DE147939C

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Publication number: DE147939C
Application number: DENDAT147939D
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Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Preßvorrichtung, mittels welcher das Preßgut nicht nur von zwei Seiten, beispielsweise von oben und unten, sondern auch in anderer Richtung, beispielsweise horizontal, der Wirkung von Preßstempeln ausgesetzt wird. Beispielsweise sollen Hohlkörper, wie kreuz-, T-, winkel- usw. förmige Gasmuffen durch Pressung hergestellt werden, wobei nicht nur

ίο die äußere Form erzeugt werden muß, sondern auch Hohlräume unmittelbar in der Presse entstehen sollen. Charakteristisch ist für die Presse, daß der Teil, welcher das Aufdrücken des Preßstempels auf das Gesenk zur äußeren Formgebung bewirkt, auch die Bewegung der übrigen Preßstempel veranlaßt, so daß je nach der Größe des von dem Preßstempel auszuübenden Druckes auch der Druck des Matrizenstempels zunimmt. Je stärker also z. B.

die die Innenform erzeugenden Stempel auf das Material einwirken, um so größer wird der Druck der die äußere Form bildenden Pressenteile sein, wodurch, das Herausdrücken von Material aus der äußeren Preßform durch die Innenstempel und mithin die Gratbildung vermieden wird.

Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Presse ist auf der Zeichnung in den Fig. 1 und 2 im Vertikalschnitt und Grundriß dargestellt. Der Preßtisch α ist mit seinem Führungszapfen a¹ in dem Untergestell b auf- und abverschiebbar gelagert. Ein Hebel c mit Gewicht c¹ sucht den Preßtisch in die Höhe zu bringen. Auf dem Preßtisch ruht das Gesenk d, während der Gegenstempel d¹ in einem Querhaupt e befestigt ist, das sich auf Säulen f auf- und abbewegen kann. Die Säulen sind, wie ersichtlich, in dem Untersatz b befestigt. Zur Bewegung des Querhauptes e ist eine Schraubenspindel e¹ angeordnet, die durch eine beliebige Vorrichtung in Drehung versetzt und in einer irgendwie fest gelagerten Mutter abwärtsgeschraubt werden kann.

Bei dem dargestellten Beispiel ist der Preßtisch, wie Fig. 2 erkennen läßt, kreuzförmig, und es sind noch besondere Führungslappen g auf dem Untersatz b angeordnet, welche den Kreuzarmen des Preßtisches α noch eine weitere Führung bieten. Auf dem Preßtisch a bewegen sich in schwalbenschwanzförmigen Nuten vier schlittenartige Backen h. Diese stellen durch Gelenkstangen i mit dem Unterteil b in Verbindung. Die Backen h tragen an ihren oberen Enden nach innen vorspringende Nocken h¹, und an dem den Preßstempel d¹ tragendem Querhaupt ist ein Flansch h¹¹ vorgesehen.

Das Gesenk d und der Stempel d¹ sind so geformt, daß sie die Außenform beliebiger. Hohlkörper bilden. Die Fig. 3 und 4 lassen zwei Beispiele für eine T- und eine winkelförmige Gasmuffe erkennen, während das aus Fig. 2 ersichtliche Gesenk für eine kreuzförmige Muffe bestimmt ist. Entsprechend dieser Kreuzform werden auch sämtliche vier Backen h benutzt. Die eigentliche Pressung üben diese Backen durch besonders eingesetzte

Claims

und auswechselbare Dorne / aus, indem sie, um auf das Beispiel der Gasmuffe zurückzukommen, entweder in einen glühenden Metallkörper die Hohlräume hineindrücken, wobei dem durch die Dorne in Bewegung gesetzten Material seine Lage durch das Gesenk d dl genauestens vorgeschrieben ist, oder indem sie einen bereits vorgeformten Hohlkörper glätten und durch den Druck zur allseitigen Schweißung ίο bringen. Zur Hervorbringung des Preßdruckes wird das Querhaupt e mit dem Stempel dl in irgend einer Weise niederbewegt. Liegt der Stempel d1 auf dem Gesenk d mit dem gehörigen Druck auf, welch letzterer z. B. durch Belastung des unteren Doppelhebels c beliebighoch gewählt werden kann, so wird beim weiteren Niedergang des Querhauptes e der Preßtisch α abwärts bewegt. Die Stangen i, die, wie bereits erwähnt, einerseits am Unterteil b, andrerseits an den Backen h befestigt sind, schieben dann die. letzteren auf das Preßgut zu, so daß die Dorne / die innere Pressung bewirken. Dabei treten die Nocken hl über den Flansch h11, und wenn nach vollendeter Pressung das Querhaupt e sich wieder hebt, so zieht es mittels des Flansches hn die Backen h und mithin den Preßtisch α wieder in die Höhe, wodurch die Dorne / aus dem Preßgut herausgezogen werden. Erst nachdem dies geschehen, kann sich das Gesenk d d1 öffnen, indem der Preßtisch α stehen bleibt, während das Querhaupt e sich weiter hebt. In konstruktiver Beziehung sind natürlich mannigfache Änderungen der als Beispiel in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung möglich; so kann eine feste Führung z. B. durch schrägstehende Säulen für die Backen h gewählt werden. Es ist natürlich auch nicht notwendig, daß die Vorrichtung zur Herstellung von Hohlkörpern benutzt wird, es können vielmehr ganz beliebige Gegenstände gepreßt werden, wenn nur außer dem durch die Stempel bezw. Gesenke d d1 erzeugten Druck noch ein Druck aus einer !anderen Richtung erforderlich wird, wenn beispielsweise zur Erhöhung der Festigkeit des Materials ein zylindrischer Körper durch die Stempel d dl zunächst die Mantelform erhält und wenn dann noch auf die Stirnflächen ein besonderer Druck ausgeübt werden soll. PATE]STT-A N SPRÜCHE:

1. Eine Vorrichtung zum Pressen mit verschiedenen nacheinander und in verschiedener Richtung zur Wirkung kommenden Stempeln, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Gesenk (d) für die äußere Form des Werkstückes ausgerüstete Preßstempel (d^l) bezw. sein Querhaupt (e) beim Niederdrücken des beweglichen Preßtisches (a) eine Bewegung der in den Backen (h) angeordneten seitlichen Stempel (I) veranlaßt.

2. Eine Ausführungsform der Preßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Preßdorne (I) tragenden Backen (h) auf dem beweglichen Preßtisch (a) schlittenartig geführt sind und so durch Gelenkstangen (i) oder dergl. mit dem Pressengestell in Verbindung stehen, daß sie beim Bewegen des Tisches (a) in ihren Führungen verschoben werden.

3. Eine Ausführungsform der Preßvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Preßvorgang sich nähernden Backen (h) mit Nocken (h ¹J einen Flansch (h¹¹) des Querhauptes (e) übergreifen, durch welchen sie zwecks Öffnens der Presse mit dem Preßtisch (a) in die Höhe gezogen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.