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DE145345C - - Google Patents

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Publication number
DE145345C
DE145345C DENDAT145345D DE145345DA DE145345C DE 145345 C DE145345 C DE 145345C DE NDAT145345 D DENDAT145345 D DE NDAT145345D DE 145345D A DE145345D A DE 145345DA DE 145345 C DE145345 C DE 145345C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chain
basic
shafts
tree
compartment
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT145345D
Other languages
English (en)
Publication of DE145345C publication Critical patent/DE145345C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
    • D03D39/16Double-plush looms, i.e. for weaving two pile fabrics face-to-face

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der mechanischen Plüschfabrikation hat es nicht an Versuchen gefehlt, eine der- Handware gleichwertige Ware zu schaffen, ohne daß dies bisher als wirklich gelungen zu betrachten ist; trotzdem man ganz genau die Bindungsweisen des Handplüsches auf den mechanischen Stuhl übertragen hat, ist es, besonders bei Wollplüschen, den sogen. Velours d' Utrecht, infolge der Widerspenstigkeit des Materiales,
ίο noch nicht geglückt, eine wirklich senkrecht stehende Polnoppe zu erzielen. Man hat sich allmählich, auch der Materialersparnis wegen, mehr und mehr den Polaufbindungen zugewendet und erreicht durch verschiedene Einstellungsweisen der Grundkette einen Plüsch mit Vorwärts- oder Seitenlage; man verdeckt dadurch für den Augenblick die Mängel dieser Ware. Im späteren Gebrauch werden solche •Plüsche jedoch sehr schnell hinter guten Handplüschen zurückbleiben, indem schon nach ganz kurzer Zeit der beim Sitzen gedrückte Flor nicht mehr fähig ist, sich wieder aufzurichten, die Ware, also ihre Eigentümlichkeit als Plüsch verliert, was bei guter Handware erst nach Jahren eintritt.
Die Ursachen, welche diesem Mißlingen zugrunde liegen, hat man bisher immer an der Unrechten Stelle gesucht; die große Zahl von Bindungen, welche man zur Beseitigung dieser Mängel allmählich versucht hat, sind der beste Beweis, wie unangenehm man diese in Fachkreisen empfunden hat. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Vorrichtungsweise, welche auch bei einer verhältnismäßig niedrigen Ketteneinstellung einen senkrechten Florstand ermöglicht, das Erzeugnis des mechanischen Doppelwerkstuhles also vollständig gleichwertig mit Handplüsch macht, ohne die Leistungsfähigkeit des mechanischen Stuhles zu beeinflussen.
Die Ursache ist das unrichtige Verhältnis in der Lagerung des Grundkettenbaumes zum Geschirr; man hat bisher stets die Grundkette für beide W'erke des mechanischen Doppelplüschstuhles von demselben Baum genommen, auch dann, wenn man, wie bei Dreischußware, einen starken, straffen und einen lockeren, feinen Kettenfaden abwechseln ließ; daß man in diesem Falle zwei Kettenbäume verwendete, ändert an dieser Tatsache nichts, insofern, als auch hier beide Kettenbäume für beide Werke gleichmäßig in Anspruch genommen werden. Es ist aber bei dieser Webweise niemals zu erreichen möglich, daß sämtliche Kettenfäden in sämtlichen Bewegungsabschnitten gleichmäßig straff bleiben. Daß die Ware am Schlag, also da, wo die Florfäden sich noch nicht unverrückbar fest eingebunden finden, durch die Spannungsänderung verschiedener Fädengruppen (Schäfte) bald nach oben und bald wieder nach unten gezerrt wird, ist für diese Behauptung der deutlichste Beweis, ebenso die Einrichtung der beweglichen Florlehren; die letzteren können allenfalls die durch das Zerren
bedingten Fehler etwas mildern, jedoch niemals gänzlich aufheben.
Wodurch das erwähnte Zerren hervorgerufen wird, ist unschwer zu ergründen, wenn man die Geschirrbewegung und ihren Einfluß auf die Kettenfäden in ihrer Stellung zu Kettenbaum und Brustbaum beobachtet. Liegen Brustbaum und Ablaufkante des Kettenbaumes bezw. der Streichriegel oder die Schwingstange in einer wagerechten Linie, so muß, falls die Spannung der Kettenfäden in allen Bewegungsabschnitten eine gleichmäßige sein soll, die Bewegung der Schäfte genau in derselben Höhe nach beiden Seiten der wagerechten Linie, sowohl nach oben als auch nach unten begrenzt sein; ferner muß die Kreuzung der Schäfte sich genau gleichmäßig vollziehen. Das ist aber bei der Entnahme der Kette von einem Baum für beide Werke, unmöglich; selbst wenn der Sprung der Schäfte theoretisch ganz genau gleichmäßig sich nach beiden Seiten der wagerechten Linie vollzieht, so kann die Spannung der Fäden trotzdem nicht gleichmäßig werden, da die Fächer nicht gleichviel Fäden aufweisen, das eine Fach vielmehr, selbst bei Leinwandbindung, stets um die ganzen Fäden des zweiten Werkes vermehrt wird, die Fadenzahl der Fächer also in diesem Falle im A^erhältnis von ι: 3 steht. Bei gleichmäßigem Sprung wird von jedem Fach die Hälfte der Spannung aufgenommen ; wenn aber, wie hier, das Fadenverhältnis von 1: 3 ist, so kann selbstverständlich die Spannung auf die drei Fäden in bezug auf Dehnung nicht denselben Einfluß haben, als auf einen Faden, d. h. der eine Faden wird sich mehr dehnen als jeder einzelne der aus drei Teilen bestehenden Gruppe. Da der Weg vom Kettenbaum aus bis zum Geschirr in unserem Falle, wenn man sich die Litzenaugen alle in eine wagerechte Ebene gelegt denkt, für alle Fäden, sowohl im Oberfach als auch im Unterfach gleich ist, so kann sich der entsprechende Unterschied in der Länge der Fäden nur im Teil zwischen Litzenauge und dem Anschlag bemerkbar machen, derartig, daß die Ware am Anschlag über oder unter die wagerechte Linie tritt, je nachdem die drei Schäfte hoch- oder niedergehen. Nehmen wir das Oberwerk vom Doppelplüsch, so muß bei der Fachbildung der allein im Oberfach stehende Kettenfaden infolge seines längeren Weges straffer werden und dadurch den beim vorigen Fach eingetragenen- Schuß in seiner Lage stören. Bei sehr dichten Waren wird das weniger merklich werden, als bei leichter eingestellten; hier ist der Abstand zwischen
. zwei Kettenfäden schon so groß, daß der Schußfaden dem durch den straffer gespannten Faden erzeugten Drucke folgend einen deutlich wahrnehmbaren Bogen nach oben machen kann. Eine auf einen solchen Schußfadeii angeheftete Flornoppe muß aber infolgedessen in ihrer Stellung verändert werden, da sie ja, solange das Fach offen war, sich an einen gestreckt wagerecht eingelegten Schußfaden gehängt hatte; sie muß bei der nachfolgenden Lageveränderung des Schusses einen Druck und dadurch eine Schrägstellung erfahren. Tritt hier noch ein ungleichmäßiger Sprung einzelner Schäfte hinzu, so entsteht auf diese Weise eine gänzlich wirre Flordecke.
Alle diese Übelstände werden durch das vorliegende Verfahren beseitigt. Dasselbe wendet aus den oben angeführten Gründen für jedes Werk einen eigenen Kettenbaum an, wodurch also bei Leinwandbindung· niemals ein Verhältnis der Fadenzahlen im Ober- und Unterfach von demselben Baum wie 1 : 3 eintreten kann, sondern stets 1:1. Gleichwertig mit einem eigenen Kettenbaum ist die Verwendung zweier getrennt gehaltener Teile der Kette, welche, obgleich sie von demselben Baum ablaufen, durch die weiter unten beschriebene Zuführungsweise zum Geschirr, sich trotzdem als nur zu einem Werk gehörige Ketten dar-. stellen, da der eine Teil für das Oberwerk, der andere Teil für das Unterwerk bestimmt ist und auch niemals ein Durcheinanderziehen beider Teile stattfinden darf. Dadurch wird schon in etwas die Veränderung der Warenstellung im Anschlag herabgemindert; diese ganz zu vermeiden, ist außerdem noch eine besondere Geschirrstellung und eine besondere Kettenführung vorgesehen.
Die Grundstellung der Schäfte ist gewöhnlich in der Mittellinie des Faches und von dort ausgehend werden einzelne Schäfte gehoben, andere gesenkt. Davon abweichend ist die neue Geschirrstellung derart, daß die Grundschäfte des Unterwerkes ihre Ruhestellung im tiefsten Punkt des Unterfaches erhalten, die Grundschäfte des Oberwerkes ebenso im Oberfach.
Die Lagerung der zu den einzelnen Werken gehörenden Kettenbäume ist derart, daß die Ablaufkante des Kettenbaumes für das Unterwerk, oder im anderen Falle eine entsprechende Streichriegelkante über der vom Brustbaum durch die Mittelstellung des Geschirrs gedachten geraden Linie liegt, so daß also die Unterwerkgrundkette etwas schräg nach unten vom Kettenbaum oder Streichriegel abläuft; die Oberwerkgrundkette ist diesem entsprechend unter die wagerechte Linie gelegt, so daß diese Kette vom Kettenbaum oder Streichriegelkante nach oben ansteigt.
Zweck dieser Geschirrstellung und Kettenbaum- oder Streichriegellagerung ist die Erzielung eines gänzlich bewegungsfreien Waren-
'anschlages und dadurch die Vermeidung der Lagenveränderung eines bei einem vorhergehenden Fachwechsel eingetragenen Schusses. Die Wirkung dieser Anordnung wird sich am besten an einem Beispiel erklären lassen. Von der Grundstellung wird bei Bildung eines Faches im Oberwerk bei einem beispielsweise angenommenen Taffet der eine Schaft niedergehen, während die Schäfte des Unterwerkes
ίο in Grundstellung verharren. Infolge der Tieferlagerung des Oberwerkkettenbaum.es oder Streichriegels werden die in das Unterfach tretenden Fäden des Oberwerkes bedeutend weniger Spannung haben, als die im Oberfach stehen gebliebenen; es wird also keine Ursache zur Herabziehung des Warenanschlages gegeben. Geht nach eingetragenem Schuß dieser Schaft dann in die Höhe, so wird beim Vorgang der Lade der Schuß in die bei einem Taffetgewebe mit stark gespannter Kette übliche, gleichmäßige Wellenlage gezwängt. Mit dem Hochgang des besagten Schaftes wird ein Hochgang eines Unterwerkschaftes gleichzeitig ausgeführt; es vollzieht sich dann infolge der Höhenlagerung des diesem entsprechenden Kettenbaumes oder Streichriegels dasselbe Verhältnis. Beim dritten Schuß geht wieder ein Schaft des Oberwerkes nieder, gleichzeitig mit dem vorher oben gewesenen Unterschaft.
Der jetzt niedergehende Faden des Oberwerkes wird wieder lockerer, als der in Grundstellung gebliebene, er hat also nicht die geringste Kraft, die Warenkante nach unten zu ziehen und dadurch die Spannung des im Oberfach gebliebenen Fadens zu erhöhen und eine vermehrte Wellenbildung des Schusses nach oben zu veranlassen; er läßt den Schuß vielmehr unbeeinflußt in seiner ihm ursprünglich gegebenen Lage, so daß ein an dieser angebundener Florbüschel in seiner Stellung nicht gestört werden kann. Der vierte Schuß beschließt in derselben Weise den Rapport. Nach diesem Schema lassen sich alle Taffetbindungen ausführen. Es ist dabei nicht unbedingt nötig, daß immer ein Schuß im Oberwerk und ein Schuß im Unterwerk wechselt, sondern man kann z. B. bei Doppeltaffet die beiden gleichen Schüsse hintereinander schießen und nur eine Polkreuzung eintreten lassen, oder auch bei der bekannten Dreischußbindung die gleichen Schüsse hintereinander; Bedingung ist bei dieser Anordnung nur, daß niemals die ganze χ Kette eines Werkes aus der Grundstellung gebracht wird, ein Wechseln zwischen den zu einem Werk gehörenden Grundschäften bei klarem Taffet erst dann eintreten darf, nachdem der vorher bewegte Schaft wieder in die Grundstellung zurückgekehrt war. Erst bei Verwendung von mehr als zwei Grundfäden, von denen jeder einzelne eine selbständige Bewegung hat (zwei oder drei nebeneinander gleichbindende Fäden gelten, selbst wenn sie jeder durch eine eigene Litze gezogen sind, in diesem Sinne trotzdem nur für Taffet), z. B. bei Köper 3, 1 oder füiifbindigem Atlas ist es zulässig, von dieser für Taffet gültigen Regel abzugehen, ohne daß die Wirkungen der Geschirrstellung oder Kettenbaumevent. Streichriegelstellung aufgehoben werden ; hier kann, da immer mindestens die Hälfte der Kettenfäden in Grundstellung verharrt, ein Wechseln einzelner, zu demselben Grundwerk gehörenden Schäfte eintreten. Bei Köper 3, ι bleiben im ersten Fach drei Schäfte oben, einer geht nach unten; wenn nun beim nächsten Schuß ein Schaft von' oben und der untenstehende wechseln, so bleiben immer noch zwei Schäfte in Ruhestellung, nehmen also die ganze Kettenspannung auf. Bei Atlas verhält sich die Lage ähnlich.
Die beiliegende Zeichnung stellt in
Fig. ι bis 4 eine beispielsweise Ausführung für Taffetgrundgewebe dar. Es bedeutet 51 den Anschlag, 1, 2, .3, 4 die Schäfte oder Fäden für die Grundkette. Ku ist die Kette oder der Streichriegel für das Unterwerk, Ko für das Oberwerk; Sm ist die vom Schlag durch die Fachmitte gezogene Mittellinie.
Fig. ι ist ein Fach für das Oberwerk; es ist aus derselben ohne weiteres ersichtlich, daß der Weg, welchen der Faden 1 zu machen hat, langer ist, als der des Fadens 2, oder 5" 1 Ko ist länger als 5" 2 u Ko. Es wird infolgedessen die Kette des Oberwerkes am Schlag lediglich dem Zug des im Oberfach, d. h. in Grundstellung gebliebenen Fadens folgen, also unverrückbar feststehen. Beim nächsten Wechsel des Faches nach Fig. 2 tritt der Oberkettenfaden 2 in seine Grundstellung zurück und zugleich mit diesem geht Unterkettenfaden 4 in die Höhe. Für die beiden Fäden des Unterwerkes tritt genau dasselbe Verhältnis ein, wie oben erörtert.
Betrachtet man diesen Stellungen gegenüber die bei wagerechter Lagerung der Kette eintretenden, bei denen bei Bildung des Oberfaches der Schlag sich manchmal etwas senkt, so daß der im Oberfach bleibende Faden den zuletzt eingetragenen Schuß unbedingt über die Ebene hinauszerren muß, so tritt der durch die beschriebene Vorrichtung erzielte Effekt deutlich zutage.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines der Handware gleichwertigen Plüsches auf Doppelplüschstühlen, dadurch gekennzeichnet, daß eine Geschirranordnung verwendet wird, bei welcher die Grundschäfte des Oberwerkes ihre Ruhestellung im höchsten
    Punkt des Oberfaches haben, während die Grundschäfte des Unterwerkes ihre Ruhelage im tiefsten Punkt des Unterfaches haben und durch besondere Lagerung der einzelnen Kettenbäume oder bei Verwendung von Teilketten und nur eines Kettenbaumes durch besondere Lagerung von | Schwingstangen oder Streichriegeln die für | das Oberwerk bestimmte Grund- oder Teil-' kette etwas schräg nach oben aufsteigt, so ic daß bei Fachbildung der in Grundstellung bleibende Teil straffer ist als der nach unten gehende, und entsprechend die Grund- oder Teilkette für das Unterwerk etwas schräg nach unten abläuft, so daß der hochgehende Teil lockerer wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT145345D Active DE145345C (de)

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