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DE1433546C - Verfahren zur Herstellung eines lunkerfreien beruhigt oder teilweise beruhigt vergossenen Stahls - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines lunkerfreien beruhigt oder teilweise beruhigt vergossenen Stahls

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Publication number
DE1433546C
DE1433546C DE19621433546 DE1433546A DE1433546C DE 1433546 C DE1433546 C DE 1433546C DE 19621433546 DE19621433546 DE 19621433546 DE 1433546 A DE1433546 A DE 1433546A DE 1433546 C DE1433546 C DE 1433546C
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DE
Germany
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steel
block
calmed
gas
carbon
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Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19621433546
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English (en)
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DE1433546A1 (de
Inventor
Peter Dr Ing 4000 Dusseldorf Vogt Joachim Dipl Ing 4140 Rheinhausen Hammerschmid
Original Assignee
Fried Krupp Hüttenwerke AG, 4630 Bo chum
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fried Krupp Hüttenwerke AG, 4630 Bo chum filed Critical Fried Krupp Hüttenwerke AG, 4630 Bo chum
Publication of DE1433546A1 publication Critical patent/DE1433546A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1433546C publication Critical patent/DE1433546C/de
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Description

so besteht die Gefahr, daß diese Blasen durch das Einsetzen der Blöcke im Tiefofen freigelegt werden und oxydieren. Die Folge ist rissig anfallendes Walzmaterial mit erheblichem Putzanfall. Besonders nachteilig ist dies für Walzgut — insbesondere für Knüppel —, das für Warmstauch- und Schmiedezwecke verwendet wird. In diesem Falle führen auch die dicht unterhalb der Oberfläche oder die in der Randschicht liegenden Blasen und Blasenreste zu Rissen im Walzgut. Derartiges Walzgut ist nicht verwendbar.
Ein Verfahren zur Herstellung von Metallgußstücken, bei denen die Bildung von Lunkern und Einfallstellen verhindert werden soll, ist nach der schweizerischen Patentschrift 341949 bekannt. Bei dieser Patentschrift handelt es sich im wesentlichen darum, durch Zuführung eines in der Schmelze lös- ! liehen Gases die Ausbildung .kleiner Gasblasen an J Stelle grober Poren zu erreichen. Gleichzeitig soll j durch das Einbringen von Gas in die Schmelze der j Guß durch Herausspülen von Verunreinigungen ■■K korrosionsfester gemacht, der Entmischung von Let--' gierungsbestandteilen entgegengewirkt und ferner die • anfallenden Gußstücke möglichst formgetreu, glatt j und praktisch frei von Schwundspannungen hergestellt werden. Die Lehre dieser Patentschrift erlaubt ! es jedoch nicht, in dem Gußstück eine blasenfreie Randschicht zu erzielen. Zudem soll nach den Weisungen der in Rede stehenden Patentschrift als einzubringendes Gas in erster Linie Wasserstoff verwendet werden, wobei in dem Gußstück der molekular ausgeschiedene Wasserstoff durch Bildung kleiner Bläschen die Bildung von Lunkern und groben Poren verhindern soll. In Stahlgußstücken enthaltener gasförmiger Wasserstoff besitzt jedoch die äußerst nachteilige Eigenschaft, beim Auswalzen oder bei Anwendung anderer Verformungsverfahren in Lösung zu gehen, wenn die Gasblasen infolge der Verformung zusammengedrückt werden. Der gelöste Wasserstoff scheidet sich nach Beendigung des Verformungsvorgangs langsam aus, und zwar mit der Folge, daß Kristallverspannungen, Versprödung und Flockenbildung auftreten. Die Lehre dieser schweizerischen Patentschrift ist daher für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Stahles nicht anwendbar.
Weiterhin ist aus der deutschen Patentschrift 900459 ein Verfahren zum Herstellen eines reinen Stahles, insbesondere eines beruhigten hochgekohlten Thomas-Stahls, der arm an Einschlüssen und Seigerungen ist und ein feinkörniges Gefüge besitzt, bekannt, bei dem gasbildende Zusatzstoffe der Stahlschmelze beigegeben werden. Durch die Zugabe gasbildender Zusatzstoffe, die beispielsweise Kohlenstoff enthalten, sollen im wesentlichen die Verunreinigungen an die Badoberfläche gerissen werden, und zudem sollen die nicht vergasten Zusatzstoffe im Stahlbad Keime zur Erzielung eines feinkörnigen Stahlgefüges bilden sowie zusätzlich noch die Desoxydation im Stahlbad fördern.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht dazu geeignet, bei teilweise oder vollständig beruhigt vergossenen Stählen einen lunkerfreien Block mit blasenfreier Randschicht herzustellen, da die Zugabe der gasbildenden Zusatzstoffe bereits in die Gießpfanne oder aber während des Eingießens in die Blockform erfolgt. Dadurch sind bei Ausbildung der Gasblasen die Randschichten des Gußblocks noch nicht so weit erstarrt, daß ein Eindringen der Gasblasen in diese Randschichten verhindert wird, wie es Ziel der vorliegenden Erfindung ist.
Aus der deutschen Patentschrift 972 144 ist weiterhin noch ein Verfahren zur Behandlung von insbesondere unberuhigtem Thomas-Stahl bekannt, durch das der durch den Gießstahl aufgenommene Sauerstoff vor der Erstarrung des Stahls wieder entfernt werden soll. Hierbei wird dem Stahl bei Beginnen der Erstarrung so viel Kohlenstoff, vorzugsweise in
ίο Form von Graphit, zugegeben, daß der beim Vergießen des Stahls aufgenommene Sauerstoff vollständig als Kohlenoxyd den Block verläßt. Auch mit diesem Verfahren wird das erfindungsgemäße Ziel, den Verbleib der entstehenden Gasblasen im Innern des Stahlblockes außerhalb der Randschicht sicherzustellen, nicht erreicht.
Ferner ist bei der Herstellung von Metallblöcken noch ein Verfahren nach der deutschen Patentschrift 286227 bekannt, bei dem sauerstoffreiche Stoffe in Gestalt von Patronen oder Briketts zur Beseitigung von Schlackeneinschlüssen und Gasblasen in das flüssige Metall eingeführt werden. Durch die Reaktion der sauerstoffreichen Stoffe mit dem flüssigen Metall soll dieses in ein lebhaftes Aufwallen versetzt und damit die Schlacke und die Gasblasen nach oben getrieben werden. Durch dieses Verfahren wird jedoch ein zu der vorliegenden Erfindung gegenteiliges Ziel verfolgt. Denn erfindungsgemäß sollen in dem Stahlgußstück Hohlräume mit einer bestimmten Zusammensetzung und einer speziell definierten Menge an Gas erzeugt werden, während nach der vorgenannten Patentschrift 286 227 die im Gußstück enthaltenen Gasblasen ausgetrieben werden sollen. Als weiteren Nachteil besitzt das nach diesem Patent die Blasen füllende, eine Oxydation fördernde Gas die gegenteilige Wirkung des sich bei der vorliegenden Erfindung ausbildenden Gases, das einer Oxydation entgegenwirkt und dadurch eine Verschweißung der Blasen bei einer Weiterverformung des Gußstückes ermöglicht.
Aus der englischen Patentschrift 862 777, deren
Gegenstand demjenigen der französischen Patent-
. schrift 1 188 658 entspricht, ist ein Verfahren zum Behandeln von Stahl während des Vergießens bekanntgeworden, bei dem von Beginn des Gießens bis zum Teigigwerden der Schmelze Kohlenoxyd in diese eingeblasen wird. .
Die Einführung des CO-Gases bewirkt ein heftiges Durchwirbeln der Schmelze und der sich während der Abkühlung ausbildenden Kristallite. Die Schmelze nimmt unter Anreicherung an Kristallen an Volumen ab und verfestigt sich fast augenblicklich, wenn die CO-Gas-Zufuhr aufhört. Auf diese Weise wird die Bildung von Lunkern vermieden. \
Das zum Stand der Technik gehörige Verfahren, durch welches im wesentlichen die Bildung von Lunkern verhindert werden soll, ist — wie den nachfolgenden Ausführungen zu entnehmen ist — mit dem Verfahren der Erfindung nicht vergleichbar.
Die deutsche Patentschrift 590 444 betrifft ein Verfahren zur Herstellung lunkerfreier poröser Gußstücke, bei dem vorzugsweise in ganz oder teilweise beruhigtes noch flüssiges Metall nichtoxydierendes Gas eingebracht wird. Das Gas soll zumindest zum Teil in dem Gußblock verbleiben und dort zur Vermeidung einer Lunkerbildung gasgefüllte Hohlräume erzeugen.
Die in der genannten Patentschrift enthaltene Lehre
zum technischen Handeln ist mit derjenigen der Erfindung im wesentlichen nicht vergleichbar. Der Nachteil des bekannten Verfahrens liegt insbesondere darin, daß es nicht einfach zu handhaben und der erstrebte Erfolg nicht mit Sicherheit erzielbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei teilweise oder vollständig beruhigt vergossenen Stählen lunkerfreie Stahlblöcke mit blasenfreien Randschichten herzustellen, wobei im Innern des Gußstückes verschweißbare Blasen erzeugt werden sollen. Die Erstarrung der Stahlblöcke soll derart verlaufen, daß praktisch keine Seigerungen auftreten.
Das Verfahren nach der Erfindung soll einfach durchführbar sein und mit größerer Sicherheit als die bisher bekannten Verfahren die Herstellung von Stahlblöcken mit den erwähnten Eigenschaften ermöglichen, d.h. von Stahlblöcken, die insbesondere für eine verformende Bearbeitung — beispielsweise Schmieden oder Walzen — geeignet sind.
Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man dem Stahl bei Ende des Gießens oder unmittelbar nach Gießende kohlenmonoxydabgebende Feststoffe und/oder eine Mischung von sauerstoff- und kohlenstoffabgebenden Feststoffen in einer der Kohlenmonoxydbildung stöchiometrisch entsprechenden Menge zugibt.
Nach dem neuen Verfahren werden dem Stahl beim Vergießen also solche festen Stoffe zugegeben, welche Gase bilden, die keine Oxydation der im Block gebildeten Hohlräume bewirken. Es sind im Stahlblock nach der Erstarrung somit metallisch blanke und mithin während des Verformungsvorgangs verschweißbare Hohlräume vorhanden.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung werden dem Stahl zweckmäßig während des Gießens oder nach Gießende C- und O-haltige Feststoffe, beispielsweise Gußeisenspäne und Fe2O3, in einem Mengenverhältnis zugegeben, das stöchiometrisch der CO-Bildung entspricht. Erfindungsgemäß werden auch Feststoffe, wie beispielsweise Carbonylverbindungen, zugegeben, die CO bereits chemisch gebunden enthalten und unter den bei der Erstarrung vorliegenden Bedingungen freigeben. Die Menge der Zugaben ist von der jeweiligen Blockgröße mit der Maßgabe abhängig, daß das Gesamtvolumen der während der Erstarrung im Stahl gebildeten und vorzugsweise unter geringem Überdruck stehenden Gasblasenhohlräume dem Schwindungshohlraum bei der Erstarrung entspricht. Als besonders zweckmäßig, hat es sich erwiesen, die C- und O-haltigen Feststoffe vor der Zugabe zu mischen und aus der Mischung Preßlinge herzustellen. Um zu verhindern, daß die Preßlinge wegen ihres leichteren spezifischen Gewichts auf der Oberfläche des Stahls schwimmen und somit nicht in den Stahl hineingelangen, werden sie vor Zugabe in eine Kapsel, vorzugsweise aus Metall, z. B. aus Stahl, eingefüllt. Dabei kommt es darauf an, daß das Raumgewicht der Kapsel und der Preßlinge größer ist als das Raumgewicht des zu vergießenden Stahls,, so daß die gefüllte Kapsel in dem flüssigen in der Kokille befindlichen Stahl absinkt. Die Entwicklung und Freigabe des Gases erfolgt mithin erst in ausreichender Blocktiefe.
Durch diese erfindungsgemäße Verfahrensmaßnahme wird ferner erzielt, daß das CO-Gas erst dann frei wird, wenn sich im oberen Ende des Blocks eine feste Kruste aus erstarrendem Stahl gebildet hat. Dadurch wird verhindert, daß die gebildeten CO-Blasen wirkungslos in die Atmosphäre entweichen. Die dung der CO-Gase erfolgt bei dem erfindu: gemäßen Verfahren also nahezu gleichzeitig mit Erstarrung des Stahls im Innern des Blockes. Verzögerung der Freigabe des CO-Gases ist fe: so groß, daß die entstehenden Blasen nicht bis in oberen Teil des Blocks aufsteigen und unter der dem erstarrenden Stahl gebildeten Decke sich großen Blasen vereinigen. Die Zeitdauer bis
ίο. Freigabe des sich bildenden CO-Gases wird di die Zeit bis zum Aufschmelzen der Kapsel im S bestimmt, die von dem verwendeten Werkstoff der Wanddicke der Kapsel abhängig ist.
Eine bekannte Maßnahme besteht darin, beim beruhigten Vergießen von Stahl den Gießstahl Sauerstoff anzublasen, wenn der Sauerstoffgehalt Schmelze so niedrig ist, daß der Kochvorgang in Kokille nicht einsetzen oder das Kochen zu schw sein würde.
Demgegenüber wird die erfindungsgemäße Veri rensmaßnahme auf Stähle angewendet, die teilw· und vollständig beruhigt vergossen werden. Für Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens es zweckmäßig, O2 in der Weise zuzugeben, daß CO-Bildung erst einsetzt, nachdem im Blockk eine ausreichend dicke Schicht erstarrt ist.
Die Vorzüge des neuen Verfahrens liegen in großen Treffsicherheit, mit der Stähle der vor zeichneten Art erhalten werden. Durch Anwendi der erfindungsgemäßen Verfahrensmaßnahmen es daher möglich, mit Sicherheit Stähle herzusteli die nach dem Auswalzen frei von Rissen sind. 2 weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, daß Stähle praktisch frei von Seigerungen sind. Das A bringen wird wesentlich erhöht und entspricht et dem Ausbringen von unberuhigt vergossenem SU. Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus d nachstehend aufgeführten Ausführungsbeispiel zu sehen: ·
Beispiel
Das neue Verfahren wurde auf einen Stahl ι folgenden Zusammensetzung angewendet:
0,10 bis 0,20% C,
0,60 bis 0,80% Mn und 0,10 bis 0,12% Si.
Das C · O-Produkt lag bei der Erstarrung di unterhalb des Gleichgewichtswertes.
Dieser Stahl wurde sowohl im Gespannguß auch im fallenden Guß zu 5,5-t-Rohblöcken ν gössen. Die Gießtemperatur betrug nach Messi mit einem Farbpyrometer etwa 1550° C. Bei der ν bezeichneten Blockgröße betrug das Gesamtschw
dungsvolumen 501. .
Um dieses Volumen durch von CO gebildete G blasen auszufüllen, sind 27 g Kohle und 35,5 g Sau stoff notwendig. Die Kohle wurde durch einen St: mit 0,9 % Kohlenstoff und der Sauerstoff in der V bindung Fe2O3 zugegeben. Um die erforderlic Menge an Kohlenmonoxyd zu erlangen, wurc.
. demnach 3000 g Stahl mit 0,9% C und 118 g Fe2 benötigt.
Da es notwendig ist, daß das Raumgewicht ( in eine Kapsel eingefüllten Stoffe größer ist das Raumgewicht des flüssigen Stahls, wurde auß dem ein Stoff mit hohem spezifischem Gewicht zu.· mischt. Erforderlich ist es dabei, daß der Schme
punkt auch in der Mischung oberhalb der Gießtemperatur des Stahls liegt. Aus diesem Grunde wurde Wolfram in einer Menge von 500 g beigegeben. Diese Stoffe wurden gemahlen und nach Herstellung einer Mischung mit einem Preßdruck -5 von 7 bis 8 t/cm2 zu Preßlingen verpreßt. Es erwies sich als zweckmäßig, die Stoffe bis zu einer Korngröße zu mahlen, die kleiner ist als 0,075 mm. Die Beimischung von Wolfram hat außerdem den Vorteil, daß die Reaktion des frei werdenden Kohlenstoffes mit dem Sauerstoff des Fe2O3 in der gewünschten Weise verzögert wird.
Die Preßlinge wurden in Kapseln aus weichem Stahl eingeführt, die eine Wanddicke von 2 mm besaßen. Sie wurden beim Gespannguß vor Gießende durch den Gießtrichter und beim fallenden Guß unmittelbar nach dem Gießende eingebracht.
Während die aus dem gleichen Stahl vergossenen Blöcke unter Bildung von oxydierten Lunkern erstarrten, traten nach Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahrensmaßnahmen keine oxydierten Lunker auf. Die Randzone war gasblasenfrei, und die aus dem Block gewalzten Knüppel waren frei von Rissen. Das bedeutet, daß durch den Verformungsvorgang die Hohlräume beim Walzen verschweißt worden waren. Das Ausbringen war etwa 5 % höher als bei normal beruhigt vergossenem.Stahl.
Die erfindungsgemäßen Verfahrensmaßnahmen lassen sich auch mit Vorteil auf voll beruhigt vergossene Stähle anwenden. Zwar sind bereits Maßnahmen bekannt, bei beruhigt vergossenen Stählen die Entstehung eines Lunkers zu verhindern. So hat man beim sogenannten Haubenguß den Blockkopf mit einem geeigneten Isoliermittel oder mit einer wärmeabgebenden Masse umgeben, um den Stahl am oberen Blockende möglichst lange flüssig zu halten. Bekannt ist ferner, beim Gespannguß den Blockkopf durch kurze Gießunterbrechung und Abkühlen der Stahloberfläche mit Wasser zum Erstarren zu bringen und durch den Trichter so lange wie möglich Stahl nachzugießen.
Diese bekannten Maßnahmen sind jedoch entweder umständlich und kostspielig, oder sie führen nicht mit der gewünschten Sicherheit zu dem erstrebten Erfolg. Ein Vorzug bei Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahrensmaßnahmen besteht dagegen darin, daß sie auch bei den im Betrieb vorliegenden Bedingungen mit Sicherheit zum Erfolg führen. Ein weiterer Vorzug besteht in der Einfachheit der Anwendung.
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Claims (2)

1 2 dem vielmehr ein mit Gasblasen durchsetzter Block-Patentansprüche: kopf bildet. Halbberuhigt vergossene Stähle besitzen nur eine geringe Neigung zu Seigerungen. Das Aus-
1. Verfahren zur Herstellung eines lunker- bringen ist somit höher als bei vollberuhigt vergossefreien, beruhigt oder teilweise beruhigt vorgosse- 5 nem Stahl.
nen Stahls mittels diesem bei Ende des Gießens Diese bekannten, beim Vergießen von Stahl anoder unmittelbar nach Gießende in die Gieß- gewendeten Maßnahmen gehen von der Erkenntnis form gegebene, gasabgebende, eine Oxydation aus, daß für das Verschiedene Verhalten des Stahls der im Stahlblock auszubildenden Hohlräume der Gehalt an FeO und Kohlenstoff während des verhindernde Feststoffe und/oder mit dem io Gießens maßgebend ist. Durch Reduktion von FeO Kohlenstoff der Stahlschmelze zu einem redu- mit Kohlenstoff unter Bildung von CO entstehen zierend wirkenden Gas reagierende Feststoffe Gasblasen, die z. B. beim unberuhigt erstarrenden in einer solchen Menge, daß die frei werdende Stahl ein lebhaftes Kochen in der Kokille zur Folge Gasmenge in dem Stahlblock Hohlräume mit haben. Ob die Erstarrung beruhigt oder unberuhigt einem dem Schwindungsvolumen entsprechen- 15 erfolgt, hängt -— wie beispielsweise in der Zeitden Volumen ausbildet, gekennzeichnet schrift »Stahl und Eisen«, 1957, S. 133 bis 143, im d u r c h die Zugabe von kohlenmonoxydabgeben- einzelnen ausführlich erläutert — von dem Gehalt den Feststoffen und/oder einer Mischung von an C und O im Stahl ab, d. h., man ist auf Grund sauerstoff- und kohlenstoff abgebenden Feststoffen des Abstands vom C · O-Gleichgewichtswert unter in einer der Kohlenmonoxydbildung stöchiome- 20 Berücksichtigung des Si- und Mn-Gehalts in der trisch entsprechenden Menge. Lage, das Verhalten des Stahls bei der Erstarrung
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- vorauszusagen.
kennzeichnet, daß die sauerstoff- und kohlen- Unterscheidungsmerkmal für eine beruhigte oder stoffabgebenden Feststoffe gepreßt werden und unberuhigte Erstarrung ist mithin das Produkt die Preßlinge, eingefüllt in eine Kapsel, deren 25 aus C und O. Auf Grund dieser Erkenntnisse hat Raumgewicht einschließlich der eingefüllten man gefunden, daß für die Weiterverarbeitung im Preßlinge, gegebenenfalls unter Zugabe eines Walzwerk Stähle von einer im folgenden näher geStoffes mit hohem Raumgewicht, größer ist als kennzeichneten Art, die mit Hilfe des C · O-Prodas Raumgewicht des flüssigen Stahls, in der Ko- dukts bestimmbar sind, die sogenannten ausgeglichekille zugegeben werden: 30 nen Stähle, besonders vorteilhaft sind. Diese Stähle
■ / weisen keine oder allenfalls oxydfreie Lunker auf. Im Innern der Stähle werden durch Gasblasen Hohlräume gebildet, deren Volumen dem Schwindungsvolumen der Stähle entspricht. Vorteilhaft ist ferner,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- 35 daß bei diesen Stählen die im Stahlblock gebildeten lung eines lunkerfreien, beruhigt oder teilweise be- Blasen so weit von den Außenflächen des Blocks ruhigt vergossenen Stahls mittels diesem bei Ende entfernt liegen, daß sie beim Walzen nicht aufreißen, des Gießens oder unmittelbar nach Gießende in die Es ist jedoch trotz dieser vorgenannten Kenntnisse Gießform gegebene, gasabgebende, eine Oxydation und obwohl seit langem ein dringendes Bedürfnis der im Stahlblock auszubildenden Hohlräume ver- 40 bestand, bislang nicht mit einer für die Bedürfnisse hindernde Feststoffe und/oder mit dem Kohlenstoff der Praxis ausreichenden Sicherheit gelungen, Stahl der Stahlschmelze zu einem reduzierend wirkenden unter der Bedingung zu vergießen, daß die Er-Gas reagierende Feststoffe in einer solchen Menge, starrung den vorbezeichneten Verlauf nimmt. Dabei daß die frei werdende Gasmenge in dem Stahlblock kommt es wesentlich auch darauf an, solche Maß-Hohlräume mit einem dem Schwindungsvolumen 45 nahmen zu treffen, die unter Berücksichtigung der entsprechenden Volumen ausbildet. in einem Stahlwerk im Normalfall anfallenden Unberuhigt vergossener Stahl erstarrt unter BiI- großen Stahlmengen in einfacher Weise wirtschaftdung einer lunkerfreien Kernzone. Die Randzone ist Hch durchführbar sind. Es ist zwar vorgeschlagen blasenfrei und auch frei von Seigerungen. Kenn- worden, dem Stahl vor dem Vergießen in der Pfanne zeichnend für den unberuhigt vergossenen Stahl ist 50 eine solche Menge an Desoxydationsmitteln zuzudie Bildung eines inneren und eines äußeren konzen^· geben, daß das der jeweils zu vergießenden Stahltrisch zur Blockachse liegenden Blasenkranzes und gute entsprechende C · O-Produkt dicht oberhalb eine starke Blasenbildung in der Nähe des Block- des Gleichgewichtswertes liegt, und die weitere kopfes. Nachteilig ist, daß infolge des langen Koch- Desoxydation auf Grund von Erfahrungswerten in Prozesses in der Kokille starke Seigerungen mit der 55 der Kokille vorzunehmen. Diese Maßnahme ist je-Folge auftreten, daß nach der Blockmitte zu und doch mit zu großer Unsicherheit behaftet. Insbesonzum oberen Blockende hin insbesondere eine uner- dere besteht keine genügende Sicherheit, daß die wünscht starke Anreicherung an Kohlenstoff, Phos- entstehenden Blasen weit genug von der Blockoberphor und Schwefel stattfindet. fläche entfernt sind. Je nach dem Grad der Beruhi-Bei der Erstarrung beruhigt vergossenen Stahls 60 gung bilden sich Randblasen in mehr oder minder bilden sich hingegen im oberen Ende der Blöcke großer Entfernung von der Blockoberfläche. Zwar Lunker. Diese Lunker sind oxydiert und daher nicht sind kurze, dicht unter der Blockoberfläche gelegene verschweißbar. Dadurch wird das Walzwerkaus- Randblasen bei der Weiterverarbeitung wenig schädbringen erheblich beeinträchtigt. lieh, weil sie beim Stehen der Blöcke im Tiefofen Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man daher 65 abzundern, so daß die Oberfläche der ausgewalzten Stähle auch halbberuhigt vergossen. Dabei wird der Blöcke gleichwohl einwandfrei ist. Liegen jedoch Sauerstoffgehalt des Stahls nur so weit reduziert, daß die Randblasen in einiger Entfernung von der Blocksich bei der Erstarrung kein oxydierter Lunker, son- oberfläche oder haben sie eine größere Entfernung,
DE19621433546 1962-06-08 1962-06-08 Verfahren zur Herstellung eines lunkerfreien beruhigt oder teilweise beruhigt vergossenen Stahls Expired DE1433546C (de)

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