DE1602116C - Verfahren zur Herstellung von nahtlosen oder geschweißten Stahlrohren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von nahtlosen oder geschweißten StahlrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von nahtlosen oder geschweißten Stahlrohren
durch Kaltpilgern.
Es ist bekannt (deutsche Patentschrift 502155),
nahtlose Rohre aus einem Hohlblock in der Weise herzustellen, daß man den durch Schleuderguß gewonnenen
Hohlblock in Stücke zerlegt und die einzelnen Stücke zunächst in einem Pilgerwalzwerk
warm vorwalzt und in derselben Hitze oder nach erfolgtem Nachwärmen, in einem Duo-Kaliberwalzwerk
fertigwalzt. Nach dieser Druckschrift ist es auch Stand der Technik, einen Hohlblock nach dem Pilgerverfahren
in Stücke zu teilen, diese Stücke zwischenzuerwärmen und über einen Dorn in einem Kaliberwalzwerk
fertigzuwalzen.
Bekannt ist weiterhin bei der Herstellung von Rohren durch Kaltpilgern, daß sich an das Kaltpilgern
eine Kaltverformung anschließt, und zwar in Form des Kaltziehens (deutsche Patentanmeldung K 12 351
I b/7 a, ausgelegt am 8. 5. 1952). Das Kaltziehen gestattet ebenso wie das Kaltpilgern nur verhältnismäßig
geringe Produktionsziffern pro Stunde zu erreichen. Aus diesem Grund ist das bekannte Ver-.
fahren auf die Herstellung von Stahlrohren aus hochbis mittellegierten Stählen beschränkt geblieben.
Um auch beim Kaltpilgern zu größeren Produktionen pro Zeiteinheit zu kommen, wird eine Unterteilung
der gesamten Kaltverformung in Kaltpilgern und Streckreduzieren vorgeschlagen, wobei zur Vermeidung
hierbei auftretender Rohrendenverdickungen und damit zur Vermeidung verhältnismäßig hoher
Abfälle durch Längsverschieben des konischen Pilgerdornes im Zuge des Kaltpilgervorganges, und zwar
an dessen Anfang und an dessen Ende, ein Rohrwerkstück mit an seinen Enden auf eine Länge von
etwa 1 m geringerer Wandstärke als im übrigen Rohrbereich erzeugt wird.
Es ist zwar bekannt, zur Vermeidung der beim Streckreduzieren auftretenden Rohrendenverdickungen
ein Rohrwerkstück mit an seinen Enden dünnerer Wandstärke als im übrigen Rohrbereich zu verwenden (deutsche Patentschrift 521444) und es ist weiterhin
bekannt, durch Kaltpilgern bei entsprechender Längsverschiebung des konischen Domes Rohre mit
wechselnder Wandstärke, insbesondere mit Rohrenden, mit geringerer Wandstärke zu fertigen (deutsche
Patentanmeldung ρ 37 681 Ib/7 a, ausgelegt am 16.
6. 1954, und deutsche Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 1954, Nr. 14, S. 900).
Es ist aber nicht bekannt, bei der an sich neuen Kombination von Kaltpilgern und Streckreduzieren
das Kaltpilgern so durchzuführen, daß dabei schon die Verhältnisse des anschließenden Streckreduzierens
berücksichtigt werden, so daß ein nach jeder Richtung hin vorteilhaftes Verfahren mit ausgezeichneten
Erzeugnissen erhalten wird. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der genannte Stand der Technik
bereits viele Jahre vor dem Anmeldetag der vorliegenden Erfindung der Fachwelt bekanntgegeben und
ihr damit zur Verfügung stand, ohne daß er im Sinne der Erfindung ausgewertet wurde.
Das anmeldungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl für nahtlose als auch für geschweißte Stahlrohre
anwenden. Für die Weiterverarbeitung von geschweißten Stahlrohren ist die vorgeschlagene Kombination
von großer Bedeutung. Die Schweißnaht wird durch den Kaltpilgerprozeß und dem nachgeschalteten
Kaltreduzierprozeß sowie durch die erforderlichen Glühbehandlungen sehr günstig beeinflußt.
Durch die starke Kaltverformung tritt eine Homogenisierung des gesamten Rohrquerschnitts ein, die
praktisch einer Beseitigung der Schweißnaht gleichkommt.
Die vorgeschlagene Kombination zeichnet sich durch besonders sparsamen Materialverbrauch aus.
Da die Anlage ohne Ziehbänke arbeitet, können große Rohrlängen ohne Ziehangeln kalt verarbeitet werden.
Die Herstellung von Ziehangeln bedeutet immer Materialverlust und eine Störung des Fabrikationsablaufes.
Auf der Zeichnung sind in A b b. 1 schematisch ein Kaltpilgerwalzwerk wiedergegeben, in A b b. 2
eine besondere Walzenkalibrierung dargestellt und in den A b b. 3 und 4 zwei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Anlage gezeigt.
A b b. 1 zeigt das warmgewalzte Rohr 1, welches über den konischen Dorn 2 durch die pendelnde
Walze 3 zum gewünschten Fertigrohr 4 ausgestreckt wird. ' -.·
Die Walzen nach A b b. 2 haben ein konisches Kaliber von etwa 160°, welches am Hubende so weit
geöffnet wird, daß keine Berührung mit dem Werkstück besteht. In dieser Lage der Walzen ,zum Werkstück
wird dem Werkstück ein kleiner Vorschub von etwa 8 bis 10 mm gegeben. Das vorgeschobene Material
wird dann in bekannter Weise zum fertigen Rohr ausgestreckt.
Bezüglich der Abmessungen sei beispielsweise vorgeschlagen, ein dickwandiges Rohr von etwa 100 mm
äußerer Durchmesser und 7 mm Wand auf 7 m Länge, welches leicht und sehr wirtschaftlich auf Walzwerken
oder Pressen warmfertig hergestellt werden kann, durch Kaltpilgern auf die Rohrabmessung 76 mm
äußerer Durchmesser bei 2,2 mm Wand und etwa 30 m Länge zu bringen. Nach dem Spannungsfreiglühen
kann dieses Rohr durch Kaltwalzen in dem erwähnten Dreiwalzen-Kaltreduzierwalzwerk ohne
Innendorn auf die Abmessung 40 mm äußerer Durchmesser mit 2,2 mm Wand und 57 m Länge gebracht
werden.
Betrachtet man die A b b. 3 und 4, so ist in A b b. 3 eine Anlage gezeigt, bei der vier Kaltpilgerwalz-
werke 5, 6, 7, 8 zunächst auf einem Rollgang 9 arbeiten, von dem die Rohre über einen Ofen 10 zu
einem weiteren Rollgang 11 geführt werden, der sie dem Kaltreduzierwalzwerk 12 zuleitet. Bei der zweiten
Ausführungsform einer Anlage nach A b b. 4 arbeiten Kaltpilgerwalzwerke 13,14,15,16 auf zwei
Rollgängen 17,18. Von dort gelangen die kaltgepilgerten Rohre über öfen 19, 20 zu einem Querrollgang
21 und schließlich in das Kaltreduzierwalzwerk 22.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von nahtlosen oder geschweißten Stahlrohren durch Kaltpilgern und anschließendes Kaltverformen, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Kaltverformen durch Streckreduzierwalzen erfolgt und zur Vermeidung hierbei auftretender Rohrendenverdickungen durch Längsverschieben . des konischen Pilgerdornes am Anfang und Ende des Kaltpilgervorganges ein Rohrwerkstück mit an seinen Enden auf eine Länge von etwa 1 m geringerer Wandstärke als im übrigen Rohrbereich erzeugt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM0075362 | 1967-08-29 | ||
DEM0075362 | 1967-08-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1602116A1 DE1602116A1 (de) | 1971-07-29 |
DE1602116B2 DE1602116B2 (de) | 1973-02-08 |
DE1602116C true DE1602116C (de) | 1973-08-23 |
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