DE1602394C - Verfahren und Einrichtung zur Umfor mung eines langgestreckten, hohlen Rohlings - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Umfor mung eines langgestreckten, hohlen RohlingsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umformung
eines langgestreckten, hohlen Rohlings in ein Werkstück mit zwei Abschnitten unterschiedlichen
Querschnitts und/oder unterschiedlicher Wandstärke und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
In den verschiedensten Zweigen der Technik, insbesondere auch für Zwecke der elektrischen Nachrichtentechnik,
werden zahlreiche rohrförmigc, aus Abschnitten unterschiedlichen Durchmessers bestehende
und init Öffnungen versehene Werkstücke benötigt, z. B. als Verbindungselemente für Koaxialkabel,
Telefonstecker u. dgl. Im folgenden wird auf die Herstellung von solchen Koaxialkabcl-Verbindungselcnienten
als Anwendiingsbeispicl der Erfindung Bezug genommen, wobei diese Uniformungsaufgabe
stellvertretend auch für alle anderen entsprechenden
Anwendimgsmöglichkeiten zu betrachten ist.
Bei der üblichen Herstellung von Verbindungselemcnteii
der genannten Art werden Abschnitte von rohrförmigen Rohlingen entsprechenden Durchmessers
abgeschnitten und durch Anformen · mit Flanschen, kegelförmigen Abschnitten od. dgl. versehen.
Anschließend wird jeweils ein kappenförmiger und ein hülsenförmiger Rohrkörper von Hand oder
mit komplizierten Vorrichtungen verbunden, wobei die verschiedenen Teile in bestimmter Orientierung
auf einem Fließband oil. dgl. angeordneten Halterungen
zugeführt werden müssen. Hülse und Kappe werden dann zusammengesetzt und zunächst durch
Preßsitz bzw. leichtes Anwalzen sowie anschließend durch Löten oder Schweißen miteinander verbunden.
Diese üblichen Herstellungsverfahren sind umständlich und aufwendig.
Weiterhin sind Herstellungsverfahren mit einstückiger Umformung von Rohlingen zu Werkstücken
mit unterschiedlich ausgebildeten Abschnitten bekannt. So zeigt die britische Patentschrift 574 966 ein
Verfahren zum Aufdehnen eines hülsenförmigen Rohlingsdurch hydraulischen Innendruck,, wobei jedoch
nur geringfügige Durchniesseruntersciiiede und
im wesentlichen keine Wandstärke- oder Quer-" schnittsveränderungen des Werkstücks crzielbar sind.
Weiterhin sind in dieüem Zusammenhang die bekannten Tiefziehverfahren für dünnwandige bzw.
blechartige Rohlinge zu erwähnen, wie sie beispielsweise aus den USA.-Patentschriften 1 850 049 und
2 113 250 hervorgehen. Mit diesen Verfahren lassen sich ebenfalls keine wesentlichen Wandstärke- und
Querschnitlsveränderungcn erzielen, wie sie für die Herstellung von Werkstücken der vorgenannten Art
erforderlich sind. Dies gilt auch für solche Abwandlungen der bekannten Tiefziehverfahren, wie sie z. B.
aus der USA.-Patentschrift 3 170 236 hervorgehen und die mit einem durch den Innenraum von rohrförmigen
Rohlingen vorgetriebenen Fofnigebungsstenipel
arbeilen. Auch mit den aus der DL-Patcnlschrift
Nr. 39 099 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in. Ost-Berlin bekannten Tiefziehverfahren
lassen sich im wesentlichen nur napfartige Werkstücke mit gleichförmiger Wandstärke herstellen.
Weiterhin sind noch Stauchverfahren bekannt, wie sie /.. B. die deutsche Patentschrift 171 780 zeigt, bei
denen jedoch i'm wesentlichen .nur ein Ausbeulen einer vergleichsweise dünnen Rohlingswandimg erzielt
wird. Hine gleichförmige Umformung ohne Knick- und Rißbildung ist mit solchen Verfahren
nur unter Voraussetzung von in besonders hohem Maße bildsamen Werkstoffen zu verwirklichen.
Weiterhin ist mit dem älteren deutschen Patent I 285 434 ein Verfahren mit hydraulischer -Aufwei-5,
tung eines rohrförmigen Rohlingsabschnitts vorgeschlagen .worden, bei dem die Rohrwandung durch
Beaufschlagung mit Höchstdruck· in einen Zustand erhöhten Formänderungsvermögens überführt und
im übrigen gleichzeitig einer Stauchung unterzogen
ίο wird. Ziel dieses Verfahrens ist ebenfalls nicht die
Erzeugung von Werkstücken mit unterschiedlichen Wandstärkeabschnitteii, wie sie bei Werkstücken der
vorliegenden Art auftreten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur einstückigen Herstellung von
hohlen Werkstücken mit Abschnitten unterschiedlichen Querschnitts bzw. unterschiedlicher Wandstärke,
welches mit geringem Arbeits- und Einrichtimgsaufwand
im wesentlichen in einem einzigen Umformungsvorgang durchführbar ist. Die erf'iudungsgemäße
Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich darin, daß durch einen Abstreckvorgang über λ
die Länge eines Endabschnitts des Rohlings ein " Materialfluß mit Wandstärkenverringeriing zu dem
anderen Rohlingsabschnitt hin unter Beibehaltung der Innenmaße des Endabschnitts herbeigeführt und ein
anderer 'Rohlingsabschnitt, der einen Teil des durch den Abstreckvorgang überführten Materials enthält,
iii bekannter Weise durch Beaufschlagung mit Inneiidruck
aufgedehnt und in eine vorgegebene Form gebracht wird.
Das erfinduiigsgemäße Verfahren eignet sich auch
zur Formgebung und Abtrennung von Werkstücken aus größeren bzw. unbegrenzten Längen eines rohrförmigcn
Rohlings oder von ähnlichem Rohmaterial. Eine hier für besonders geeignete Ausführungsform
des erfindiingsgemäßen Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß der zweite Werkstückabschnitt gleichzeitig
mit seiner Aufdehnung in die vorgesehene Form
■t<> durch Anpressen gegen einen scharfkantigen Formteil
von dem Rohlingsuiaterial abgetrennt wird. Auf
diese Weise lassen sich durch schrittweisen Nachschub von rohrförmigen! Rohlingsmaterial Werkstücke der
gewünschten Art in laufendem Betrieb herstellen. V
-15 Eine ungleichförmige Abtrennung über den Rohlingsumfang
mit entsprechendem Austritt des im Innenraum des Rohlings befindlichen Druckmediums, wie
es z. B. bei dem Mehrfach-Lochverfahren nach der USA.-Patentschrift 2 395 123 zu befürchten ist, kann
5» hier nicht auftreten, da es sich um eine geschlossene Schnittlinie
handelt und außerdem die Rohrwandutig im Augenblick des Abtrennens bereits durch einen v
ilen Rohling bzw. das Werkstück umgebende Formlläche
ohne Schwierigkeit abgestützt und die Schnittlinie damit abgedichtet werden kann.
Bei der Verarbeitung von vergleichsweise spröden Wcrkstolfen oder auch zur Erleichterung der Bearbeitung
AOti anderen Werkstoffen, insbesondere zur Erzielung
bzw. Erhaltung eines einwandfreien Werkstolfgefügcs
bei hohen Formänderungsgraden, kann erfmdungsgehiäß von einer Druckplastifizieruiig
durch allseitige Pressung des Werkstoffs^ Gebrauch gemacht werden. Eine entsprechende Weiterbildung
des erfindiingsgemäßen Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß der dem Werkstückabsclmitt größeren
Durchmessers entsprechende' Rohlingsabschnitt während seiner Aufdehiuing zusätzlich mit Außendruck
beaufschlagt wird und daß durch den gleichzeitig
einwirkenden Außen- und Innendruck wenigstens
ein Teil des Rohlingsniaterials in einem Spannungszustand
mit erhöhtem bleibenden Formänderungsvermögen ohne Bruch bis zur vollen Aufdcimung
auf die vorgesehene Form des entsprechenden Werkstückabschnitts überführt wird.
Die erfindungsgeinäße Einrichtung zur Durchführung eines Verfahrens der vorgenannten Art, bei dem
die Formgebung der beiden Werkstückabschnitte in einem Arbeitsgang erfolgt und eine einen Formhohlraum
bildende, dem aufzudehnenden Wcrkstücknbschnitt zugeordnete erste Preßform vorgesehen ist,
kennzeichnet sich .dadurch, daß eine gegen den Forinliohlraum
der ersten Preßform bewegbare zweite Preßform und ein sich in den Formliohlraum der
ersten Preßform erstreckender Stempel vorgesehen sind, der eine Bohrung mit in den Fornihohlraum
mündenden öffnungen aufweist. Ein in dieser Weise ausgebildeter Stempel ermöglicht in besonders einfädler
Weise die Zuführung eines Druckmediums zur Innenbeaufschlagung ties Rohlings.
In der Praxis hat sich eine erfindungsgcmüße Einlichlung
der letztgenannten Art mit folgenden Merkmalen als besonders vorteilhaft erwiesen:
a) es ist tine Vorrichtung zum Vorschieben des Rohlingsniaterials mit einem ersten und einem
zweiten Satz von außen keilförmig geneigten Scgmcntblocken vorgesehen, die in ihrer Längsrichtung
verschiebbar in entsprechend konischen Bohrungen eines in Längsrichtung hin- und herbewegbaren
Gehäuses gelagert sind und gemeinsam einen in seinem Durchmesser demjenigen des Rohlingsniaterials entsprechenden Durchlaß
bilden; „
•ΙΟ
b) die Segmentbacke sind mit einer vergleichsweise geringen' Federkraft in Durchlaufrichtung des
Rohlingsmaterials und mit einer vergleichsweise hohen Federkraft entgegen der Durchlaufrichtung
des Rohlingsniaterials vorgespannt; " 4"
c) für den Vorschubantrieb ist ein unter Federspannung,
stehender, an dem ersten, sich in Durchlaufrichtung des Rohlingsniaterials verjüngenden
Satz von Segmentblöcken angreifender Stößel vorgesehen.
Eine in dieser Weise ausgebildete Hinrichtung ermöglicht in besonders einfacher und vorteilhafter
Weise den schrittweisen Vorschub von unbegrenzten RohliiiRslängen im Durchlaufverfahren. 5"
Die Erfindung wird weiter an Hand von Ausfülirungsbeispielen
erläutert, die in Figuren veranschaulicht sind. Hierin zeigen
Fig. 1, 2 und 3 eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Einrichtung in verschiedenen Arbeitszustäiiden zur Durchführung des erfindungsgeniäßen
Verfahrens,
F i g. 4 ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes Werkstück im TeÜTLängsschnitt und
F i g. 5 und 6 eine zweite Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung, ebenfalls zur Herstellung
eines Werkstücks gemäß Fig. 4.
Bei dem in Fig. 4 angedeuteten Werkstück handelt
es sich um einen Koaxialkabelverbinder 10, der erfiiidungsgemäß
einstückig und in einem Arbeitsgang hergestellt wird und aus einem hülsenförmigen .Teil
11 größeren Durchmessers mit einer öffnung 13 sowie einem kappeiiförmigen Teil 12 geringeren Dtirch-
45 messers mit kegelförmig zugeschärftem Rand 14 besteht. Bei einem solchen Verbinder ist innerhalb
des durch die beiden Teile gebildeten Gehäuses ein konzentrischer Mittelkontakt untergebracht, für
dessen Zugang mindestens zwei öffnungen in der Gehäusewandung vorgesehen sind, was, im Beispiel
jedoch deutlichkeitshalber nicht berücksichtigt wurde.
Einrichtung gemäß F i g. 1 bis 3
Die Einrichtung umfaßt eine erste Form 16 und eine zweite Form 18, die in den Formhohlraum 19
der ersten Form einschiebbar angeordnet ist. Der Formliohlraum 19 entspricht in seinem Durchmesser
dem Außendurchmesser des Werkstückteiles 11 und geht an seinem linken Ende mit einer Schulter,21 in
einen gewölbten Bohrungsabschnitt 22 über. Die anschließende Bohrung 23 nimmt den rohrförmigen
Rohling 24 auf und entspricht dessen Außendurchmesser, während die radiale Breite der Schulter 21
im wesentlichen der Wandstärke des Teils 1,1 entspricht. Eine Querbohrung 26 der Form 16 ist für
die Zuführung einer im wesentlichen iinkompressiblen
Flüssigkeit 58, z. B. Silikonöl, in den Fornihohlraum
19 vorgesehen. Mittels eines Stopfens 27, der mit der Wandlläche des Formhohlraums 19 glatt abschließt,
wird die Querbohrung 26 verschlossen, während für bestimmte Arbeitsweisen die erwähnte Druckmittel-Zuführung
vorgenommen wird.
Der Rohling 24 ist verschiebbar auf einer Stange 31 angeordnet und tritt mit dieser an der linken Seite
aus der Bohrung 23. In der Stange 31 ist eine konzentrische Längsbohrung 32 vorgesehen, die über eine
Querbohrung 33 in den Iimenraum des Rohlings 24 einmündet.
Der Fornihohlraum 34 der zweiten Form 18 liegt im Durchmesser zwischen den Außendurchmessern
des Rohlings 24 und der Stange 31 und geht mit einer konischen Schräge 36 in die linke Stirnseite der
in den Fornihohlraum 19 eindringenden Form 18 über. Nach rechts geht der Formhohlraum 34 mit
einer konischen Schulter 39 in eine der Zuführung von Druckflüssigkeit dienende Bohrung 37 über,
deren Durchmesser demjenigen der Stange 31 entspricht. Ein Bund 38 begrenzt die Ehidringtiefe der
Form 18 in den Fornihohlraum 19.
In einer Querbohrung 41 der. Form 16 ist ein Stanzstempel 40 gelagert, der über einen Stößel 42
von einer durch Pfeil 43 symbolisch angedeuteten Presse od. dgl. angetrieben wird.
Arbeitsweise der Einrichtung nach F i g. I bis 3
- Bei der zuerst angenommenen Verarbeitung eines Rohlings aus Kupfer, weichem Stahl oder einem
anderen iin Normalzustand bildsamen Werkstoff ist die Waiulfläche des Fornihohlraums 19 bei eingesetztem
, Stopfen 27 · glatt abgeschlossen. Der Rohling 24 wird durch eine Vorrichtung gemäß Pfeil 44
in Fig. 1 "über die Stange31 bis in die vorgegebene
Stellung gemäß Fig. 1 in ilen Formhohlhuim 19 vorgeschoben,
wobei der Rohling etwas über die rechte Stirnfläche der Stange 31 vorsteht. Sodann wird die
Forni 18 mittels einer Presse od. dgl. gemäß Pfeil 46 in Fig. I und 2 in den Fornihohlraum 19 eingeschoben,
wobei die konische Schräge 36 des Forinhohlraums
34 die Einführung des Rohlings sichert. Beim weiteren Einschieben der Form 18 wird an dem
Rohling zunächst ein nach innen vorstehender Rand 35 gemäß Fig. 2 gebildet. Infolge des im Vergleich
zum Außendurchmesser des Rohlings geringeren
Innendurchmessers des Formhohlraums 34 wird der Werkstoff des Rohlings beim weiteren Vordringen
der Form 18 in Stauchrichtuhg, d. h. in Längsrichtung vom Ende des Rohlings her, in den Formhohl- ■
raum 19 abgestreckt, d.h. unter Verminderung der Wandstärke des Rohlings eingepreßt, wobei sich der
kappenförmige Teil 12 bildet. Während dieser mit einem Ziehvorgang zu vergleichenden Verformung
beginnt die Wandung des Rohlings innerhalb des Formhohlraums 19 sich von der Stange 31 aufzuwölben
(Fig. 2). Nach entsprechendem Vorschub der Form 18 wirkt die konische Schulter 39 mit der
Stirnkante der Stange 31 zusammen und- schert den Rand 45 des Rohlings zu einem ringförmigen Teil 47
ab. Gleichzeitig wird die Stirnkante des kappenförmigen Teils 12 zu dem konischen Rand 14 ausgeformt.
Kurz vor der endgültigen Formgebung des Teils 12 wird der Bohrung 37 und über die Bohrung 32 auch
dem Innenraum des Rohlings Druckflüssigkeit 48 zugeführt, welche zusammen mit der Aufwölbung infolge
der Ext.rudierung in Stauchrichtung _die Aufwcitüng des Rohlings in den Formhohlraum 19 bewirkt.
Während dieser Formgebung des Werkstückteils 11 erfolgt kein Nachschieben des Rohlings in
den Formhohlraum. Der das Teil 11 bildende und dessen Wandstärke bestimmende Rauminhalt an
Werkstoff besteht vielmehr nur aus dem ursprünglich im Formhohlraum 19 befindlichen Anteil zuzüglich
des durch das Abstrecken vom Teil 12 übergetretenen Anteils. Demgemäß läßt sich die Wandstärke des
Teils 11 durch Bemessung des Abständes zwischen der Schulter 39 und dem Bund 38 der Form 18 beeinflussen.
Im allgemeinen nimmt die Wandstärke des Teils 11 mit diesem Abstand zu. Während des Aufweitens
gemäß F i g. 3 wird das linke Ende des Werkstückteile 11 durch Anpressen gegen die zwischen
der Schulter 21 und dem Bohrungsabschnitt 22 ■ gebildete Kante von dem restlichen Rohling abgetrennt,
da die Breite der Schulter der Wandstärke des Werkstückteils 11 entspricht. Bei dieser Abscherung
entsteht an der Stirnkante des Rohlings ein nach außen aufgewölbter Rand 56. Ohne den gewölbten
Bohrungsabschnitt 22 bildet sich außerdem crfahrungsgemäß an der linken Stirnkante des Teils 11
noch ein nach innen vorstehender Grat.
Nach Abschluß der Formgebung wird die Form 18 entfernt und das. Werkstück herausgenommen.
Anschließend wird der Rohling unter Flachpressen des Randes 56 um ein geringes Maß zurückgezogen
und dann um eine Werkstücklänge vorgeschoben, worauf sich das Arbeitsspiel wiederholt. Außer den
Teilen 47 und 57 des Rohlings entsteht hierbei kein Abfall. . . ·
An Stelle eines Rohlings größerer Länge kann auch ein solcher von genau für ein Werkstück abgemessener
Länge verarbeitet werden! Hierbei entfällt, der gewölbte Bohrungsabschnitt 22, und die linke
Stirnkante des Rohlings stößt gegen die Schulter 21 als Widerlager gegen die. eindringende-Form 18.
Andererseits genügt ein geringer Überstand am linken Werkstückende zur Festsetzung des Rohlings
.mittels einer Schelle od. dgl.
"Bei der Verarbeitung spröder Werkstoffe wird zur Erhöhung der allseitigen Pressung während des Aufweitens
nach teilweisem Einschieben der Form 18 . Druckflüssigkeit 58 über die geöffnete Querbohrung
26 an die Außenfläche des Rohlings zugeführt. Gleiches empfiell sich auch bei vergleichsweise gut verformbaren
Werkstoffen, wenn z. B. ein extremes ■ Durchmesserverhältnis der Teile 11 und 12 oder
sonst ein hoher Verformungsgrad vorgesehen ist. Auch hier wurde der erforderliche Druckwert bei
Versuchen mit ansteigendem Druck durch Erreichen einer Aufweitung ohne Rißbildung festgestellt. Im
Falle von im Normalzusland bereits verformbaren Werkstoffen wie Kupfer· oder Weichstahl wird hierbei
die" Fließfähigkeit verbessert, während spröde oder harte Werkstoffe wie Kohlenstoffstahl oder
Molybdän überhaupt erst verformbar werden.
Während des Aufweitens weicht die äußere Druckflüssigkeit unter Aufrechtcrhallung der eingestellten
Pressung durch die Querbohrung 26 vor dem Werkstück aus. Zur Abdichtung der Druckräume können
gegebenenfalls besondere ■ Elemente zwischen Form 18 und Formhohlraum 19 sowie zwischen Rohling
24 und Bohrung 23 vorgesehen werden. Der Zeitpunkt für die Druckflüssigkeitszuführung durch die
Qiierbohrung 26 hängt ebenfalls von den Werkstoffeigenschaften ab und liegt im allgemeinen nicht voider
vollständigen Ausformung des Wcrkstückteils 12. Im übrigen geht der in aufeinanderfolgenden Schritten
beschriebene Arbeitsvorgang in einem geschlossenen Ablauf vor sich, und zwar mit vergleichsweise
hoher Geschwindigkeit, die einige Arbeitsspiele pro Sekunde ermöglicht. Endlich können außer den bereits
erwähnten unterschiedlichen Querschnittsformen und Wandstärken auch ungleichförmige Rohlingswandstärken
verarbeitet sowie insbesondere auch konische Hülsenteile hergestellt werden, wie sie u. a.
bei Geschoßkartuschen benötigt werden.
Einrichtung und Arbeitsweise nach F i g. 5 und 6.
In wesentlichen Teilen, die übereinstimmend beziffert
sind und keiner erneuten Erläuterung bedürfen, entspricht diese Ausführung der vorangehend
beschriebenen. Abweichend besteht die Form 18 aus dem äußeren, gemäß Pfeil 68 durch eine Presse angetriebenen
Stößel 61, der in einem Zylinder 62 verschiebbar gelagert ist, und einem inneren, mit dem
Formhohlraum 34 versehenen sowie im äußeren Stößel verschiebbar gelagerten und gemäß Pfeil 69
angetriebenen Stößel 63. Aus Polyamidkunslsloffen od. dgl. bestehende Reibelemente 64 sind in Radialbohrungen
65 des Stößels 61 angeordnet und werden, durch Widerlagerschrauben 66 einstellbar gegen
den inneren Stößel 63 gepreßt.
Für die Verarbeitung unbegrenzter Rohlingsstränge oder -rohre ist eine Vorschubeinrichtung 71 vorgesehen,
welche gleichzeitig im Zusammenwirken mit der Form 16 den aufgewölbten Rand 56 an der
Schnittkante des Rohlings beseitigt. Die Vorschubeinrichtung umfaßt ein auf einem Bett verschiebbar
gelagertes Gehäuse 72 sowie zwei Sätze 74 und 76 von Segmentblöcken mit gegensinnig konischer
Außenfläche, die in entsprechenden Gehäusebohrungen verschiebbar gelagert sind und mit ihren verjüngten
Enden zusammenstoßen. Für diese Sätze ist jeweils eine vergleichsweise weiche bzw. harte Rückhallefeder
77 bzw. 78 vorgesehen. Eine, durchgehende Zeritralbohrung 82 der . Segmentblöcke
nimmt den Rohling 24 verschiebbar auf. Eine Anschlagvorrichtung 87 ist gemäß Fig. 6 in bestimmtem
Abstand vor der Form 16 am Bett 73 befestigt. Dieser Abstand wird entsprechend der gewünschten
Vorschublänge des Rohlings bemessen. Die Anschlagvorrichtung besteht aus einem Gehäuse 88 mit
Kolben 89, der durch eine Feder 91 nach rechts gedrückt wird. Ein Bund 92 des Kolbens 89 begrenzt
dessen Bewegung zwischen einer Schujter 93 des Gehäuses 88 und einem in die Gehäusebohrung 96 eingesetzten
Anschlag 94. Die Anschlagvorrichtung hat einen Durchlaß für den Rohling 24 mit Stange 31.
Die Vorschubeinrichtung 71 wird durch die Schubstange 97 einer nicht dargestellten Antriebsvorrichtung
gemäß Pfeil 98 oszillierend zwischen Anschießvorrichtung 87 und Form 16 bewegt (F i g. 6).
Wirkungsweise gemäß Fig.5
Nach beendetem Arbeitsspiel, d. h. nach Entfernung des fertigen Werkstücks aus dem Formhohlraum
19, und nach Vorschieben eines neuen Rohlingsabschnitts gemäß Fig.5, werden die Stößel61
und 63 im Gleichlauf vorgeschoben, so daß der so äußere Stößel die Wandung des Formhohlraums 34
beim Aufpressen auf das Ende des Rohlings abstützt. Bei Abschluß der Formgebung des Werkstückteils
12 schlägt der Stößel 61 gegen die Stirnfläche des Zylinders 62, während Stößel 63 weiter vorrückt, as
Gleichzeitig wird über die Bohrung 37 des inneren Stößels Druckflüssigkeit zugeführt. Der weitere Arbeitsvorgang
entspricht- demjenigen nach Fig. 1. bis 3. Die Reibelemente 64 sorgen für ständige Bewegungsdämpfung
zwischen äußerem und innerem Stößel.
Wirkungsweise der Vorschubeinrichtung gemäß Fig. 6
Bei entferntem Werkstück und noch vorhandenem Rand 56 (Fig. 3) liegt der Segmentblocksatz 74 auf
der linken Seite der Mittelebene 81 unter dem Druck der Rückhaltefeder 77 frei in der Gehäusebohrung,
so daß die Innenfläche 79 der Blöcke nur geringe Reibung auf den Rohling 24 ausübt. Der Segmentblocksatz76
ist ebenfalls in Bezug auf die Mittelebene 81 nach links verschoben und wird in "dieser
Stellung in starker Anpressung gegen den Rohling x durch die Rückhaltefeder 78 gehalten.
Das Gehäuse72 wird nun gemäß Fig. 6 von der
Form 16 gegen die Anschlagvorrichtung 87 bewegt, wobei die Sätze 74 und 76 durch die Rückhaltefedern
in ihrer Stellung gemäß Fig.5 gehalten werden. Keiner der Segmentblocksätze übt hierbei auf den
Rohling eine zur Mitnahme ausreichende Reibkraft aus, so daß dieser seine Lage in Bezug auf die Stange
31 beibehält.
Bei weiterer Bewegung der Vorschubeinrichtung 71 stößt der Segmentblocksatz 74 gegen den Kolben
89 und wird mit dem zweiten Satz 76 in Bezug auf • die Mittelebene 81 nach rechts verschoben, wobei der
Satz 74 auf dem Rohling blockiert wird.
Die weitere Bewegung der Vorschubeinrichtung nach links verschiebt den Rohling unter Zusammenpressung
der Feder 91 über die Stange 31, wobei der Rand 56 in die Bohrung 23 der Form 16 hineingezogen,
und durch Anpressung gegen die Stange 31 abgeflacht wird. Wenn der Bund 92 gegen den Anschlag
94 stößt, leitet der Antrieb der Vorschubeinrichtung 71 die gegenläufige Bewegung nach rechts
ein, die eine entsprechende Verschiebung des Rohlings nach rechts bei hoch blockiertem Satz 74 zur
Folge hat.
Wenn der erste Segmentblocksatz 74 vom Kolben freikommt, verschiebt die" Rückhaltefeder 78 den
zweiten Segmentblocksatz 76 nach links in Bezug auf die Mittelebene 81 und bringt diesen zum Reibungsschluß mit dem Rohling. Letzterer wird somit zusammen
mit der Vorschubeinrichtung nach rechts in die Stellung gemäß Fig. 5 geführt.
Die Einrichtung läßt sich ohne Schwierigkeit auch für automatisch gesteuerten Arbeitsablauf weiterbilden.
Mit der zuletzt beschriebenen Einrichtung lassen sich ebenfalls alle erfindungsgemäßen Verfahrensabwandlungen
durchführen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Umformung eines langgestreckten, hohlen Rohlings in ein Werkstück mit
zwei Abschnitten unterschiedlichen Querschnitts und/oder unterschiedlicher Wandstärke, dadurch
gekennzeichnet, daß durch einen Abstreckvorgang über die Länge eines Endabschnitts
(12) des Rohlings ein Materialfluß mit Wandstärkenverringerung zu dem anderen Rohlingsabschnitt
hin unter Beibehaltung der Innenmaße des Endabschnitts herbeigeführt und ein anderer Rohlingsabschnitt (11), der einen Teil des
durch den Abstreckvorgang überführten Materials enthält, in bekannter Weise durch Beaufschlagung
mit Innendruck aufgedehnt und in eine vorgegebene Form gebracht, wird.
2'. Verfahren zur Formgebung eines Werkstücks
aus Rohlingsmaterial von unbegrenzter Länge, nach Anspruch 1, weiterhin dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Werkstückabschnitt (11) gleichzeitig mit seiner Aufdehnung in die
vorgesehene Form durch Anpressen gegen einen scharfkantigen Formteil (21) von dem Rohlingsmaterial abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dem WerkstückabscHnitt
(11) größeren Durchmessers entsprechende Rohlingsabschnitt während seiner Aufdehnung zusätzlich
mit Außendruck beaufschlagt wird und daß durch den gleichzeitig einwirkenden Außen-
und Innendruck wenigstens ein Teil des Rohlingsmaterials in einen Spannungszustand mit erhöhtem
bleibendem Formänderungsvermögen ohne Bruch bis zur vollen Aufdehnung auf die vorgesehene Form des entsprechenden Werkstückabschnitts
überführt wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden "Ansprüche,
bei dem die Formgebung der beiden Werkstückabschnitte in einem Arbeitsgang erfolgt, mit einer
einen Formhohlraum bildenden ersten Preßform,-die dem aufzudehnenden Werkstückabschnitt zugeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine gegen den Formhohlraum (19) der ersten Preßform
(16) bewegbare zweite Preßform (18) und ein sich in den Formhohlraum (19) der ersten
Preßform erstreckender Stempel (31) vorgesehen sind, der eine Bohrung (32) mit in den Formhohlraum
(19) mündenden öffnungen (33) aufweist.
5. Einrichtung zur Verformung von Rohlingsmaterial unbegrenzter Länge, insbesondere nach
Anspruch 4, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
209679/141
a) es ist eine Vorrichtung (71) zum Vorschieben des Rphlingsmaterials mit einem ersten
und einem zweiten Satz von außen keilförmig geneigten Segmentblöcken (74,76) vorgesehen,
die in ihrer Längsrichtung -verschiebbar in entsprechend konischen Boh-'
rungen eines in Längsrichtung hin-.und herbewegbaren Gehäuses (72) gelagert sind und
.gemeinsam einen in seinem Durchmesser demjenigen des Rohlingsmaterials entspre- ">
chenden Durchlaß bilden;
10
b) die Segmentblöcke sind mit einer vergleichs-
■ weise geringen Federkraft in Durchlaufrich-
■ tung des Rohlingsmaterials und mit einer • vergleichsweise hohen Federkraft entgegen
der Durchlaufrichtung des Rohlingsmaterials vorgespannt;
c) für den Vorschubantrieb ist ein unter Federspannung stehender, an dem ersten, sich in
Durchlaufrichtung des Rohlingsmaterials verjüngenden Satz von Segmentblöcken (74)
angreifender Stößel (89) vorgesehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
ri/ö.'i - .j ■■■ ■
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ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4322063C2 (de) * | 1993-07-02 | 1999-07-15 | Schaefer Hydroforming Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Ausschneiden eines Ausschnittes aus einer Wandung eines nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren hergestellten Hohlkörpers |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4322063C2 (de) * | 1993-07-02 | 1999-07-15 | Schaefer Hydroforming Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Ausschneiden eines Ausschnittes aus einer Wandung eines nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren hergestellten Hohlkörpers |
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