DE142339C - - Google Patents

Description

J

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Stromwender der Gleichstrommaschinen erhalten bei niedrigeren Spannungen und be- _ sonders bei Anwendung von Kohlebürsten eine verhältnismäßig große Länge, die nicht nur durch die erforderliche Breite der Bürsten in Richtung der Maschinenachse, sondern auch durch die Notwendigkeit bestimmt wird, eine genügend große Abkühlungsfläche des Stromwenders zu schaffen. Mit zunehmender Länge des Stromwenders wird aber seine Herstellung immer schwieriger, da ein sicheres Festhalten der Stege durch die üblichen keilartigen Elemente schwer zu erreichen und Durchbiegen oder Hervortreten einzelner Stege unter der Wirkung der Fliehkraft kaum zu vermeiden ist, was wieder gerade bei Kohlebürsten die empfindlichsten Störungen zur Folge hat.

Die nachstehend beschriebene Neuerung bezweckt nun, einerseits die Festigkeit längerer Stromwender wesentlich zu steigern und andererseits durch gleichzeitiges Vorsehen einer wirksamen Kühlvorrichtung ihre Oberfläche und damit ihre Länge zu vermindern.

Fig. ι zeigt einen in diesem Sinne ausgebildeten Stromwender, den man sich einfach aus zwei kürzeren Stromwendern auf derselben Achse entstanden denken kann, wobei je ein Steg des einen Stromwenders mit einem solchen des andern durch ein Zwischenstück leitend verbunden ist.

Von der Nabe η (Fig. 1) werden durch Rippen r die Stromwenderbuchsen b b getragen, deren hinterdrehte Ränder im Verein mit den Preßringen ρ ρ die nach innen schwalbenschwanzförmig ausgebildeten Stege s s in bekannter Weise festhalten. An den Stromwender links ist die Ankerwicklung angeschlossen. Zwischen den beiden Buchsen b b ist ein freier Zwischenraum gelassen, über den hinweg die Verbindungsstücke ν (Fig. 1 und 2) je zwei Stege der Stromwender verbinden. Diese Verbindungsstücke ν können nun wesentlich schmaler gehalten werden als die Stege selbst, sie wirken deshalb zusammen mit den Rippen r ventilatorartig auf die von rechts her zuströmende Luft.

Die Bildung eines Stromwenders aus zwei nebeneinander angeordneten, mechanisch selbstständigen Stromwendern, zwischen denen ein Ventilationsschlitz zu besserer Kühlung verbleibt, ist auch in der deutschen Patentschrift 33978, Kl. 2id, erläutert. Während aber hier die beiden Stromwender auch elektrisch selbstständig bleiben, indem die Ankerleiter abwechselnd mit den beiden Stegreihen verbunden werden, sind in der oben beschriebenen neuen Anordnung die Stromwender elektrisch zu einem einzigen vereinigt, indem die Ankerleiter nur mit den Stegen des einen Stromwenders verbunden sind, und mit diesen wieder die Stege des anderen. Die Verbindungsstücke zwischen den Stegen bestehen dabei aus schmalen hochkantigen Streifen aus einem die Wärme und Elektrizität gut leitenden Material, die bei genügendem Querschnitte und verhältnismäßig großer Oberfläche erfahrungsgemäß stark wärmeentziehend auf die Stege wirken.

Während somit durch die beschriebene Konstruktion infolge der Zerlegung der sonst unzweckmäßig langen Stege in kürzere die Festig-

keit des Stromwenders in hohem Grade gesteigert ist, kann bei zweckmäßiger Wahl der Verhältnisse die gesamte Länge verringert werden, da die Kühleinrichtung eine größere Verkürzung zuläßt als andererseits für die Verbindungsstücke ν an Länge zuzugeben ist. Auf der dem Anker zugekehrten Stromwenderseite kann außerdem noch Gebrauch gemacht werden von der durch Patent 135950, Kl. 2id, geschützten Kühleinrichtung. Die dadurch vermehrte Kühlung dieser Stromwenderseite kann dann unter Umständen dazu führen, die Stege des Stromwenders links länger als die des gegenüberliegenden zu wählen, wodurch indessen das Wesen der Konstruktion und ihre oben gegebene Begründung nicht berührt werden.

Auch kann nach Befinden, ebenfalls ohne das Wesen der Konstruktion zu ändern, der Stromwenderkörper selbst nach der Linie / senkrecht zur Achse in zwei Teile zerlegt werden. Diese Maßnahme kann sich empfehlen, wenn die selbständige Verwendung je einer der Hälften für kleinere Maschinen oder für höhere Spannungen zweckmäßig erscheint. Endlich kann bei geeigneter Durchbildung der Konstruktion der ganze Stromwender auch aus mehr als zwei mechanisch selbständigen Stromwendern hergestellt werden, wobei ebenfalls zwischen je zweien Ventilationsschlitze und leitende Verbindungen zwischen den Stegen vorgesehen werden.

Die Verbindungsstücke ν werden gewöhnlich zwischen zwei einander gerade gegenüberliegenden Stegen geführt. Indessen können selbstverständlich unter Umständen auch gegeneinander versetzte Stege durch schräg verlaufende Verbindungsstücke verbunden werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stromwender für Gleichstrommaschinen, bestehend aus mehreren mechanisch selbstständigen Stromwendern gleicher Stegzahl, die mit Zwischenräumen für die Kühlluft nebeneinander auf derselben Achse angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Steg des einen Stromwenders mit je einem Stege eines anderen Stromwenders zur Bildung eines elektrisch einheitlichen Stromwenders vermittels schmalerer Zwischenstücke aus einem die Wärme und Elektrizität gut leitenden Material verbunden ist, wobei die Zwischenstücke im Verein mit den Rippen des hohlen Stromwenderkörpers ventilatorartig und gleichzeitig wärmeentziehend auf die Stege wirken, zu dem Zwecke, längeren Stromwendern bei erhöhter Festigkeit ausgiebige Kühlung zu verschaffen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.