DE1617019A1 - Verfahren zur Alkaliraffination von Glyceridoelen - Google Patents
Verfahren zur Alkaliraffination von GlyceridoelenInfo
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Description
Verfaiiren zur Alkaliraffination von Glyceridölen
Die Erfindung bezieht sich auf die iUkaliraffination
von Glyceridölen, die freie Fettsäuren und andere "Verunreinigungen
enthalten. Die in Betracht kommenden Glyceridöle umfassen sowohl normalerweise feste als auch normalerweise
flüssige, tierische und pflanzliche Glyceridöle.
Glyceridöle, wie sie durch Lösungsmittelextraktion, Auspressen oder nach anderen Methoden aus tierischen oder
pflanzlichen Hohmaterialien erhalten werden, enthalten immer
eine größere oder kleinere Menge an freien Fettsäuren. Bevor diese öle für die Herstellung von Nahrungsmitteln, wie
Margarine, Backfett, Mayonnaise u.dgl., verwendet werden,
können, müssen die Verunreinigungen entfernt werden. Es ist üblich, dies© Verunreinigungen durch eine- Behandlung zu
verringern oder zu entfernen, bei der das öl mit wäßrigem
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BAD ORIGINAL
1617Ö19
Alkali bei Temperaturen unterhalb des Siedepunkts von V/asser und im allgemeinen bei atmosphärischem !Druck in Berührung
gebracht wird und die so gebildete Seife zusammen mit anderen
Reaktionsprodukten von anfänglich anwesenden Verunreinigungen in Lösung entfernt und nachfolgend zur Gewinnung von ]?ettmaterialien
daraus gespalten wird. Es ist bekannt, daß während der neutralisation mit einer alkalischen Lösung
eine Kombinationswirkung bezüglich Reinigung, Gumentfernung und teilweiser Entfärbung eintreten kann, da eine Anzahl
von unerwünschten Substanzen, die in dem rohen öl anwesend sind, in der Seife absorbiert werden. Jedoch treten bei
dieser Methode noch beträchtliche Verluste an Neutralöl auf. Diese Verluste werden verursacht durch unerwünschte Seitenreaktionen,
die im Verlauf der Neutralisierung eintreten. Manchmal werden Emulsionen von öl in Wasser gebildet, die
durch die Seifenlösung stabilisiert v/erden. Diese Emulsionen können sehr beständig sein; dies hat zur Folge, daß während
der !rennung der beiden Phasen öl mit der Seifenlösung mitgeführt
werden, kann.
Bei den bisher angewendeten Verfahren war es nicht
möglich, jegliche Ölverluste zu vermeiden, da beispielsweise durch Unterdrückung einer der Ursachen der Ölverluste andere
unerwünschte Seitenreaktionen gefördert werden oder andere unerwünschte Verfahrens.bedingungen notwendig sein können«.
Wenn demgemäß die Seifenlösung nachfolgend durch Säurehydro-
BAD
108810/1789 Λ
_ 3 — ■
lyse zur Gewinnung von IPettmaterialien gespalten wird, findet
sich, eine beträchtliche Menge an Neutralöl in dem Saueröl,
was zu einer Verringerung der Ausbeute an Neutralöl führte
Allgemein sind Saueröle, die JO - 4-0 % oder mehr Neutralöl
enthalten, noch ganz üblich. Es ist möglich, das Heutralöl
in brauchbarer Güte aus der Seifenlösung zurückzugewinnen, Jedoch ist dies recht kostspielig und demgemäß technisch sowie
vilxtschaftlich unbefriedigend»
Im Schrifttum sind verschiedene Methoden angegeben worden, um die der Alkaliraffination eigenen-Verluste zu
verringern, z.B. die Anwendung von weniger alkalischen Verbindungen, wie calcinierte Soda und Ammoniak, und die Anwendung
von Zentrifugen, welche sehr kurze 'Berührungszeiten zwischen dem öl und der alkalischen Lösung ergeben. Wenngleich
mit derartigen Arbeitsweisen gewisse Verbesserungen zu erzielen sind, sind die Ölverluste noch sehr beträchtlich, insbesondere
wenn Glyceridöle raffiniert werden, die vorwiegend Fettsäuren mit einer ICettenlänge von 16 Kohlenstoffatomen
•oder mehr enthalten» ' ■ ,
Im Verlauf von Untersuchungen mit der Zielsetzung, ein zufriedenstellendes Verfahren zum Neutralisieren von öl
zu entwickeln, bei dem die Ölverluste wesentlich verringert werden und keine Notwendigkeit zur Durchführung des Verfahrens
in komplizierter ¥eise besteht, wurde gefunden, daß der Heutralisationsprozeß fast vollständig durch die Vorgänge
geregelt wird, die sich an der Öl-Lauge-Grenzflache abspielen..
■ - " . BAD ORIGINAL
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_ Z1. -
An dieser Grenzfläche treten während des Übergangs von Fettsäuren
aus dem Öl in die wäßrige Phase örtliche Untex-schieae
der Grenzflächenspannung auf. Diese Unterschiede der Grenzflächenspannung
verursachen Strömungen in der unmittelbaren Bähe der Grenzfläche, die so heftig sein können, daß die
Grenzfläche instabil wird und spontan Öltröpfchen abgerissen v/erden,' die dann von der wäßrigen Phase aufgenommen werden;
dies bedeutet, daß in einem größeren oder geringeren Ausmaß eine spontane Emulgierung stattfindet. Bei der Untersuchung
der Erscheinung wurde gefunden, daß die emulgierten öltröpfchen
äußerst klein sind, so daß sie sich nicht absetzen, selbst in einem sehr starken Schwerefeld» Diese öltröpfchen gehen
verloren, selbst wenn sie nicht von dem Alkali verseift werden.
Es wurde weiterhin gefunden, daß die Strömungen in der unmittelbaren Bähe der Grenzfläche und die sogenannte
spontane Emulgierung von den Verfahrensbedingungen und von
der Art des angewendeten Öls abhängig sind.
Die Hauptaufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten Raffinationsverfahrens, bei dem die
üblichen Raffinationsverluste beträchtlich verringert werden.
In dem Patent ,. „. „ (britische Patentanmeldung
11861/64-) ist ein Verfahren zur Verringerung der Raffinationsverluste
beschrieben, bei dem das öl und alkalische Lösungen in einem Bett aus chemisch inerten Füllmaterialien kontinuierlich
in Berührung;gebracht v/erden, indem jede der Flüssigkeiten
BAD ORIGI
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zu regelloser 3erüiirung nit der anderen Flüssigkeit gebracht
wird, während sie auf gekrümmten Y/egen durch das Bett flißjeen;
nachfolgend werden die öligen und wäßrigen Flüssigkeiten aufgrund ihrer unterschiedlichen spezifischen Gewichte getrennt.
In dieser V/cise wird die Geschwindigkeit-der öl-
und alkalischen Ströme so verringert, daß die Emulgierung auf ein G-eringstmaß herabgedrückt v/ird; demzufolge treten "
wesentlich geringere naffinationsverluste auf.
Es wurde nun gefunden, daß-selbst dann, wenn das öl
und die wäßrige flüssigkeit in einem von Einbauten oder Eindernissen, die eine geradlinige Bewegung einer der Flüssigkeiten
verhindern würden, freien Raum miteinander in Berührung gebracht werden, eine"beträchtliche Verringerung-der Emulgierung
und demzufolge eine wesentliche Verringerung der Baffinationsverluste
erreicht werden kann, wenn man die beiden Flüssigkeiten bei einer Temperatur nicht unter 1050C aber
auch nicht hoch genug, um eine wesentliche Verseifung des Öls
herbeizuführen, und bei einem überatmosphärischen Druck, der zur Verhinderung eines Siedens ausreicht, miteinander in Berührung
bringt.
Die Erfindung schafft demgemäß ein Verfahren zur Alkal!raffination von Glyceridölen mit einer wäßrigen Flüssigkeit
durch Inberührungbringen des Öls mit wäßrigem Alkali
und Entfernen der gebildeten Seife in wäßriger Lösung, welches
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dadurch gekennzeichnet ist, daß man das öl und die wäßrige
!Flüssigkeit bei einer Temperatur nicht unter 1050O und nicht
hoch genug, um eine wesentliche Verseifung des Öls herbeizuführen, unter einem überatmosphärischen Druck, der zur Verhinderung
eines Siedens ausreicht, in einem Raum, der von Einbauten oder Hindernissen, die eine geradlinige Bewegung
von entweder dem öl oder der wäßrigen Flüssigkeit verhindern würden, frei ist, miteinander in Berührung bringt.
• Die Optimaltemperatur hängt in erster Linie von der
Art des behandelten Rohöls, insbesondere der Kettenlänge und dem Anteil der vorherrschenden freien Fettsäuren, und
der Stärke der verwendeten alkalischen Lösung ab. Im allgemeinen sind bei ölen, in denen die vorherrschenden freien
Fettsäuren mindestens 16 Kohlenstoffatome enthalten, und bei
ölen, in denen der Gehalt an freien Fettsäuren hoch ist, z.B. 8 - 10 °/o oder mehr, verhältnismäßig hohe Temperaturen,
z.B. 1JO oder 140° bis 15O oder 1600C, am vorteilhaftesten,
jedoch werden selbst bei Temperaturen zwischen 105° und IpO0O,
z.B. 110 - 1200O, bei solchen ölen einige Vorteile erreicht.
Andererseits ergeben in Verbindung mit ölen, in denen in den freien Fettsäuren solche geringerer Kettenlänge vorherrschen,
z.B. Kokosnußöl, Palinkernöl und anderen ölen der Laurinsäuregruppe,
Temperaturen von IO50 bis 110° oder 120° ausgezeichnete
Ergebnisse, selbst wenn der anfängliche Gehalt an freien Fettsäuren hoch ist, z.B.'8 %, Die Temperatur sollte gsdoch
nicht höher sein, als das notwendig ist, um die gewünschte
BAD OF»G!NAL
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Verringerung der Raffinätionsverluste zu erreichen, und im
allgemeinen hat es sich nicht als wünschenswert erwiesen, "bei Temperaturen höher als etwa 160° oder 1700C zu arbeiten.
Der Druck sollte ihbezug auf die Temperatur so gewählt
werden, daß die Bildung von Dampfblasen vollständig · vermieden wird. Höhere Drücke als sie zur Erreichung dieses
Zwecks erforderlich sind, sollten im allgemeinen vermieden
werden, insbesondere wenn zur Erzielung des gewünschten Gesamtdrucks ein Inertgas benutzt wird. Bei unangemessen
hohen Drücken wird der Verbrauch an solchem Gas leicht zu teuer» ·
Das 'Verfahren gemäß der Erfindung kann auf zahlreichen
Tfegen durchgeführt werden» So kann beispielsweise das öl
in einem mit Rührer versehenen unter Druck stehenden zylindrischen Kessel mit kegelförmigem Boden neutralisiert werden,
wobei das Alkali auf das Öl gesprüht v/ird. lach einer anderen in jüngerer Zeit beschriebenen LIethode kann das Öl in ϊΌηη
von Tröpfchen in einem Gefäß, das erfindungsgemäß bei geeignetem Druck gehalten und erhitzt wird, durch einen ruhenden
Körper aus wäßrigem Alkali aufsteigen gelassen werden.
Eine andere vorteilhafte LIethode zur Durchführung des Verfahrens'gemäß der Erfindung besteht darin, bei geeigneten
erhöhten Temperaturen und Drücken das in dem Patent
■ (britische Patentanmeldung 19003/63) beschriebene
Heutralisationsverfahren anzuwenden, bei dem das Öl und die
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■»
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wäßrige Lösung in der gleichen oder in entgegengesetzten
Richtungen durch eine Folge von Behandlungszonen fließen gelassen v/erden; in jeder dieser Behaiidlungszonen fließt
das Öl gleichmäßig, waagerecht oder in einem kleinen Winkel aufwärts auf der Oberfläche der wäßrigen Lösung und die überführung
zwischen einer jeden solchen Zone und der nächsten Zone wird derartig bewirkt, daß jede Schicht aus wäßriger
Seifenlösung, die sich unmittelbar unterhalb der ölschicht
gebildet hat, verdrängt wird, um das Öl in direkte Berührung mit wäßrig alkalischer Lösung zu bringen, die weniger Seife
und mehr nicht-umgesetztes Alkali enthält, als in einer solchen Schicht anwesend ist, wobei durchweg eine nennenswerte Vermischung
der wäßrigen und öligen Phasen vermieden wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auch anwendbar
auf die kontinuierliche Alkaliraffination von Glyceridölen mit EiIfe von Zentrifugen. Weiterhin ist das Verfahren gemäß
der Erfindung anwendbar auf andere Raffinationsverfahren als die Neutralisation, die eine Behandlung mit wäßrigen alkalischen
Flüssigkeiten umfassen und demgemäß zu Haffinations-■
Verlusten infolge Emulgierung neigen. Zu derartigen Verfahren gehören z.B. die Entschlammung (desliming) derartiger öle,
die noch gewisse Mengen an Schleimstoffen (mucilage) enthalten, durch Behandlung dieser öle mit geeigneten wäßrigen alkalischen
Flüssigkeiten, z.B. Natriumsilicat.
Die Wirksamkeit und Leistungsfähigkeit des Verfahrens gemäß der Erfindung sind überraschend, da bei höheren Reaktions-
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ι η 9 8-1. Ω- / -1 7 R 9
Temperaturen die Verseifungsreaktion beschleunigt wird und
zu erv/arten war, daß die Verseifungsverluste infolge Verseifung
an der öloberfläche mit steigender Temperatur rasen
zunehmen wurden. Ss hat demgemäß den Anschein, daß eine direkte
Verseifung nicht in nennenswertem Maße zu den Raffinationsverlusten beiträgt. Der größere Teil der Raffinationsverluste
scheint durch Emulgierung verursacht zu v/erden, nicht aber durch Verseifung« Wenn eine Verseifung eintritt, wird dies
im allgemeinen in Form einer indirekten Verseifung erfolgen, d.h. an der Oberfläche der emulgierten ölteilchen, die der
spontanen Aufnahme von Öl durch die Grenzfläche der alkalischen Pnase "folgt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist von besonderer
Bedeutung für die Anwendung auf öle solcher Typen, die während der neutralisation zur Bildung von Emulsionen, insbesondere
spontanen Emulsionen, neigen*
Die Unterschiede im Verhalten während der Neutralisation der Öle werden insbesondere durch die Art an freier
Fettsäure, die in dem öl vorherrscht, bestimmt*
Es wurde gefunden, daß im allgemeinen die Raffinationsverluste mit abnehmender Kettenlänge der vorherrschenden
freien Fettsäure, die in dem öl anwesend ist, zurückgehen*
Auch die Anwesenheit von ungesättigten Bindungen in den freien Fettsäuren ist von Einfluß* öle, die freie Fettsäuren
nit einer oder zwei ungesättigten Bindungen enthalten, zeigen
r weniger Emulsionsbildung, als öle, die vorhei/schend gesättigt*'
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- ίο -
freie Fettsäuren enthalten. Bei einer höheren Kettenlänge der freien Fettsäuren werden die Verluste infolge spontaner
Emulgierung merklieh größer. Insbesondere Öle, die freie Fettsäuren mit einer hohen Kettenlänge enthalten und die
eine ausgeprägte neigung zur Emulsionsbildung während der Raffination haben, können in wirksamer Weise neutralisiert
werden, wenn die !Neutralisationstemperatur gut über 10O0C
gewählt -wird. Im Gegensatz zu allen Erwartungen v/erden die
Verluste bei der Neutralisation derartiger öltypen beträchtlich
verringert und es werden Endprodukte hoher Qualität erhalten, wenn bei hohen Temperaturen neutralisiert wird.
Allgemein können die verschiedenen öle unter dem Gesichtspunkt ihres Verhaltens während der !neutralisation
in der nachstehenden Weise zu Gruppen zusammengefaßt werden: Öle, wie Kokosnußöl, Palmkernöl und Babassunußöl, die
vorherrschend freie Fettsäuren mit einer Kettenlänge unter 16 Kohlenstoffatomen enthalten,
öle, wie Palmöl, gehärtete Fette und Öle, Kakaobutter, Borneotalg, Illipe-Butter, Schmalz und IaIg, die überwiegend
freie Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 16 Kohlenstoffatomen oder mehr, welche einen wesentlichen
Anteil an gesättigten Fettsäuren aufweisen, enthalten, und
pflanzliche Öle, wie Baumwollsamenöl, Sojabohnenöl,
Erdnußöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl» Safloröl, Sesamol,
Leinsamenöl, Hüb- oder Eapssamenöl und Senfsamenöl,
BAD ORIGiNAL
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die vorherrschend Fettsäuren mit einer Kettenlänge von 16 Kohlenstoffatomen und mehr, welche ungesättigte
Bindungen aufweisen, enthalten.
Insbesondere Öle der zweiten sowie der dritten Gruppe führen
zum Auftreten vieler Schwierigkeiten während der Raffination, wie das vorstehend angegeben wurde, infolge spontaner Emulgierung.
Es ist ersichtlich, daß viele öle eine Hittelstellung
einnehmen, insbesondere zwischen den beiden zuletzt genannten ölarten.
Der überatmosphärische Druck kann einfach auf dem
Dampfdruck der wäßrigen !Flüssigkeit beruhen oder er kann durch ein Inertgas, wie Stickstoff, herbeigeführt werden,
so daß der Gesamtdruck wesentlich über dem Sättigungsdampfdruck des Wassers bei der Behandlungstemperatur liegt. Der
Gesamtdruck, d.h. die Summe des Dampfdrucks und des Drucks
des Inertgases, liegt im allgemeinen im Bereich von 1-10 Atmosphären, insbesondere 3-5 Atmosphären, je nach der Verarbeitungstemperatur.
Die Anwendung von konzentrierteren alkalischen Lösungen, beispielsweise höher als 0,3 n, ist von Bedeutung insbesondere
im Hinblick auf die geringere Wärmemenge, die zum Aufwärmen der wäßrigen alkalischen Lösung erforderlich ist.
Es wurde beobachtet, daß bei Erhöhung der Konzentration des
Alkalis von beispielsweise 0,1n auf 0,4-n eine CDemperatursteigerung
von etwa 200C- über die Temperaturen, die herkömmlicherweise
beim Raffinieren mit einer 0,1n alkalischen Lösung
BAD ORJQlWAL
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angewendet werden, erforderlich ist, vj ·. die Raffinationsverluste
auf die Höhe von stärker verdünnter Natronlauge zu verringern. Somit werden, wenn bei verhältnismäßig hoher
Temperatur gearbeitet wird, ein geringer Raffinationsverlust im Vergleich zu stärker verdünntem Alkali und eine bedeutend
bessere Wärmewirtschaftlichkeit erreicht.
Bei dem Verfahren kann wäßrige ITatriusicaroonatlösuns
verwendet werden. Diese Art von Alkali" führt im allgemeinen zum Auftreten einer starken spontanen Emulgierung. Diese
stärkere Emulgierung von Carbonat im Verhältnis zu I\atriumhydroxyd
kann durch Erhöhung der Temperatur während der !Raffination, --im Vergleich zu der bei Anwendung von liatriumhydroxyd
eingehaltenen Temperatur, überwunden und beseitigt werden. Im allgemeinen sind 0,05 bis 2,0 molare Katriumcarbonatlösungen
geeignet.
Wenn die Reaktion unter Anwendung einer Temperatur durchgeführt wird, die etwa 25°0 über der herkömmlichen
Temperatur für Anwendung von Natriumhydroxyd liegt, können die nachteiligen Wirkungen des Natriumcarbonats völlig beseitigt
werden und es werden die gleichen geringen Kaffinationsverluste wie bei Anwendung von Natriunhydroxyd erreicht.
.
Es ist bekannt, daß die Raffination von Glyceridölen,
die eine verhältnismäßig große Kenge an freien Pettsäuren
enthalten, beispielsweise 1 - 5 % oder mehr, häufig auf
viele Schwierigkeiten stößt. Derartige öle führen zu einer
BAD OFKGINAL
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starken spontanen Emulgierung, die verhältnismäßig hohe
Ölverluste verursacht. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist gut geeignet und wirksam für diese Art von Ölen, indem
"oei Durchführung der RaffinationsbehandlunG "bei Temperaturen
Gut über 10O0C die Raffinationsverluste stark erniedrigt
v/erden und dann mit jenen vergleichbar sind, wie sie beim Raffinieren von Ölen der gleichen Art, welche jedoch einen
viel geringeren Gehalt an freier Fettsäure aufweisen, erzielt
v/erden. Im allgemeinen soll die Temperatur bei der Raffination
von ölen, die einen freien Fettsäuregehalt wesentlich über 1 c/o aufweisen, zur Erzielung niederer Raffinationsver.lu.ste
etwa 25°C höher gewählt werden, verglichen mit jenen, die
bei Glyceridölen mit einem freien Fett Säuregehalt unter 1 °/o
erhalten v/erden.
Wenn Öle behandelt werden sollen, die verhältnismäßig groiie !.!engen an freien Fettsäuren enthalten, ist es vorteilhaft,
den anfänglichen Gehalt an freien Fettsäuren zu verringern, indem man das rohe öl vor der Neutralisation mit
einem öl - vorzugsweise vond3r gleichen Art - vermischt,
das eine verhältnismäßig geringe Menge an freien Fettsäuren enthält. Dabei kann es sich auch um ein öl handeln, das
bereits der Alkal!raffination unterworfen worden ist, da
überraschenderweise die endgültigen Raffinationsverluste merklich geringer sind, als die Summe der Raffinationaverluste
bei getrennter Behandlung der beiden, öle.
BAD QWMMkL
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Bei kontinuierlicher Durchführung des Eaffinationsverfahrens
ist es vorteilhaft, kontinuierlich einen Teil des raffinierten Öls, nachdem dieses von der Seifenlösung abge- ■
trennt worden ist, in den Eohölstrom zurückzuleiten, der in den Eaum oder Behälter eintritt, in dem die Raffination
erfolgt. Dieser Anteil ist abhängig von der Art des zu behandelnden rohen Öls, der Menge und der Art der in dem Hohol
anwesenden freien Fettsäuren, sowie von anderen Verfahrensbedingungen, wie Alkalikonzentration und - wie bereits erörtert
- der Wahl der Temperatur bei dem Verfahren gemäß der Erfindung.
Gute-Ergebnisse werden erzielt, wenn der Mengenanteil
so gewählt wird, daß der Gehalt an freien Fettsäuren in dem öl, das mit der wäßrigen alkalischen Lösung in Berührung
tritt, in einem solchen Ausmaß verringert ist, daß der Seifengehalt des raffinierten Öls nicht mehr als etwa
0,1 Gew.-%' beträgt«
Die Art der in dem Rohöl anwesenden freien Fettsäuren hängt weitgehend von der Glyceridstruktur des Öls ab,, da diese
Fettsäuren in großem Ausmaß Abbauprodukte der in dem öl anwesenden
Triglyceride sind. Wie vorstehend angegeben, können die in dem öl anwesenden Fettsäuren allgemein in Säuren, die
eine lange Kohlenstoffkette enthalten, und Säuren, die eine verhältnismäßig kurze Kohlenstoffkette aufweisen, unterschieden
werden.
^ BAD OrfiGSNAL
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Die verhältnismäßig hohen Raffinationsverluste bei
der Raffination von Glyceridölen, welche langtettige freie
Fettsäuren enthalten, können in wirksamer Weise auf die Höhe
von beispielsweise Kokosnußöl zurückgeführt werden, indem man bei dem'Raffinationsvorgang eine Temperatur wählt, die etwa
400C höher als die normalerweise angewendete Temperatur ist.
Die langkettigen freien Fettsäuren führen zum Auftreten höherer Raffinationsverluste bei Anwendung höherer Alkalikonzentrationen,
als.die kurzkettigen freien Fettsäuren, so daß die Anwendung stärker alkalischer Lösungen eine weitere
Erhöhung der Temperatur erfordert, um den nachteiligen Einflüssen entgegenzuwirken. In diesen Fällen wird es notwendig,
die zulässige Maximaltemperatur im Bereich von 160 bis 1?0 C zu wählen; bei der letztgenannten Temperatur wird das Ausmaß
der Hydrolysereaktion vergleichsweise stark und tritt in Wettbewerb mit dem verringerten Verlust infolge Vermeidung
der spontanen Emulgierung„ Wenn Talg mit einem Gehalt an 5 %
freien Fettsäuren, bestehend aus etwa 50 °/° gesättigten C1,- bis
O^g Fettsäuren und 50 % ungesättigten 0^Q Fettsäuren, in einem
Kessel unter'Rühren bei 900C raffiniert wird, beläuft sich der
Ölverlust auf etwa 1 kg Öl ge kg entfernter Fettsäure. Andererseits
beträgt bei einer' Temperatur von 1400C unter den
gleichen Reaktionsbedingungen der Ölverlust etwa 0,4· kg öl ·
je kg entfernter Fei/tsäure.
Bei, der -Neutralisation können neutrale iTatriumsalze,
insbesondere natriumchlorid, Anwendung finden, beispielsweise
'. ■ ■ ' BAD
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in einer Menge von 0,3 "bis 3 c/o und insbesondere 0,5 "bis 2 %,
gelöst in der alkalischen Lösung, um die iürennung der ölphase
von der Seifenlösung zu fördern. Es wurde jedoch "beobachtet, daß Salz auch die spontane Emulgierung begünstigt und das
in dieser Y/eise emulgierte Öl nicht mehr von dem Salz getrennt
v/erden kann, da sich der Einfluß des Salzes nicht auf spontan emulgiertes öl erstreckt; dieses geht demgemäß verloren.
Der diesbezügliche nachteilige Einfluß von Salz kann verringert werden, indem man zur Verringerung der spontanen Emulgierung
eine höhere ITeutralisationstemperatur wählt. In dieser T/eise
wird der Vorteil des Salzes bei der trennung von Öl und wäßriger Phase aufrechterhalten, jedoch ohne die störende
Wirkung einer erhöhten spontanen Emulgierung. Wenn beispielsweise Safloröl, das 3 7° freie Fettsäuren enthält, mit einer
0,1n Alkalilösung bei 6O0O behandelt wird, beträgt der Raffinationsfaktßr
1,15· Wenn unter sonst gleichen Bedingungen Safloröl mit einer 0,1η Lauge, die 2 % Salz enthält, bei einer
!Temperatur von über 100°0 behandelt wird, liegt der Haffinationsverlust
in der gleichen Höhe.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist insbesondere anwendbar auf Öle, wie Sojabohnenöl, Rub- oder Rapssamenöl,
Baumwollsamenöl, Leinsamenöl und Erdnußöl, die gewöhnlich einen verhältnismäßig hohen Mengenanteil an Schleimstoffen
(mucilage) enthalten. Dieser Schleim wird normalerweise durch eine Ent sohl ammungsb ehancllung entfernt, z.B. durch Behandlung
BAD ORIGINAL
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des Hohöls mit heißem "iiTasser, um die Phosphatide zu hydratisieren
und auszufällen. Jedoch entfernt diese Behandlung nicht alle Phosphatide, und im Falle von Sojabohnenöl sind
beispielsweise gewöhnlich noch etwa 0,5 Gew.-% Phosphatid anwesend. Während der neutralisation v/ird der größere Anteil
der restlichen Schleimstoffe entfernt, im allgemeinen bleibt aber so viel Schleim in dem öl zurück, daß eine Ifachentschleimung
notwendig ist, wenn sehr reine öle hergestellt v/erden sollen. .
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung liegt darin, daß eine iiachentschleimung vermieden
v/erden kann, wenn das schleimhaltige öl mit einer wäßrigen
Säure, vorzugsweise 1 bis 5n Salzsäure in einer IJenge im
Bereich von 1 - i? % des ölgewichts, vermischt wird und dieses
Gemisch ohne Entfernung der Säure der Neutralisation unterworfen v/ird, indem man das Gemisch unter den Verfahrensbedingungen gemäß der Erfindung mit einem alkalischen Mittel
in Berührung bringt. Bei Anwendung einer derartigen Säurevorbehandlung ist es besonaers erwünscht, die nachfolgende
Neutralisation nach dem Verfahren gemäß der Erfindung in einem völlig einbauten- oder hindernisfreien Baum durchzuführen.
Die Erfindung wird anhand der nachstehenden Ausführungsbeispiele
weiter veranschaulicht.
Ua die Verringerung der Verluste bei der Raffination,
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• - 18 -
die durch Einhaltung von Raffinationstemperaturen gut über
10O0C erzielt werden, zu veranschaulichen, wurde ein IaIg
mit einem freien Fettsäuregehalt von 4,9 % bei einer Temperatur
von 900O behandelt, und anschließend wurde ein weiterer
Anteil des gleichen Öls bei 1JO0G behandelt.
Bei einer Temperatur von 900C wurde roher Talg
(freier Fettsäuregehalt 4,9 %) in einem gerührten zylindrischen
Kessel mit einem kegelförmigen Boden entsäuert, und zwar mit einer alkalischen Lösung von 0,8n in einem Überschuß
von 10 % über die theoretisch erforderliche Menge. Dann wurde das Öl mit 15 Vol.-% einer verdünnten 0,2n Laugelösung
nachbehandelt, gefolgt von 3 Waschbehandrungen mit Wasser in
einer Menge von 10 %, bezogen auf die ölmenge. Es wurden
folgende Ergebnisse erzielt:
endgültiger Gehalt an freien Fettsäuren 0,1 ?o,
endgültiger Seifengehalt 0,15 %t
Neutralisationsfaktor 1,8, dies entspricht einem Neutral-
• *
Ölverlust von 0,8 kg Je kg entfernter Fettsäure.
■ Eine gleiche Menge T.alg wurde dann in der gleichen
Vorrichtung bei einer Temperatur von 1300C und einem "überdruck
von 4 Atmosphären (Stickstoff zusammen mit Wasserdampf) behandelt, «
Nach der Neutralisation wurde ein endgültiger Gehalt
an freier Fettsäure von 0,07 #> ein Neutralisierungsfaktor
von 1,4, entsprechend einem Ölverlust von 0,4 leg 3® kg ent-
BAD
109810/1789.
fernter Fettsäure, und ein Seifengehalt von 0,1 % erzielt,
so daß. keine Waschbehandlung-kehr erforderlich war. Aus der
Verringerung des Neutralisierungsfaktors ist ersichtlich,
daß der Neutralölverlust auf 50 % verringert worden war.
Ein Ansatz von 16 kg rohem Safloröl wurde in der •gleichen Vorrichtung, wie in Beispiel 1 bei einer Temperatur
von 900C mit einer 0,8n Alkalilösung neutralisiert. Danach
war eine Nachbehandlung mit einer 0,2n Laugelösung, gefolgt
von 3 Wasserwäschen, erforderlich, um die durch neutralisation
gebildete Seife zu entfernen.
Der leutralisierungsfaktor betrug 1,6,.so daß 0,6 kg
Ueutralöl für jedes kg entfernter Fettsäuren verloren gingen.
Wenn in der gleichen Vorrichtung ein v/eiterer Ansatz von 16 kg mit der gleichen Alkalilösung bei einer !Temperatur
von 125°C und einem- Überdruck von A Atmosphären behandelt
wurde, war keine Waschbehandlung mit Wasser zur Entfernung
der Seife notwendig.
In diesem Falle betrugen der Gehalt an endgültiger freier Fettsäure 0,05 %, der Seifengehalt 0,05 % und der ·
EFeutralisierungsfaktor 1,2, entsprechend einem Ölverlust von
0,2 kg je kg entfernter Fettsäure; dies bedeutet also, daß
der NeutralÖlverlust von 0,6 kg je kg entfernter freier Fettsäuren
auf 0,2 kg verringert γ/orden war.
BAD
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Aus einem Vergleich der Itfeutralisationsverluste bei
Verwendung einer calcinierten Soda bzw. einer Laugelösung geht hervor, daß bei der gleichen Temperatur und den gleichen
Bedingungen die Behandlung mit Lauge zu beträchtlich geringeren Raffinationsverlusten führt, als die Behandlung mit
calcinierter Soda. Durch Wahl einer höheren temperatur bei der Behandlung mit calcinierter Soda !rönnen in wesentlichen
vergleichbare Ergebnisse erzielt werden. Ein IaIg mit einem
freien Fettsäuregehalt von 4,5 c/o wurde in einen 2urm neutralisiert,
der mit IPührungsplatten in Zicksack-Anordnung versehen
war, wie das in dem Patent .......... (britische Patentanmeldung 19 008/63) beschrieben ist.
... Die Vorrichtung bestand aus 36 zickzack-förmig montierten
IPührungsplatten mit einer Länge von 13 cm und einer
Breite von 5 cm, die in einer neigung von 5° i& einem Gehäuse
mit-einer Länge von 13- cm, einer Breite von 5 cm und einer
Höhe von 100 cm angebracht waren. In jeder Platte war ein Rohr in einem Loch von 0,9 cm Durchmesser in der LIitte der
Platte in einem Abstand von 1 cm vom Ende der Platte montiert.
Das Eohr hat die alkalische Lösung aufwärts durch die ölschicht auf der Platte darunter zu führen. In dieser Vorrichtung
wurde ein Ansatz Talg mit einem freien lettsäuregehalt von
4,5 ζ» bei 1100C mit einer 0,1n Alkalilösuno- in einem Überschuß
von .25 % über die theoretisch erforderliche Llengo
neutralisiert; es v/aren überhaupt keine 'Yaschbehandluncjen
10 9 8 10/1789
erforderlich. Es'wurden folgende Ergebnisse erzielt; Seifengehalt
0\02 fr, endgültiger Gehalt an freien Fettsäuren 0,3 #,-l.eutralisierungsfalctor
1,05. Hit einer 0,-1 molaren Lösung von calcinierter Soda wurden ein Seifengehalt von 0,1%,
ein endgültiger Gehalt an freien Fettsäuren von 0,6 % und
ein lieutralisierungsfafctor von 1,3 unter identischen Bedingungen
erzielt.
Wenn jedoch die Behandlung mit calcinierter Soda "bei einer Temperatur von 14O0G durchgeführt wurde, ergaben
sich ein endgültiger Gehalt an freier Fettsäure von 0,4· %
und ein Keutralisierungsfaktor von 1,05.
3eisr>iel 4-
üer nachteilige Äinflufi einer hohen Konzentration
an Natronlauge auf die I<eutralisation kann durch Steigerung
dor Temperatur während der x-ieutralisation ausceglichen werden·
Lies zeigt sicxi beispielsWeice oei der Neutralisation von
i'alg nit einen freien l?ettSäuregehalt von 4,5 CA "bei 95°O
ait einer O,1n Katronlaugelösung (25 % Überschuß über die
tneoretisch erforderliche Hange) in der gleichen Vorrichtung wie in Beispiel 3 und Vergleich der erzielten Ergebnisse
iai-G denen einer ähnlichen Behandlung jedoch unter Anwendung
einer stärkeren Katronlaugelösung.
j)er lveutralisierungsf aktor betrug 1,10, während
bei .neutralisation unter den gleichen Bedingungen mit einer
0,4n ITatronlaugelösung ein IJeutralisierungsfalcfcor von 1,45
1617σΐ9
erhalten wurde. Es war eine Temperatur von 140 C "bei der
Neutralisation von !Talg mit 0,4-n Natronlaugelösung erforder- -■""'
lieh, um einen Neutralisationsfaktor zu erreichen, der dem
"bei Anwendung einer 0,1 η Natronlaugelösung gleich war.
Es wurden drei Ansätze Talg unter Anwendung einer 0,1n Lösung von kaustischer Soda, die 1 °/o natriumchlorid
enthielt, in der Vorrichtung gemäß Beispiel 3 neutralisiert, wobei
der erste einen freien Fettsäuregehalt von 1 °/o und die beiden
anderen einen freien Fettsäuregehalt von 0,5 0A aufwiesen.
Versuche mit dem Talg geringen und dem Talg hohen Gehalts an freien Fettsäuren zeigten, daß der Neutralisationsfaktor
im letzteren Falle wesentlich höher lag. Bei neutralisieren des Talgs mit einem hohen Gehalt an freien Fettsäuren unter
den gleichen Bedingungen, ausgenommen, daß die Temperatur während der Neutralisation 2O0C höher gewählt wurde, wurde
ein Neutralisationsfaktor erhalten, der.dem bei Neutralisation
eines Talgs mit niederem Gehalt an freien Fettsäuren gleich war.
Im einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt: Gehalt an freier Fettsäure Neutralisierungsfaktor
1,0 % 1,35
5,0 % 1,6
5,0 Ϊ* 1,35
BAD OFEGWAL
109810/170*
Temperatur | 0 |
95 | 0 |
95 | 0 |
115 |
• .-■-"■ Beispiel 6 . " .
Der Einfluß der Anwesenheit von Salz bei der "Neutralisation
von Talg (freier Fettsäuregehalt 5 °/°) geht aus den
nachstehend aufgeführten 3 Versuchen hervor, die in der Vorrichtung gemäß Beispiel 3 ausgeführt•wurden.
Die tabellarisch zusammengefaßten Ergebnisse zeigen,
daß die Anwesenheit von Salz den iieutralisationsverlust beträchtlich
erhöhte, wenn !Talg bei einer Temperatur von 95°^
behandelt wurde. Wenn dagegen die Behandlung bei einer Temperatur von -1300G durchgeführt wurde, war der nachteilige
Einfluß der Salzzugabe beseitigt.
Im einzelnen wurden die nachstehenden Ergebnisse erhalten: .
Temperatur Alkali _ Iffeutralisierunfi-sf aktor -
Temperatur Alkali _ Iffeutralisierunfi-sf aktor -
1,2 1,6
1,2
TJm die^ gleichen Ergebnisse bei der neutralisation von
Safloröl und Talg zu erhalten, wie sie unter ähnlichen Bedingungen beim neutralisieren von Kokosnußöl erzielt wurden,
mußte die Temperatur der Eieutralisationsbehandlung wesentlich
höher sein. Bei den Versuchen wurde die Vorrichtung gemäß Beispiel 3 verwendet.
Im einzelnen wurden bei den Versuchen die nachstehenden-Ergebnisse
erzielt:
. ' BAD GFKQiMAL
109810/1789
95° ■--■ | °> | in' | mit 1 % Salz |
95° | O, | 1n | mit 1 % Salz ' |
130° | o, | 1n | Beispiel 7 |
öl
!Temperatur freier !Fettsäure- Alkali genalt,g-A'quiv./kg
I-Teutralisierungsfaktor
Kokosnuß | 950O | 0,17 | 0,1n | mit | 15* | 3alz | 1,1 |
Talg | 95°0 | 0,17 . | 0,1n | mit | 1% | Salz | 1,6 |
Saflor | 950O | 0,17' · | 0,1n | mit | r/o | Salz | 1,25 |
Talg | 1400O | 0,17 | 0,1n | mit | Salz | 1,1 | |
Saflor | 1200O | 0,17 | 0,1n | mit | 1% | Salz | 1,1 |
Beispiel .8 - |
Dieses Beispiel veranschaulicht die Durchführung
der Neutralisation gemäß der Erfindung in einem völlig von Hindernissen freien Eaum. In einer Säule aus rostfreiem Stahl
mit einer Höhe von 160 cm und einen Durchmesser von 10 cm, • die einen kegelförmigen Boden hatte, vsrurde ein Talg neutralisiert.
Die Säule war gegen die Atmosphäre geschlossen und die neutralisation wurde unter einem Druck von etwa 5 atn
durchgeführt, wobei die Gasphase aus mit Wasserdampf gesättigtem Stickstoff bestand. Das' Öl und die alkalische Lösung
flössen im Gegenstrom, wobei das öl am Boden eingeführt wurde
und von zahlreichen kleinen: öffnungen ausgehend aufwärts floß, so daß eine dispergierte Phase vorlag; die alkalische Lösung
floß abwärts. Die gebildete Seifenlösung wurde kontinuierlich vom Boden unterhalb des öleinlasses abgezogen. Die alkalische
Lösung hatte eine Konzentration von 0,3n und war in einem
Überschuß von 25 % anwesend.". Die Temperatur wurde während
der Neutralisation bei 1400O gehalten. Der Öldurchsatz belief
BAD OR!G!NAL
109 810/1789
sica auf 4- t/u /ii. Der anfänsliciie freie IPettsäuregenalt
"betrug 5}δ2 /j. Das neutralisierte Öl hatte einen freien
ZPettsilure^elialt von 0,15 /* und einen Seifengehalt von 0,08 /ö
Der I.'eutralisieruncsfalctor betrug 1,1 δ*
109810/1789
BAD
Claims (1)
1. Verfahren zur Alkaliraffinatiqn von Glyceridölen
mit einer wäßrigen flüssigkeit durcli Iiiberührungbringen des
Öls mit wäßrigem Alkali und Entfernen der gebildeten Seife
in wäßrigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man das öl
und die wäßrige Flüssigkeit bei einer !Temperatur nicht unter 105°0 und nicht hoch genug,, um su einer wesentlichen Verseifung
des öls-au führen, unter einem zur Verhinderung eines
Siedens hinreichend hohen überatnosphärischen Druck in einem
von Einbauten oder Hindernissen, die eine geradlinige Bewegung von entweder dera öl oder der wäßrigen Flüssigkeit verhindern
würden, freien Haum miteinander in Berührung bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß uan das öl und die wäßrige Flüssigkeit in einem vollständig
von Einbauten oder Hindernissen freien Saum kontinuierlich miteinander in Berührung bringt.
3· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
o.aß man das öl aufwärts und die wäßrige !Flüssigkeit
abwärts durcU den Fiaum fließen läßt.
4·. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das .öl und die wäßrige Lösung in der· gleichen oder in entgegengesetzten Eichtungen durch eine E'olje von Behänd«·
1098.10/1789
lungszonen derart fließen läßt,· daß in jeder Behandlungszone
das öl gleichmäßig, waagerecht oder in einem kleinen Winkel aufwärts auf der Oberfläche der wäßrigen Lösung fließt, und
eine Überführung zwischen.jeder derartigen Zone und der
nächsten Zone so vornimmt, daß jede Schicht aus wäßriger Seifenlösung, die sich unmittelbar unterhalb der ölschicht
gebildet hat, verdrängt wird und das Öl in direkte Berührungmit wäßriger alkalischer Lösung gebracht wird, die weniger
Seife und mehr nicht-umgesetztes Alkali enthält, als in einer -solchen Schicht anwesend ist, und dabei durchweg eine
nennenswerte Vermischung der wäßrigen und öligen Phasen verhinderte
5. Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß man die öligen und wäßrigen Ströme in der gleichen
Sichtung fließen laßt.
60 Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5»
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Teil des raffinierten Öls kontinuierlich in den. Rohöl strom zurückführt, der in den
Raum eintritt, in dem die. Raffination durchgeführt wird,
und dabei den zurückgeführten Anteil so einstellt, daß der freie 3?ettsätiregehalt des' mit der wäßrigen Lösung in Berührung
kommenden Öls so weit verringert wird, daß der Seifengehalt ' des raffinierten Öls nicht mehr als 0,1 Gew.-?ö beträgt.
7- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das öl mit der jwäßrigen alkalischen Flüssigkeit
109810/1789 bad original
durch Inberührungbringen der beiden Materialien unter Rühren
neutralisiert und den Seifenanteil durch Dekantieren oder
Zentrifugieren entfernt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7» dadurch
gekennzeichnet, daß man als wäßrige !Flüssigkeit eine 0,05 bis 2,0 normale wäßrige Lösung von kaustischer Soda
verwendet„
9ο Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7»
dadurch gekennzeichnet, daß man als wäßrige Flüssigkeit eine 0,05 bis 2 molare Natriumcarbonatlösung verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 9> dadurch gekennzeichnet, daß man eine alkalische Lösung verwendet,
die 0,3 - 3 % ihres Gewichts an einem neutralen Natriumsalζ enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Salz Natriumchlorid verwendet.
BAD ORIGINAL
1 09810/1789
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EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |