DE1608083C - Verfahren und Vorrichtung zum Block gießen von Stahlblocken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Block gießen von StahlblockenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Blockgießen von Stahlblöcken in dünnwandigen, wassergekühlten
Kokillen, nach dem der schmelzflüssige Stahl in die durch eine absenkbare Bodenplatte verschlossene
Kokille gegossen und die Bodenplatte mit dem sich auf diese abstützenden Block entsprechend
der Gießgeschwindigkeit bis zur gewünschten Blocklange abgesenkt wird.
Verfahren der vorstehenden Art gestatten das Blockgießen von Stahlblöcken ohne direkte Kühlung
der Oberfläche des gegossenen Blockes durch das Kühlmittel, wodurch ein Stahlblock mit sehr guter
Oberflächenbeschaffenheit und auch sonst sehr guter Qualität erhalten werden kann. Die bekannten Verfahren
waren aber nur für das Blockgießen von Stahlblöcken mit kleinem Querschnitt und kleinen Längen
geeignet, wobei der schmelzflüssige Stahl rasch erstarrt und gleich aus den Kokillen entnommen werden
kann. Demgegenüber neigen Stahlblöcke mit großem Querschnitt und großer Länge wegen des nur langsam
sich nach innen fortsetzenden Erstarrungsprozesses zum Ausbauchen unter dem Druck des schmelzflüssigen
Stahles im Inneren, was bei den bekannten Verfahren dazu führen würde, daß sie sich in der dünnwandigen,
wässergekühlten Kokille festsetzen.
. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, Verfahren nach dem Gattungsbegriff dahingehend
zu verbessern, daß sie auch zum Blockgießen von Stahlblöcken mit großem Querschnitt und
ίο großer Länge geeignet sind.
Die vorstehende Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Kokillenmantel während des
Gießvorganges radiale und axiale, miteinander synchronisierte Bewegungen erteilt werden. Im Zusammenhang
mit dem Stranggießen von Stahlblöcken ist es bereits bekannt, den Kokillenmantel in radialer
Richtung in eine verhältnismäßig rasche Schwingung mit kleinen Amplituden zu versetzen, wofür die Kokille
geteilt ausgeführt ist. Diese Schwingung hat aber nur den Zweck, die Reibung zwischen Kokillenwand
und Gießstrang zu verkleinern. Beim Stranggießen sind die Querschnitte in der Regel nur klein, so daß
die Gefahr eines Ausbauchens unter dem statischen f Druck schmelzflüssigen Metalls im Inneren des Gieß-Strangs
in der Regel nicht gegeben ist. Die raschen Schwingungen von kleiner Amplitude zum Herabsetzen
der Reibung des Gießstrangs beim Durchlaufen der Kokille wären auch nicht geeignet, ein derartiges
Ausbauchen zu verhindern.
Demgegenüber wirken die miteinander synchronisierten Bewegungen des Kokillenmantels während des
Gießvorganges in radialer und in axialer Richtung knetend auf den frisch gegossenen Stahlblock ein, der
so lange in den Kokillen verbleibt, wegen dieser Knetbehandlung aber keinerlei Ausbauchung erfahren
kann. Der lange Stahlblock von großem Querschnitt kann dann nach dem Erstarren ohne Schwierigkeiten
aus der dünnwandigen Kokille nach unten zu durch weiteres Absenken der Bodenplatte entnommen und,
vorzugsweise mit dieser, auf einen Wagen od. dgl. abgesetzt werden, der seinen Abtransport besorgt.
In Weiterbildung der Erfindung wird das Verhältnis der Dauer der Abwärtsbewegung und der Druckeinwirkung
zu der Dauer der Aufwärtsbewegung und der Entlastung je nach der Ausbauchneigung des
Stahlblockes zwischen 1 : 1 und 10: 1 gewählt. Des weiteren ist es vorteilhaft, die Geschwindigkeit der
Abwärtsbewegung der Kokille vorzugsweise gleich der Ausziehgeschwindigkeit des Blockes festzulegen
und die Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung der Kokille so einzurichten, daß sie ein Mehrfaches der
Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung beträgt.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Durchführen des vorstehend erläuterten erfindungsgemäßen
Verfahrens. Diese Vorrichtung weist eine oben und unten offene, einen absenkbaren
Boden aufweisende Kokille auf und ist gekennzeichnet durch eine erste Vorrichtung zum periodischen
Hin- und Herbewegen der Kokille in Achsrichtung und durch eine synchron mit der ersten Vorrichtung
arbeitende zweite Vorrichtung zum periodischen Einwärts- und Auswärtsbewegen des Kokillenmantels in
radialer Richtung, wobei die dünnwandig mit für sich bekannten Kühlmittelkanälen in der Kokillenwandung
ausgeführte Kokille oben starr ist und darunter einen elastisch verformbaren Abschnitt aufweist,
an dem die zweite Vorrichtung angreift.
Beim Arbeiten mit der vorstehenden erfindungsge-
Beim Arbeiten mit der vorstehenden erfindungsge-
mäßen Vorrichtung wird die Kühlung der Kokille durch das Kühlmittel so eingerichtet, daß auch die mit
dem Block unmittelbar in Berührung tretende Innenwand der Kokille so kühl bleibt, daß sie keinerlei bleibende
Verformung durch thermische Einwirkung erfährt, das Wandungsmaterial also nicht über die Elastizitätsgrenze
hinaus beansprucht wird.
Zur Erhöhung der Elastizität des Kokillenmantels empfiehlt es sich, die Kühlmittelkanäle im Kokillenmantel
achsparallel verlaufen zu lassen. Eine erhöhte Elastizität wirkt sich auf die erfindungsgemäß
gewollte periodische Einwärts- und Auswärtsbewegung des Kokillenmantels günstig aus.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Blockgießen von Stahlblöcken nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
in Seitenansicht, teilweise geschnitten,
F i g. 2 die Draufsicht auf die Vorrichtung nach so Fig. 1,
F i g. 3 und 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Längsschnitt, und
zwar in F i g. 3 vor dem Gießen und in F i g. 4 nach dem Herausziehen des Blockes,
F i g. 5,6 und 7 eine bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendbare Kokille, und zwar in F i g. 5
in Draufsicht, in F i g. 6 im vertikalen Längsschnitt gemäß der Schnittlinie VI-VI in F i g. 5 und in F i g. 7 im
vertikalen Längsschnitt entlang der Schnittlinie VII-VII in F i g. 5,
F i g. 8 einen Gießblock-Transportwagen im Längsschnitt,
F i g. 9 a und 9 b Darstellungen zur Erläuterung der auf den Kokillenmantel periodisch ausgeübten
Schubs und Zugkräfte,
Fig. 10 ein Diagramm zur Erläuterung der Beziehung
zwischen einem Zyklus der Auf- und Abbewegung der Kokille und einem Zyklus des Einwärtsdrükkens
und Auswärtsziehens des Kokillenmantels,
Fig. 11 einen Teilquerschnitt durch die Kokille
zur Darstellung der Verbindung zwischen Innenmantel und Stützmantel,
Fig. 12, 13 und 14 Teilquerschnitte durch Kokillenmäntel in verschiedener Ausführung und
Fig. 15 eine weitere Ausführungsforrii einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung im Längsschnitt beim Eingießen von Stahl.
Die Vorrichtung nach F i g. 1 und 2 weist eine Kokille 5 auf, in die von oben her schmelzflüssiger
Stahl 1 aus einer über der Gießbühne 2 in Stellung gebrachten Gießpfanne 3 zugeführt wird, wofür ein
Stopfen 4 in der Gießpfanne angehoben wird. In der Kokille 5 befindet sich eine am oberen Ende einer
Stange 7 angebrachte Bodenplatte 9, auf die der schmelzflüssige Stahl gegossen wird. Die Stange 7 gehört
zu einer Blockausziehvorrichtung. Sie durchsetzt von unten her einen Blockwagen 8.
Wenn der Meniskus in der Kokille 5 das vorherbestimmte Niveau erreicht, wird die Gießgeschwindigkeit
mittels des Ausgußstopfens 4 so gesteuert, daß der Meniskus auf diesem Niveau verbleibt, während
die Stange 7 mit der Bodenplatte 9 mittels der Ausziehvorrichtung 6 nach unten gezogen wird. Die Ausziehvorrichtung
6 ist in diesem Falle ein hydraulischer ßs Kolbentrigb od. dgl.
Der in der wassergekühlten Kokille S abkühlende und erstarrende Block wird mit der Gießgeschwindigkeit
des schmelzflüssigen Stahls, entsprechender Geschwindigkeit nach unten gezogen. Hierbei wird die
Kokille S mit Hilfe einer ersten Antriebsvorrichtung 12 periodisch auf- und abbewegt. Diese erste Antriebsvorrichtung
kann ein Exzenter, eine Schubkurbel oder ein hydraulischer Kolbentrieb sein.
Gemäß F i g. 10 ist die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung
der Kokille vorzugsweise gleich der Ausziehgeschwindigkeit des Blockes, während die Geschwindigkeit
der Aufwärtsbewegung der Kokille ein Mehrfaches der Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung
beträgt. Die axiale Kokillenbewegung hat vorzugsweise einen Hub von 5 bis 50 mm und findet mit
einer Frequenz von 20 bis 50 Schwingungen pro Minute statt.
Mit dem Beginn des Eingießens des schmelzflüssigen Stahls in die Kokille 5 wird eine am mittleren Teil
der letzteren angreifende zweite Betätigungsvorrichtung in Form einer Schub- und Zugvorrichtung 13 in
Betrieb gesetzt, die, wie näher in F i g. 9 dargestellt, dem Kokillenmantel synchron zu dessen Axialbewegung
eine periodische Hin- und Herbewegung aufzwingt, derzufolge der Innenmantel abwechselnd einwärts
gedrückt und auswärts gezogen wird. Gemäß F i g. 10 ist die Arbeitsweise der Schub- und Zugvorrichtung
13 so auf die Aufr und Abbewegung der Kokille abgestimmt, daß deren Innenmantel während der
Aufwärtsbewegung der Kokille unter Ausübung eines Druckes auf die Oberfläche des erstarrenden Stahlblocks
einwärts geschoben und während der Aufwärtsbewegung unter Herabsetzung der Reibung zwischen
Kpkille und Block nach außen gezogen wird.
Gemäß F i g. 6 und 7 weist die Schub- und Zugeinrichtung 13 einen außen auf die Kokille einwirkenden
hydraulischen Kolbentrieb auf, der auch ein Nocken oder eine Schubkurbel sein könnte. Durch die periodische
Druck- und Zugwirkung wird verhindert, daß sich der Stahlblock unter der Wirkung des statischen
Drucks des schmelzflüssigen Stahls ausbaucht. Gleichzeitig wird auch die Reibung zwischen dem Innenmantel
der Kokille und dem Block herabgesetzt, doch ist das letztere nur eine Nebenerscheinung. Mangels
eines Ausbauchens auch langer Stahlblöcke von großem Durchmesser können diese leicht aus der Kokille
nach unten herausgezogen werden. Je nach der Größe des Stahlblocks, seiner sonstigen Beschaffenheit
und der Gießgeschwindigkeit beträgt die Auslenkung des Kokillenmantels in radialer Richtung bis zu
10 mm.
Während der Block 14 in der Kokille S abgekühlt wird und erstarrt, wird er allmählich abwärts gezogen.
Wenn er die gewollte Länge erreicht hat, wird der Gießvorgang durch Verschließen des Ausgusses der
Pfanne 3 beendet und so lange in der Kokille gehalten, bis er so weit erstarrt ist, daß er formbeständig ist und
aus der Kokille herausgezogen werden kann. Hierfür wird die Stange 7 der Ausziehvorrichtung 6 in die in
F i g. 8 gezeigte Stellung abgesenkt. Der Block 14 verläßt hierbei die Kokille 5 vollständig und wird auf den
Wagen8 abgesetzt. Dann wird die Stange 7 von der
Bodenplatte 9 gelöst und anschließend aus dem Bereich des Wagens 8 weiter abwärts bewegt. Auf dem
letzteren gelangt der Block dann entlang Schienen 17
zur nächsten Stelle, um einem folgenden Wagen mit Bodenplatte Platz zu machen, von dem die letztere
durch die Stange 7 wieder in die Kokille eingeführt wird, woraufhin das nächste Arbeitsspiel beginnt.
Der Wagen 8 kann selbstfahrend ausgeführt oder,
wie in der Zeichnung dargestellt, mittels einer Kette
16 bewegt werden.
Während des Gießvorganges und der Zeit, zu der sich ein Block in der Kokille befindet, wird diese so
stark gekühlt, daß ihre unmittelbar mit dem Block in Berührung stehende Wandung unter der Wärmeeinwirkung
keine bleibende Verformung erfährt, d. h. ihr Material die Elastizitätsgrenze nicht überschreitet.
Am Schluß des Gießvorganges wird die Schub- und Zugeinrichtung 13 im Druck- oder Entlastungszustand
abgestellt.
Die Ausführung gemäß F i g. 3 und 4 unterscheidet sich von derjenigen gemäß F i g. 1 und 2 dadurch, daß
sie niedriger und demzufolge konstruktiv weniger aufwendig ist als die erstere. Bei ihr wird der erstarrte
Stahlblock dadurch aus der Kokille 5 herausgezogen, daß diese nach oben bewegt wird. Hierfür sind an der
Gießbühne 2 mehrere hydraulische Kolbentriebe 15 vorgesehen.
Die F i g. 9 und 10 zeigen, wie der Kokillenmantel durch das periodische Hin- und Herbewegen in radialer
Richtung elastisch verformt wird. Während der mit der Blockausziehgeschwindigkeit erfolgenden Abwärtsbewegung
der Kokille wird deren Innenmantel nach innen gedrückt, wie dies in F i g. 9 b strichliert
angedeutet ist. Bei der Aufwärtsbewegung der Kokille wird demgegenüber der Mantel nach außen gezogen
und dadurch aufgeweitet (Fig. 9a). Die Fig. 10 erläutert
den vorstehend beschriebenen Arbeitsvorgang in Form eines Diagramms. Das Verhältnis der
Dauer I1 der Abwärtsbewegung und der Druckeinwirkung
zu der Dauer T., der Aufwärtsbewegung und der Entlastung wird je nach der Ausbauchneigung des
Stahlblocks zwischen 1 : 1 und 10: 1 gewählt. Oben hat die Kokille eine verhältnismäßig große Festigkeit.
Darunter befindet sich ein langgestreckter dünnwandiger Kokillenabschnitt, der durch die von der Schub-
und Zugvorrichtung 13 von außen auf ihn ausgeübte Kraft elastisch einwärts und auswärts verformbar ist
(Fig. 9).
Für die Wasserkühlung ist die Kokille gemäß Fig. 5,6,7 und 15 mit Zuleitungsrohren21 versehen,
die das Kühlwasser einem Verteiler 22 zuführen. Von dort fließt das Wasser in zahlreichen in dem Innenmantel
23 der Kokille (Fig. 11, 12, 13und 14)vorgesehenen Längsnuten 24 in einen Sammler 25, aus dem
es durch Austrittsrohre 26 und 27 abgezogen wird. Bei der in der Zeichnung dargestellten Kokille befinden
sich die Zuleitungsrohre und der Verteiler oben, während der Sammler und die Austrittsrohre unten
vorgesehen sind. Das Kühlwasser könnte aber auch von unten nach oben geleitet werden.
Die Kühlwirkung der Kokille wird durch das Verhältnis der Länge der von dem schmelzflüssigen Stahl
berührten Kokillenfläche (Fig. 13) zum Gesamtquerschnitt der Kühlwassernuten bestimmt. Die Dicke des
Innenmantels der Kokille kann in Anbetracht der Wärmeleitfähigkeit des Kokillenmaterials (Eisen,
z. B. Gußeisen, oder Stahl) so gewählt werden, daß das Temperaturgefälle an der Kokilleninnenwandung
niedrig bleibt und die Wärmeverformung der Kokille keinesfalls zu einem Überschreiten der Elastizitätsgrenze
des Materials führt. Die kleine Wandstärke der Kokille gewährleistet auch deren elastische Verformbarkeit.
Bei der in den Fig. 11, 12,13und 14dargestellten
Kokille findet als Innenmantel 23 bzw. 42 ein 12 mm dickes Eisenblech Verwendung. Wenn der Block mit
einer Geschwindigkeit von 300 mm/min herausgezogen wird, kann die Höchsttemperatur der von dem
schmelzflüssigen Stahl berührten Innenwandung bei einer Kühlwassergeschwindigkeit von 4m/sec in den
Längsnuten 24 und einem Nutquerschnitt von 8,8 mm Tiefe und 4 mm Breite sowie in einem Nutmittenabstand
von 10 mm unter 300° C gehalten werden. Auf diese ausgezeichnete Kühlwirkung ist es zurückzuführen,
daß die Wärmespannung infolge der Wärmeausdehnung durch die Berührung mit dem schmelzflüssigen
Stahl unterhalb der Elastizitäts- oder Streckgrenze des Kokillenwerkstoffes bleibt, selbst wenn die Kokille
wie bei den Ausführungen gemäß F i g. 11 bis 14 durch eine Stützwand 28 bzw. 45 verstärkt ist. Die
Kokille erfährt daher auch bei wiederholter Erhitzung während einer langen Betriebsdauer keine bleibende
Verformung.
Die Fig. 11 zeigt verschiedene Möglichkeiten der
Verbindung zwischen Innenmantel und Stützmantel der Kokille. Der Kokilleninnenmantel 23 aus Eisen,
z.B. Gußeisen, oder Stahl weist zahlreiche Nuten 32 und Rippen 31 auf. Er bildet zusammen mit dem satt
an ihm anliegenden Stützmantel 28 zahlreiche Längskanäle 24 für das Kühlwasser. Die beiden Mäntel können,
wie bei 34 dargestellt, durch ein vorher in den Stützmantel 28 gebohrtes Loch hindurch miteinander
verschweißt werden. Diese Bohrung wird bei 36 durch einen Stöpsel 35 verschlossen. Innen- und Stützmantel
können aber auch dadurch miteinander verbunden werden, daß vorher kleine Löcher 37 in den Stützmantel
gebohrt und an diesen Löchern durch Lochschweißen oder mit Schrauben eine Verbindung zu
einer benachbarten Rippe 31 des Innenmantels hergestellt wird.
Die Kokille kann im Querschnitt quadratisch, rechteckig, vieleckig oder kreisförmig usw. sein. Vorwiegend
wird der in F i g. 12 und 13 dargestellte rechteckige Querschnitt mit kreisbogenförmig abgerundeten
Ecken benutzt.
Die Fig. 12 zeigt eine Kokille, deren vier Seitenwände
so miteinander verschweißt sind, daß an jeder innenliegenden Ecke ein Kreisbogen vom Radius R
vorhanden ist.
In Fig. 13 ist das Ausführungsbeispiel einer viel ekkigen oder kreisförmigen Rohrkokille dargestellt, die
bei kleinen Kokillenquerschnitten vorteilhaft ist. Der Innenmantel 42 der Kokille wird von einem vieleckigen
oder kreisförmigen, geschweißten Rohr gebildet, das außen mit zahlreichen Rippen 43 und Nuten 44
versehen ist. An dem Innenmantel ist ein Stützmantel 45 befestigt.
Die F i g. 14 zeigt eine Kokillenausführung, die besonders für Brammenkokillen von großem Querschnitt
zweckmäßig ist. Bei der Herstellung dieser Kokille werden die vier Wände, wie bei 47 dargestellt,
miteinander verschweißt.
Die Innenwandung der Kokille ist vorzugsweise mit einem Überzug aus Hartchrom oder Molybdän versehen.
Es empfiehlt sich auch, die Wände der Kühlwassernuten galvanisch mit Chrom, Nickel, Zink oder
Zinn zu überziehen oder chemisch zu behandeln, z. B. mit Molybdänsäure oder Chromsäure. Die Kokille
kann auch mit einem ölschmiersystem versehen sein, um die Reibung zwischen Kokille und Stahlblock herabzusetzen.
Die in Fig. 15 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist mit einer Einrichtung
zum Herabsetzen der Menge der in dem schmelz-
flüssigen Stahl enthaltenen Fremdstoffe und nichtmetallischen Einschlüsse und zum Verhindern des Einführens
dieser Stoffe in den Stahlblock versehen. Der schmelzflüssige Stahl 1 wird bei ihr aus der Pfanne 3
zunächst in einen in der Mitte der Kokille angeordneten, keramischen Tiegel 72 gegossen, der in Bodennähe
mehrere Löcher 73 aufweist. Da der in den Tiegel gegossene, schmelzflüssige Stahl eine Zeitlang in
dem Tiegel verbleibt, schwimmen Schmutz und nichtmetallische Einschlüsse nach oben an die Oberfläche,
so daß aus den Löchern nur reiner schmelzflüssiger Stahl langsam austritt. Die Strömungsrichtung in den
Löchern ist von deren Richtung und Form abhängig. Bei dieser Ausführung führt der in die Kokille einströmende
Stahl keine Schlacke mit. In dem Tiegel können auch Desoxydationsmittel zugesetzt werden.
Zum lösbaren Befestigen der Bodenplatte 9 an der Stange 7 eignen sich verschiedene an sich bekannte
Einrichtungen. Eine solche Einrichtung ist in den Fig. 8 und 15 dargestellt. Die Stange7 ist dort an ihrem
oberen Ende mit einem verbreiterten Kopf 53 versehen, der paßrecht in den konkaven Hohlraum 52
eines an der Bodenplatte befestigten Anschlußstücks 51 eingreift. Die Stange wird von zwei Haken 56 gehalten,
die am einen Ende eine Rolle 55 tragen und von einer Feder 57 einwärts gezogen werden. Am unteren
Teil des Blockwagens 8 ist eine Rollenführungsplatte 58 schräg angebracht. Sobald ein Stahlblock 14
nach unten auf den Wagen gezogen wird, stoßen die Rollen 55 auf die Rollenführungsplatte 58, wodurch
die Haken 56 geöffnet werden und die Stange 7 selbsttätig von dem Anschlußstück 51 getrennt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 209 543/123
Claims (5)
1. Verfahren zum Blockgießen von Stahlblökken mit großem Querschnitt und großer Länge in
dünnwandigen, wassergekühlten Kokillen, nach dem der schmelzflüssige Stahl in die durch eine
absenkbare Bodenplatte verschlossene Kokille gegossen und die Bodenplatte mit dem sich auf diese
abstützenden Block entsprechend der Gießgeschwindigkeit bis zur gewünschten Blocklänge abgesenkt
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kokillenniantel während des Gießvorganges radiale und axiale, miteinander synchronisierte
Bewegungen erteilt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der Dauer der
Abwärtsbewegung und der Druckeinwirkung zu der Dauer der Aufwärtsbewegung und der Entlastung
je nach der Ausbauchneigung des Stahlblokkes zwischen 1 : 1 und 10 : 1 gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung
der Kokille vorzugsweise gleich der Ausziehgeschwindigkeit des Blockes ist und die Geschwindigkeit der Aufwärtsbewegung der
Kokille ein Mehrfaches der Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung beträgt.
4. Vorrichtung mit einer oben und unten offenen, einen absenkbaren Boden aufweisenden Kokille
zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine
erste Vorrichtung (12) zum periodischen Hin- und Herbewegen der Kokille (5) in Achsrichtung und
durch eine synchron mit der ersten Vorrichtung (12) arbeitende zweite Vorrichtung (13) zum periodischen
Einwärts- und Auswärtsbewegen des Kokillenmantels (23, 28) in radialer Richtung,
wobei die dünnwandig mit für sich bekannten Kühlmittelkanälen (24) im Mantel (23, 28) ausgeführte
Kokille (5) oben starr ist und darunter einen elastisch verformbaren Abschnitt aufweist,
an dem die zweite Vorrichtung (13) angreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelkanäle (24) im
Kokillenmantel (23, 28) achsparallel verlaufen.
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