-
"Mittel zum Färben menschlicher Haare" Die Erfindung betrifft Mittel
zur permanenten Färbung menschlicher Haare unter Verwendung von Oxidationsfarbstoffen
auf Basis polyfunktioneller Benzolderivate mit 4 - 6 Substituenten.
-
Es ist bekannt, zum Färben von Haaren Mittel zu verwenden, die als
Farbstoffkomponente sogenannte Oxidationsfarben wie Aminophenol, Dihydroxybenzol
und insbesondere Phenylendiamin enthalten. Je nach der Art der verwendeten Farbstoffe
sind Jedoch die Echtheitseigenschaften wie Lichtechtheit, Sublimierungsechtheit
und Farbechtheit fUr die Bedürfnisse der Praxis nicht hinreichend.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Haarfärbemittel auf Basis
von Oxidationsfarben herzustellen, welche verbesserte Eigenschaften besitzen. Die
neuen Mittel zum Färben menschlicher Haare sind dadurch gekennzeichnet, daß diese
als Parbstoffkomponente senzolderivate mit 4 - 6 Substituenten in Forin von Alkoxy-,
Hydroxy-, Amino-, und Alkylaminogruppen -enthalten. Es kommen somit eine große Anzahl
von substituierten Benzolderivaten in Betracht Von diesen haben sich zwei Gruppen
als besonders geeignet erwiesen.
-
Die erste Gruppe umfaßt Benzolderivate, die der allgemeinen Formel
entsprechen, wobei R1, R2 und R3 -OH oder-NH2, R4 und R5 -H, -NH2 oder -OH bedeuten.
-
Von den hierunter fallenden Verbindungen sind insbesondere zu nennen:
1,3-Diamino-2,4-dihydroxybenzol, 1,3,5-Triamino-2,4-dihydroxybenzol, 1-Amino-2,3,4-trihydroxybenzol,
1,3-Diamino-4,5,6-trihydroxybenzol und Hexahydroxybenzol.
-
Die zweite Gruppe der besonders geeigneten Benzolderivate umfa#t solche,
die als Substituenten drei Aminogruppen und mindestens eine Alkoxygruppe enthalten
wie: 1,2,3-Triamino-4-äthoxybenzol, 1,2,3-Triamino-4,5-dimethoxybenzol, 1,2,3,4-Tetramino-5-methoxybenzol,
1,2,3-Triamino-4-hydroxy-5-methoxybenzol.
-
Zu der Gruppe der Benzolderivate, die besonders geeignet sind, zählen
weiterhin: 1,2-Diamino-4,5-dimethoxybenzol, 1 Amino-2,5-dihydroxy )-methoxybenzol,
1-Amino-2,4-dihydroxy-5-methoxybenzol, 1-Amino-3,5-dimethoxy-4-hydroxybenzol.
-
Ferner kommen jedoch auch polyfunktionelle Benzolderivate wie: 1,4-Dimethoxy-2,5-dihydroxybenzol,
1,4-Di-(äthylamino) -2,5-dihydroxybenzol, 1,2,4-Triamino-3,6-dimethoxybenzol, es
,4-Dimethoxy-2,3,5,6-tetrahydroxybenzol in Betracht. die Benzolderivate können im
Ubrig.n einzeln oder im Cemisch Anwendung finden. Auch können sie gegebenenfalls
in Form ihrer Salze wi. Hydrochloride oder Sulfate verwendet werden.
-
Die erfindungsgemä#en Mittel werden in Form von waßrigen Lösungen,
als Pasten oder Emulsionen, gewünschtenfalls jedoch auch in tester Form hergestellt.
Sie zeigen eine gute Verträglichkeit mit anderen Farbstoffen wie aromatischen Diaminen
und Dihydroxybenzolen, so daß auch eine Kombination mit diesen Farbstoffen erfolgen
kann.
insbesondere haben sich Kombinationen mit Resorcin, m-Toluylendiamin
und p-Dimethylaminoanilin als geeignet erwiesen.
-
3ei Verwendung der neuen Haarfärbemittel ist es nicht erforderlich,
die Oxidation der Farbstoffe durch Perverbindungen wie H2O2, ?ercarbamid, Melaminperhydrat,
Ammoniumpersufat oaer Perhydrat herbeizuführen. Ein derartiger Zusatz kommt daher
praktisch nur dann in 3etracht, wenn gleichzeitig mit den erfindungsgemäßen Farostoffkomponenten
Oxidationsfarbstoffe dem Haarfärbemittel hinzugefügt werden, die nicht oder nicht
hinreichend durch Luftsauerstoff oxidiert werden. In manchen Fällen ist jedoch ein
Zusatz an Perverbindungen auch dann nicht erforderlich, wenn Farbstoffkomponenten
gleichzeitig verwendet werden, die bei alleiniger Verwendung einen Zusatz von Perverbindungen
erfordern.
-
Es ist häufig zweckmäßig. die Farbstoffe in eine Netz-und/oder Waschmittel
enthaltende Creme einzuarbeiten, da derartige Mittel vorwiegend in der Praxis Anwendung
finden.
-
Die neuen Haarfärbemittel können mit beliebigen Netz-bzw. Waschmitteln,
insbesondere anionischen oder nichtionogenen, vermischt werden.
-
Als Netz- bzw. Waschmittel Kommen dabei insbesondere Alkylbenzolsulfonate,
Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Fettsäureäthanolamide, Anlagerungsprodukte von Äthylenoxid
an Fettalkohole oder Alkylphenole in Frage.
-
Das Aufziehvermögen der oben genannten Farbstoffe ist auch im Gemisch
mit derartigen Mitteln gut. Man kann oje Haarfärbemittel somit in Form von Shampoos,
insbesondere von cremeförmigen Shampoos, die vielfach jn der Praxis erwünscht sind,
herstellen..
-
Den erfindungsgemäßen Mitteln können weiterhin Verdickungsmittel wie
z.B. t hylcaltuloße, Stärke, höhere Fettalkohole, Vaseline, Paraffinöl und Fettsäuren
sowie Parfümöl oder Haarpflegemittel, wie z.B. Pantothensäure und Cholesterin zugemischt
worden.
-
Die Zusatzstoffe werden dabei in den fUr diese Zwecke üblichen Mengen
angewandt. Dabei kommen als Netzmittelzusatz insbesondere Mengen von 0,5 - 30 %
und als Verdickungsmittelzusätze Mengen von 0, 1 - 25 «, jeweils bezogen auf die
Gesamtkomposition, in Betracht. Die Konzentration der Farbstoffe beträgt je nach
dem
Verwendungszweck bis zu 5 ?, vorzugsweise jedoch 0,1 -2 =, ebenfalls
auf die gesamte Komposition bezogen.
-
-sie Haarfäroemittel können auf einen pH-Bereich von 3 - 10 cingestellt
sein; vorzugsweise kommt ein Bereich von 7 - 9,5 in Betracht.
-
Die neuen Haarfärbemittel besitzen gute Echtheitseigenschaften und
haben darüber hinaus den Vorteil, da# sie vor Gebrauch nicht mit perverbindungen
vermischt werden müssen.
-
Ebenfalls ist die Herstellung von Dauerwellen bei Haaren, die mit
den erfindungsgemä#en Haarfärbemitteln behandelt wurden, möglich, ohne da# praktisch
eine Veränderung des Farbtons stattfindet.
-
Beiseiel 1: 10 Gew.Teile Hesahydrc@@benzol werden in eine Emulsion
aus 100 Gew.Teilen Fettalkohol (techn.Gemisch C16 - C180, 100 Gew.Teilen Fettalkoholsulfat.auf
Basis von Cocosöl und 700 Gew.Teilen Wasser eingetragen, mit Ammoniak auf pH 10
eingestellt und mit Wasser auf 1000 Gew.Teile aufgefüllt. Die so erhaltene Färbecreme
färbt graue menschliche Haare innerhalb 30 Minuten bei Zimmertemperatur rot--'-raun.
aissiel 2: Bei gleicher Arbeitsweise wie im Beispiel 1, jedoch unter Verwendung
Von je ;0 Gew.Teilen der in der nachstehenden Tabelle angefährten Verbindungen anstelle
von Hexahydroxybenzol und unter Einstellung des jeweils angegebenen pH -Wertes mit
Ammoniak oder Essigsäure wurden graue menschliche Haae gefärbt und die in der rechten
Spalte der Tabelle angegebenen Anfäroungen ernalten.
-
Lfd.Nr. $Farbstoffkomponente pH Farbe 1 1,3-Diamino-2,4-dihydroxy-
7 mittelblond benzol-hydrochlorid 2 1-Amino-1,2,3-trihydroxy- 8,5 braun benzol-hydrochlorid
3 Hexahydroxybenzol 3 orange-braun
Beispiel 3: In eine Emulsion
aus. 100 Gew.Teilen Fettalkohol (techn: Gemisch C16 - C18), 100 Gew.Teilen Fettalkoholsulfat
auf.
-
Basis von Cocosöl und 700 Gew.Teilen Wasser wurden 10 Gew.Teile 1,3-Diamino-2,4-dihydroxybenzol-hydrochlorid
und 10 Gew.Teile Resorcin aelöst, mit Ammoniak auf pH 9 eingestellt und mit Wasser
auf 1000 Gew.Teile aufgefüllt.
-
D=e so erhaltene Färbecreme färbt graue Haare ohne zusätz-' liche
Verwendung yon Wasserstoffperoxid innerhalb 25 £;inutn kräftig dunkelblond.
-
Beispiel 4: Aus 2 Gew.Teilen 1 1,3,5-Triamino-4,6-dihydroxybenzol-hydrochlorid,
2 Gew.Teilen m-Toluylen-diamin-hydrochlorid, 10 Gew.Teilen Fettalkohol (techn.Gemisch
C16 - C18),und 10 Gew.Teilen Fettalkoholsulfat auf Basis von Cooosöl
sowie
75 Gew.Teilen 1.'s'asser wird eine Färbeoreme hergestellt, die mit Ammoniak auf
pH 8,5 eingestellt wurde.
-
Behandelt man mit dieser Fäbecreme graue Haare 30 Minuten lang, so
erhält man ohne Verwendung eines Zusatzes von Wasserstoffperoxid einen mittelblonden
Farbton.
-
Beispiel 5: Mit einem wä#rigen Haarfärbemittel, welches als Farbstoffkomponenten
1 >, » 1-Amino-2,3,4-trihydroxybenzol-hydrochlorid und 1 G p-Dimethylamino-anilin-hydrochlorid
enthielt und mit Ammoniak auf einen AH-Wert von 9,5 eingestellt war, wurden graue
Haare gefärbt. Es wurde ein kräftig brauner Faroton erhalten.
-
Beispiel 6: Mit einer Färbecreme, wie in Beispiel 3 beschrieben, wobei
jedoch als Farbstoffkomponenten 10 Gew.Teile 1,3-Diamino-4,5,6-trihydroxybenzol
und 10 Gew.Teile p-Dimethylaminoanilin-hydrochlorid verwendet wurden, wurden graue
Haare ohne zusätzliche, Verwendung von Wasserstoffperoxid innerhalb von 25 Minuten
mattbraun gefärbt.
-
Beispiel 7: 1 Gew.Teil 1-Amino-2,4-dihydroxy-5-methoxybenzol-hydrochlorid
wird in einer Emulsion aus 10 Gew.Teilen Pettalkohol ttechn. Gemisch C16 - C18)
und 10 Gew.Teilen Fettalkoholsulfat auf Basis von Cocosöl und 70 Gew.Teilen Wasser
gelöst, auf pd 7 eingestellt und mit Wasser auf 100 s's"ew.Teile aufgefüllt. Die
so erhaltene Färbecreme färbt graue menschliche Haare innerhalb 20 Minuten bei Zimmer
temperatur ohne Verwendung von Wasserstoffperoxid kräftig mattbraun.
-
Beispiel 8: Eine Färbe creme gen;äß Beispiel 7 mit einem Gehalt von
1 Gew.Teil 1,2,3-Triamino-4-hydroxy-5-methoxybenzol nydrochlorid und 1 Gew.Teil
m-Toluylendiamin-hydrochlorid färbt graue Haare bei pH 8,5 in 25 Minuten kräftig
mittelbraun.
-
Beispiel 9: Eine Lösung mit einem Gehalt von 2 Gew.Teilen 1-Amino-2,5-dihydroxy-3-methoxybenzol-hydrochlorid
und 2 Gew.
-
Teilen Resorcin als Farbstoffkomponenten färbt graue menschliche Haare
bei einem pH von 3,0 innerhalb 30 Minuten rötlich braun.
-
Beispiel 10: Eine Färbecreme gemä# Beispiel 7 mit einem Gehalt von
Gew.Teil 1,2-Diamino-4,5-dimethoxybenzol-hydrochlorid und 1 Gew.Teil p-Dimethylaminoanilin-hydrochlorid
färbt graue Haare bei ei pH-Wert von 9,5 innerhalb 20 Minuten kräftig dunkelbraun.
Das praktisch gleiche Ergebnis erhält man bei einem Zusatz von Wasserstoffperoxid.