DE16665C - Gewinnung von Glycerin aus den Unterlaugen der Seifenfabriken - Google Patents
Gewinnung von Glycerin aus den Unterlaugen der SeifenfabrikenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindustrie.
Die gegenwärtige Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren zur Gewinnung von Salzen, Glycerin
und Fetten aus salzhaltigen Seifensiederlaugen (Seifensiederflufs).
Die Laugen resultiren bei der Fabrikation aller Arten von harten Seifen mit neutralen
Fetten und enthalten in sehr veränderlichen Verhältnissen Wasser, Glycerin, Aetznatron,
kohlensaures Natron, mitunter auch schwefelsaures Kali und Kalisalze, sowie fast immer geringe
Quantitäten von mehr oder weniger oxydirten fetten Säuren.
XJm eine gewinnbringende Scheidung der genannten Substanzen zu erzielen und insbesondere
das Glycerin zu extrahiren, sättige ich zunächst die Lauge ohne Erwärmung mit Salzsäure bis zur Neutralisirung, wobei sich die
Fettsubstanzen niederschlagen, die gesammelt werden.
Die neutrale und klare Flüssigkeit wird eingedampft. Es schlagen sich dann- die Salze
nieder, welche ausgeschöpft, geschleudert und gewaschen werden und in den meisten Fällen
beinahe reines Kochsalz bilden.
Hat die Flüssigkeit eine Dichte von etwa 320B. erhalten, so wird die Verdampfung
unterbrochen. Diese Flüssigkeit enthält nun neben Glycerin noch beträchtliche Quantitäten
von Salz in Lösung und wird zur Abscheidung desselben in ein Reservoir gegossen, in welches
man heifse Luft einbläst. Oder man erhitzt die Flüssigkeit und bläst kalte Luft ein. Die heifse
oder von der Flüssigkeit selbst erhitzte Luft entfernt auch die letzten Spuren von etwa noch
vorhandenem Wasser, und infolge dessen findet ein beständiger Niederschlag des Salzes statt,
welches in dem wasserlosen Glycerin verhältnifsmäfsig wenig löslich ist.
Man könnte zur Entfernung des Wassers auch eine Verdampfung im leeren Raum vornehmen;
dieselbe würde jedoch kostspieliger sein, als das soeben beschriebene Verfahren.
Nach der Abtreibung des Wassers hat man ein sehr concentrates, mit Salzkrystallen vermischtes
Glycerin erhalten. Hieraus wird durch Centrifugen oder dergleichen das Salz ausgeschieden.
Das Salz wird systematisch gewaschen; die Waschwässer verbleiben in der Fabrikation.
Das auf die eine oder die andere Weise gereinigte Glycerin enthält nur sehr wenig Kochsalz
in Lösung und ist zur Destillation geeignet. Anstatt der Salzsäure läfst sich Kohlensäure
in folgender Weise anwenden:
Zur Gewinnung von Carbonaten wird in die bei der Seifenfabrikation sich ergebenden Laugen
Kohlensäure eingeführt, um das darin enthaltene Aetznatron zu carboniren. Ist die Flüssigkeit
hierbei bis auf etwa 250B. verdampft, so kühle
ich dieselbe ab und führe einen Ueberschufs von Kohlensäure ein. Es bildet sich dann
zweifach kohlensaures Natron, welches besonders in einer glycerinhaltigen Salzlösung sehr schwer
löslich ist, sich zum gröfsten Theil abscheidet und dann abgeschleudert werden kann. Die
Umwandlung des Bicarbonate geschieht durch Calcinirung, während die Glycerinflüssigkeit in
der bereits bezeichneten Weise behandelt wird.
In dem Falle, wo ein salzfreies Glycerin gewonnen werden soll, wird folgendermafsen verfahren:
Dem durch Lufteinblasen oder im leeren Räume concentrirten Glycerin setzt man Salzsäure
im Ueberschufs hinzu, in Gasform oder in flüssiger Form von beispielsweise 220B. Es
schlägt sich dann das Kochsalz, welches bei einem Ueberschufs der Salzsäure fast unlöslich
ist, in feinen Krystallen nieder und wird mit Hülfe von Centrifugen ausgeschieden, während
der "Ueberschufs an Säure, welcher noch in dem Glycerin enthalten ist, entweder durch
Einblasen von Luft oder mit Hülfe von Bleioxyd im Ueberschufs entfernt wird.
Claims (1)
- PATENT-Anspruch:Verfahren zur Behandlung von salzhaltigen Seifensiederlaugen, bestehend in Sättigung derselben mit Salzsäure oder Kohlensäure, fractionirter Verdampfung, Einblasen von heifser Luft zum Ausfällen der Salze und schliefslicher Abscheidung des eventuell erzeugten Kochsalzes durch Zusatz von Salzsäure im Ueberschufs.
Publications (1)
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