DE154532C - - Google Patents
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- DE154532C DE154532C DENDAT154532D DE154532DA DE154532C DE 154532 C DE154532 C DE 154532C DE NDAT154532 D DENDAT154532 D DE NDAT154532D DE 154532D A DE154532D A DE 154532DA DE 154532 C DE154532 C DE 154532C
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- B41C—PROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
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Description
PATENTAMT.
M 154532 KLASSE 15 b.
Der Zusammendruck von -mehreren Farben in nassem Zustande ohne Einschaltung von
Trockenstadien ist schon vielfach für Akzidenzen und für minderklassische Darstelhingen,
Spielkarten, Landkarten usw. angewendet worden. Dagegen versagt derselbe beim Zusammendruck größerer Flächen, wie
sie bei Reproduktionen von Bildern vorkommen, wie dies schon in Waldows Encyclopädie
der Graphischen Künste, Seite 708,
richtig bemerkt ist. Als Ursache hiervon wird daselbst angegeben, daß der ersteDruck immer,
weil er noch naß ist, bei dem zweiten Druck an die Form Farbe abgibt, so daß der Zusammendruck
nach einigen hundert Abdrücken einen ganz anderen Ton zeigt als der Andruck.
Also die gegenseitigen Abklatschflächen zwischen der Farbe auf dem Papier und der Farbe auf der nächstfolgenden Druckform,
die beim Mehrfarbendruck mit eingelegten Trockenstadien gar nicht vorhanden sind,, sondern erst beim nassen Zusammendruck
entstehen, und die, von der Druckform abgesehen, mittels der Auftragwalzen die Farbwerke selbst verschmutzen, sind die Ursache,
warum ein Zusammendruck von Bildern in nassem Zustande bisher nicht möglich war.
Es gibt nun zwei Arten von gemeinsamen Druckflächen in den Farbformen, eine Art, die
beabsichtigt, aus dem Übereinanderdruck zweier Farben eine neue Farbmischung zu
erzeugen, und eine andere Art, welche gewöhnlich eine viel größere Ausdehnung besitzt
und welche der Schwarzform und allen Farbformen gemeinsam ist, nämlich diejenigen
.Flächen, welche den Dunkelheiten des Bildes entsprechen.
Diese Flächen auf den Farbformen ergeben sich, ohne daß damit ein bestimmter Zweck
beabsichtigt ist, aus der Technik der Entstehung derselben.
Bei Farbformen, die auf photographischer Basis beruhen, ergeben sich die obengenannten
großen, gemeinsamen Druckflächen aus der Natur des photographischen Negativs, da allen
Negativen die Eigenschaft gemeinsam ist, an den den Dunkelheiten des Originals entsprechenden
Stellen durchsichtig zu sein.
Bei den Farbformen aber, die in manueller Weise hergestellt werden, z. B. in der Chromolithographic,
wäre es eine sehr zeitraubende Arbeit, auf allen einzelnen Farbplatten die Stellen auszusparen oder auszuschaben, welche
in der Schwarzplatte enthalten sind; es ist hierfür auch gar kein Grund vorhanden, weil
beim fertigen Zusammendruck diese Stellen ja durch die Schwarzplatte wieder vollkommen
überdeckt werden und daher ihr Sein oder Nichtsein für das Auge gar nicht zur Erscheinung
gelangt.
Diese gemeinsamen Druckflächen befinden sich also gänzlich zwecklos auf den Farbformen,
falls die Dunkeltöne durch eine eigene Schwarzplatte wiedergegeben werden, und doch sind es gerade diese, welche beim nassen
Zusammendruck die größten gegenseitigen Abklatschflächen bilden. Es ist nun selbstverständlich,
daß die Verschmutzung der Färb-
werke in um so kürzerer Zeit eintritt, je größere Ausdehnung diese Abkatschflächen
haben.
Die lichteren Partien eines Bildes sind ziemlieh
unbeteiligt an der Vermischung der Farben in den Farbwerten, weil die räumliche Ausdehnungder
Druckflächen sehr gering ist. Bei autotypisch hergestellten Farbplatten kommen außerdem durch Drehung der Raster, und
ίο bei den zeichnerisch hergestellten Farbplatten
durch die Unregelmäßigkeit des Kornes oder der Strichlinien sehr häufig die Druckflächen
der einen Farbe neben die Druckflächen der anderen Farbe zu liegen.
Je dunkler aber die Töne eines Bildes sind, desto größer werden die gemeinsamen Druckflächen;
sie erreichen ■ an denjenigen Stellen, wo das Original schwarz ist, ihre Totalität.
Solche Farbformen sollen nun trotzdem für einen nassen Zusammendruck verwendbar gemacht
werden durch eine zielbewußte Verminderung dieser zwecklosen gemeinsamen Abklatschflächen, und zwar dadurch, daß die
den Dunkeltönen des Originals entsprechenden Partien der Farbformdruckflächen in irgend
einem Stadium der Entstehung derselben auf mechanische Weise aufgehellt werden.
Die Mittel, derartige Aufhellungen zu bewerkstelligen, sind dadurch charakterisiert, daß
die Färb formen in ihren jeweiligen Entwickelungsstufen als Negativ positiven Charakter
und als Positiv negativen Charakter in denjenigen Partien haben, welche den Dunkeltönen des Originals entsprechen.
Die Ausführung'stechnik solcher Aufhellungen ist vielfach bekannt, einige diesbezügliche
Verfahren seien hier erwähnt:
Bekanntlich entsteht beim Übergießen eines Fettdruckes auf einem Stein oder einer Metallplatte
mittels einer alkoholischen Harzlösung und nachlieriger Behandlung mit einer fettlösenden,
Harze dagegen nicht lösenden Flüssigkeit, wie z. B. Benzin, eine totale Umwandlung
des Bildes, d. h. überall, wo Druckfarbe zuerst war, ist diese Druckfläche nun
frei und rein, und an den Stellen, wo keine Druckfarbe war, ist dieselbe von gegen Säuren
widerstandsfähigen Harzlösungen bedeckt.
Eine Überdruck der Kontur- oder Schwarzplatte auf die Farbformen mit nachfolgender
Umwandlung und Ätzung ist also ein einfaches Mittel, um aus den Farbformen Dunkeltöne
herauszubekommen.
Der gleiche Effekt würde erzielt, wenn auf die noch unbearbeitete Druckfläche eine Übertragung
der Kontur- oder Schwarzplatte bewirkt, diese in der eben beschriebenen Weise umgekehrt und geätzt wird, so daß bei der
dann erst folgenden Erzeugung der Farbform die geätzten Stellen ausfallen.
Eine Ausführungsform der Aufhellung, die für photochromatische Platten berechnet ist,
besteht darin, das Neg'ativ der Schwarzplatte bereits bei der photographischen Aufnahme
der Farbplatten auf die Monochromnegative vor der Entwicklung aufzukopieren, in der
Weise z. ß., daß man dieses Negativ in der j richtigen Stellung an einem in der Kamera in
Angeln beweglichen Rahmen anbringt, welcher während der Dauer der Exposition zur
Seite gedreht und nach deren Beendigung direkt vor das \Tegativ gebracht wird, während
man den Objektivdeckel selbstverständlich so lange geschlossen halten muß.
Eine hierauf folgende kurze Exposition auf eine gleichmäßig erleuchtete Fläche hat den
Erfolg, daß hierdurch die positiven Werte der Dunkeltöne bereits auf den Farbnegativen bei
der hierauf folgenden Entwicklung zur Erscheinung gebracht werden.
Ein schematisches Beispiel mag den Vorgang verdeutlichen:
Fig. ι sei das Original, bestehend aus vier nebeneinanderliegenden Feldern: weiß, hellrot, hochrot und schwarz. Es sei die Deckung
am Negativ, welche das weiße Feld bei richtiger Exposition hervorbringt, mit der Ziffer 6
bezeichnet, die dem schwarzen Feld entsprechenden, gänzlich unbedeckten Stellen mit der
Ziffer ο und die dazwischenliegenden Werte mit den dazwischenliegenden Ziffern. Ein
entsprechend exponiertes und hart hervorgerufenes panchromatisches Schwarznegativ
würde die Werte von Fig. 2 haben.
Ein nomal entwickeltes Monochromnegativ
für rot, also durch Grünfilter exponiert, würde die Werte von Fig. 3 haben. Im Falle
aber in der beschriebenen Weise vor der Entwicklung das Schwarznegativ ebenfalls aufkopiert
wird unter Licht- und Zeitverhältnissen, daß an den Stellen, wo das Schwarznegativ,
durchsichtig ist, bei der Entwicklung eine Deckung vom Werte 6 erzeugt wird, so
gibt Fig. 4 die Werte des Negativs für die Rotplatte mit den ausgeschalteten Dunkeltönen
an. Es haben auf diesem Negativ also die Lichter und die Schwärzen gleichen Deckung-scharakter
und damit auch die daraus resultierenden Druckplatten.
Die hier angeführte Methode benutzt ahnliehe
Mittel wie die der Patentschriften 116538 und 101379, d. h. sie könnte mit sinngemäßer
Abänderung auch zur Herstellung· der Supplemente nach Patentschrift 116538, sowie
zu der Aufhellung der Dunkeltöne in den Koloritplatten in dem Verfahren der Patentschrift
101379 benutzt werden, während andererseits auch die in den betreffenden
Patentschriften angegebenen Wege bis zur vollständigen Ausschaltung der Dunkeltöne
gesteigert und so für das vorliegende Verfahren nutzbar gemacht werden könnten,
Die Abgrenzung der jetzigen Erfindung gegen die beiden genannten ist darin zu erkennen,
daß die im wesentlichen gleichen Mittel zur Erreichung eines gänzlich anderen Zweckes auch in gänzlich anderer Weise angewendet
werden. Nach Patentschrift 101379 sollen alle neutralen Farbtöne, also auch die
grauen und hellgrauen, aus den Koloritplatten herausnitriert werden. Falls Positive und
Negative sich überhaupt nicht aufheben sollen, ist dies nur möglich durch ein sehr weich gehaltenes
Positiv, dessen Deckungswerte in den Tiefen nur Bruchteile der Deckungswerte der
Lichter der Negative sind, woraus sich notwendigerweise eine nur partielle Aufhellung
der Dunkeltöne ergibt.
Für die Zwecke vorliegender Erfindung dagegen, nämlich der Ausschaltung der beim
nassen Zusammendruck entstehenden zwecklosen Abklatschflächen, kommt die Wirkung
der grauen und hellgrauen Töne überhaupt nicht in Betracht, sondern es handelt sich
darum, daß die Farbdruckplatten in irgend einem Stadium ihrer Entstehung in den Lichtern und in den Tiefen gleichen Charakter
haben. .
Bei Anwendung des Verfahrens nach Patentschrift 101379 auf den vorliegenden Zweck
müßte das Positiv also hart sein.
Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse in bezug auf das Verfahren der Patentschrift 116538,
indem die Wirkung der Farbenkorrektur in dem Grade sich vermindert, als die Ausschaltung
der Dunkeltöne durch die gewollte Manipulation wächst.
Man kann nicht die Zwischentöne erhalten und zugleich die Dunkeltöne ausschalten.
Der durch Verwendung solcher Farbformen ermöglichte nasse Zusammendruck kann sowohl
auf eigens konstruierten Vielfarbendruckmaschinen, als auch mittels beliebiger, in einem
Druckereibetriebe ■ vorhandener Einfarben- oder Zweifarbendruckpressen ausgeführt werden
und ergibt gegenüber der bisherigen Druckmethode mit Einschaltung tagelanger Trockenstadien eine Verringerung der Produktionskosten
durch rationellere Ausnutzung des Maschinenpersonals und -Materials. Außerdem ist damit auch eine Erhöhung der
Qualität der Reproduktionen verbunden, welche dadurch bedingt wird, daß gemachte
Fehler im Laufe des Druckes der Auflage erkannt und korrigiert werden können, indem
das fertige Produkt zur Kritik vorliegt, während bei dem bisherigen Trockendruck, bei
dem die einzelnen Farbformen in der ganzen Höhe der Auflage ausgedruckt werden, die
gemachten Fehler gewöhnlich erst nach Aufdruck der letzten Farbe sichtbar wurden, d. h.
also, als es zu spät war.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung naß zusammendruckbarer Farbformen, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Dunkeltönen des Originals entsprechenden Stellen in den Farbformen in irgend einem Stadium
der Entstehung derselben auf mechanischem Wege ausgeschaltet werden.
2. Ausführungsform des unter 1. geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausschaltung der Dunkeltöne auf den in üblicher Weise hergestellten,
d. h. die Dunkeltöne mitenthaltenden Farbplatten durch Übertragung eines positiven Bildes der Dunkeltöne auf die
Farbplatten, Umkehrung des übertragenen Bildes und nachfolgende Entfernung der hierdurch freigelegten Stellen der Farbplatten
erfolgt.
3. Ausführungsform des unter 1. geschützten Verfahrens "für photographischen
Mehrfarbendruck, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschaltung der Dunkteltöne aus
den Monochromnegativen, die, falls in üblieber Weise hergestellt, die Dunkeltöne
mit enthalten würden, durch Einkopierung eines diese Dunkeltöne enthaltenden Negativs
in die dem betreffenden Monochromnegativ zur Grundlage dienende licht-
empfindliche Schicht vor deren Entwicklung erfolgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE154532C true DE154532C (de) |
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