DE134942C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein kraftschlüssiger Schlufs des Saugventils vermittelst eines hydraulischen Druckes bei Kolbenpumpen, wodurch bei schnellem Gang derselben ein Schlagen des Ventils vermieden wird.

Fig. ι und 3 zeigen zwei verschiedene Pumpenanordnungen, Fig. 2 eine abgeänderte Ausführungsform des Plungerkolbens und Fig. 4 ein Hülfssaugventil im Schnitt.

In Fig. ι ist der Plungerkolben p, welcher sich zwischen den äufsersten Lagen I und II beim Saugen in der Richtung des Pfeiles χ und beim Drücken nach Pfeil y bewegt, an seinem Ende mit einem Kopf k versehen, dessen Durchmesser k¹ gröfser ist, als der Plungerdurchmesser ρ^l in der Stopfbüchse. Dieser Plungerkopf k dringt knapp vor Beendigung des Saughubes in den Cylinder c ein, welcher den Raum w, in welchen das Saugventil öffnet, mit dem Raum η verbindet und dessen Durchmesser c^l nur wenig gröfser ist als der Plungerkopfdurchmesser A¹. (In Fig. 1 ist gerade der Beginn des Eintrittes dargestellt.) Beim Eindringen des Plungerkopfes k in den Cylinder c wird im Raum m ein bydraulischer Druck dadurch erzeugt, dafs die vom Plungerkopf verdrängte Flüssigkeit, welche aus m nach η nur durch den zwischen dem Plungerkopf k und dem Cylinder c bleibenden Querschnitt entweichen kann, beim Ueberströmen stark gedrosselt wird. Der nun so entstandene Druck prefst das Saugventil s an seinen Sitz.

Die Ausführungsform nach Fig. 1 verhindert, dafs dieser Druck im Raum ni nicht plötzlich, also mit einem Stofs auftrete. Der Cylinder c erweitert sich trichterförmig gegen den Raum 7Z, wodurch beim Bewegen des Plungerkopfes k gegen den Cylinder c das Drosseln der überströmenden Flüssigkeit und somit auch der Druck im Raum m allmählich beginnt, was dann ein stofsfreies Schliefsen des Saugventils zur Folge hat. Derselbe Zweck könnte auch durch einen über dem Raum m angeordneten (in Fig. ι punktirt dargestellten) Windkessel w, in welchem Luft zusammengeprefst wird, erreicht werden.

Um ein Ubermä'fsiges Anwachsen des Druckes im Raum m zu vermeiden, wird entweder am Pumpencylinder (Fig. 1) oder am Plungerkolben (Fig. 2) ein entsprechend belastetes Sicherheitsventil ν angeordnet, welches sich in den Raum η öffnet und bei Ueberschreitung des zulässigen Druckes einen gröfseren Querschnitt für den Uebertritt der Flüssigkeit aus m nach η freigiebt.

In Fig. 3 ist der Plungerkopf selbst als Sicherheitsventil ausgebildet. Die gleiche Figur zeigt' noch ein regelbares Ueberströmventil a zwischen dem Raum in und n.

Das Druckventil d der Pumpe kann entweder über dem Raum m, wie in Fig. 3, oder über dem Raum η angeordnet werden.

Durch entsprechende Wahl des Zeitpunktes, wann der Plungerkopf k in den Cylinder c treten soll, ferner durch zweckdienliche Abmessung der Durchmesser c^l und k^l, sowie durch richtige Belastung des Sicherheitsventils und endlich durch entsprechende Einstellung des Ueberströmventils α kann der Beginn des

Druckes im Saugventilraum und dessen Gröfse so geregelt werden, dafs das Saugventil stofsfrei und unmittelbar vor dem Todtpunkte oder genau in demselben geschlossen wird.

Sollte aber das Saugventil vor Beendigung des Plungerhubes schliefsen, so wird während des restlichen Plungerweges im Raum η ein Vacuum entstehen; um die Entstehung dieses Vacuums zu vermeiden, wird im Raum η entweder ein kleines Hülfssaugventil o¹ (Fig. 4), welches aus der Saugleitung der Pumpe in den Raum η öffnet, oder ein entsprechend belasteter Kolben 0 (Fig. 3) angeordnet. Ersteres läfst Flüssigkeit in den Raum η eintreten, letzterer dringt selbst in den Raum η ein und verhindert dadurch die Vacuumbildung.

Der kraftschlüssige Schlufs des Saugventils ist anwendbar bei einfach- oder doppeltwirkenden Pumpen oder Differentialpumpen in jeder beliebigen Bauart.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Kraftschlüssiger Saugventilschlufs bei Pumpen, dadurch gekennzeichnet, dafs der an dem Ende des Plungerkolbens ρ angeordnete Kopf k von gröfserem Durchmesser als der des Plungerkolbens vor Beendigung des Saughubes in einen den Saugventilraum in mit dem übrigen Raum η verbindenden Cylinder c, dessen Durchmesser c¹ etwas gröfser ist als der Plungerkopfdurchmesser k¹, eindringt und dadurch die Flüssigkeit zwingt, aus dem Saugventilraum m in den Raum 72 unter Drosselung überzutreten, wobei im Saugventilraum m ein hydraulischer Druck entsteht, welcher das Saugventil an seinen Sitz prefst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.