DE1566426C - Zahnärztliche Behandlungseinrichtung - Google Patents
Zahnärztliche BehandlungseinrichtungInfo
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Description
Die bekannten zahnärztlichen Behandlungseinrichtungen
stellen den Patienten in den Mittelpunkt der Praxis. Der Patient sitzt in natürlicher Haltung in
einem bequemen Sessel, während der Zahnarzt an der rechten Seite des Patienten in einer asymmetrisehen
Arbeitsstellung steht. Dabei muß der Zahnarzt, der durch den Zwang der Betätigung eines Fußschalters
für das Bohrwerkzeug sein Körpergewicht auf einen Fuß verlagert, durch Krümmung der Wirbelsäule
eine Zwangshaltung einnehmen, wenn er in eine günstige Behandlungsposition kommen will.
Diese unnatürliche Arbeitshaltung muß über kurz oder lang zu einer gesundheitlichen Schädigung des
Zahnarztes führen. Senk-, Spreiz- und Plattfüße, Krampfadern,· Veränderungen an der Wirbelsäule
und eine rasche Ermüdung mit einer damit verbundenen nervlichen Überbelastung sind die unausbleiblichen
Folgen davon. -
Neuzeitliche arbeitsphysiologische und arbeitspsychologische Erkenntnisse haben in Verbindung mit
Anregungen aus den -Vereinigten Staaten von Amerika auch in Deutschland Behandlungseinrichtungen
bewirkt, die es ermöglichen, Patienten in einer liegenden Stellung zu behandeln. Hierbei ist der Zahnarzt
in der Lage, bei der Behandlung der Patienten zu sitzen. Dazu ist ein auf Rollen frei verfahrbarer
Arbeitssessel vorgesehen. Diese Behandlungsemrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß der Zahnarzt
seine Arbeitsstellung immer noch seitlich vom Patienten hat, in erster Linie rechts neben dem Patienten,
und bei der Behandlung des Patienten nach wie vor eine starke Seitwärtskrümmung der Wirbelsäule
auftritt. Abgesehen von den hohen Anschaffungskosten dieser Einrichtungen haben sie den weiteren
Nachteil, daß die liegende Stellung eine Umgewöhnung von Zahnpatient und Zahnbehandler erforderlich
macht. Es hat sich gezeigt, daß ängstliche, insbesondere ältere und sehr junge Patienten, Asthmatiker
und Mundatrner sich mit einer liegenden Behandlung nicht befreunden können. Auch müssen sich die
liegenden Patienten zum Mundspülen jedesmal aus ihrer liegenden Stellung aufrichten, und sie empfinden
das auf ihre Brust zufahrende Instrumentarium häufig als bedrohlich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugründe,
eine zahnärztliche Behandlungseinrichtung zu schaffen, bei welcher der Zahnarzt eine kräftesparende
und gesundheitsschonende Arbeitshaltung einnehmen kann, in welcher er mindestens den
größten Teil der anfallenden Behandlungsverfahren durchführen kann und in welcher der Patient eine
für ihn angenehme sitzende Stellung beibehalten kann, so daß sämtliche vorstehend aufgeführten
Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Bei der Behandlungseinrichtung gemäß der Erfindung sitzen sich Patient und Zahnarzt also gegenüber,
ohne sich gegenseitig zu berühren. Der Kopf des Patienten befindet sich direkt vor dem Zahnarzt,
so daß letzterer bei der Behandlung keine dauernde einseitige Schrägneigung des Oberkörpers vornehmen
muß, wie dies bei der herkömmlichen Bchandlungsmethode,
bei .welcher der Zahnarzt seitlich vom Patienten steht, uer Fall ist. Außerdem sitzen Zahnarzt
und Patient physiologisch richtig auf stabilen Sitzen.
Um dem Patienten ausreichenden Bewegungsraum für seine Beine zu belassen, ist die Erfindung nach
Anspruch 3 weitergebildet.
Bei Ausgestaltung der Einrichtung nach Anspruch 5 kann der Zahnarzt auch während der Behandlung
den für das Arbeiten günstigen Abstand vom Kopf des Patienten genau einstellen und nach
Anspruch 9 kann der Patientensessel zum Hinsetzen oder zum Auf stehen des Patienten vom Zahnarztsitz
weg verschoben werden. Durch eine entsprechende Führung und Anordnung der Seitenstützen des Sitzträgers
für den Zahnarztsitz und beispielsweise durch den Wegfall von Armstützen am Patientensessel ist
es jedoch ohne weiteres möglich, die Einrichtung so zu gestalten, daß der Patient seinen Sessel auch in
dessen Behandlungsstellung verlassen kann. Der Patient ist bei der Behandlungseinrichtung nach der
Erfindung also nicht in seinen Stuhl eingesperrt und muß auch nicht das Gefühl des Eingesperrtseins
haben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der F i g. 1 bis 4 beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Behandlungseinrichtung,
F i g. 2 eine Seitenansicht des Zahnarztsitzes allein,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Zahnarztsitz der
Einrichtung,
F i g. 4 einen vertikalen Längsschnitt durch den Zahnarztsitz entlang der Linie IV-IV in F i g. 3.
Die zahnärztliche Behandlungseinrichtung besteht aus einem Sessel 1 für den Patienten und einem
Sitz 2 für den Zahnarzt. Der Patientensessel 1 weist in an sich bekannter Weise eine gepolsterte Sitzfläche
3, eine gepolsterte Rückenlehne 4 und verstellbare Kopfstützen 5 auf und ist auf einem Sockel 6
höhenverstellbar gelagert. Der Sockel 6 ist auf einer Plattform 7 befestigt, die außerdem eine Fußstütze 8
für den Patienten trägt und auf Gleitrollen 9 auf .nicht dargestellten Gleitschienen zwischen der dargestellten
Arbeitsstellung und einer mit strichpunktierten Linien angedeuteten Ruhestellung verschiebbar
angeordnet ist.
Der allgemein mit der Bezugsziffer 2 bezeichnete Sitzteil für den Zahnarzt ist in der gleichen Symmetrieebene
wie der Patientenstuhl 1 angeordnet und als Sattelsitz 10 ausgebildet, auf welchen sich der
Zahnarzt gemäß F i g. 2 rittlings setzt, so daß er seinem Patienten direkt gegenübersitzt. Wie aus
F i g. 3 ersichtlich ist, weist der Sattelsitz 10 an seinem vorderen und dem Patienten gegenüberliegenden
Ende eine weite Ausbuchtung 11 auf, deren Rand mit einer eine Trennwand zwischen Zahnarzt
und Patient bildenden Brüstung 12 versehen ist. Diese Brüstung ist seitlich über den Sattelsitz 10 hinausgezogen
und nach unten zu seitlichen Schutzwänden 13 verlängert, welche die Knie des sitzenden Zahnarztes
und auch einen Teil seiner Unterschenkel gegenüber dem Patienten abschirmen. Die vorzugsweise
vollwandige Brüstung 12 ist an ihrem oberen Rand zu einer Armstützfläche 14 für den Zahnarzt oder zu
einem Instrumcntenablegebord verbreitert.
Wie am besten aus der Schnittdarstellung der F i g. 4 ersichtlich ist, ist der Sattelsitz 10 mit der
Brüstung 12 auf einem Sitzträger 15 in Richtung des Pfeiles 16 begrenzt verstellbar und mittels einer nicht
dargestellten Spannvorrichtung feststellbar gelagert. Der Sitzträger 15 ist mittels zweier seitlicher Stützfüße
17, die bogenförmig nach hinten ausgeschwun-
gen sind, und außerdem mittels eines in der Symmetrieebene
des Sitzes, nach hinten ausgestellten Haltestrebe 18 fest am Boden oder auf einer gemeinsamen
Montageplatte für Pätientensessel und Zahnarztsitz befestigt. Auf den seitlichen Stützfüßen sind außerdem
Fußauflageplatten 19 befestigt. Weitere, schräg verlaufende Fußauflageflächen 20 befinden sich gemäß
Fig. 1 seitlich des Fußteiles6 des Patientensessels
1, so daß sich der Zahnarzt auf seinem sattelförmigen Sitz 10 gut abstützen kann und auch bei
Kraft erfordernden Behandlungen, wie die Extraktion eines Zahnes, einen sicheren Halt hat.
Durch die zentrale Ausbuchtung.11 des Sattelsitzes
10 und die geschwungene Führung der Seitenstützen 17 des Sitzträgers 15 hat der im Sessel 1 sitzende Patient
freien Bewegungsspielraum und ist nicht eingeschlossen. Seine Körperpartie ist durch die Brüstung
12 und die seitlichen Schutzwände 13 vom Körper des Zahnarztes vollkommen abgeschirmt, so daß ein
Patient keinen Grund zu Angstzuständen hat, wie sie häufig bei der Behandlung von Patienten in liegendem
Zustand zu beobachten sind.
Zum Platznehmen für den Patienten wird der Patientensessel 1 im allgemeinen in die in Fig. 1 mit
strichpunktierten Linien angedeutete Ruhestellung verschoben und anschließend in die mit ausgezogenen
Linien dargestellte Stellung zum Zahnarztsitz 2 hin verschoben. Die für das Arbeiten günstigste Relativstellung
von Patientensessel 1 und Zahnarztsitz 2 wird anschließend vom Zahnarzt durch eine Ver-Schiebung
des Sattelsitzes 10 auf dem Sitzträger 15 eingestellt. Außerdem kann der Zahnarzt von seinem
Sitz aus die Höhe des Patientensessels 1 einstellen.
Die Arbeitsstellung des Arztes wirkt sich bei der sogenannten Langzeit-Behandlung besonders günstig
aus. Der Zahnarztsitz muß nicht auf einem gesonderten Sitzträger angeordnet sein, sondern könnte
' auch an einem mit dem Patientensessel gemeinsamen Träger beispielsweise aus der Arbeitsstellung verschwenkbar
gelagert sein.
Claims (12)
1. Zahnärztliche Behandlungseinrichtung mit einem Sessel mit Kopfstütze für den Patienten,
dadurch* gekenn zeichnet, daß vor dem Patientensessel (1) ein Sattelsitz (2/10) für den
Zahnarzt mit gemeinsamer Symmetrieebene und
■_ höher als die Sitzfläche (3) des Patientensessels (1) angeordnet und der Sattelsitz entlang seines
vorderen Randes mit einer vollwandigen Brüstung (12) versehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Pätientensessel (1) und Zahn-:
arztsitz (2) in der gemeinsamen Symmetrieebene relativ verstellbar angeordnet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sattelsitz (10) an seinem vorderen und dem Patientensessel (1) zugewandten
Ende mit einer zentralen Einbuchtung
(11) versehen ist, die Bewegungsraum für den gegenübersitzenden Patienten ergibt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Brüstung
(12) seitlich zu einer die Knie und auch einen Teil der Unterschenkel des Zahnarztes zum Patienten
hin abschirmenden Wandung (13) nach unten verlängert ist. : ^ Γ
5. Einrichtung nach einem'der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnärztsitz (2) zusammen mit seiner vorderen Begrenzungswand
(12, 13) auf einem Sitzträger (15) in der Symmetrieebene horizontal verschiebbar und
feststellbar gelagert ist. . .
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (15) mittels mindestens
zweier, vorzugsweise bogenförmig nach hinten ausschwingender seitlicher Stützfüße (17)
am Boden verankert ist. · .
7. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzträger (15) zusätzlich
mittels einer in seiner Symmetrieebene nach hinten ausgestellten Haltestrebe (18) am
Boden verankert ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Stützfüße (17)
Fußauflageflächen (19) für den Zahnarzt tragen.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Patientensessel
(1) in an sich bekannter Weise höhenverstellbar und in der Symmetrieebene der beiden
Sitze (1, 2) verschiebbar am Boden oder auf einer beiden Sitzträgern gemeinsamen Montageplatte
gelagert ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Patientensessel
(1) seitlich-mit schräg verlaufenden Fußauflagefläche r20) für den Zahnarzt versehen ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der obere
Rand der vorderen Begrenzungswand (12) des Zahnarztsitzes (10) mit einer Armstütz- und/oder
Instrumentenauflagefläche (14) versehen ist.
12.. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis ,11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnarztsitz
aus der Symmetrieebene mit dem Patientensitz heraus verschwenkbar gelagert ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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