DE15614C - Verfahren zur Herstellung von krimmerartigen Geweben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von krimmerartigen GewebenInfo
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Description
KAISERLICHES -ί
PATENTAMT.
Bekanntlich werden die »Krimmer« genannten Gewebe hergestellt mit Hülfe von hartem Kammgarn,
indem man eine Anzahl solcher Fäden mit Hülfe von Seilerrädern etc. zusammendreht,
und zwar stark, sp dafs die hergestellten strickartigen Wollseile sich ringeln. Diese Krimmerstricke
werden sodann gekocht oder stark gedämpft und getrocknet, darauf aber wieder aufgedreht,
und nun werden die einzelnen Fäden oder mehrere gemeinschaftlich in die Grundkette
für das Krimmergewebe eingereiht. Jeder Faden hat durch dieses Verfahren die Eigenschaft
erhalten, sich in nicht angespanntem Zustande zu kräuseln, entsprechend den Windungen,
welche jeder einzelne Faden in dem Stricke beim Kochen desselben hatte. Die Krimmerstoffe
werden nun meistens über Ruthen gewebt, und wird die Velourruthe ausgezogen, so kräuselt sich das gebildete Velourohr u. s. w.
Dieses Verfahren erlaubte indessen nur die Anwendung yon Wolle zur Erzeugung des Krimmervelours.
Das vorliegende neue Verfahren hat nicht sowohl im Auge, krimmerartige Stoffe aus Wolle
zu erzeugen, sondern auch solche aus Seide, Chinagras, Baumwolle etc. Die den Krimmervelour
bildenden Fäden werden hergestellt durch Umspinnen eines Kernfadens mit dem gleichen
oder anderem Fadenmaterial, und zwar in der Art, wie man Schnüre, Saiten etc. umspinnt.
Der Kernfaden kann aus einem oder mehreren Fäden bestehen, ebenso der ihn spiralförmig
umwindende Faden. Dies Umspinnen oder Umwinden geschieht mit bekannten sogenannten
Bespinnmaschinen.
Die weitere Behandlung ist nun je nach dem Material verschieden. Für Seide verfährt man
wie folgt, und zwar gleichviel, ob der Kernfaden auch aus Seide besteht oder.aus anderem
Material. Man gauffrirt die besponnenen Fäden bezw. plättet sie oder setzt sie einer genügenden
Wärme aus, um zu bewirken, dafs die durch die Spiralwindungen gegebenen Kräuselungen
dem einzelnen Fädchen der Umspinnung verbleiben. Für Wolle und Haar greift man zum Kochen oder Dämpfen der besponnenen
Fäden. Für vegetabilische Fadenmaterien ist ein Kochen ebenfalls von guter Wirkung.
Die Verwendung des so präpärirten Materials kann nun ebenfalls verschieden sein, nämlich
entweder verwendet man diese besponnenen Fäden direct, liest sie in das Grundgewebe ein
und webt mit Ruthen wie bisher, und schneidet event, den Velour, oder man spinnt die Fäden
von dem Kernfaden wieder ab (letzterer kann für diesen Fall aus irgend welchem Material,
auch aus Holz, Draht etc. bestehen) und zieht die abgewundenen Fäden im Gewebe ein, worauf
die Weberei vor sich geht. Im ersteren Falle bedient man sich des Dämpfens und Bürstens
und Klopfens, um die hervorstehenden Plüschfäden noch mehr zu lösen, als dies durch das
Schneiden möglich war, im zweiten . Falle geschieht dies wohl auch, um die Oberfläche zu
verschönern, 'indessen ist bereits die Kräuselung an sich ijvojlfcomrhener.
. Besondere Eflfecte erreicht man, wenn man
in .Posamenten und loseren Geweben die abgesponnenen Fäden auch als Schufs einwebt oder
sie beim Verweben als Schufs mit Hülfe von Kettenruthen hebt und Velour bildet.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Herstellung von krimmerartigen Geweben unter Benutzung von mit anderen Fäden umsponnenen (bewickelten, umwundenen) Grundfäden, welche ;jnit verwebt werden.BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE15614C true DE15614C (de) |
Family
ID=292641
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT15614D Active DE15614C (de) | Verfahren zur Herstellung von krimmerartigen Geweben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE15614C (de) |
-
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