DE1539963C - Kastenförmiges Großflächenzählrohr zum Messen gasformiger Radionuklide - Google Patents
Kastenförmiges Großflächenzählrohr zum Messen gasformiger RadionuklideInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein kastenförmiges Großflächenzählrohr zum Messen gasförmiger Radionuklide,
welches in einem gemeinsamen Gasraum ein Meß-Zählsystem und zwei sich daran auf gegenüberliegenden
Seiten anschließende Außen-Zählsysteme aufweist, die vom Meß-Zählsystem durch eingezogene
Kathodengitter getrennt sind.
Zum Messen gasförmiger Radionuklide ist es bekannt, ein kastenförmiges Großflächenrohr zu verwenden,
durch welches das zu messende Radionuklid, das einem Zählgas überlagert ist, hindurchgeleitet
wird. Ein solches Großflächenzählrohr weist in einem gemeinsamen Gasraum ein Meß-Zählsystem und zwei
sich daran auf gegenüberliegenden Seiten anschließende Außen-Zählsysteme auf, die vom Meß-Zählsystem
durch eingezogene Kathodengitter getrennt sind.
Das Plateau der Meß-Zählsysteme hat bei dieser bekannten Ausführung eines kastenförmigen Großflächenzählrohres
eine relativ hohe Steilheit. Diese bewegt sich beispielsweise um 28% pro 100 V Spannungsänderung.
Diese hohe Steilheit ist unerwünscht. Weiter wäre oft eine etwas höhere Nachweisempfindlichkeit
erwünscht. '
Diese beiden Größen könnten zwar durch die Verwendung besonders engmaschiger Kathodengitter
günstig beeinflußt werden. Dies würde aber eine erhebliche Komplizierung bei der Herstellung derartiger
Zählrohrgitter und insbesondere eine erhöhte Verseuchungsgefahr bedingen. Daher hat man diesen
Weg in der Praxis bislang nicht beschritten.
Eine wesentlich geringere Steilheit des Zählrohrplateaus kann man auch durch Verwendung eines
zylindrischen Großflächenzählrohres mit koaxialem Aufbau erzielen. ,
Durch den zylindrischen Aufbau ist jedoch deren Fertigung wesentlich komplizierter als diejenige eines
kastenförmigen Großllächenzählrohres mit seiner einfacheren Geometrie. Auch ist es schwierig, bei zylindrischen
Zählrohren sehr große wirksame Flächen herzustellen im Vergleich zu der Fensterfläche kastenförmiger
Großflächenzählrohre mit beispielsweise 25 · 75 cm wirksamer Fensterlläche. Um die gleiche
Empfindlichkeit zu erreichen, müßte man den'Durchmesser eines' zylindrischen Zählrohres sehr stark erhöhen.
Damit würde aber eine entsprechend höhere Betriebsspannung erforderlich, was aber tunlichst vermieden
werden soll. .
Die vorliegende Erfindung setzt sich demgegenüber die Aufgabe, durch einen besonders gearteten
Aufbau der Kathodengitter bei einem kastenförmigen Großflächenzählrohr bessere Plateaueigenschaften und
eine höhere Nachweisempfindlichkeit zu erzielen, ohne hierbei die geschilderten Nachteile in Kauf
nehmen zu müssen, die mit der Verwendung besonders engmaschiger Kathodengitter oder der Wahl
eines zylindrischen Zählrohres mit koaxialem Aufbau · verbunden sind.
Das neue kastenförmige Großflächenzählrohr der eingangs geschilderten Art ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß die Kathodengitter als Doppelgitter aus jeweils zwei parallelen Einzelgittern
mit gegenüber den Zählrohrabmessungen geringem Abstand ausgeführt sind. Hierdurch läßt sich eine
ganz erhebliche Abflachung des Plateaus des Meß-Zählsystems sowie eine Steigerung der Nachweisempfindlichkeit
von über 50% gegenüber Zählrohren mit Einfachgittern erzielen.
Bei der Messung niederenergetischer Betastrahler, insbesondere von Tritium, ist es erwünscht, daß zur
Erzielung einer besonders hohen Antikoinzidenzrate der Zählraten vom Meß-Zählsystem und Außen-Zählsystemen
nur sehr wenige der Betateilchen aus dem Meß-Zählsystem durch die Kathodengitter hindurch
in die benachbarten Außen-Zählsysteme gelangen.
In einer Ausgestaltung des Zählrohres nach der Erfindung wird dies bei einem für die Tritiummessung
bestimmten Großflächenzählrohr dadurch in besonders weitgehendem Maße bewirkt, daß der gegenseitige
Abstand der das Doppelgitter bildenden Einzelgitter größer ist als die mittlere Reichweite der
beim Tritiumzerfall entstehenden Betateilchen im Zählgas. Dies läßt sich leicht dadurch überprüfen,
daß man vorübergehend die Zählraten vom Meß-Zählsystem und den Außen-Zählsystemen in Koinzidenz
setzt und das Meßergebnis mit der Zählrate des Meß-Zählsystems allein vergleicht.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand des in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungbeispieles
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 das neue Großflächenzählrohr, etwas schematisiert,
im Querschnitt,
F i g. 2 mit dem neuen Zählrohr aufgenommene Meßkurven von Krypton,
F i g. 3 mit dem neuen Zählrohr aufgenommene Meßkurven von Tritium.
Gemäß F i g. 1 befinden sich in den drei Zählsystemen des Großflächenzählrohres 1 die Anodendrähte
2, 3 und 4. An Stelle der üblichen einfachen Kathodengitter sind hier Gitterpaare 5 und 6 sichtbar,
welche die obengenannten Doppelgitter bilden. In Fi g. 2 zeigt die Kurve 7 eine Krypton-Messung
mit einem derartige Doppelgitter aufweisenden Großflächenzählrohr. Die Kurve 8 hingegen zeigt unter
sonst gleichen Bedingungen eine Messung mit einem Zählrohr, das nur einfache Kathodengitter hat. Es ist
deutlich zu ersehen, daß bei der hier interessierenden Anodenspannung von 3,1 ..3,2 kV die Kurve 7 ein
wesentlich ausgeprägteres Plateau hat und dort we-
sentlich flacher verläuft als die Kurve 8. Ferner ist ersichtlich,
daß die Nachweisempfindlichkeit mit dem Doppelgitterzählrohr erheblich größer ist als diejenige
mit dem Einfachgitterzählrohr.
In Fig. 3 sind die gleichen Messungen wie in
F i g. 2 mit Tritium aufgezeichnet, wobei die Kurve 9 die Messung mit Doppelgitterzählrohr und die Kurve
10 die Messung mit Einfachgitterzählmhr veranschaulicht. Auch hier sind die Unterschiede deutlich sichtbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Kastenförmiges Großflächenzählrohr zum Messen gasförmiger Radionuklide, welches in
einem gemeinsamen Gasraum ein Meß-Zählsystem und zwei sich daran auf gegenüberliegenden
Seiten anschließende Außen-Zählsysteme aufweist, die vom Meß-Zählsystem durch eingezogene
Kathodengitter getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathodengitter als
Doppelgitter (5, 6) aus jeweils zwei parallelen Einzelgittern mit gegenüber den Zählrohrabmessungen
geringem Abstand ausgeführt sind.
2. Großflächenzählrohr nach Anspruch 1 zum Messen von Tritium, dadurch gekennzeichnet,
daß der gegenseitige Abstand der das Doppelgitter (5 bzw. 6) bildenden Einzelgitter größer ist
als die mittlere Reichweite der beim Tritiumzerfall entstehenden Beta-Teilchen im Zählgas.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0048729 | 1966-03-23 | ||
DEF0048729 | 1966-03-23 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1539963B1 DE1539963B1 (de) | 1972-07-06 |
DE1539963C true DE1539963C (de) | 1973-02-01 |
Family
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