DE135061C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hebebezw. Entlastungsvorrichtung für Brückenwaagen ohne Gleisunterbrechung, mittels welcher in kürzester Zeit bequem und ohne nennenswerthen Kraftaufwand die Waage für den Gebrauchszweck gehoben bezw. für die Nichtbenutzung entlastet werden kann. Bekanntlich ist z. B. zum Wiegen von Eisenbahnwaggons die Waage mit den Rädern des Wagens ca. 30 mm zu heben, damit der vorgeschriebene Spielraum zwischen Rad und Wägeschienen zurückgelegt und der zum Spielen der Waage nothwendige Abstand noch vorhanden ist.

Den Gegenstand der Erfindung bildet nun eine eigenartige Anordnung des Entlastungsgewichts der Waage in der Weise, dafs dasselbe mehrfach zur Wirkung gelangt, ohne jedoch seine Lage in horizontaler Richtung zu ändern.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in Fig. ι bei entlasteter und in Fig. 2 bei in Thätigkeit gesetzter Waage sowie in Fig. 3 in einer Draufsicht dargestellt.

Der im festen Zapfen 2 drehbare Entlastungsrahmen ι hat ungleich lange Schenkel. Am längeren Schenkel sind zwei Kettenrollen 3 auf gemeinsamer Achse 4 gelagert, die an den über die Rollen 3 geführten Ketten 5 ein Gewicht 23 tragen. Die Ketten 5 sind am anderen Ende an zwei Kettenrollensegmenten 6 befestigt, die auf einer Achse 7 sitzen, deren Lager 22 am anderen Ende des Rahmens 1 festgemacht sind.

Auf der Achse 4 ist noch ein Zahnrad 15 befestigt, das in eine Zahnstange 16 eingreift, die unten in Lagern 17 am Boden gehalten wird. Wird der Entlastungsrahmen 1 durch die bekannte dafür vorgesehene Heb- und Senkvorrichtung, bestehend aus einer mit beiden Enden am Rahmen 1 oben und unten befestigten, über Rollen 18 und 20 geführten Kette 19 und deren gleichfalls bekannte Antriebsvorrichtung 21 (Räderübersetzung wie bei Aufzugsmaschinen), gehoben oder gesenkt, so findet eine Drehung des Zahnrads 15 und dadurch auch der Kettenrollen 3 statt, welche auf die Kettenrollensegmente 6 übertragen wird. Auf deren Achse 7 sitzen zwei kleinere Kettenrollen 8, an welchen kurze Ketten 9 befestigt sind, die Tragstützen 11 tragen, auf denen oben der Uebertragungshebel 14 aufliegt und die unten mittels schlitzartiger Aussparungen 12 auf an dem Rahmen 1 befestigten Zapfen 13 geführt sind.

Wird nun der Rahmen 1 in der in Fig. 1 angedeuteten Pfeilrichtung gedreht, d. h. das Entlastungsgewicht vertical gesenkt, so findet eine Drehung der Kettenrollen 3 und eine Bewegung der Ketten 5 in der in Fig. 1 angegebenen Richtung statt. Hierdurch werden die Segmente 6 gedreht und die kurzen Ketten 9, an denen die Tragstützen 11 hängen,. aufgewickelt, d. h. die Tragstützen 11 sammt dem Waagbalken 14 gehoben. Gleichzeitig wird durch Senken des Rahmens auf der Gewichtsseite der gegenüberliegende Theil desselben gehoben. Daraus ist ersichtlich, dafs zum Heben oder Senken der Waage nur eine geringe Bewegung des Rahmens 1 erforderlich ist und daher die Belastung oder Entlastung der Waage in kurzer Zeit vollzogen werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Entlastungsvorrichtung für Brückenwaagen, besonders Gleiswaagen ohne Gleisunterbrechung, dadurch gekennzeichnet, dafs die Tragketten (5) des Entlastungsgewichts (23) auf der Gewichtsseite des drehbaren Entlastungsrahmens (1) über Kettenrollen (3) geleitet sind, auf deren Achse (4) ein in eine Zahnstange (16) eingreifendes Zahnrad (15) sitzt, und auf der anderen Seite des Rahmens (1) an Kettenrollensegmenten (6) befestigt sind, deren Achse (7) Keltenrollen (8) trägt, an deren Ketten (9) die Tragstützen (11) des Uebertragungshebels (14) hängen, derart, dafs die durch die Drehung des Rahmens (1) bewirkte Hebung oder Senkung dieser Stützen (11) noch durch die vermittelst der Bewegung der Kette (5) und der Drehung der Segmente (6) bezw. der Kettenrollen (8) erzielte Heb- oder Senkbewegung vermehrt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.