DE1493898B - Verfahren zur Herstellung von omega, omega'-Diaminoalkanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von omega, omega'-DiaminoalkanenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C209/44—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers
- C07C209/52—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers by reduction of imines or imino-ethers
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von ω,ω'-Diaminoalkanen mit einer ungeraden
Anzahl von Kohlenstoffatomen der allgemeinen Formel
NH2-(CHa)aB + 1—
worin η eine ganze Zahl von 3 bis 6 bedeutet. Das Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst ein Lactam mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
ε-Caprolactam, oder eine ω-Aminocarbonsäure mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen oder ein Polyamid, das
sich auf eine ω-Aminocarbonsäure mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen zurückführen läßt, vorzugsweise ε-Caprolactam,
erhitzt, und das hierbei erhaltene Gleichgewichtsgemisch
NH2 - (CHa)n — C—(CH2) „— + H2O =*= NH2 — (CH2)„ — C — (CH2)* — NH2
N-
entweder
a) in an sich bekannter Weise in ein Diaminocarbonat überführt und dieses in an sich bekannter Weise
katalytisch oder nach Wolff — Kishner
zum Diaminoalkan reduziert oder
b) entweder das mit Kohlendioxyd gebildete Diaminocarbonat oder das Gemisch II in an sich
bekannter Weise in Gegenwart eines niedrigmolekularen aliphatischen Alkohols und Alkalihydroxyd
zum Diaminoalkohol der allgemeinen Formel
NH2 — (CH2)„ — CH — (CH,)„ — NH2
OH
III
reduziert, diesen in an sich bekannter Weise zu einem Diaminoalken der allgemeinen Formel
NH2-(CH2)m,— CH = CH — (CH2)^- NH
IV
in der mx und /w2 den Zahlen 5, 7, 9 und 11 entsprechen
können, dehydratisiert und dieses in an sich bekannter Weise zum Diaminoalkan reduziert,
oder
c) in an sich bekannter Weise acyliert, wobei das Acylradikal vorzugsweise höchstens 3 Kohlenstoffatome
enthält, und das Acylderivat des Diaminoalkohols der allgemeinen Formel III in an
sich bekannter Weise reduziert.
Bei der Herstellung eines geradkettigen Diamins mit einer ungeraden Anzahl von 7 bis 13 Kohlenstoffatomen
sind nicht nur viele Stufen erforderlich, sondern es ist auch die Ausbeute gering, und bis jetzt ist
kein wirklich gutes synthetisches Herstellungsverfahren bekannt. Es werden daher meistens natürliche
Substanzen verwendet. So wurde beispielsweise 1,H-Diaminoundecan, das das typischste erfindungsgemäß
erhältliche Diamin ist, durch mehrere Reaktionsstufen, wie beispielsweise Ozonisierung, Veresterung, Reduktion,
Halogenierung, Nitrilsubstitution und Reduktion aus natürlicher Reiskleie, als Ausgangsmaterial hergestellt.
Die Ausbeute des Verfahrens ist gering, und die Reinheit des Produkts ist nicht gut. Auf Grund der
Tatsache, daß das Ausgangsmaterial eine natürliche Substanz ist, die in Preis und Qualität unterschiedlich
ist, eignet sich ein solches Verfahren auch nicht für technische Anwendung.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung sind ω,ω'-Diaminoalkane in hoher Ausbeute und hoher
Reinheit durch einfache Reaktionsstufen zugänglich.
Die als Ausgangsmaterialien zu verwendenden stickstoffhaltigen Verbindungen sind besonders folgende:
(1) a-Pyrrolidion, «-Piperidon, ε-Caprolactam und
Önanthlactam,
(2) ω-Aminobuttersäure, ω-Aminovaleriansäure und ω-Aminoheptansäure und
(3) Polybutyramid, Polyvaleramid, Polycapramid und Polypeptamid.
Die zu den Gruppen (1) und (2) gehörenden Verbindungen sind Monomere. Die Polymerisate der
Gruppe (3) können einen Polymerisationsgrad von zumindest 2 aufweisen und brauchen keinen so hohen
Polymerisationsgrad zu besitzen, daß sie faserbildende Eigenschaften haben. Die als Nebenprodukte bei der
Herstellung von Polyamiden gebildeten Oligomeren können ebenfalls verwendet werden.
Das ε-Caprolactam und Polycapramid sind die wichtigsten Ausgangsmaterialien, da sie technische Massenprodukte
sind, wie das sogenannte Nylon 6 und dessen Rohmaterialien.
Die aus einer solchen stickstoffhaltigen Verbindung der allgemeinen Formel (I) erhaltene Diaminoketoverbindung besitzt eine cyclische Struktur mit einer Schiffschen Bindung und bildet ein Gleichgewichtssystem in Gegenwart von Wasser, wie es durch die folgenden Formeln dargestellt wird:
Die aus einer solchen stickstoffhaltigen Verbindung der allgemeinen Formel (I) erhaltene Diaminoketoverbindung besitzt eine cyclische Struktur mit einer Schiffschen Bindung und bildet ein Gleichgewichtssystem in Gegenwart von Wasser, wie es durch die folgenden Formeln dargestellt wird:
NH2—(CH2V — C—(CH2)-
N-
+ H2O ^ NH2-(CH2)*- C—(CH2)„ — NH2
Die Diaminoverbindung oder das Di-(co-aminoalkyl)-keton
kann nicht isoliert werden, doch läßt sich eine solche Verbindung abtrennen, wenn sie in ein
Carbonat oder Acylderivat übergeführt wird. Das Carbonat reagiert beim Erhitzen über etwa 10O0C
unter normalem Druck, im Falle von beispielsweise Di-(a)-aminopentyl)-keton beim Erhitzen über 12O0C,
unter Ringschluß, wobei unter Abgabe von Kohlendioxyd wieder die Diaminoverbindung mit einer
Schiff'schen Bindung gebildet wird.
Die Diaminoketoverbindung wird durch Erhitzen der stickstoffhaltigen Verbindung der allgemeinen
Formel (I) in Gegenwart einer Base hergestellt. Bei Verwendung eines ε-Lactams oder einer ω-Aminosäure
ist diese Reaktion eine Kondensation oder Dimerisation, bei Verwendung eines Polyamids eine Zersetzung.
Brauchbar als Basen für diese Reaktion sind Alkalimetalle,
wie Lithium, Natrium und Kalium, deren Oxyde, Hydroxyde, Carbonate, Alkoholate und Phenolate,
Erdalkalimetalle, wie Calcium, Strontium und Barium, deren Oxyde, Hydroxyde, Carbonate, Aikoholate
und Phenolate, primäre bis tertiäre Amine und quaternäres Ammoniumhydroxyd. Unter den Reaktionsbedingungen
stabil, hochgradig befähigt, die Dimerisation der Lactame zu beschleunigen, und leicht
zu handhaben sind die Oxyde und Hydroxyde der Alkali- und Erdalkalimetalle.
Das Erhitzen braucht nicht die gesamte Zeit bei einer konstanten Temperatur zu erfolgen. So kann beispielsweise
im ersten Stadium bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur und im späteren Stadium bei einer ver- »5
hältnismäßig hohen Temperatur gearbeitet werden.
Die Reaktionszeit beträgt im allgemeinen 0,01 bis 10 Stunden, vorzugsweise 0,5 bis 5 Stunden. Der
Reaktionsdruck ist gewöhnlich normaler Druck, doch kann erforderlichenfalls ein Druck unterhalb 10 atü
oder verminderter Druck, beispielsweise ein solcher zwischen 10 und 760 mm Hg, angewendet werden.
Die erhaltene Diaminoketoverbindung ist im allgemeinen bei normaler Temperatur flüssig und destilliert
mit dem Fortschreiten der Reaktion allmählich ab. Das Destillat enthält im allgemeinen noch Verunreinigungen,
beispielsweise Lactam, von dem es leicht getrennt werden kann.
Eine Reinigungsmethode besteht darin, Wasser und ein organisches Medium, beispielsweise einen niedrigmolekularen
Alkohol, einen niedrigmolekularen Äther, einen niedrigmolekularen Ester, einen Kohlenwasserstoff
oder ein Kohlenwasserstoff halogenid, zuzugeben und das Gemisch mit Kohlendioxyd zu sättigen. Die
Diaminoketoverbindung scheidet sich in kristalliner Substanz (Carbonat des Diaminoketons) ab, die gut
gewaschen oder umkristallisiert und dann zur Abspaltung des Kohlendioxyds erhitzt wird. Man erhält
so eine gereinigte Diaminoketoverbindung.
Nach einer anderen Reinigungsmethode wird ein Acylat durch Behandlung des Destillats mit einer
niedrigmolekularen Fettsäure mit höchstens 3 Kohlenstoffatomen, wie Essigsäureanhydrid, Essigsäure,
Ameisensäure, oder einem Keten unter Anwesenheit eines Beschleunigers, wie beispielsweise Schwefelsäure,
p-Toluolsulfonsäure oder Pyridin, gebildet.
Eine solche Verbindung ist im allgemeinen kristallin und kann daher leicht abgetrennt werden. Falls Essigsäureanhydrid
als Acylierungsmittel verwendet wird, verläuft die Acylierung schon bei Zimmertemperatur
sehr leicht. Das Acylat des Di-(ct>-aminopentyl)-ketons
beispielsweise liegt in Kristallen vom F. — 140 bis 1410C vor und kann leicht aus Wasser umkristallisiert
werden. Das erhaltene Carbonat oder Acylat kann als solches in der nächsten Stufe verwendet werden, die
zur Herstellung von ω,ω'-Diaminoalkanen auf direktem
oder indirektem Wege aus den Diaminoketoverbindungen dient. Dabei werden die Gruppen >
C = O oder > C = N — in die Gruppe >
CH2 durch Reduktion übergeführt.
Bei der indirekten Arbeitsweise wird zunächst die Diaminoketoverbindung zur Herstellung von Di-(co-aminoalkyl)-carbinolen
der allgemeinen Formel
Diese wird dann in an sich bekannter Weise zu ω,ω'-Diaminoalkenen
der allgemeinen Formel
dehydratisiert, worin my plus m2 die Zahl 5, 7, 9 oder 11
bedeuten.
Die Reaktion erfolgt durch Erhitzen einer Diaminoketoverbindung mit Schiffscher Bindung oder der
Diaminoketone, die sich gemäß Formel II im Gleichgewicht mit den Diaminen mit Schiffschen Bindungen
befinden, oder deren Carbonaten und Acylaten (der Acylrest besitzt 1 bis 3 Kohlenstoffatome) in Gegenwart
einer niedrigmolekularen aliphatischen Hydroxyverbindung oder eines Alkalihydroxyds erforderlichenfalls
in Anwesenheit von Wasser.
Es war bisher kein gutes Verfahren zur Herstellung von Di-(ft)-aminoalkyl)-carbinolen bekannt. Selbst bei
katalytischer Reduktion des obengenannten Amins mit Schiffscher Bindung in Gegenwart von Säuren und
Metallkatalysatoren, wie beispielsweise Raney-Nickel oder Raney-Kobalt, ist das entsprechende Di-(co-aminoalkyl)-carbinol
sehr schwierig zu erhalten; meist wird hierbei ein 2-(a>-Aminoalkyi)-azacyclohexan der
allgemeinen Formel
NH2-(CH2)n—CH-(CH2)-
NH
NH2—(CH2V- CH — (CH2)„ — NH,
OH
III
reduziert, worin η eine ganze Zähl von 3 bis 6 darstellt.
gebildet. Wird jedoch die Reduktion mit einer niedrigmolekularen aliphatischen Hydroxyverbindung und
einem Alkalihydroxyd durchgeführt, so wird ein Di-(w-aminoalkyl)-carbinol hoher Reinheit in hoher
Ausbeute erhalten, das sich leicht aus dem Reakti&nsgemisch
abtrennen läßt.
Die bei der Durchführung der Reduktion zu verwendende niedrigmolekulare aliphatisch^ Hydroxyverbindung
ist ein einwertiger oder mehrwertiger Alkohol mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Methanol, Äthanol, Isopropanol, n-Propanol, Butanol, Glycerin oder Äthylenglykol. Bei Verwendung von
Äthanol ist die Reaktionsgeschwindigkeit hoch, und es werden ausgezeichnete Ergebnisse erhalten.
Die Reaktionstemperatur liegt zwischen 100 und 3000C, besonders zwischen 150 und 2000C. Bei einer
Erhitzungsdauer von 0,5 bis 6 Stunden, im allgemeinen 1 bis 4 Stunden, werden günstige Ergebnisse erhalten.
Der Reaktionsdruck ist gewöhnlich Atmosphärendruck.
Während des Erhitzens reagiert die aliphatische Hydroxyverbindung mit dem Alkalihydroxyd unter
Bildung von aktivem Wasserstoff und Wasser. Dadurch erleidet das Amin (II) mit Schiffscher Bindung sehr
leicht eine Ringöffnung und Reduktion und wird in das Di-(oj-aminoalkyl)-carbinol übergeführt. Im Falle
der Durchführung der Reaktion an einem Acylat wird das Carbinol als Acylat erhalten.
Bei der Reduktion eines Acylates des Diamins oder
eines Amidderivats des Di-(ct)-aminoalkyl)-ketons ist
auch katalytische Reduktion wirksam. Bei Zugabe eines Katalysators, wie Raney-Kobalt oder Raney-Nickel,
verläuft die Reaktion leicht bei 10 bis 25O0C, besonders bei 20 bis 200° C, unter einem Wasserstoffdruck
von weniger als 20 atü, gewöhnlich weniger als 10 atü, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser oder
einem organischen Lösungsmittel, beispielsweise einer aliphatischen Hydroxyverbindung, einem Äther, einem
Kohlenwasserstoff oder einem Kohlenwasserstoff halo-
genid. Falls das Diamin acyliert ist, wird das Acylderivat
des Di-(o;-aminoalkyl)-carbinols praktisch ohne
Nebenreaktion erhalten. Die Di-(co-diaminoalkyl)-carbinole
sind neue Substanzen und liegen im allgemeinen als weiße kristalline Substanz bei normaler
Temperatur vor.
Die Dehydratation dient zur Herstellung eines Diaminoalkens durch Wasserabspaltung aus einem Diaminocarbinol
oder seinem Derivat und erfolgt' in flüssiger Phase oder Dampfphase in Gegenwart eines
Wasserabspaltungskatalysators.
Als Wasserabspaltungskatalysator kann man Aluminiumoxyd, Thoriumoxyd, Magnesiumoxyd, Zinkoxyd,
Wolframblau, Quarzsand, Aluminium, Kieselsäureton, Graphit, Aluminiumphosphat, Zinkchlorid,
Schwefelsäure, Chlorwasserstoff, Phosphorsäure, Ameisensäure, saures Natriumsulfat, p-Toluolsulfonsäure
und basisches Aluminiumphosphat verwenden.
Das Di-(w-aminoalkyl)-carbinol, beispielsweise Di-(a)-aminopropyl)-carbinol,
Di-(a>-aminobutyl)-carbinol, Di-(w-aminopentyl)-carbinol oder Di-(io-aminohexyl)-carbinol,
wird vorteilhaft bei 150 bis 450° C im Kontakt mit einem solchen Katalysator erhitzt. Eine
Erhitzungstemperatur von 250 bis 5500C ist besonders
geeignet.
Es empfiehlt sich, ein Inertgas, beispielsweise Stickstoff, oder ein organisches Lösungsmittel, wie CyclohexanoderToluol,
als Verdünnungsmittelzu verwenden.
Man kann auch das Di-(oj-aminoalkyl)-carbinol in
Dampfform durch einen auf einer inerten Substanz, beispielsweise Diatomeenerde, Koks oder Aktivkohle,
aufgebrachten Katalysator unter Erhitzen hindurchleiten. Das Di-(a)-aminoalkyl)-carbinol kann auch in
flüssiger Phase zusammen mit einer wäßrigen Lösung einer der obengenannten Mineralsäuren, wie Schwefelsäure,
Chlorwasserstoff oder Phosphorsäure, auf eine Temperatur von 50 bis 1500C, insbesondere etwa 80 bis
12O0C, erhitzt werden. Dabei wird eine Lösung von
Phosphorsäure mit einem Gehalt von 50 bis 70 Gewichtsprozent H3PO4 oder eine wäßrige Lösung von
Schwefelsäure mit einem Gehalt von 20 bis 50 Gewichtsprozent H2SO4 bevorzugt. Es ist auch möglich,
die Reaktion in einem nichtwäßrigen System, beispielsweise in Gegenwart von gegebenenfalls chlorierten
Kohlenwasserstoffen, z. B. Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Hexan oder Cyclohexan, durchzuführen.
Falls eine Mineralsäure als Wasserabspaltungsmittel verwendet wird, liegt das gebildete Diaminoalken in
Form eines Mineralsäuresalzes vor. Zur Neutralisation und Schichtentrennung wird eine wäßrige Lösung einer
Base, beispielsweise Ammoniak, einem Alkalihydroxyd oder -carbonat oder einem Erdalkalihydroxyd oder
-carbonat zugegeben. Zur Entfernung der Mineralsäure ist auch die Verwendung eines lonenaustauscherharzes
geeignet. Man kann auch ein Ν,Ν'-Diacylderivat oder Carbonat des Di-(cu-aminoalkyl)-carbinols durch einen
erhitzten, mit Aluminiumoxyd beschickten Turm leiten. Die Erhitzungstemperatur beträgt 200 bis 400°C,
gewöhnlich 250 bis 360°C. Dabei wird ein Ν,Ν'-Diacylderivat
des ω,ω'-Diaminoalkens in hoher Ausbeute
ohne Abspaltung des endständigen Acylrestes erhalten. Im Falle der Wasserabspaltung mit einer wäßrigen
Lösung einer Mineralsäure verläuft gleichzeitig die Hydrolyse des Acylrestes.
Bei den ω,ω'-Diaminoalkenen existieren auf Grund
der Doppelbindung eis- und trans-Isomere. Wird die eis-Verbindung auf eine Temperatur von etwa 2000C
erhitzt, so geht sie in die stabilere trans-Verbindung über. Daher wird meistens ein trans-ω,ω'-Diaminoalken
gebildet, wenn das Diaminocarbinol erhitzt und mit einem Metalloxydkatalysator, wie Aluminiumoxyd,
dehydratisiert wird. Das durch Erhitzen und Wasserabspaltung mit einer wäßrigen Lösung einer
Mineralsäure erhaltene Diaminoalke;i ist dagegen ein Gemisch der eis- und trans-Verbindungen. Durch
Erhitzen auf etwa 200° C läßt es sich zu einem trans-Diaminoalken
isomerisieren.
ίο Zur Isomerisierung wird das Diaminoalken in
flüssiger Phase mit einer konzentrierten wäßrigen Lösung einer Mineralsäure, beispielsweise Schwefelsäure
oder Salzsäure, erhitzt. Die Mineralsäure wird mit einer wäßrigen Lösung eines Alkalis, beispielsweise
Natriumhydroxyd,Natriumcarbonat.Kaliumhydroxyd,
Calciumhydroxyd oder Calciumcarbonat, neutralisiert und erhitzt. Eine wäßrige Lösung von Schwefelsäure
mit einem Gehalt von 50 bis 90 Gewichtsprozent, gewöhnlich 60 bis 80 Gewichtsprozent H2SO4, oder eine
wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 20 bis 50%, besonders 30 bis 40% Halogenwasserstoff, ist wirksam.
Die Wasserabspaltung und die Isomerisation der Doppelbindung können auch gleichzeitig durch Variation
der Konzentration der Mineralsäure durchgeführt werden.
Die ω,ω'-Diaminoalkene sind neue Substanzen und
liegen im allgemeinen als ölige Substanzen bei normaler Temperatur vor. Sie lassen sich in bekannter
Weise zu den entsprechenden Diaminoalkanen hydrieren.
Ein aus Kupfer, Nickel, Kobalt, Platin oder Palladium bestehender Katalysator, der auf einem Träger,
wie Kohle, Aluminiumoxyd, Asphalt oder Bimsstein, aufgebracht ist oder in Form einer feinen Dispersion,
beispielsweise mit Platinschwarz, vorliegt, kann verwendet werden. Ein mit Hilfe von wäßrigem Alkalihydroxyd
hergestelltes Raney-Nickel und Raney-Kobalt ist besonders wirksam.
Die Herstellung des ω,ω'-Diaminoalkans durch
Hydrierung verläuft leicht bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck in flüssiger Phase. Bei Verwendung
eines Nickelkatalysators iit es zweckmäßig, den Arbeitsdruck bei 1 atü und die Temperatur bei 8O0C
zu halten. Im Falle der Verwendung eines Platinkatalysators kann die Reduktion bei Zimmertemperatur unter
Erzielung hoher Ausbeuten durchgeführt werden.
Auch die Reduktion in der Gasphase, beispielsweise durch Hindurchleiten des ω,ω'-Diaminoalkens in der
Dampfphase zusammen mit Wasserstoff über auf Diatomeenerde aufgebrachtes Nickel, das bei 100 bis
4000C gehalten wird, ist eine wirksame Arbeitsweise.
Sie ist einfach, und es bilden sich nur sehr wenig Nebenprodukte.
Die Hydrierung des ω,ω'-Diaminoalkens kann auch an einem Acylderivat durchgeführt werden. Dabei
wird ein Ν,Ν'-Acylderivat des ω,ω'-Diaminoalkans
erhalten. Hierbei tritt überhaupt kein sekundäres Amin als Nebenprodukt auf.
Zur Herstellung des Diaminoalkans aus dem Acylderivat
kann das Acylderivat zusammen mit einer wäßrigen Lösung einer Mineralsäure, wie Schwefelsäure
oder Salzsäure, oder einer wäßrigen Lösung von einem Alkali, wie Ammoniak oder Natriumhydroxyd,
erhitzt werden. Unter Rückfluß ist die Reaktion in kurzer Zeit beendet.
Das ω,ω'-Diaminoalkan ist alkalisch und liegt in
Kristallen vor, die leicht von der wäßrigen Lösung abgetrennt und gereinigt werden können.
Zur Verhinderung der Bildung von sekundärem Amin bei der Hydrierung des Diaminoalkens ist es
zweckmäßig, daß die Diaminoverbindung acyliert ist. Die Überführung des Acylats in das freie Diamin kann
nach jeder Stufe durchgeführt werden, gegebenenfalls
kann das Diamin (oder Diaminoalken) nur für die Hydrierungsstufe acyliert werden, um die Bildung des
sekundären Amins zu verhindern.
Die Herstellung der ω,ω'-Diaminoalkane aus den
Diaminoketonverbindungen kann gemäß der Erfindung nicht nur auf indirektem Wege, sondern auch
direkt in einer Stufe aus den Diaminoketoverbindungen erfolgen. Es wurde gefunden, daß die ω,ω'-Diaminoalkane
in hoher Ausbeute und hoher Reinheit erhalten werden, wenn die Di-(co-aminoalkyl)-ketone
oder deren Carbonate nach der Reduktionsmethode von Wolff —Kishner oder durch eine katalytische
Hydrierungsmethode reduziert werden; das Verfahren ist sehr einfach.
Die Carbonate der Di-(a>-aminoalkyl)-ketone bilden
weiße Kristalle, die leicht durch quantitative Ringöffnung der Diaminoverbindung mit Schiffscher Bindung
durch Zugabe von Kohlendioxyd in Gegenwart von mehr als der molaren Menge Wasser erhalten
werden und in organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Benzol und Aceton, schwer löslich sind.
Dabei ist als Salz des Ketons nur das Carbonat wirksam; jedes andere Salz, wie das Hydrochlorid,
Sulfat, Nitrat, Monocarboxylat und Dicarboxylat, führt zu einer Nebenreaktion oder ergibt während der
Reduktion eine harzartige Substanz.
Das Carbonat des Di-(a>-aminoalkyl)-ketons braucht
nicht in isolierter Form verwendet zu werden. Es ist vorteilhaft, eine Reaktionslösung, die durch Zugabe
von Kohlendioxyd erhalten wurde, zu verwende.!. Bei der Reduktion wird das Di-(co-aminoalkyl)-keton oder
dessen Carbonat mit Wasser oder einem organischen Lösungsmittel, beispielsweise einem niedrigmolekularen
Alkohol, einem niedrigmolekularen Äther oder einem Kohlenwasserstoff, dem mindestens eine gleiche
Anzahl Mol Hydrazin oder Hydrazinhydrat oder eine wäßrige Lösung hiervon zugegeben ist, vermischt und
in Gegenwart einer Base, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Kaliumcarbonat, metallischem Natrium,
Natriumalkoholat, Calciumhydroxyd oder CaI-ciumcarbonat, erhitzt. Die Erhitzungstemperatur beträgt
90 bis 2700C, besonders 100 bis 1800C. Die Erhitzungszeit
liegt bei 1 bis 3 Stunden. Wird ein Lösungsmittel verwendet, so wird dieses unter Erhöhung
der Temperatur abdestilliert und zweckmäßig wiedergewonnen. Gewöhnlich wird die Reduktion unter
normalem Druck, gegebenenfalls unter einem etwas verminderten oder erhöhten Druck durchgeführt.
Andere Reduktionsmethoden als die nach Wolff— Kishner, wie die Reduktion nach C 1 e m m e η sen
zur Umwandlung einer Ketogruppe in eine Methylengruppe, sind im vorliegenden Fall ungeeignet.
Bei der katalytischen Reduktion des Carbonate
eines Di-(ct>-aminoalkyl)-ketons wird dieses mit Wasser
oder einem organischen Lösungsmittel vermischt, ein Katalysator, beispielsweise Kupferaluminiumoxyd,
Kupferchromoxyd oder Nickel, zugegeben und das Gemisch dann unter Rühren in Gegenwart von Wasserstoff
unter Druck in einem Autoklav erhitzt. Die Reaktionstemperatur liegt zwischen 160 und 28O0C. Bei
niedrigeren Temperaturen wird meist ein Di-(co-aminoalkyl)-carbinol
gebildet.
Der Carboxylrest des Carbonats des Di-(cu-diaminoalkyl)-ketons
erleichtert nicht nur die Reduktion dieses Ketons, sondern gestattet auch eine leichte Entfernung
von Kohlendioxyd durch Erhitzen nach oder während der Reduktion des Ketorestes unter Bildung des
ω,ω'-Diaminoalkans ohne irgendeine Nebenreaktion,
wobei das Reaktionssystem unter einem inerten Gas gehalten wird.
Die erfindungsgemäß erhältlichen a>,a>'-Diaminoalkane
ergeben mit Dicarbonsäuren Polymerisate von hohem Polymerisationsgrad, die als Rohmaterial für
synthetische Fasern brauchbar sind.
Ein Gemisch von 900 Teilen ε-Caprolactam und 700 Teilen Calciumhydroxydpulver wurde unter Rühren
30 Minuten bei 200°C und dann 2 Stunden bei einer Innentemperatur von 350° C erhitzt, wobei
710 Teile Destillat erhalten wurden.
130 Teile Wasser und 3500 Teile Isopropylalkohol wurden zu 710 Teilen des Destillats zugegeben, und
das Gemisch wurde mit Kohlendioxyd gesättigt. Es schieden sich Kristalle ab, die abgesaugt und dann auf
180° C erhitzt wurden, wobei sie sich verflüssigten.
Die Flüssigkeit wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei 460 Teile = 63,5 °/o einer Flüssigkeit
mit einem Siedepunkt von 142 bis 146°C unter einem verminderten Druck von 9 mm Hg erhalten wurden.
Das Infrarot-Absorptionsspektrum dieser Flüssigkeit zeigte eine Absorption einer scharfen — C = N —-Bande
bei 6,0 μ und eine Absorption eines Aminorestes bei 2,95 und 3,05 μ.
Elementaranalyse:
Berechnet ... C 72,52, H 12,08, N 15,4%;
Berechnet ... C 72,52, H 12,08, N 15,4%;
gefunden
C 72,5, H 12,1, N 15,5%.
Diese Werte stimmen mit der Strukturformel
H2N-(CH2)5- C-(CH2J5-
H2N-(CH2)5- C-(CH2J5-
N-
überein.
18 Teile Wasser wurden dann zu 182 Teilen dieser Flüssigkeit zugegeben; durch die Reaktion der Flüssigkeit
mit dem Wasser wurde Wärme freigesetzt. Das Infrarot-Absorptionsspektrum des Produkts zeigte
eine Verminderung der Absorptionsstärke der — C = N Bande bei 6,0 μ und eine neue Absorp-
tionsbande bei 5,8 μ. Dies zeigt die Bildung eines Ketonrestes.
900 Teile Polycapramid wurden durch Erhitzen auf 2500C geschmolzen. 600 Teile Calciumoxydpulver
wurden dann zu der Schmelze zugegeben, und das Gemisch wurde gerührt. Dann wurde das Gemisch
3 Stunden bei einer Innentemperatur von 3600C erhitzt, wobei 692 Teile eines Destillats erhalten wurden.
253 Teile Essigsäureanhydrid wurden zu dem Destillat, während dieses auf 200C abgekühlt wurde, zugegeben.
Es schieden sich Kristalle ab. Diese Kristalle wurden abgesaugt und aus Wasser umkristallisiert; F. = 141° C.
Elementaranalyse:
Gefunden ... C 63,5, H 9,86, N 9,8%.
Gefunden ... C 63,5, H 9,86, N 9,8%.
Das Infrarot-Absorptionsspektrum zeigte eine Absorption eines Ketonrestes bei 5,8 μ und eine Absorp-
009 530/295
tion eines Amidrestes bei 6,01 und 6,37 μ. Diese Werte stimmen mit der Strukturformel
H3C C-NH-(CH2)6-C-(CH2)5-NH-C-CH3
:| Il Il
0 0 0
überein. Ausbeute: 780 Gewichtsteile = 69%·
Beispiel 3
Beispiel 3
250 Teile Ätznatron wurden zu 260 Teilen ω-Aminocapronsäure
zugegeben, und das Gemisch wurde dann bei einer Innentemperatur von 38O0C 2 Stunden unter
Rühren erhitzt, wobei 210 Teile eines Destillats erhalten wurden. 40 Teile Wasser und 1000 Teile Benzol
wurden zu dem Destillat zugegeben, und das Gemisch wurde mit Kohlendioxyd gesättigt, wobei sich Kristalle
abschieden. Diese Kristalle wurden abgesaugt und dann durch Erhitzen auf 1600C verflüssigt. Diese
Flüssigkeit wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei 142 Teile = 79,0% einer Flüssigkeit mit
einem Siedepunkt von 142 bis 146° C unter einem verminderten Druck von 9 mm Hg erhalten wurden.
Das Infrarot-Absorptionsspektrum dieses Produkts war genau das gleiche wie im Beispiel 1.
Ein Gemisch von 100 Teilen eines Amins mit Schiffscher Bindung der Formel
H2N-(CH2V
-(CH2)6 —
■NT
99 Teilen destilliertem Wasser und 51 Teilen Äthylalkohol wurde unter Rühren während 1 Stunde in
150 Teile durch Erhitzen auf eine Innentemperatur von 170°C geschmolzenes Kaliumhydroxyd eingetropft.
Der verdampfende überschüssige Äthylalkohol wurde kontinuierlich aus dem System abdestilliert. Nach beendetem
Eintropfen wurde das Gemisch unter Rühren 3 Stunden bei einer Innentemperatur von 1800C erhitzt.
Das Gemisch wurde abgekühlt, 50 Teile destilliertes Wasser wurden zugegeben, und die Ölschicht
wurde abgetrennt. Die Ölschicht wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei 107 Teile = 96,5%
einer farblosen Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 178 bis 1800C unter einem verminderten Druck von
5 mm Hg erhalten wurden. Dieses Produkt verfestigte sich bei normaler Temperatur zu weißen Kristallen,
die in Alkoholen, Aceton, Dioxan, Benzol, Toluol, Chloroform und Wasser gut löslich und in Äther,
Petroläther und Ligroin schwer löslich waren.
Elementaranalyse: CnH26N2O.
Berechnet ... C 65,4, H 12,8, N 13,8%;
gefunden ... C 64,9, H 12,5, N 14,0%.
Berechnet ... C 65,4, H 12,8, N 13,8%;
gefunden ... C 64,9, H 12,5, N 14,0%.
Diese Werte stimmten mit denjenigen für D,i-(a>-aminopentyl)-carbinol
überein.
22 Mol destilliertes Wasser und 201 Isopropylalkohol
wurden zu 1 Mol eines Amins mit der gleichen Schiffschen Bindung wie im Beispiel 4 zugegeben.
Dann wurde Trockeneis in das Gemisch eingebracht und das Gemisch gerührt. Es schieden sich weiße
Kristalle ab. 150 g dieses Di-(co-aminopentyl)-ketoncarbonats
wurden erhitzt und in 0,7 1 Äthylalkohol gelöst. Dann wurden 0,5 1 des Alkohols abdestilliert und
gewonnen. Der Rückstand wurde unter Rühren auf 120 g durch Erhitzen auf 1700C geschmolzenes Kaliumhydroxyd
getropft. Nach beendetem Auftropfen wurde das Gemisch 2 Stunden bei einer Innentemperatur
von 18O0C erhitzt, während das Äthanol abdestilliert und entfernt wurde. Das Gemisch wurde dann
abgekühlt. 0,11 destilliertes Wasser und 0,4 1 Benzol wurden zugegeben. Das Gemisch wurde gerührt, dann
ίο stehengelassen und die Benzolschicht gewonnen. Das
Benzol wurde abdestilliert und der Rückstand unter vermindertem Druck destilliert, wobei 112 g = 55,5%
weiße Kristalle mit einem Siedepunkt von 1800C unter vermindertem Druck von 5 mm Hg erhalten
wurden.
Das Infrarot-Absorptionsspektrum dieses Produkts war genau das gleiche wie das des Produkts von Beispiel
4.
Beispiel 6
r
r
600 ml Äthanol wurden zu 150 g eines Amins mit der gleichen Schiffschen Bindung wie im Beispiel 4 zugegeben,
und das Gemisch wurde innerhalb 40 Minuten auf durch Erhitzen auf 1700C geschmolzenes Kaliumhydroxyd
getropft. Währenddessen wurde der überschüssige Äthylalkohol kontinuierlich aus dem System
abdestilliert.
Nach Beenden des Auftropfens wurde das Gemisch 2 Stunden bei einer Innentemperatur von 18O0C gerührt.
100 ml destilliertes Wasser wurden zu dem Gemisch zugegeben, und die Ölschicht wurde abgetrennt.
Die Ölschicht wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei 162 g — 97,3 % weiße Kristalle mit
einem Siedepunkt von 186° C unter einem verminderten Druck von 6,5 mm Hg erhalten wurden. Dieses
Produkt zeigte einen Schmelzpunkt von 49 0C und keine Schmelzpunktdepression beim Schmelzen in mit
dem Produkt von Beispiel 4 vermischter Form.
B e i s ρ i e 1 7
Eine durch Zugabe von 250 ml Äthanol zu 1 Mol eines Amins mit der gleichen Schiffschen Bindung wie
im Beispiel 4 hergestellte Lösung wurde innerhalb 40 Minuten unter Rühren in eine durch Zugabe von
20 ml destilliertem Wasser zu 200 g Natriumhydroxyd und Schmelzen des Natriumhydroxyds durch Erhitzen
auf 1600C hergestellte Lösung eingetropft.
Das Gemisch wurde etwa 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt und das Äthanol dann aus dem System abdestilliert
und gewonnen. Das Gemisch wurde 2 Stunden bei einer Innentemperatur von 16O0C gerührt und die
obere Ölschicht abgetrennt. Durch Destillation der Ölschicht unter vermindertem Druck wurden 195 Teile
= 96,6 % weiße Kristalle von Di-(ß)-aminopentyl)-carbinol
mit einem Siedepunkt von 186°C unter vermindertem Druck von 6,5 mm Hg erhalten.
Ein Gemisch von 40 g destilliertem Wasser und 150 ml Isopropylalkohol mit 182 g eines Amins mit
der erwähnten Schiffschen Bindung wurde innerhalb 40 Minuten unter Aufrechterhalten einer Innentemperatur
von 1600C in das im Beispiel 7 erwähnte, Ätznatron
enthaltende Reaktionsgefäß eingetropft. Der überschüssige Isopropylalkohol wurde kontinuierlich
aus dem System abdestilliert und wiedergewonnen. Das Gemisch wurde weiter 4 Stunden bei einer Innentemperatur von 18O0C gerührt und das Produkt dann
mit Benzol extrahiert. Die Benzolschicht wurde gewonnen, das Benzol abdestilliert und entfernt und der
Rückstand unter vermindertem Druck destilliert, wobei 150 g = 64,3 % weiße Kristalle mit einem Siedepunkt
von 186° C unter einem verminderten Druck von 6,5 mm Hg erhalten wurden. Gleichzeitig wurden
20 g nicht umgesetztes Amin mit der SchifFschen Bindung
bei 136° C unter vermindertem Druck von 6,5 mm Hg wiedergewonnen. Das erhaltene Produkt
ist Di-(o)-aminopentyl)-carbinol.
Ein durch Zugabe von 2,2 Mol destilliertem Wasser und 70 ml Äthylalkohol zu 1 Mol eines Amins mit
Schiffscher Bindung der Formel
H2N-(CHg)4-C-(CH,)*-
N
hergestelltes Gemisch wurde innerhalb einer Stunde unter Rühren in 200 Teile durch Erhitzen auf eine
Innentemperatur von 1900C geschmolzenes Kaliumhydroxyd
eingetropft. Währenddessen wurde der verdampfte überschüssige Äthylalkohol kontinuierlich
aus dem System abdestilliert.
Nach beendetem Eintropfen wurde das Gemisch 3 Stunden gerührt, während die Innentemperatur bei
1800C gehalten wurde. Das Gemisch wurde abgekühlt
und dann destilliert, wobei 109 g = 64,3 % einer farblosen Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 170° C
unter einem verminderten Druck von 4 mm Hg erhalten wurden. Diese Flüssigkeit verfestigte sich bei
normaler Temperatur zu weißen Kristallen. Das erhaltene Produkt ist Di-(w-aminobutyl)-carbinol.
Elementaranalyse: C9H22N2O.
Berechnet ... C 62,07, H 12,64, N 16,09%;
gefunden ... C 62,1, H 12,6, N16,14°/o.
gefunden ... C 62,1, H 12,6, N16,14°/o.
400 Teile destilliertes Wasser und ein Raney-Nickel-Katalysator
wurden zu 300 Teilen N,N'-DiacetyI-di-(ft)-aminopentyl)-keton
zugegeben, und das Gemisch wurde 2 Stunden in einem bei einem Wasserstoffdruck von 7 atü gehaltenen Autoklav bei 700C gerührt.
Der Druck wurde dann aufgehoben und der Katalysator entfernt. Das Gemisch wurde abgekühlt, wobei
288 Teile = 95,5 % weißer Kristalle vom F. = 136 bis 136,5°C erhalten wurden. Dieses Produkt war in
Äther und Benzol schwer löslich, jedoch in heißer Form in Aceton, Wasser und Chloroform löslich. Die
Farbreaktion des Ketonrestes nach der Natrium-nitroprussid-Methode war negativ.
Elementaranalyse:
Gefunden ... C 62,5, H 10,4, N 9,83%.
Gefunden ... C 62,5, H 10,4, N 9,83%.
Diese Werte stimmten mit den theoretisch berechneten Werten für N,N'-Diacetyl-di-(co-aminopentyl)-carbinol
überein.
B ei spiel 11
200 Teile des gemäß Beispiel 10 erhaltenen N,N'-Diacetyl-di^cu-aminopentyrj-carbinols
wurden geschmolzen und mit einer Geschwindigkeit von 1 ml je Minute in eine mit Aluminiumoxyd beschickte, auf 3300C erhitzte
Säule mit einem Innendurchmesser von 2,5 mm und einer Länge von 100 cm eingeführt. Auf diese
Weise wurde rohes N^'-Diacetyl-^ll-diaminoundecen-(5)
in einer Ausbeute von 91 % erhalten.
Durch Umkristallisieren dieses Produkts aus Aceton
erhielt man weiße Kristalle von F. = 56 bis 59°C. Das Infrarot-Absorptionsspektrum dieses Produkts zeigte
charakteristische Absorptionen einer trans-Doppelbindung bei 10,38 μ und einer cis-Doppelbindung bei
14,18 μ.
B e ι s ρ ι e 1 12
100 Teile Wasser und 7 Teile eines Raney-Kobalt-Katalysators
wurden zu 100 Teilen des gemäß Beispiel 11 erhaltenen NjN'-Diacetyl-l^l-diaminoundecen-(5)
zugegeben. Das Gemisch wurde 2 Stunden unter einem Wasserstoffdruck von 6 atü in einem
Autoklav bei 8O0C gerührt. Der Druck wurde dann aufgehoben und der Katalysator entfernt. 60 Teile
einer 60%igen Schwefelsäurelösung wurden dann zu dem Filtrat zugegeben. Das Gemisch wurde 3 Stunden
bei 90° C erhitzt. Anschließend wurde es abgekühlt und Ammoniakwasser zugegeben, bis dessen pH-Wert 10
betrug. Hierbei schied sich eine Ölschicht ab. Die Ölschicht wurde unter vermindertem Druck destilliert,
wobei 59 Teile = 90% einer Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 152 bis 154° C unter vermindertem
Druck von 15 mm Hg erhalten wurden.
Das Infrarot-Absorptionsspektrum dieses Produkts stimmte mit dem von 1,11-Diaminoundecan überein.
Ein Gemisch von 182 Teilen eines Amins mit der erwähnten Schiffschen Bindung, 100 Teilen Ameisensäure
und 1 Teil konzentrierter Schwefelsäure wurde 3 Stunden erhitzt und eingeengt, dann auf 100C abgekühlt
und mit einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung neutralisiert. Dann wurde das Gemisch zusammen mit
einem Raney-Nickel-Katalysator in einen Autoklav eingebracht und 3 Stunden unter einem Wasserstoffdruck
von 70 atü bei 900C gerührt. Nach Abkühlen wurde der Druck entspannt und der Katalysator entfernt.
120 Teile 50%ige Schwefelsäure wurden zu dem Filtrat zugegeben. Das Gemisch wurde 3 Stunden bei
1000C erhitzt. Beim Einstellen des pH-Wertes des Gemischs
mit Natriumhydroxyd auf pH 10 schied sich eine Ölschicht ab. Diese Ölschicht wurde unter verminderten!
Druck destilliert, wobei 76 Teile = 41,6% einer Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 145 bis
148° C unter einem verminderten Druck von 4 mm Hg erhalten wurden. Das Produkt war cis-trans-^ll-Diamino-undecen-5.
Elementaranalyse:
Gefunden ... C 71,8, H 13,0, N 15,2%.
Gefunden ... C 71,8, H 13,0, N 15,2%.
Außerdem zeigte das Infrarot-Absorptionsspektrum dieses Produkts charakteristische Absorptionen einer
trans-Doppelbindung bei 10,40 μ und einer cis-Doppelbindung bei 14,18 μ.
4,5 1 destilliertes Wasser wurden zu 500 g Natriumaluminat zugegeben und Verunreinigungen durch Filtrieren
der Lösung entfernt. Die so hergestellte wäßrige Lösung von Natriumaluminat wurde durch allmähliche
Zugabe einer 10%igen Schwefelsäurelösung unter Rühren neutralisiert. Der abgeschiedene weiße Niederschlag
wurde abfiltriert, dreimal mit kaltem Wasser und viermal mit heißem Wasser gewaschen und dann
bei 80° C und weiter durch Erhöhung der Temperatur
auf 350°C während 2 Stunden getrocknet. Ein Gemisch von 70 g des so erhaltenen aktivierten Aluminiumoxydpulvers
und 240 g Di-(o)-aminopentyl)-carbinol
wurden allmählich unter einem Stickstoffstrom unter Rühren erwärmt. Das währenddessen abdestillierende
Wasser wurde entfernt. Die Temperatur wurde dann weiter auf 360° C erhöht und die abdestillierende
Flüssigkeit gewonnen. Diese Flüssigkeit wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei 204 g
= 94,4 % einer Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 142 bis 145 0C unter einem verminderten Druck von
7 mm Hg erhalten wurden. Das Produkt war eine farblose transparente Flüssigkeit bei normaler Temperatur
und in Methanol, Äthanol, Isopropylalkohol, Aceton und Wasser gut löslich.
Elementaranalyse: C11H24N2.
Berechnet ... C 71,74, H 13,04, N 15,22%;
gefunden ... C 71,68, H 13,12, N 15,18%.
gefunden ... C 71,68, H 13,12, N 15,18%.
20
Aus dem Infrarot-Absorptionsspektrum ergab sich, daß das Produkt trans-l,ll-Diaminoundecen-(5) war.
Dampf von 100g Di-(o)-aminopentyl)-carbinol wurde in einer Geschwindigkeit von 25 ml je Sekunde durch
ein Reaktionsrohr mit einem Innendurchmesser von 25 mm, das mit 50 g gekörntem, aktivem Aluminiumoxyd
mit einer Teilchengröße von etwa 2,4 mm gefüllt und auf 3000C erhitzt war, geleitet, wobei 90 g eines
Destillats erhalten wurden. Dieses Destillat wurde destilliert, wobei 68 g einer farblosen Flüssigkeit mit
einem Siedepunkt von 146 bis 1490C unter vermindertem
Druck von 9 mm Hg erhalten wurden. Der Rückstand wurde dann wieder durch die Katalysatorschicht
geleitet und der Arbeitsgang in der gleichen Weise durchgeführt, wobei 18 g einer farblosen Flüssigkeit
mit einem Siedepunkt von 145 bis 1500C unter vermindertem
Druck von 9 mm Hg erhalten wurden. Die Infrarot-Absorptionsspektren dieser Produkte waren
die gleichen wie das des Produkts von Beispiel 14. Die Gesamtausbeute betrug 92,9 %.
400 g einer 45%igen Schwefelsäurelösung wurden
allmählich unter Kühlen zu 100 g Di-(co-aminopentyl)-carbinol zugegeben. Dann wurde das Gemisch erhitzt
und 8 Stunden in einem Ölbad unter Rückfluß gehalten. Anschließend wurde es abgekühlt. Bei Einstellen
des pH-Wertes des Gemisches mit wäßriger 50%iger Natronlauge auf pH 10 schied sich eine Ölschicht
ab. Die Ölschicht wurde gewonnen und unter vermindertem Druck destilliert, wobei 8Ig = 88,9 %
einer farblosen transparenten Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 136 bis 1400C unter vermindertem
Druck von 6 mm Hg erhalten wurden.
Elementaranalyse: CnH24N2.
Berechnet ... C 71,74, H 13,04, N 15,22%;
gefunden ... C 71,63, H 12,97, N 15,15%.
gefunden ... C 71,63, H 12,97, N 15,15%.
Aus dem Infrarot-Absorptionsspektrum ergab sich, daß das Produkt ein Gemisch von trans-l,ll-Diaminoundecen-(5)
und cis-l,ll-Diaminoundecen-(5) war.
500 ml 36%ige Salzsäure wurden zu 101 g Di-(co-aminopentyl)-carbinol
unter Rühren und unter Kühlen mit Eis allmählich zugegeben. Das Gemisch wurde dann 12 Stunden unter Rückfluß erhitzt und anschließend
5 Stunden bei 00C gehalten. 400 ml Aceton wurden dann zugegeben, wobei sich weiße Kristalle abschieden.
500 ml einer 30%igen Natriumhydroxydlösung wurden zu 110 g der durch Abfiltrieren erhaltenen
Kristalle zugegeben. Das Gemisch wurde 10 Stunden erhitzt, dann wurde es abgekühlt. Bei
weiterer Zugabe von 300 ml einer 50%igen Natriumhydroxydlösung zu dem Gemisch schied sich eine Ölschicht
ab.
Die Ölschicht wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei ein Gemisch von eis- und trans-Isomeren
von l,ll-Diaminoundecen-(5) mit einem Siedepunkt von 138 bis 145°C unter einem verminderten
Druck von 7 mm Hg erhalten wurden. Ausbeute: 90 g = 98,6%.
400 ml 18%ige Salzsäure wurden allmählich zu 101 g Di-(o)-aminopentyl)-carbinol unter Rühren und unter
Kühlen mit Eis zugegeben. Das Gemisch wurde dann erhitzt und 8 Stunden unter Rückfluß gehalten. 400 ml
einer 36%igen Salzsäurelösung wurden dann zu dem Gemisch zugegeben. Das Gemisch wurde weiter
5 Stunden erhitzt und unter Rückfluß gehalten. Dann wurde es auf 0° C abgekühlt. 600 ml Aceton wurden
zugegeben. Beim Rühren des Gemisches schieden sich weiße Kristalle ab. Zu 122 g der durch Filtrieren erhaltenen
Kristalle wurden 500 ml einer wäßrigen 30%igen Natriumhydroxydlösung zugegeben. Das Gemisch
wurde 10 Stunden unter Rückfluß erhitzt und dann abgekühlt. 50 g körniges Natriumhydroxyd wurden
zu dem Gemisch zugegeben. Das Gemisch wurde dann gerührt, wobei sich eine Ölschicht abschied. Die
Ölschicht wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei 82 g = 90,2% 1,11-Diaminoundecen mit einem
Siedepunkt von 138 bis 147°C unter einem verminderten
Druck von 7 mm Hg erhalten wurden. Wurde dieses Produkt in Essigsäurelösung oxydiert, so wurden
N-Acetylate von co-Aminobuttersäure und ω-Aminovaleriansäure
erhalten. Es wurde festgestellt, daß das Produkt ein Gemisch von l,ll-Diaminoundecen-(5)
und l,ll-Diaminoundecen-(4) war.
50 g frisch hergestelltes Thoriumoxydpulver wurden zu 174 g Di-(co-aminobutyl)-carbinol zugegeben. Das
Gemisch wurde allmählich auf 3000C erhitzt, während
es in einem Stickstoffstrom gerührt wurde, und das Destillat gewonnen. Das Destillat wurde unter vermindertem
Druck destilliert, wobei 142 g = 90,8 % einer farblosen transparenten Flüssigkeit mit einem
Siedepunkt von 121 bis 123° C unter vermindertem Druck von 6 mm Hg erhalten wurden. Das Produkt
war in Methanol, Äthanol, Aceton und Wasser gut löslich.
Elementaranalyse: C9 H20 N2.
Berechnet... C 69,23, H 12,8, N 17,95%;
gefunden ... C 69,35, H 17,77, N 17,82%.
gefunden ... C 69,35, H 17,77, N 17,82%.
Aus dem Infrarot-Absorptionsspektrum wurde festgestellt, daß das Produkt trans-l,9-Diaminononen-(4)
150 ml Isopropylalkohol wurden zu 52 g eines in der gleichen Weise wie im Beispiel 18 erhaltenen Gemi-
sches von !,ll-Diaminoundecen-CS) unc[ 1,11-Diaminoundecen-(4)
zugegeben.
3 g Raney-Kobalt, das durch Entwicklung bei 8O0C
in einer wäßrigen 20%igen Natriumhydroxydlösung erhalten war, wurden zu dem Gemisch zugegeben. Das
Gemisch wurde 1 Stunde bei 800C gerührt, während
gasförmiger Wasserstoff eingeleitet wurde, wobei 0,27 Mol Wasserstoff absorbiert wurden.
Das Gemisch wurde abgekühlt und der Katalysator abfiltriert. Das Filtrat wurde zur Entfernung des Isopropylalkohols
destilliert. Der Rückstand wurde unter vermindertem Druck destilliert, wobei 50 g = 95,3 %
1,11-Undecamethylendiamin mit einem Siedepunkt
von 141 bis 1420C unter einem verminderten Druck von 7 mm Hg erhalten wurden.
B e i s ρ i e 1 21
und wiedergewonnen. 50 Teile Natriumhydroxyd wurden dann zu der Lösung zugegeben. Die Lösung wurde
30 Minuten bei 800C und dann 2 Stunden durch allmähliche
Temperaturerhöhung bei einer Innentemperatur von 1800C erhitzt. Nach Abkühlen verfestigte
sich das Ganze. 100 Teile destilliertes Wasser und 500 Teile Benzol wurden zugegeben, und das Produkt
wurde in die Benzolschicht extrahiert. Die Benzolschicht wurde gewonnen, das Benzol durch Destillation
ίο entfernt und der Rückstand dann unter vermindertem
Druck destilliert, wobei 68 Teile = 95,8 % emes Destillats
mit einem Siedepunkt von 135°C unter vermindertem Druck von 5 mm Hg erhalten wurden.
Beim Abkühlen verfestigte sich dieses Produkt. Sein Infrarot-Absorptionsspektrum war genau das gleiche
wie das des Produkts von Beispiel 22.
200 g trans-l,9-Diaminononen-(4), das in der gleichen Weise wie im Beispiel 19 erhalten worden war,
wurden unter einem Wasserstoffdruck von 3 atü in
Gegenwart eines Raney-Nickel-Katalysators, der durch
Entwicklung von 5 g einer Raney-Nickel-Legierung (50 Gewichtsprozent Nickel und 50 Gewichtsprozent
Aluminium) bei 700C in einer 20%igen Natriumhydroxydlösung
erhalten worden war, bei 900C gerührt, wobei die theoretische Menge Wasserstoff in
etwa 1 Stunde absorbiert wurde. Die Reaktionsflüssigkeit wurde noch heiß zur Entfernung des Katalysators
filtriert und dann unter normalem Druck destilliert, wobei 198 g = 98 % weiße Kristalle mit einem Siedepunkt
von 258 bis 259 0C erhalten wurden. Dieses Produkt zeigt einen Schmelzpunkt von 370C. Sein Infrarot-Absorptionsspektrum
stimmte mit dem vom 1,9-Nonamethylendiamin überein.
B e i s ρ i e 1 22
Ein Gemisch von 80 Teilen eines Amins mit Schiffscher Bindung wie in Beispiel 4 und 21 Teilen einer
wäßrigen 80%igen Hydrazinhydratlösung wurde allmählich innerhalb einer Stunde in durch Erhitzen auf
eine Außentemperatur von . 2000C geschmolzenes
Kaliumhydroxyd eingetropft. Das verdampfte Wasser wurde kontinuierlich aus dem System abdestilliert.
Nach beendetem Eintropfen wurde das Gemisch 2 Stunden bei einer 170° C gehaltenen Innentemperatur
erhitzt. Die ölige Substanz der oberen Schicht wurde genommen und unter vermindertem Druck destilliert,
wobei 67 Teile = 83 °/0 eines Destillats mit einem Siedepunkt von 1460C unter vermindertem Druck von
9 mm Hg erhalten wurden. Dieses Produkt verfestigte sich bei normaler Temperatur zu farblosen Kristallen
und war in kaltem Wasser nicht löslich, jedoch in Methanol, Äthanol, Dioxan, Benzol und Ligroin gut
löslich.
Elementaranalyse: C11 H26 N2.
Berechnet ... C 70,90, H 14,06, N 15,04%;
gefunden ... C 70,88, H 14,12, N 15,10%.
gefunden ... C 70,88, H 14,12, N 15,10%.
Diese Werte stimmten mit denen von 1,11-Diaminoundecan
überein.
100 Teile Di-(co-aminopentyl)-keton-carbonat und
25 Teile einer wäßrigen 80%igen Lösung von Hydrazinhydrat wurden erwärmt und in 250 Teilen Methanol
gelöst. Das Methanol wurde dann abdestilliert B e i s ρ i e 1 24
100 Teile Di-(w-aminopentyl)-keton-carbonat und 29,5 Teile einer wäßrigen Lösung von Hydrazinhydrat
wurden unter Erwärmen in 300 Teilen Äthanol gelöst. Die Lösung wurde dann kontinuierlich in 100 Teile
bei 200°C geschmolzenes Kaliumhydroxyd eingetropft. Äthanol, Wasser und überschüssiges Hydrazin
wurden kontinuierlich aus dem System abdestilliert. Nach Beendigung des Eintropfens wurde das Gemisch
1 Stunde bei 170° C erhitzt, die Außentemperatur weiter erhöht und das destillierte Produkt gewonnen.
Die Ausbeute betrug 61 Teile = 86,0%. Beim Abkühlen verfestigte sich das Produkt. Beim Schmelzen
im Gemisch mit dem Produkt von Beispiel 22 trat keine Schmelzpunktsdepression auf.
B e i s ρ i e 1 25
Eine Lösung von Di-(w-aminopentyl)-keton-carbonat wurde durch Auflösen von 80 Teilen eines Amins
mit der erwähnten Schiffschen Bindung durch Zugabe von 15 Teilen destilliertem Wasser und 100 Teilen
Methanol und anschließendes Einbringen von Trockeneis hergestellt.. Ein Gemisch dieser Lösung des Di-(
<u-aminopentyl)-keton-carbonats und 29 Teilen einer wäßrigen 80%igen Hydrazinhydratlösung wurde allmählich
unter Aufrechterhaltung einer Innentemperatur von 1600C in das Kaliumhydroxyd enthaltende,
im Beispiel 24 verwendete Reaktionsgefäß eingetropft. Nach Beendigung des Eintropfens wurde das Gemisch
2 Stunden bei 1800C erhitzt und dann abgekühlt. Das
Produkt wurde mit Dichloräthan extrahiert. Die Dichloräthanschicht wurde gewonnen, das Dichloräthan
durch Destillation entfernt und der Rückstand unter vermindertem Druck destilliert, wobei 68 Teile
= 84,0% 1,11-Diaminoundecan mit einem Siedepunkt
von 1380C unter vermindertem Druck von 5,5 mm Hg
erhalten wurden.
100 Teile Di-(co-aminopentyl)-keton-carbonat wurden
in 150 Teilen destilliertem Wasser gelöst. Ein Autoklav wurde dann mit der Lösung und mit einem
Raney-Kupfer-Katalysator, der durch Entwicklung von 10 Teilen Devarda-Legierung hergestellt war, beschickt.
Das Gemisch wurde bei 1100C 2 Stunden unter einem Wasserstoffdruck von 100 atü gerührt.
Die Temperatur wurde dann allmählich erhöht. Das Gemisch wurde bei 2100C während 4 Stunden reduziert
und dann abgekühlt. Der Katalysator wurde abfiltriert und das Wasser entfernt. Durch Destillation
009530/295
des Rückstandes unter vermindertem Druck wurden 68 Teile = 95,8% eines Destillats von 1,11-Diaminoundecan
mit einem Siedepunkt von 135°C unter vermindertem Druck von 5 mm Hg erhalten.
100 Teile Di-(a>-aminopentyl)-keton-carbonat wurden
in 300 Teilen Dioxan erhitzt und gelöst. Ein Autoklav wurde mit dieser Lösung beschickt. 10 Teile eines
Kupferchromoxydkatalysators wurden dann zu der Lösung zugegeben. Das Gemisch wurde 6 Stunden
unter allmählicher Erhöhung der Temperatur unter einem Wasserstoffdruck von 120 atü bei 200° C gerührt,
dann abgekühlt und der Druck entspannt. Der Katalysator wurde durch Filtrieren entfernt. Durch
Destillation des Rückstandes unter vermindertem Druck wurden 65 Teile = 91,5% 1,11-Diaminoundecan
mit einem Siedepunkt von 161° C unter einem verminderten
Druck von 20 mm Hg erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von ω,ω'-Diaminoalkanen der allgemeinen Formel IH2N- (CH2W1- NH2, Iin der η eine ganze Zahl von 3 bis 6 bedeutet, ίο dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst ein Lactam mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise ε-Caprolactam, oder eine ω-Aminocarbonsäure mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen oder ein Polyamid, das sich auf eine ω-Aminocarbonsäure mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen zurückführen läßt, vorzugsweise ε-Caprolactam, erhitzt und das hierbei erhaltene Gleichgewichtsgemisch IINH2-(CH2)n — C-(CH2)-- + H2O ^ NH2-(CH2)^-C-(CH2^-NH2N Jentwedera) in an sich bekannter Weise in ein Diaminocarbonat überführt und dieses in an sich bekannter Weise katalytisch oder nach Wolff— K i s h η e r zum Diaminoalkan reduziert oderb) entweder das mit Kohlendioxyd gebildete Diaminocarbonat oder das Gemisch II in an sich bekannter Weise in Gegenwart eines niedrigmolekularen aliphatischen Alkohols und Alkalihydroxyd zum Diaminoalkohol der allgemeinen Formel IIINH2- (CH,)«— CH — (CH2),, — NH2! IIIOHreduziert, diesen in an sich bekannter Weise zu einem Diaminoalken der allgemeinen Formel IVNH2-(CH2)^-CH = CH-(CH2)^-NH2in der mi und OTa den Zahlen 5, 7, 9 und 11 entsprechen können, dehydratisiert und dieses in an sich bekannter Weise zum Diaminoalkan reduziert oderc) in an sich bekannter Weise acyliert, wobei das Acylradikal vorzugsweise höchstens 3 Kohlenstoffatome enthält, und das Acylderivat des Diaminoalkohols der allgemeinen Formel III in an sich bekannter Weise reduziert.
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