DE163352C - - Google Patents
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Description
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3ia\bevi\cfye-n-
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Mälzen von Getreide in ununterbrochenem Betriebe,
welche als Zylindermälzerei bezeichnet werden kann. Mittels derselben ist es möglieh,
große Mengen, und zwar bis zu 3000 Zentner Getreide auf einmal ohne mechanische Wende- und Rührvorrichtungen und ohne
Ventilatoren zu belüften, keimen zu lassen und zu darren, wobei die Vorrichtung derart gestaltet
ist, daß das Getreide sowohl von unten nach oben, als auch von oben nach unten selbsttätig
belüftet werden kann. Sie besteht, wie der Name Zylindermälzerei schon andeutet,
aus einem großen, stehenden Zylinder, der in mehrere, gewöhnlich 6 bis 7 übereinander
liegende, voneinander vollkommen luft- und wasserdicht getrennte Kammern geteilt ist.
Jede Kammer bildet einen Keimbehälter, der etwa 3000 Zentner Getreide aufzunehmen vermag.
Das Getreide lagert in jeder Kammer etwa 24 Stunden und wird dann aus der obersten Kammer mittels umkippbarer Böden
in die darunterliegende usw. fallen gelassen, bis es aus der untersten in vollkommen fertig
gekeimtem Zustande unmittelbar in die Darrkammer gelangt. Da die Mälzerei täglich
unten eine Kammer Malz liefert und die oberste Kammer entsprechend immer gefüllt
wird, so kann in der neuen Mälzerei in ununterbrochenem Betriebe gearbeitet werden.
Auf der Zeichnung ist die neue Mälzerei in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
. und zwar stellt ,
Fig. ι schematisch die Gesamtanordnung
dar,
Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie A-A der Fig. 1, und die
Fig. 3 bis 5 zeigen Einzelheiten der neuen Einrichtung.
Die Mälzerei besteht aus einem Turm 1, in dem die Vorrichtungen zum Mälzen übereinander
angeordnet sind. Das Getreide wird mittels eines Becherwerkes 2 in die Höhe geschafft
und kommt in die Weiche 3, wo es in bekannter Weise abwechselnd unter Wasser- und Luftdruck gesetzt wird.
Die Zuführung der Luft erfolgt durch die Leitung 4, und deren Ableitung durch Leitung
5. Diese Rohre sind so bemessen, daß in 10 bis 15 Minuten viele tausend Kubikmeter
Luft hindurchgesaugt werden können, wodurch bereits während des Weichens das Korn
lebendig und die Keimung eingeleitet wird. Die Leitung 4 erhält die Luft aus einem großen
Rohr 26 zugeführt, das mit dem Kühlturm 38 (Fig. 2) in Verbindung steht, während die
Leitung 5 in ein ebenso großes Rohr 27 mündet. Die Zuführung des Wassers erfolgt
durch Leitung 6, dessen Ableitung durch Rohr 7. Steht das Getreide bezw. die Gerste
unter Wasser, so steht sie auch gleichzeitig unter Luftdruck.
Nach dem Weichen fällt die Gerste nach Öffnung eines Schiebers in den obersten der
die Keimbehälter bildenden Zylinder 8. Es sind, wie die Zeichnung veranschaulicht, neun
solcher Keimbehälter 8 vorhanden, die durch Böden 13 voneinander luft- und wasserdicht
getrennt sind; in jedem Behälter bleibt die Gerste 24 Stunden. '
Sie liegt in jedem Behälter 8 auf Siebboden 9 (s. Fig. 3) mit großem, freien Luftdurchgang.
Während man nämlich bisher bei Siebboden höchstens eine freie Durchgangsfläche von
8 Prozent hatte, so werden hier Siebboden mit einer freien Durchgangsfläche von etwa
65 Prozent verwendet. Das Getreide lagert demnach sehr frei, so daß Luft sehr leicht
hindurchgehen kann; da ferner über und unter dem Getreide eine Luftschicht vorhanden ist,
so befindet es sich gleichsam in einem Luftbade bezw. zwischen zwei Luftkissen. Die Siebboden
9 bestehen aus einer Reihe kreisförmig gekrümmter Bleche, welche von auf Wellen 10
sitzenden Armen 11 getragen werden und um 6o° gedreht werden können, wie die punktierten
Linien zeigen. Die Bleche 9 werden teils nach rechts, teils nach links gedreht; es
entstehen dann zwischen ihnen Spalten, durch weiche das Keimgut nach dem unmittelbar
darunter liegenden Keimbehälter fallen kann. Da wir es für zweckmäßig halten, das Keimgut abwechselnd von oben nach unten und
von unten nach oben zu lüften, so ist unter jedem Siebboden ein freier Raum 12 (Fig. 3)
angeordnet, der durch einen Blindboden 13 von dem darunter liegenden Keimbehälter getrennt
ist. Der Blindboden besteht aus entgegengesetzt wie die Siebbleche 9 gekrümmten,
vollwandigen Blechen, die um Wellen 14 um einen Winkel von 900 drehbar sind (s. die
punktierten Linien in Fig. 3). Damit das Getreide oder Malz aus einem Siebbehälter in den
anderen fallen kann, ist es notwendig, daß die Drehung der Siebbleche 9 und der Blindbodenteile
13 gleichzeitig erfolgt. Sie wird mittels einer Kurbel 15 (s. Fig. 4 jund 5) bewirkt,
deren Bewegung durch Kette und Kettenräüer 16 sowie Welle 17 auf eine Schnecke 18 und
ein Schneckenrad 19 übertragen wird. Durch dieses wird eine an einem Gelenkzapfen 20
angreifende Gelenkstange 21 bewegt, die durch Hebelübertragung die Drehung der Wellen 10
und 14 bewirkt.
Am Schneckenrad 19 sitzt eine glatte Scheibe
22 (Fig. 5), die einen Ausschnitt 23 trägt, in den eine Sperrklinke 24 eingreifen kann.
Sobald das Rad 19 eine Umdrehung gemacht hat, springt die Sperrklinke 24 ein. Während
einer Umdrehung erfolgt sowohl das öffnen als auch das Schließen sämtlicher Böden 9
und 13. Die Gelenkstange 21 ist mit einem Schlitz 25 versehen, in dem ein an dieser
Stange angreifender Hebel gleitet; hierdurch wird es ermöglicht, nach öffnung der Böden
eine Pause in ihrer Bewegung eintreten zu lassen, so daß das Keimgut Zeit hat, nach
unten zu fallen.
Nachdem die geweichte Gerste, die nunmehr bereits spitzt, auf den obersten Siebboden befördert
ist, wird sie abwechselnd von unten nach oben und von oben nach unten gelüftet. Zu diesem Zweck ist jeder Keimbehälter 8
mit den Rohren 26 und 27 durch je zwei Leitungen 28 und 29 verbunden (s. Fig. 1
und 2), von denen die eine über dem Siebboden 9 und die andere unter ihm mündet.
Die Lüftung geschieht selbsttätig durch den mit dem Luftableitungsrohr 27 in Verbindungstehenden
Schornstein 30, welcher derart gebaut ist, daß er die Luftmenge, welche für diese großen Mengen keimenden Getreides
notwendig ist, bewältigt. Ein gewöhnlicher Schornstein könnte dies nicht leisten; in ihm
ist daher eine Ecke 39 abgeteilt (Fig. 2), in welche die aus dem Ofen 40 kommenden
Feuergase einmünden; dadurch wird der Schornstein erhitzt und infolgedessen zugkräftig
genug, um die nötige Luftmenge durch die einzelnen Keimbehälter, und zwar je nach
Bedarf durch einen oder durch alle hindurchzusaugen. Natürlich kann, wie Fig. 2 zeigt,
auch ein Ventilator 41 zu Hilfe genommen werden, welcher die Luft aus den Keimbehältern
ins Freie fördert.
Obwohl die Keimbehälter unmittelbar übereinander zu einem geschlossenen Zylinder zusammengebaut
sind, so ist doch jede Kammer vollständig von den anderen luft- und wasserdicht getrennt. Zu diesem Zwecke trägt jeder go
Blindbodenteil 13 eine abdichtende Wulst 31 (s. Fig. 3), gegen welche sich der nebenliegende
Bodenteil mit einer entsprechenden Krümmung fest anlegt. An der Wandung der Keimbehälter 8 sitzen mit Dichtungsmaterial
bekleidete Winkeleisen 32, so daß auch hier ein vollkommener Abschluß erzielt wird.
Durch die Anordnung der abdichtenden Blindböden ist es möglich, die Haufen, je nach
dem Stand des Wachstums, in den verschiedenen Keimbehältern ungleich stark zu lüften.
Es können aber auch einzelne Keimbeete für gewisse Zeiträume von der Belüftung ausgeschlossen
werden; ferner kann bei entsprechender Stellung der Schieber in den Rohren
28, 29 ein Behälter von unten nach oben und der andere von oben nach unten oder umgekehrt
gelüftet werden, trotzdem nur eine Luftzuführung 26 und eine Luftableitung 27 vorhanden ist. Die Luft kann schließlich auch
genau regelbar den einzelnen Malzhaufen zugeführt werden, weil jeder einzelne Luftein und
-auslaß mit einem Schieber oder einer Drosselklappe versehen ist, so daß in allen
Stärken gelüftet werden kann. Jeder einzelne Malzhaufen ist in verschiedenen Schichthöhen
mit Thermometern sowie mit einem Depressionsmesser versehen, wodurch fortwährend
die Dichtheit des Malzes ermittelt werden kann; es gibt dies sehr genaue Anhaltspunkte
für die Beurteilung und Handhabung des Malzes.
Seither wurde in pneumatischen Mälzereien das Malz entweder in Trommeln oder mittels
besonderer Vorrichtungen in Kästen oder sonstigen Vorrichtungen von Zeit zu Zeit gewendet.
Bei dem neuen System sind dagegen Wendevorrichtungen vollständig in Wegfall gekommen, und dennoch ist es möglich, das
Malz periodisch zu wenden und auf das Wachstum in solchem Maße, wie bei keinem anderen
ίο Apparat zuvor, einzuwirken; das Schwinden
des Malzes während des Keimens wird ganz bedeutend verringert, weil die Auflösung des
Korns vor sich geht, ohne daß das Malz zu stark keimt; da es ferner außerordentlich kühl
gehalten und rasch gelüftet werden kann, so kann man ein häufiges Wenden des Malzes
unterlassen. Das Malz befindet sich in allen Schichten und an allen Teilen der Einrichtung
unter gleichem Klima, wodurch eine ganz gleichmäßige Keimung erzielt wird. Es kann
auch von einer darunter liegenden Keimkammer, in welcher sich das Malz in einem weiter vorgeschrittenen Zustand befindet, die
Wärme, welche sich in ihr entwickelt, für die darüber liegende Keimkammer und deren
Keirngut Verwendung finden, so daß ein erwünschter Temperaturausgleich in den einzelnen
Keimkatnmern in jeder nur möglichen Weise erfolgen kann. Dies ist, namentlich im
Winter, wo die Außenluft sehr kalt ist, von Wichtigkeit. Alle Arbeitsvorgänge sind also
genau regelbar, und man kann mit Luft, Wärme, Kälte und Kohlensäure arbeiten, und
zwar bei jeder Kammer verschieden, trotzdem sämtliche Keimkammern in ein und demselben
Zylinder untergebracht sind.
Die Anordnung der übereinander liegenden Keimbehälter ermöglicht es, das Keimgut z. B.
alle24Stunden umzulagern,und zwar kann man es nach der nächsten Keimkammer schneller
oder langsamer fallen lassen, je nachdem der Blindboden und der Siebboden weiter oder weniger
weit geöffnet wird. Das Keimgut fällt dann von einer Keimkammer nach der anderen,
wobei eine Umlagerung und Mischung des Gutes insofern stattfindet, als die vorher oben
liegenden Schichten auf dem nächsten Siebboden unten, und diejenigen Schichten, welche
vorher unmittelbar auf dem Siebboden auflagen, nunmehr zu oberst zu liegen kommen.
Es genügt für gewöhnlich, 6 bis 7 solcher Kammern vorzusehen; soll aber mit sehr kurzem
Gewächs gearbeitet werden und namentlich an dem Grundsatz festgehalten werden, daß eine Malzfabrik keine Keimerzeugungsfabrik
sein soll, so ist es vorteilhaft, auch bei 6 bis 7 tägiger Keimung ein bis zwei Kammern
im Zylinder mehr anzubringen, um z. B. die Junghaufen alle 12 Stunden wenden zu können.
Zu diesem Zweck werden noch ein oder zwei sogenannte tote Kammern mit eingebaut. Ist
z. B. der Haufen so weit gediehen, daß er als guter Junghaufen bezeichnet werden kann, und
soll er nun schon in 12 Stunden umgelagert werden, so wird derart verfahren, daß der Haufen
12 Stunden auf die sogenannte tote Kammer und nach 12 Stunden auf die freiliegende
Keimkammer verbracht wird. Die dadurch leer gewordene Keimkammer bleibt nun weitere
12 Stunden leer, bis es Zeit ist, den über ihr liegenden Haufen auf die leere Keimkammer
zu verbringen; unterdessen ist der auf der benutzten Keimkammer gewesene Haufen nach
der darunter befindlichen gebracht, und die dazwischen liegende tote Kammer ist wieder
frei geworden; der vorher auf die darüber liegende Keimkammer verbrachte Haufen kann
nun auch schon innerhalb 12 Stunden auf die tote Kammer verbracht werden. Man wird
also zweckmäßig, wenn bei der Mälzerei auf eine zwölfstündige Umlagerung im Zustand
des Junghaufens gerechnet wird, auch selbst bei siebentägiger Keimdauer acht oder neun
Keimkammern, also in der Mitte zwei tote Keimkammern, einbauen, welche gestatten, daß
man das Keimgut im Zustand des Junghaufens sozusagen in der Mitte der Keimungsperiode,
alle 12 Stunden umlagern kann, während für gewöhnlich der Zylinder nur sieben Kammern
hat.
Durch diese Art der Umlagerung werden die Keime außerordentlich geschont. Es wird
zur Umlagerung selbst fast gar keine Kraft benötigt, weil sie einfach durch Drehen der
Kurbel erfolgt; es ergibt sich also dadurch eine Mälzerei, die während der ganzen Mälzung
keiner maschinellen Kraft bedarf, und bei welcher auch das Malz nicht durch Handarbeit
umgeschaufelt oder sonstwie behandelt werden muß. Es gibt bis jetzt kein Mälzereiverfahren,
bei dem das Keimgut beim Wenden weniger verletzt wird als innerhalb der beschriebenen
Einrichtung. In einer pneumatischen Trommel ist das Keimgut einer fast fortwährenden Bewegung
unterworfen, weil die Trommel bewegt werden muß, wenn das Malz nicht zu einem einzigen Klumpen zusammenwachsen
soll. In der Kastenmälzerei oder ähnlichen anderen Mälzereien sind Wender notwendig,
damit das Malz nicht zusammenwächst; in anderen Mälzereien, die nicht mit Wender
versehen sind und in denen Beete nebeneinander gereiht werden, muß das Malz von einer
zur anderen Stelle geschaufelt werden, wodurch die Keime verletzt werden. Bei unserer
neuen Mälzereianlage verbleibt jedoch das Malz nahezu im Rtihestande und kommt mit keinen
mechanischen Wendevorrichtungen in Berührung. Da ferner jede Kammer streng von den anderen getrennt ist, so ist es möglich, daß
entsprechend der Zahl der Kammern im Zylinder jede Keimkammer eine andere Gersten-
sorte enthält, und da wieder jede Gerstensorte eine andere Behandlung nötig hat, so kann jede
Sorte, obwohl verschiedene Kammern im Zylinder vereinigt sind, anders behandelt werden.
Wenn nun also die Gerste von der Weiche nach dem obersten Keimbehälter gebracht ist, dort 24 Stunden gelagert hat und während
dieser Zeit in gewissen Zwischenpausen genügend gelüftet worden ist, so wird sie zu
einer bestimmten Zeit in die zweite Keimkammer abgelassen, danach von der zweiten
Keimkammer nach der dritten und so fort, bis sie nach Ablauf von mehreren Tagen unten in der
siebenten Keimkammer angelangt ist. Sie wird nun als Grünmalz oder sogenannter Althaufen
nach der Darrkammer 35 (Fig. 1) abgelassen, die durch ein Gewölbe 36 von dem Zylinder,
in welchem sich die acht Keimkammern befinden, getrennt ist, damit sich die Wärme
dieser Darr- und Röstkammer den Keimkammern, die kalt gehalten werden müssen, nicht mitteilen kann. Im Winter dagegen
würde sich die Umgebung des Keimzylinders zu sehr abkühlen; es werden dann im Gewölbe
vorhandene Luken geöffnet, so daß die warme Luft in dem Turm 1 nach oben steigt und den
\ Raum um den Keimzylinder herum auf der
jeweilig gewünschten Temperatur erhält. In der Darrkammer 35 kann nun wieder das
Malz genügend lange während der Schwelkzeit verweilen. Die Zuführung der warmen Luft
erfolgt von dem Ofen 40 (Fig. 2) durch die Leitung 47 und 48 bezw. 49 von oben nach
unten bezw. von unten nach oben, die Ableitung' dagegen durch 49' bezw. 51 und 50.
Die ganze Einrichtung ist auch als Trockenapparat zu benutzen, wenn man den Bewegungsmechanismus
des Blindbodens von dem Siebboden abkuppelt, sämtliche Blindböden öffnet und die Siebboden schließt, nachdem
jeder einzelne Siebboden mit Getreide beschickt ist. Man belüftet alsdann nach dem
Gegenstromprinzip und kann selbst mit sehr niedrigen Temperaturen eine gute Wirkung
erzielen, weil der freie Luftdurchgang sehr gToß ist und nach dem Gegenstromprinzip das
kälteste Getreide auch mit der kühlsten Luft und das \rorgewärmte Getreide mit der wärmeren
Luft zusammenkommt. Mit dieser Einrichtung kann man somit alle Stunde 1000 bis
3000 Zentner Getreide trocknen; das Getreide befindet sich dann doch 7 bis 8 Stunden in
Bearbeitung, und es kann ihm schon bei den Temperaturen von 35 bis 400 C. höchstens
45° C. das Wasser vollkommen entzogen werden, wodurch dem Getreide seine Keim- und
Backfähigkeit erhalten wird.
Claims (5)
1. Einrichtung zum Mälzen von Getreide u. dgl. mittels warmer bezw. kalter Luft,
welche abwechselnd von oben nach unten und von unten nach oben durch das zwischen
zwei Luftkissen befindliche Getreide gesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Reihe zylindrischer Keimkammern
derart unmittelbar übereinander und hermetisch voneinander geschieden angeordnet
sind, daß in jeder der Kammern das Mälzen unabhängig von den übrigen erfolgt und die Umlagerung des Getreides
durch periodisches Öffnen oder Umkippen der Böden, wobei das Getreide je aus der
oberen Kammer in die nächst untere fällt, bewirkt wird.
2. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Getreide in jeder Keimkammer (8) auf einem weitmaschigen Siebboden (9) ruht, welcher mit dem Boden
(13) der Kammer gleichzeitig geöffnet werden kann.
3. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Siebboden aus nach oben gekrümmten Blechen bestehen, welche
nach ihrer Drehung Spalten bilden, durch welche das Malzgut hindurchfällt.
4. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Böden der Keimkammern aus nach unten gekrümmten, den
Siebblechen in ihrer Ausdehnung entsprechenden vollwandigen Blechen bestehen, welche sich gegenseitig luft- und wasserdicht
aneinander anschließen.
5. Eine Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4," dadurch gekennzeichnet,
daß die übereinander angeordneten, einen Zylinder bildenden Keimkammern sich in einem Turm befinden, welcher
durch die abziehenden Gase der unterhalb der Kammern in dem Turm angeordneten Darre angewärmt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE163352C true DE163352C (de) |
Family
ID=429043
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT163352D Active DE163352C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE163352C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1014058B (de) * | 1954-09-04 | 1957-08-22 | Konrad Ostertag Dipl Ing | Wanderhaufenkeimanlage und Darre |
DE1019631B (de) * | 1952-07-10 | 1957-11-21 | George J Meyer Malt & Grain Co | Kornmaelzerei-Anlage |
DE1048249B (de) * | 1957-07-26 | 1959-01-08 | Werner Rotzler | Vorrichtung zur Malzbereitung mit zickzackfoermig uebereinander angeordneten Rutschkaesten |
DE1056081B (de) * | 1955-03-02 | 1959-04-30 | George J Meyer Malt & Grain Co | Kornmaelzereianlage |
DE10230246A1 (de) * | 2002-07-04 | 2004-01-15 | Bühler AG | Mälzereianlage und Keimhorde |
-
0
- DE DENDAT163352D patent/DE163352C/de active Active
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1019631B (de) * | 1952-07-10 | 1957-11-21 | George J Meyer Malt & Grain Co | Kornmaelzerei-Anlage |
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DE1048249B (de) * | 1957-07-26 | 1959-01-08 | Werner Rotzler | Vorrichtung zur Malzbereitung mit zickzackfoermig uebereinander angeordneten Rutschkaesten |
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