DE1483647B2 - Beheizung für einen Schmelzofen in einer Vorrichtung zum Herstellen von stickstofflegierten Gußblöcken - Google Patents
Beheizung für einen Schmelzofen in einer Vorrichtung zum Herstellen von stickstofflegierten GußblöckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Beheizung für einen Schmelzofen in einer Vorrichtung zum Herstellen von
siickstofflegierten Gußblöcken unter Hochdruck von bis etwa 100 bar, wobei in einem Hochdruckbehälter
der Schmelzofen und eine Kokille angeordnet sind und der Gußblock nach dem Prinzip des langsam
wachsenden Blockes aufgebaut wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine geeignete Beheizung eines Schmelzofens in einer Vorrichtung zum
Herstellen von solchen Blöcken zu schaffen, wobei ein hoher Stickstoffgehalt erzielt wird, der über den
bei Atmosphärendruck im flüssigen Stahl löslichen Gehalt hinausgeht.
Diese Aufgabe äst gestellt durch die wachsende Bedeutung
des Stickstoffes als Legierungselement. Während durch die üblichen Herstellungsverfahren unbeabsichtigt
Stickstoffgehalte von einigen hundertste! Prozent in den Stahl gelangen, wird in neuerer Zeit
der Stickstoffgehalt in der laufenden Erzeugung von genormten, d. h. von einem weiten Verbraucherkreis
benutzten, Stählen auf einige zehntel Prozent angehoben. So enthält z. B. der bekannte amagnetische rostfreie
Baustahl -X4 CrNIMoN 1814-(Werkstoff-Nr.
3952, nach der Stahleisenliste, herausgegeben vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute in Düsseldorf)
Stickstoffgehalte von ca. 0,2%.
Derzeit findet aber die Anwendung des Stickstoffes
ίο eine Grenze durch seine Löslichkeit im flüssigen Stahl
bei atmosphärischem Druck, die unter günstigsten Umständen Höchstgehalte von 0,4% ermöglicht.
Noch höhere Gehalte von beispielsweise 1,00% sind, wie auch aus der Literatur hervorgeht, äußerst erwünscht
wegen der vorzüglichen Festigkeitseigenschaften derart legierter z. B. rostfreier Stähle; sie lassen
sich aber großtechnisch noch nicht einwandfrei herstellen.
Es ist bekannt (Frehser, Kubisch, Berg- u. hüttenmännische
Monatshefte 108 [1963] 369/380), daß man durch Behandeln von Stahlschmelzen mit Stickstoff
unter erhöhtem Druck in diesen Schmelzen Stickstoffwerte erreichen kann, die weit über das bei
Erschmelzung unter Atmosphärendruck übliche Maß hinausgehen. Ist A der unter dem Atmosphärendruck
po bei gegebener Stahlzusammensetzung maximal einstellbare Stickstoffgehalt, dann kann man bei Erhöhung
des Druckes auf den Wert ρ den Stickstoffgehalt bis auf etwa A ■ ρ Ip0 erhöhen (sievertsches Gesetz).
Damit dieser erhöhte Stickstoffgehalt nicht bei der Erstarrung verlorengeht, muß man die Schmelze auch
unter erhöhtem Druck abgießen und erstarren lassen. Die so hergestellten Stahlblöcke zeigen im allgemeinen
ähnliche Fehler wie Blöcke aus konventionell erschmolzenen Stählen, nämlich Seigerungen, Kernungänzen,
Lockerstellen usw. Diese Fehler sind gerade bei hochdrucklegierten Schmelzen wegen der vergrößerten
Gefahr der Gasausscheidung besonders ausgeprägt und nehmen mit zunehmender Blockgröße zu.
Es ist demnach äußerst erstrebenswert, solche Stähle nicht nur in der bisher bekannten Weise in kleinsten
Blöcken und Gußstücken herzustellen, die mit den genannten Fehlern behaftet sind.
So sind die Anwendung von Hochdruck bis zu etwa 20 bar zur Herstellung von Stählen mit höchsten
Stickstoffgehalten und das schnelle Vergießen so legierter Stähle unter Hochdruck in konventionelle
Kokillen bekannt (Fresher, Kubisch, Berg- und
so hüttenmännische Monatshefte 108 [1963] 369/380).
Die österreichische Patentschrift 233 752 erwähnt,
daß man einen Vakuum-Lichtbogenofen auch mii
Schutzgas der verschiedensten Drücke oder mit einer mit dem Schmelzgas reagierenden Atmosphäre betreiben
kann. Obwohl ein solcher Ofen unter Vakuum, Schutzgas oder Reaktionsgas arbeitet, kann
hieraus keine Lehre für die Herstellung von Stählen mit höchsten Stickstoffgehalten von z. B. 4% entnommen
werden. Denn wie schon der Name sagt, wird ein solcher Ofen im Vakuum, d. h. bei Drücken unier
1 bar betrieben. Bereits bei Drücken von etwa 1 bar wird der Betrieb der Lichtbogenheizung problematisch,
und für Hochdruckanwendungen äst das Verfahren
völlig ungeeignet. Es führt nämlich zu einem Abbau der zuvor durch Hochdruckbehandlung eingestellten
hohen Stickstoffgehalte von bis zu 4 %. Aus Versuchen der Anmelderin geht hervor, daß die höchsten
Siickstoffgehalte, die sich mit einem unter annä-
hemd 1 bar mit N2 betriebenen Vakuumlichtbogenofen
einstellen lassen, etwa 0,24% bei Legierungen mit hoher N2-Löslichkeit liegen. Für das in der genannten
Patentschrift erwähnte Elektronenstrahlschmelzen, das ebenfalls den Verfahrensschritt 4 anwendet, gilt
das Gesagte in noch stärkerem Maße, da hier nicht einmal ein Betrieb unter Gasdruck von annähernd
1 bar möglich ist, sondern nur unter wesentlich niedrigeren Drücken.
In der Z. f. Metallkunde 52 (1961) 5, Seite 306, rechte Spalte, ist z. B. unter c) angegeben, daß bei
10 "5 Torr gearbeitet wird. Lediglich für allerkleinste
Proben wäre ein Arbeiten unter »höheren« Inertgasdrücken von 100 bis 1000 Torr möglich (Z. f. Metallkunde
52 [1961] 5, Seite 306, linke Spalte).
Die Verwendung einer im wesentlichen parallel zur Kokillenlängsachse verlaufenden Erstarrungsrichtung
ist zwar auch noch aus weiteren Arbeiten bekannt, z.B. aus Metallwissenschaft und Technik 14 (1960)
5, S. 401 bis 406. Eine Lehre zur Anwendung für hochdrucklegierte Schmelzen kann aber hieraus nicht
entnommen werden, da die in der einschlägigen Literatur geschilderten Verfahren und Vorrichtung zur
Herstellung hochstickstoffhaltiger Blöcke unbrauchbar sind.
In der deutschen Patentschrift 1041255 heißt es,
zum Vakuumlichtbogenofen, Schmelzen in inertem Gas »In der Lichtbogenschmelzzone kann deshalb ein
höherer Druck herrschen (10 bis 100 Torr)«; demgegenüber
aber bezieht sich die Anmeldung auf einen wenigstens 35mal so hohen Druck.
Die Erfindung ist nun dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine unter Hochdruck arbeitende Korpuskularstrahlquelle
z. B. in Form eines Plasmabrenners oder einer Ionenquelle, zur Erzeugung eines Stickstoff-Ionen-haltigen
Plasmas für die Beheizung der Schmelze vorhanden ist.
Ferner ist als Ausgestaltung der Erfindung kennzeichnend,
daß die Korpuskularstrahlquelle mittels elektromagnetischer und/oder mechanischer Hilfsmittel
auf den Badspiegel in der Kokille gerichtet wird.
Eine weitere erfinderische Lehre ist auch, daß weitere elektromagnetische und/oder mechanische Hilfsmittel
in den Plasmastrom gesteuert über den Badspiegel führen, und daß eine Schicht elektrisch
leitender flüssiger Schlacke zwischen Metall-Badspiegel und Plasmastrom vorhanden ist, deren Oberfläche
beheizt wird und daß ein Teil des Plasmas Plasma aus einer weiteren Korpuskularstrahlquelle zum Beheizen
oder Erzeugen der Schmelze dient.
Ein weiteres ausgestaltendes Kennzeichen ist es, daß die Einrichtung zum Einbringen von Schmelze
in die Kokille aus einem Plasmastrom besteht, der solche Werkstoffe aufschmilzt, die in fester Form in den
Druckbehälter eingebracht werden.
An Hand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung im Aufriß geschnitten schematisch dar;
Fig. 2 stellt eine weitere Vorrichtung dar, bei der
bereits erstarrte Blöcke aus stickstofflegiertem, unter Hochdruck p>p0 erschmolzenem und vergossenem
Stahl erneut aufgeschmolzen und zu neuen Blöcken langsam vergossen werden, und
Fig. 3 stellt eine modifizierte Vorrichtung zur Beheizung
des oberen Endes des sich bildenden Gußblockcs dar, mit denen außerdem ein Aufschmelzen
des in fester Form vorliegenden stickstofflegierten Einsatzgutes möglich ist.
In Fig. 1 befindet sich die unter erhöhtem Druck mit Stickstoff legierte Schmelze 111 in einem feuerfest
ausgekleideten Behälter 112. Dieser Behälter kann
S mit dem Behälter identisch sein, in welchem die Schmelze hergestellt bzw. mit Stickstoff legiert wurde,
öderes kann sich um einen nur zum Gießen dienenden
Zwischenbehälter handeln. Der Behälter 112 kann zwecks Warmhalten der Schmelze 111 beheizt werden.
In Fig. 1 erfolgt die Heizung über eine mit einer Wechselstromquelle 113 verbundene Induktionsspule
114. Statt dessen oder zusätzlich kann auch eine Heizung mittels elektrischen Lichtbogens, mitteSs Plasma-
»5 oder Ionenstrahlen, oder mittels Wärmestrahlung, z.B. über aufgeheizte Grafitelemente, vorgesehen
sein. In F i g. 1 ist zur Illustration ein Hochdruck-Plasmabrenner 115 eingezeichnet. Eine Heizungmitsauerstoffhaltigen
Verbrennungsgasen ist dagegen nicht
so ratsam, da hierbei die Schmelze 111 verunreinigt wird.
Mittels dem Fachmann geläufiger Techniken, z. B. wie in Fig. 1 angedeutet, durch kontrolliertes Kippen des
Behälters 112, kann der Behälter 112 beliebig langsam
in eine Kokillenanordnung 101 vergossen werden, die sich zusammen mit dem Behälter 112 in einem
allseits geschlossenen Druckbehälter 106 befindet, in dessen Innenraum ein Stickstoffpartialdruck
ρ ι über die Stickstoffquelle 119 aufrechterhalten wird,
der etwa dem Behandlungsdruck ρ entspricht. Bei der
Kokillenanordnung 101 kann es sich um eine oder mehrere unten geschlossene Kokillen handeln, von
der Art in Fig. 1 - um eine unten offene Kokille zur Herstellung eines nach unten abziehbaren Gußstranges
107. Dieser Gußstrang kann bis zu seiner größten (sich aus dem Gewicht der Schmelze 111 ergebenden)
Länge innerhalb des Druckbehälters 106 verlaufen, so wie in Fig. 1 dargestellt. Es kann aber auch durch
eine statische oder dynamische Dichtung hindurch* aus dem Druckbehälter 106 herausgeführt werden. Das
obere Ende 103 des Gußstranges 107 wird durch Zusatzbeheizung
flüssig gehalten; diese Zusatzbeheizung erfolgt erfindungsgemäß mittels einer elektrischen
Korpuskularstrahlheizung. Dabei werden in einem Korpuskularstrahlgenerator 109 erzeugte Korpuskularstrahlen
104 auf die Oberfläche 103 des Gußstranges 107 gerichtet. Vorzugsweise verwendet man
Stickstoffionenstrahlen oder Stickstoffplasmastrahlen zur Aufheizung des oberen Endes des Gußstranges.
Der Korpuskularstrahlgenerator 109 stellt dann eine
Hochdruckionenquelle oder einen Hochdruckplasmabrenner dar.
Bei letzterem kann z. B. mittels einer Hilfsspannungsquelle 116 ein von dem Korpuskularstrahlengenerator
109 in Richtung auf den Gußstrang ausgehender Weg ionisierten Gases gebildet werden, dem durch
Anlegen einer der Quelle 117 entnommenen Gleichoder Wechselspannung zwischen Oberende 104 des
Gußstranges 107 und Korpuskularstrahlengenerator 109 beliebig viel zusätzliche Energie zugeführt werden
kann.
Erfindungsgemäß führt man der im Behälter 112 befindlichen Schmelze 111 soviel Heizenergie, z.B.
mittels der Induktionsspule J14 zu, daß die Schmelze
während des gesamten Gießvorganges auf konstanter Temperatur bleibt. Diese Temperatur soll im folgenden
»Gießtemperatur« genannt werden. Gleichzeitig beheizt man das Oberende 103 des Gußstranges 107
mittels der Korpuskularstrahlen 104 so stark, daß die-
ses Oberende 103 flüssig und ebenfalls annähernd auf
»Gießtemperatur« bleibt. Eine stärkere Überhitzung des Oberendes 103 über die »Gießtemperatur« hinaus
ist im allgemeinen nicht nötig, kann jedoch in Einzelfällen aus metallurgischen Gründen angebracht sein.
Die Absenkgeschwindigkeit des Gußstranges 107 bzw. in dem Falle unten geschlossener Kokillen die
Füllgeschwindigkeit dieser Kokillen, richtet sich nach der Ausleergeschwindigkeit des Behälters 112. Eine
besonders homogene Blockstruktur wird erreicht, wenn man die Ausleergeschwindigkeit und die Stärke
der Korpuskularstrahlheizung der Kokillenanordnung
101 so wählt, daß sich ein nur flacher flüssiger Sumpf
102 am Oberende 103 des Gußstranges 107 erhält, so daß sich eine bevorzugt in Richtung der Gußstrangachse
108 verlaufende Erstarrung ergibt. Eine von unten nach oben gerichtete Erstarrungsgeschwindigkeit
in der Achse 108 des Gußstranges von etwa 0,1 Millimeter pro Minute bis zu etwa 25 Millimeter
pro Minute führt dabei erfahrungsgemäß zu besonders dichten und in ihren Eigenschaften isotropen Blöcken
bzw. Gußsträngen, so wie dies schon für die Erstarrung des Blockes T in Kokille 2' an Hand von Fi g. 1
erläutert wurde. Selbstverständlich kann man in der gegebenen Anordnung auch schneller gießen. Dann
bekommt man aber analog zu dem für die Erstarrung des Blockes 7 in Kokille 2 erläuterten Verhalten eine
bevorzugt vom Blockrand bzw. Gußstrangrand zur Achse hin verlaufende Erstarrung. Wo ein so erstarrter
Stahl den Anforderungen genügt, kann man das schnellere Gießen der größeren Wirtschaftlichkeit
wegen natürlich bevorzugen.
Wenn man sehr langsame Gießgeschwindigkeiten und damit Erstarrungsgeschwindigkeiten bei dem an
Hand von Fig. 2 beschriebenen Verfahren erreichen will, muß man verhältnismäßig viel Energie zum
Warmhalten der im Behälter 112 befindlichen Schmelze 111 aufwenden. Insbesondere bei größerem
Gewicht G der Schmelze 111 können die pro kg Schmelzengewicht aufgewendeten Warmhalteenergiemengen
W (kWh/kg) dann den Betrag S (kWh/ kg) überschreiten, der nötig ist, um kalten Stahl aufzuheizen,
zu schmelzen und auf die genannte »Gießtemperatur« zu überhitzen. Wenn die Warmhalteenergie
W (kWh/kg) den Betrag S (kWh/kg) überschreitet,
wird es wirtschaftlicher, den Stahl zunächst auf herkömmliche Weise schnell zu vergießen und diese
schnell vergossenen Blöcke dann mit derjenigen Geschwindigkeit wieder aufzuschmelzen, welche der gewünschten
»Gießgeschwindigkeit« bzw. Kokillenfüllgeschwindigkeit
dL/dt entspricht. Dieses Wiederaufheizen erfolgt in der dem Fachmann geläufigen Weise
durch Korpuskularbestrahlung (z. B. Lichtbogenoder Plasmabeheizung), durch indirekte Beheizung,
durch Wärmestrahlung, durch Widerstandserhitzung oder durch Eintauchen in ein wärmeübertragendes
Medium wie flüssige Schlacke.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 2 skizziert. Hier werden Abschmelzstäbe 311
nacheinander durch eine Vorschubvorrichtung 313 seitlich in den Bereich einer Korpuskularstrahlung
304 hineingeschoben.
Infolge Korpuskularstrahlbeschuß schmelzen die
ίο Abschmelzstäbe 311 an ihrem Ende 312 auf und tropfen
in die unter diesem Ende angeordnete Kokillenanordnung 301, welche der Kokillenanordnung 101
entspricht, wie sie in Verbindung mit F i g. 1 beschrieben wurde. Die Korpuskularstrahlen werden mittels
eines Korpuskularstrahlgenerators 309 erzeugt, der z. B. ein Plasmabrenner oder ein Ionenstrahler sein
kann. Ein Teil der vom Generator 309 erzeugten Strahlen 304 dient zum Abschmelzen der Abschmelzstäbe
311, der Rest zum Flüssighalten des oberen En-
ao des 303 des sich bildenden Gußblockes 307. Dabei
ist es durchaus im Sinne der Erfindung, wenn der Generator 309 in mehrere Einheiten 309', 309"... geteilt
ist. In F i g. 2 ist der Generator 309 z. B. in die beiden Einheiten 309' und 309" aufgeteilt, wobei die Einheit
309' die Abschmelzenergie für die Abschmelzstäbe 311 und die Einheit 309" die Warmhalteenergie für
das obere Ende 303 des Blocks 307 liefert. Kokillenanordnung 301 und Abschmelzblöcke 311 sind wiederum
in einem Hochdruckkessel 306 angeordnet, der über die Stickstoffquelle 319 unter einem Druck P1
gehalten wird, der ungefähr dem Druck ρ entspricht, unter dem die Abschmelzblöcke 311 ursprünglich erstarrt
waren. Auch bei diesem Verfahren können aus mehreren leichten, nacheinander eingeschmolzenen
einzelnen Abschmelzblöcken 311 schwere Gußblöcke 307 hergestellt werden. Die in Fig. 1 und 2 skizzierte
Korpuskularstrahlbeheizung mittels der Generatoren 109 und 309 kann gemäß Fig. 3 dadurch vorteilhaft
ergänzt werden, daß eine Schicht flüssiger, elektrisch leitfähiger Schlacke 116/316 über dem Schmelzsumpf
102/302 vorgesehen wird. Dadurch wird es möglich, die Korpuskularstrahlenergie auf einem kleinen Fleck
der Schlackenschicht 116/316 zuzuführen. Von dort verteilt sie sich im Medium Schlacke so, daß an der
Unterseite der Schlackenschicht eine über den ganzen Querschnitt des Sumpfes 102/302 gleichmäßige
Energieübertragung in den Sumpf erfolgt.
Durch Verwendung dieser Schlackenschicht erübrigt sich also der Einsatz mechanischer, magnetohydrodynamischer
und/oder elektromagnetischer Einrichtungen zur gleichmäßigen Verteilung der zugeführten
Korpuskularstrahlenergie über den Kokillenquerschnitt, der sonst nach dem Fachmann geläufigen
Methoden vorgenommen werden muß.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Beheizung für einen Schmelzofen in einer Vorrichtung zum Herstellen von stickstofflegierten
Gußblöcken unter Hochdruck von 5 bis etwa 100 bar, wobei in einem Hochdruckbehälter der
Schmelzofen und eine Kokille angeordnet sind und der Gußblock nach dem Prinzip des langsam
wachsenden Blockes aufgebaut wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine unter
Hochdruck arbeitende Korpuskularstrahlquelle (X09, 309), z.B. in Form eines Plasma-Brenners
oder einer Ionenquelle, zur Erzeugung eines Stickstoff-Ionen-haltigen Plasmas (X04) für die
Beheizung der Schmelze (111) vorhanden ist.
2. Beheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korpuskularstrahlquelle
(109, 309) mittels elektromagnetischer und/oder mechanischer Hilfsmittel auf den Badspiegel
(103) in der Kokille (101, 301) gerichtet wird.
3. Beheizung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß weitere elektromagnetische
und/oder mechanische Hilfsmittel den Plasma-Strom gesteuert über den Badspiegel
(103) führen.
4. Beheizung nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht elektrisch-leitender
flüssiger Schlacke (116/316) zwischen Metall-Badspiegel (103) und Plasma-Strom
(104) vorhanden ist, deren Oberfläche beheizt wird.
5. Beheizung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Plasmas
(104, 304) bzw. Plasma aus einer weiteren Korpuskularstrahlquelle (309", 115) zum Beheizen
oder Erzeugen der Schmelze (111) (111, 312) dient.
6. Beheizung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einbringen
von Schmelze in die Kokille (101, 301) aus einem Plasma-Strom besteht, der in dem Fachmann
geläufiger Weise solche Werkstoffe aufschmilzt, die in fester Form in den Druckbehälter
(106, 306) eingebracht werden.
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-
1966
- 1966-05-31 AT AT509666A patent/AT274265B/de active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3723418A1 (de) * | 1986-07-30 | 1988-02-11 | Plasma Energy Corp | Schmelzvorrichtung fuer reaktive metalle und aehnliche materialien |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT274265B (de) | 1969-09-10 |
DE1483647C3 (de) | 1974-09-26 |
DE1483647A1 (de) | 1969-09-25 |
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