DE162453C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erleichterung der Begattung verschieden großer Tiere, und zwar solcher, bei denen das deckende Tier kleiner ist als das gedeckte; die Vorrichtung kann aber auch nebenbei, wie die bisher bekannten, zum Decken gleich großer Tiere oder bei solchen Paarungen benutzt werden, bei welchen das gedeckte Tier kleiner ist als das

ίο deckende.

Es entsteht dem Züchter am häufigsten dadurch ein Schaden, daß ein und derselbe Bulle, Eber usw. nicht für die ganze Mutterherde benutzt werden kann, weil er zur Deckung größerer Muttertiere zu klein ist. Man sucht diesem Übelstande dadurch abzuhelfen, daß man eine Grube für die Hinterfüße des Muttertieres aushebt, oder indem man nach dem Vorschlage des Grafen Lehndorf zur Erleichterung der Paarung kleiner Hengste und großer Stuten die Rampe für den Hengst mit Dünger und Erde entsprechend erhöht. Eine derartige Anlage kann wegen der auf die Hinterbeine des Hengstes verschobenen Last beim Decken nicht zusammenhalten, so daß ein Versinken des Hengstes unvermeidlich ist.

Bei den übrigen bekannten Vorrichtungen ist nur eine solche Einstellbarkeit des Deck-Standes möglich, daß gleich große Tiere ^bezw. solche Paare zusammengebracht werden können, bei welchen das männliche größer ist als das Muttertier, während die Stellvorrichtung dieser Vorrichtungen nicht so eingerichtet ist, daß auch ein kleiner Eber mit einem größeren Muttertier zusammengebracht werden kann, ein Fall, der dann sehr häufig in Frage kommt, wenn es sich um die Kreuzung verschiedener Rassen handelt.

In allen diesen Fällen ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung, und zwar in entsprechender Ausführung für Pferde, Rinder, Esel, Pferde und Esel, für Schweine, Schafe usw. verwendbar, namentlich bei der Zucht von Maultieren, der Bastarde von Eselhengst und Pferdestute, in welchem Falle gerade die bekannten Einrichtungen versagen würden.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung in ihrer Ausführung für den Gebrauch in Schweinezüchtereien dargestellt. Es zeigt Fig. ι und 2 eine Seitenansicht in der Stellung für größere Muttertiere und für verschieden kleinere Decktiere, Fig. 3 eine Oberansicht der Stellung nach Fig. 1 und Fig. 4 eine Vorderansicht der Stellung nach Fig. 1 (von rechts in der Zeichnung).

Die Vorrichtung besteht in bekannter Weise aus einem Käfig mit dem Boden α und den vier aufrecht stehenden Säulen b an den Ecken, welche in der Längsrichtung des Käfigs durch die wagerechten Leisten c miteinander verbunden sind. Diese Leisten c, sowie der Boden a, welche über die vorderen Säulen hinaus verlängert sind, dienen zur Führung der parallel zu ihrer Fläche verschiebbaren Vorderwand d, welche durch Vorstecker e in der jeweiligen Stellung fest-

gehalten wird. Am unteren Ende trägt die Vorderwand den Trog f. An den hinteren Säulen b sind die Wangen g vorgesehen, von denen die eine die Scharniere für die abklappbare Rückwand h, die andere die Verschlußvorrichtung i trägt. Nach Öffnung der Hinterwand h wird das Muttertier über den Auftritt k hinweg in den Käfig dem Futtertroge/ zugetrieben.

ίο Um die Vereinigung auch eines kleinen Decktieres mit einem großen Muttertier zu ermöglichen, ist gemäß vorliegender Erfindung der Auftritt k für das erstere in der Höhenrichtung verstellbar angeordnet. Er wird an den Führungsstiften j, welche an den Wangen g vorgesehen sind, gehalten und trägt zwei Wellen / und m auf der Unterseite; auf der Welle / sitzen beiderseits die Hebel η mit den Rollen 0 an ihren Enden, auf der Welle m die Hebel ρ mit den Rollen q. Die Wellen tragen außerdem den Stellhebel r und den Hebel s, welch letzterer durch die Zugstange t mit dem Hebel η so verbunden ist, daß einer bestimmten Lage des Stellhebels r, der durch eine Kette u in beliebigem Winkel zur Senkrechten erhalten werden kann, auch eine bestimmte Höhenstellung des Auftritts k im Verhältnis zum Boden α entspricht.

Die Einrichtung ist so getroffen, daß der Auftritt mit dem bereits auf ihm stehenden Decktier verstellt werden kann.

Der Gebrauch der Vorrichtung ergibt sich aus dem Vorstehenden im Zusammenhang mit dem in der Einleitung Angeführten ohne weiteres.

Claims (1)

1. Pate nt-An SPRU c H:

   Aus einem Gehäuse für das Muttertier bestehende Vorrichtung zur Erleichterung der Begattung ungleich großer Tiere, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren Ende des Gehäuses ein in der Höhenrichtung einstellbarer Auftritt (k) für das deckende Tier vorgesehen ist, zum Zweck, das Decken größerer Muttertiere durch kleinere Vatertiere zu ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der