DE171405C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung besteht darin, daß bei Handschlitten Kufen mit der Länge nach leicht gewölbter Gleitfläche um die Längsachse schwingbar am Schlittenoberteil angeordnet werden, zu dem Zwecke, durch Neigen der Kufen nach der Seite den Schlitten zu lenken.

Die Fig. ι und 2 der Zeichnung zeigen in einer Seitenansicht bezw. einem Querschnitt

ίο einen nach vorliegender Erfindung eingerichteten Schlitten; die Fig. 3, 4 und 5 zeigen eine zweite Äusführungsform eines solchen.

Die erste Ausführungsform besitzt zwei Kufen a, deren Gleitfläche der Länge nach leicht gebogen ist oder auch geradlinig gebrochen sein kann. Die Kufen sind an dem Sitz b und an dem Teil b', welcher als Fußlager dient, durch Scharniere c angebracht, welche gestatten, die Kufen nach rechts oder links zu neigen (Stellung a' a' punktiert in Fig. 2). Mittels zweier Handgriffe d, welche an den Schlittenkufen starr befestigt sind, können die Kufen in ihrer Vertikalstellung festgehalten oder nach Belieben geneigt werden. Die gewölbten Kufen führen, wenn sie geneigt werden, den Schlitten nach einer gekrümmten Linie in die gewünschte Richtung, während der Schlitten bei senkrecht gestellten Kufen wie gewöhnlich in gerader Richtung fährt. In der Stellung a' a" (Fig. 2) können die Kufen auch als Bremse dienen. Bei der zweiten Ausführungsform, dargestellt durch die Fig. 3, 4 und 5, sind die an der Gleitfläche ihrer Länge nach ebenfalls gewölbten Kufen e durch die Querstrebe f miteinander verbunden, welche die Kufen zwingt, die Neigung gleichzeitig und parallel zueinander auszuführen. Die Kufen e sind mittels der Stützbarren g um die Scharniere h drehbar. Zwei Federn i halten die Kufen mittels der Zugstangen k und der kleinen Hebel / in senkrechter Stellung, wenn man den Schlitten sich selbst überläßt, und verhindern, daß der Schlitten zusammenkippt, wenn der Fahrer die Kufen dreht.

Der Schlitten besitzt den großen Vorzug, daß infolge der Neigung der Kufen bei Wendungen der Schlittenbahn kein Seitwärtsgleiten eintritt, was erlaubt, die Wendungen in voller Fahrt zu passieren, vorausgesetzt immerhin, daß den Kufen ein solcher Querschnitt gegeben ist, daß sie dem Schnee eine Kante bieten, wenn man sie neigt (Fig. 2 und 3). ■ .

Man kann die beiden Federn i leicht ersetzen durch eine einzige Schraubenfeder oder dergl., z.B. auch durch Torsionsfedern, die in der Drehachse der Kufen angeordnet werden.

Der Schlitten kann mehrsitzig gebaut oder zum Fahren in liegender Stellung eingerichtet werden. Der oder die Sitze des Schlittens können verschiebbar angebracht werden wie Sitze bei Ruderschiffen. Diese Anordnung erlaubt, das Gewicht, des Fahrers auf das stärker gewölbte Vorder- oder Hinterteil der Kufen zu verlegen, wodurch sehr scharfe Wendungen gefahren werden können.

Dieser lenkbare Schlitten kann mit einer oder mehreren Bremsen versehen werden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι. Lenkbarer Handschlitten, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gleitfläche der Länge nach leicht gewölbte Kufen (a bezw. e) um die Längsachse schwingbar am Schlittenoberteil (b) angeordnet sind, zum Zwecke, durch nach der Seite Neigen der Kufen den Schlitten zu lenken.

   Handschlitten nach Anspruch i, da-

   durch gekennzeichnet, daß die Kufen scharfe Kanten besitzen, um ein Ausgleiten des Schlittens bei Wendungen der Fahrbahn zu verhindern.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.