 214i und sein Ende
215 (Fig. 17) ist in Ösen 216 und 217'von Flanschen
218 und 219 geführt, welche
die Enden eines Gurtes
220 aus einem elastischen Werkstoff bilden, welcher kreisförmig aufgewickelt und
in einem Ausschnitt 221 (Fig. 16) des Kranzes 212 untergebracht ist. Der
Ausschnitt 221 bildet Ausnehmungen 222, in welchen sich Kugeln 223 befindet.
Diese Kugeln 223
wirken mit der kegelstumpfförmigen Randleiste 224 einer Schale
225 zusammen, welche an einem Boden 226 befestigt ist, der eine durch
eine Scheibe 228 verschlossene zentrale Öffnung 227 aufweist. An dem
Kranz 212 ist ein Boden 229 mit einer zentralen Verstärkungsscheibe
230 befestigt, und eine Schraubenfeder 231 ist zwischen dem Boden
229 und dem Boden 226 angeordnet.
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Beschreibung des gesamten Funktionsablaufes:
Vor dem Abwurf
der Bombe B befindet sich der Ansatz d in dem in Fig. 7 dargestellten
Zustand. Die Haube 57 stützt sich mit ihrer abgerundeten Spitze
60 an dem Boden f des Abwurfgerätes L ab. Die gleitende Anbringung
der Haube 57
an dem Körper 56 gestattet es, Abstandsunterschiede zu
berücksichtigen, welche zwischen der Oberseite 132 des Deckels
37 und dem Boden f des Abwurfgerätes L vorhanden sein können, wenn
die Bombe B an das Abwurfgerät L angehängt wird, wobei die Feder 69 auf alle
Fälle die abgerundete Spitze 6.0 mit dem Boden f in Berührung hält.
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Solange die Bombe B nicht abgeworfen ist, ist der Fallscbirm P nicht
mit ihr verbunden. Wenn vor dem Abwurf der Bombe aus irgendeinem Grunde der Fallschirm
unzeitig herausgezogen wird, d.h. wenn ein Zug auf den Verbindungsteil
108 in dem Sinn des Pfeils (Fig. 8) ausgeübt wird, der das Halteglied
9 6 verformt, dann werden dessen Schenkel 97 an ihren Enden so verbogen,
daß sie durch die Öffnung des
ringförmigen Stöpsels 101
hindurchgleiten. Der erweiterte Kopf 82 des Kolbens 81 nimmt dabei
mittels der Kugeln 84 die durch die Buchse 89 und die Hülse 106 gebildete
Anordnung mit, welche aus der Buchse 33 und damit aus der Bombe ohne merklichen
Widerstand entfernt wird, so daß hierdurch keine Kraft auf die dann noch n;Lcht
abgeworfene Bombe und somit auf das Flugzeug ausgeübt wird, welche an diesem eine
Gleichgewichtsstörung verursachen könnte. Sobald jedoch die Bombe B durch Öffnen
von Aufhängehaken c abgeworfen ist, wird der Fallschirm P mit der Bombe verbunden,
so daß er seine Aufgabe erfüllen kann. Die Herstellung dieser Verbindung wird zweckmäßig
durch die einfache Aufhebung der mechanischen Berührung zwischen dem Ansatz
d und dem Boden f des Abwurfgerätes L gesteuert. Wenn die Bombe durch
Öffnung der Haken c abgeworfen wird, entfernt sie sich von dem Flugzeug
A unter der Einwirkung der Schwerkraft und gegebenenfalls einer Auswurfkraft
und die abgerundete Spitze 60 der Haube 57 verliert ihre Berührung
mit dem Boden f. Unter der Wirkung der Feder 69
(Fig. 7), welche'
sich an der Scheibe 68 abstützt, die ihrerseits gegen den Quersplint
66 gedrückt wirdt führt die Haube 57 gegenüber der Muffe
55 eine Bewegung nach oben aus, bis die Nut 71 den Kugeln 64 (Fig.
9) gegenübersteht. Die Kugeln 64 werden durch die Schulter 61 ständig
nach außen gedrückt und treten nun in die Nut 71 ein. Diese Bewegung der
Kugeln 64 nach außen gibt die Muffe 55für eine 7#.
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Langsbewegung gegenüber dem Körper 56 frei, so daß unter der
Einwirkung der Feder 46 die durch die Muffe 55, die Stange 54, die Stange
41 und die Gabel 42 gebildete Anordnung eine Aufwärtsbewegung ausführt. Die Haube
57
wird durch die Kugeln 64 blockiert, welche einerseits mit
der
Nut 71 und andererseits mit den Löchern 65 der Buchse 58 (Fig.
9) zusammenwirken. Während der Aufwärtsbewegung der Gabel 42 (Fig.
10) geben die Abschnitte 72 und 73 die Kugeln 74 und
75 frei, welche durch die Kugeln 76 bzw. 77 nach außen gedrückt
werden, da der Kolben 81 (Fig. 9) durch die Wirkung der.kräftigen
Schraubenfeder 102 nach vorn gedrückt wird und seine schräge Schulter
80 die Kugeln 76 und 77 aus ihren Ausnehmungen in der Buchse
89 und der Hülse 106 herausdrücken. Hierbei fallen die Kugeln 74
- 77 auf den Boden 112 des Gehäuses 35 (Fig. 10). Die Verriegelung
der Hülse 106 mit dem Kolben 81 durch die Kugeln 74 bis
77
wird so aufgehoben, und unter der Einwirkung der Feder 104 (Fig.
9) geht die Hülse 106 gegenüber dem Kolben 81
nach vorn, wobei
ihre Lipp e 107 unter die Kugeln 84 tritt. Unter der Wirkung der Schraubenfedern
102 und 104 gehen der Kolben 81 und die Hülse 106 bis in die in Fig.
9 dargestellte Stellung nach vorn, in welcher die Kugeln 84 in der Nut
86 liegen und durch die Lippe 107 der Hülse 106 gehalten werden.
Sie stellen so eine feste Verbindung des Kolbens 81 und des an diesem befestigten
Fallschirms P mit der Buchse 33 her, wobei sie j edoch eine gegenseitige
Drehung des Kolbens 81
und der Buchse 33 um ihre gemeinsame Achse gestatten.
Solange der Fallschirm P nicht herausgezogen ist, bleibt der in Fig. 9 dargestellte
Zustand bestehen, wobei das Halteglied 96 weiterhin die Buchse
89 hält. P, Bin geschlitzter Ring 134 aus Federmaterial befindet sich in
einer Nut des Kolbens 81. Auch die Hülse 106
weist in der Nähe ihres
Vorderendes eine Nut 135 auf, so daß bei einer Bewegung de.r Hülse
106 nach vorn unter der Einwirkung der Feder 104 der geschlitzte Ring 134
in
die Nut 135 eintritt und die Hülse 106 gegenüber dem Kolben
81 für eine Längsbewegung verriegelt. Diese Verriegelung stellt sicher, daß"die
das Ende der Hülse 106
bildende Lippe 107 zwischen dem Körper des Kolbens
81
und den Kugeln 84 liegt, so daß sie diese in'der Ringnut 86 hält.
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Die Bombe setzt ihren Weg in freiem Fall fort, solange bis das Herausziehen
des Fallschirmes P ausgelöst wird, was erst nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne
erfolgt, um zu verhindern, daß ein Teil des Fallschirmes sich an einem Teil des
Flugzeuges verfangen>kann. Diese Zeitspanne wird von dem oben genannten Uhrwerk
in der im folgenden beschriebenen Weise gemessen.
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Solange die Bombe an dem Flugzeug hängt-, befindet sich, die Stange
41 in der unteren Stellung (Fig.8), und das Hauptzahnrad'151 kann sich trotz der
Einwirkung der Spiralfeder 154 nicht drehen, da der Splint 161 (Fig. 12)
in die Nuten 159 und 160 des Abschnittes 158 eingreift und
die Stange 41 an einer Drehbewegung um ihre Achse verhindert ist. Wenn dagegen infolge
der Aufwärtsbewegung der Gabel 42 unter der Wirkung der Feder 46 nach dem
Ab-
wurf der Bombe in der oben erläuterten Weise der Splint 161 in
den Abschnitt der Nabe 157 kommt, deren Innenfläche einen größeren Durchmesser
hatp hindert der Splint 161 nicht mehr die Drehbewegung des Zahnrades 151"
welcht ,3.dann unter der Wirkung der Spiralfeder 1 54 beginnt.
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Durch die Drehung des Zahnrades 151 (Fig.3) wird über das Zahnrad
163, das Ritzel 164 und das die Freigabe des Fallschirmes P steuernde Zahnrad
165 (Fig. 13)
die Schale 169 angetrieben, deren Rand
170 den an ihrer Innenfiäche 172 anliegehden Hebel 174 steuert.
Die
in Fig. 15 dargestellte Stellung des Hebels 174 entspricht der noch nicht
abgeworfenen Bombe. In diesem Zustand kann die längliche Muffe 189 von der
kräftigen Feder 198 nicht verschoben werden, da sie durch die Kugeln
195 blockiert wird, welche teilweise in der Wand der Muffe 189 und
teilweise in einer Nut 196' des mit dem rohrförmigen Körper 197 fest
verbundenen Kragens 196
liegen. Das Ende 173 des Hebels 174 übt auf
die Innenfläche 172 des Randes 170 der Schale 169 einen geringen
Druck unter der Einwirkung der schwachen Feder 187 aus, welche über das Stirnende
184 des Stößels 185, die Ab-
flachung 183, die Nase
178 und den Ansatz 177 ausgeübt wird. Wenn das Uhrwerk in der oben
erläuterten Weise in Gang gesetzt ist, behindert dieser geringe Druck die Drehung
der Schale 169 nur 'unwesentlich, so daß das Uhrwerk mit einer verhältnismäßig
schwachen und wenig sperrigen Spiralfeder 154 betrieben werden kann. Nach Ablauf
der vorbestimmten Zeitspanne kommt der Ausschnitt 171
vor das unter der Wirkung
der Feder 187 stehende Ende 173
(Fig. 13). Das Ende
173 tritt dann durch diesen Ausschnitt 171, und der Hebel 174 dreht
sich so weit, daß der Ansatz 177 von der Nase 178 freikommt. In dieser
Stellung tritt die Abflachung 183 von dem Stirnende 184 des Stößels
185 zurück, und dieser schlägt unter der Wirkung der Feder 187 auf
einen die Stange 193 (Fig. 18) abschließenden Querstift
1921. Die Stange 193 wird dabei so weit nach vorwärts verschoben,
daß die kegelstumpfföre,-'-ge Fläche 194 vor die Kugeln 195 kommt. Diese
Kugeln, welche durch die Form der Ausnehmung 1891 der länglichen Muffe
189, in welcher sie sich befinden, nach innen gedrückt werden, kommen dann
von der in dem Kragen 196 ausgebildeten Nut 196' frei, so daß die
Verriegelung zwischen der Muffe 189 und dem rohrförmigen Körper
197 aufgehoben
wird (Fig. 18 und 20). Durch die Wirkung
der kräftigen Feder 198 wird die längliche Muffe 189 nach vorn geschleudert,
wobei das Kabel 191 mitgenommen wird. Das Ende 215 desselben (Fig.
16, 17) wird so aus den ösen 216 und 217 herausgezogen, und
die freigegebenen Flansche 218 und 219 des Gurtes 220 treten infolge
der Elastizität des den Gurt bildenden Materials plötzlich auseinander. Die Kugeln
223 bewegen sich unter der Einwirkung der kegelstumpfförmigen Randleiste
2240 welche der unter der Wirkung der Feder 231 stehenden Schale
225 angehört, nach außen (Fig.21), wodurch die Randleiste 224 freigegeben
wird, so daß sich der Boden 226 von dem Ring 212 entfernen kann. Die dann
auf den Boden 226 und die Schale 225 ausgeübten starken aerodynamischen
Kräfte ziehen den Fallschirm aus seinem Behälter 210 heraust der dann durch seine
starke Bremswirkung die Bombe B schnell von dem seinen Flug fortsetzenden Flugzeug
entfernt.