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DE1299517B - Verfahren zur Herstellung von abgebauten kristallinen Cellulosen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von abgebauten kristallinen Cellulosen

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Publication number
DE1299517B
DE1299517B DEK54327A DEK0054327A DE1299517B DE 1299517 B DE1299517 B DE 1299517B DE K54327 A DEK54327 A DE K54327A DE K0054327 A DEK0054327 A DE K0054327A DE 1299517 B DE1299517 B DE 1299517B
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DE
Germany
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cellulose
alkali
water
degraded
impregnated
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Application number
DEK54327A
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English (en)
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KLEINERT
THEODOR NIKOLAUS DR TECHN DIPL
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KLEINERT
THEODOR NIKOLAUS DR TECHN DIPL
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Publication date
Application filed by KLEINERT, THEODOR NIKOLAUS DR TECHN DIPL filed Critical KLEINERT
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Pending legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B15/00Preparation of other cellulose derivatives or modified cellulose, e.g. complexes
    • C08B15/08Fractionation of cellulose, e.g. separation of cellulose crystallites

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  • Medicinal Chemistry (AREA)
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  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von abgebauten kristallinen Cellulosen aus cellulosehaltigen Rohstoffen durch alkalische Behandlung, insbesondere auf die Herstellung von Cellulosen niederer Viskosität mit hohem Alphacellulosegehalt, die auch verhältnismäßig hohe Reinheit und Beständigkeit aufweisen.
  • Die Erfindung bezieht sich im besonderen auf das alkalische Aufschließen von cellulosehaltigen Rohstoffen bei erhöhter Temperatur, jedoch bei gegenüber bekannten Verfahren verminderten Drücken, wodurch eine kontinuierliche Verfahrensdurchführung erleichtert wird.
  • Gemäß den herkömmlichen alkalischen Aufschlußverfahren wird Cellulose durch Entlignifizierung von entsprechenden Pflanzenfaserstoffen gewonnen. indem diese Materialien in verdünnten wässerigen Lösungen von Alkalien bei Temperaturen von etwa 160 bis 180"C unter entsprechendem Druck gekocht werden.
  • Es sind auch alkalische Aufschlußverfahren bekannt, z. B. jenes nach USA.-Patent 3 215 588, bei welchem das pflanzliche Ausgangsmaterial zuerst mit verdünnten alkalischen Lösungen, z. B. sogenannten Kraftlaugen von 30 bis 50 g pro Liter effektiven Alkaligehalt, imprägniert wird, und anschließend nach Entfernen des Laugenüberschusses mit Sattdampf bei der Aufschlußtemperatur erhitzt wird.
  • Es ist auch ein Verfahren (deutsche Patentschrift W 10 294 lVa/55b) bekannt, gemäß welchem die Imprägnierung des Pflanzenfasermaterials mit verhältnismäßig konzentrierter, mehr als 100/oiger Natronlauge vorgenommen und nach Entfernen des Laugenüberschusses das imprägnierte Material ohne vorheriges Verdampfen des darin enthaltenen Wassers auf die Aufschlußtemperatur erhitzt wird, um die Löslichmachung der Nichtcellulosestoffe, insbesondere des Lignins, zu bewirken.
  • Bei diesen bekannten Verfahren werden in der Regel Viskositätssenkungen des Cellulosematerials möglichst hintangehalten, und es erfolgt die Delignifizierung mittels der im imprägnierten Pflanzenfasermaterial nach Entfernen des Laugenüberschusses zurückgehaltenen Imprägnierlauge, deren Gewichtsmenge bekanntlich etwa das Doppelte des Gewichtes des trocken gedachten Pflanzenfasermaterials beträgt.
  • Wegen der Anwesenheit dieser erheblichen Laugenmenge während des Aufschlusses mangels Wasserverdampfung ergibt sich bei den herkömmlichen Verfahren im Kocher ein Dampfdruck, der etwa dem Sattdampfdruck der Lauge bei der herrschenden Temperatur entspricht.
  • Demgegenüber ist nun gefunden worden, daß molekular abgebaute Cellulosen von regelbar niederer Viskosität und von verhältnismäßig hoher Reinheit und Kristallinität sowie mit hohem Alphacellulosegehalt aus faserigem Cellulosematerial durch geregelte alkalische Behandlung hergestellt werden können, wobei keine flüssige wässerige Phase anwesend ist und der Druck wesentlich geringer als der von gesättigtem Dampf bei Reaktionstemperatur ist. Es begünstigt dies eine kontinuierliche Verfahrensdurchrührung entweder bei Atmosphärendruck oder bei erheblich geringeren Drücken, als dies bei den herkömmlichen Kochverfahren zur Herstellung von Zcllstoffen der Fall ist.
  • Es ist daher Ziel der vorliegenden Erfindung, ein vorzugsweise kontinuierliches Verfahren zur Herstellung der neuen Cellulosen unter Durchführung der obenerwähnten alkalischen Behandlung an verschiedenen Cellulosematerialien zu schaffen.
  • Ein weiteres Ziel dieser Erfindung ist die Herstellung von molekular abgebauten Cellulosen, die bei regelbar niederer Viskosität, entsprechend intrinsic Viskositäten von 6 und weniger, verhältnismäßig hohe Reinheit, Beständigkeit und hohen Alphacellulosegehalt von 880/ und höher aufweisen, wobei diese Cellulosen auch einen niederen Ligningehalt haben, wenn sie aus Holz oder einem ähnlichen Rohmaterial mit hohem Ligningehalt hergestellt sind. Unter molekularem Celluloseabbau im Sinne der Erfindung ist die durch Viskositätssenkung in Erscheinung tretende Kettenkürzung und die damit verbundene Abnahme des Molekulargewichtes zu verstehen, Dieser Abbau unterscheidet sich grundlegend von dem in wässerigen Alkalien verschiedentlich näher untersuchten Abbau, bei dem es sich um ein gliedweises Abschälen der Celluloseketten, ausgehend von den Endgruppen, handelt. Dieser Abbau ist bekanntlich mit erheblichen Celluloseverlusten verbunden und schreitet so lange fort, bis Stabilisierung der Endgruppen eingetreten ist.
  • Es wurden nun Hinweise gefunden, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem keine flüssige wässerige Phase anwesend ist, der Abbau durch Kettenspaltung gegenüber jenem oben beschriebenen begünstigt ist. Dies zusammen mit der gleichzeitig eintretenden Reinigung der Cellulosematerialien kann erklären, weshalb die erfindungsgemäß hergestellten. abgebauten Cellulosen, trotz niederer Viskosität, einen verhältnismäßig hohen Alphacellulosegehalt aufweisen.
  • Ein weiteres Ziel dieser Erfindung ist die Herstellung von abgebauten, verhältnismäßig beständigen und kristallinen Cellulosen mit hohem Alphacellulosegehalt und niederer Viskosität, wobei diese Cellulosen auch einen niederen Ligningehalt haben, wenn sie aus Holz oder einem ähnlichen Rohmaterial mit hohem Ligningehalt hergestellt sind. Es ist dies dadurch bedingt, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren gleichzeitig mit dem Celluloseabbau durch Kettenspaltung auch ein Abbau der Nichtcellulosestoffe, insbesondere des Lignins, stattfindet, wobei diese Stoffe wasserlöslich werden, so daß sie beim Waschen der erhaltenen Celluloseprodukte entfernt werden können.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von abgebauten kristallinen Cellulosen, insbesondere solcher mit intrinsic Viskositäten von 6 und weniger, mit hohem Alphacellulosegehalt von 88t und höher sowie von verhältnismäßig hoher Beständigkeit und Reinheit, durch thermischen Aufschluß verschiedener cellulosehaltiger, vorher mit Alkali imprägnierter Materialien, insbesondere auch Holz, von welchen der überschub an alkalischer Imprägnierflüssigkeit durch mechanische Mittel, z. B.
  • Abrinnenlassen, Pressen, Zentrifugieren od. dgl. mehr oder weniger abgetrennt wurde, ist dadurch gekennzeichnet, daß aus dem durch und durch und in ausreichenden Mengen mit wässerigem Alkali imprägnierten, unterteilten Fasermaterial Wasser durch Verdampfung in einer gegenüber Alkali inerten Atmosphäre entfernt wird, bis die flüssige wässerige Phase verschwunden ist und ein Wasserdampfdruck wesentlich niedriger als der bei Fasersättigung erhalten wird, bei diesem Wasserdampfdruck in der inerten Atmosphäre auf eine Temperatur von 80 bis 220"C erhitzt und die abgebaute kristalline Cellulose durch Auswaschen der löslichen Anteile gewonnen wird.
  • Es können Unterteilungen verschiedener faseriger Cellulosematerialien, z. B. Baumwoll-Linters, Abrille regenerierter Cellulosefasern, verschiedene Hölzer, Stroh, Bambus oder Bagasse, verwendet werden, ebenso Holzabfälle kleiner Größe, z. B. die sogenannten Nadelspäne oder das Holzmehl von der Hackspanherstellung, welche in den üblichen Kochverfahren nur schwierig zu Cellulose zu verarbeiten sind. Sägemehl von Sägewerken kann ebenfalls verwendet werden.
  • Jede alkalische Flüssigkeit, welche Hydroxylionen in genügender Konzentration enthält, kann zur Imprägnierung des unterteilten faserigen Cellulosematerials verwendet werden. Bevorzugte alkalische Flüssigkeiten sind Natriumhydroxydlösungen geeigneter Konzentration oder die Weißlauge, welche beim Kaustizieren der Grünlauge in der Chemikalienrückgewinnung aus technischer Schwarzlauge gewonnen wird.
  • Die Alkalizuführung soll ausreichend sein, um wenigstens 10 Gewichtsprozent Alkaliaufnahme, ausgedrückt als Na-O O und bezogen auf das trockene faserige Material, zu erreichen. Diese verhältnismäßig niedere Alkaliaufnahme gilt vornehmlich für die erfindungsgemäße Verarbeitung von faserigen Cellulosematerialien mit niederem Ligningehalt, z. B.
  • Baumwoll-Linters, Abfälle regenerierter Cellulosefasern, ungebleichte Zellstoffe u. dgl. Für faseriges Pflanzenmaterial, das vor der Behandlung einen hohen Ligningehalt aufweist, kann es wünschenswert sein, höhere Alkalimengen zu benutzen, um z. B. eine Aufnahme von Alkali - ausgedriickt als Nach von 16 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf trockene Molzsubstanz, zu bewirken und in dem sich ergebenden Celluloseprodukt einen niederen Ligningehalt zu erhalten. Das Celluloseprodukt mit niederem Ligningehalt, das auf diese Weise erhalten wird, zeigt nach der Abscheidung durch Waschen ohne weiteres Bleichen einen hohen Weißegrad, z. B. bis zu 70"/", gemessen im Elrepho-Gerät. Alkaiiaufnahmen höher als 300/o können benutzt werden, sie ergeben aber keine wesentlichen Vorteile. Bei Verwendung von Holz wird daher eine Alkaliaufnahme von 16 bis 30 Gewichtsprozent bevorzugt.
  • Im allgemeinen wurde gefunden, daß unter konstanten Bedingungen einer erfindungsgemaßen thermischen Behandlung der gleichen faserigen Cellulosematerialien die in der Imprägnierung erzielte Alkaliaufnahme den wesentlichen Faktor darstellt, der den durch Viskositätsmessung erfaßbaren Grad des Cellulosekettenabbaus beeinflußt. Dies bestätigen bekannte Befunde über den Einfluß der Alkaliaufnahme auf die Viskositätssenkung von faserigen Cellulosematerialien bei thermischen Behandlungen (T.N. Kleinert und L.M.Marraccini, Tappi, 48, Nr. 4, S. 224 bis 230 [l956J).
  • Die benutzte Alkalikonzentration ist von den praktischen Umständen abhängig. Wenn niedere Konzentrationen benutzt werden, muß von dem faserigen Cellulosematerial mehr Lösung aufgenommen und dementsprechend mehr Wasser verdampft werden, um eine vorher bestimmte Alkaliaufnahme zu erreichen. Es wird daher bevorzugt, Konzentrationen zu benutzen, die Alkalikonzentrationen, z. B. ausgedrückt als NaOH, von 8 bis 200/0 entsprechen, obwohl Konzentrationen herab bis 40/0 und solche höher als 200/0 wirkungsvoll benutzt werden können. Die obigen Konzentrationen gelten auch, wenn Kraftlauge benutzt wird, obwohl es in diesem Fall üblich ist, die Laugenkonzentration als effektives Alkali, gerechnet als Na2O, auszudrücken.
  • Es ist gefunden worden, daß es zur Verbesserung der Imprägnierung vorteilhaft ist, eine Entlüfung in bekannter Weise, z. B. durch Dämpfen oder Abführen der Dampf-Luft-Gemische, und/oder eine mechanische Zerfaserung des ligninhaltigen Pflanzenmaterials vor, während oder nach besagter Imprägnierung vorzunehmen. Vorteilhaft ist auch die Anwendung erhöhter Temperaturen bis zu etwa 150"C und zusätzlichen hydrostatischen Druckes, ebenso ein Durchmischen.
  • Das alkaliimprägnierte faserige Cellulosematerial wird dann einer Behandlung unterworfen, bei der die flüssige Phase in bekannter Weise durch Wasserverdampfung entfernt wird. Das imprägnierte Material wird dabei unter solchen Temperaturbedingungen und so lange behandelt, bis so viel Wasser entfernt ist, daß der erhaltene Wasserdampfdruck wesentlich niederer als jener der Sättigung ist, in anderen Worten, bis die flüssige wässerige Phase verschwunden ist.
  • Um die zur Wasserverdampfung nötige Zeit zu vermindern, ist es, wie gefunden wurde, vorteilhaft, zuerst in kontrollierter Weise den Uberschuß der Alkalilösung vom nassen imprägnierten Material vor der Wasserverdampfung durch mechanische Mittel, wie z. B. Abrinnenlassen, Zentrifugieren und/oder Pressen, zu entfernen.
  • Die Entfernung eines vorher bestimmten Teiles von Wasser von dem nassen imprägnierten Material vor der Reaktion kann z. B. entweder durch Verdampfen bei einer Temperatur niederer als jene bei der Reaktion oder durch unmittelbares Erhitzen des nassen imprägnierten Materials auf Reaktionstemperatur und gleichzeitigem Abziehen des Dampfes, bis eine vorher bestimmte Druckstufe erreicht ist, bewirkt werden. Im letzteren Falle steigt die Temperatur des imprägnierten Cellulosematerials in dem Maße an, als das Wasser verdampft. Wenn das Wasser bei einer Temperatur entfernt wird, die genügend hoch ist, daß eine wesentliche Reaktion stattfinden kann, dann wird der Celluloseabbau in dem Maße erfolgen, als das Wasser verdampft.
  • Dabei erhöht sich jedoch kräftig die Reaktionsgeschwindigkeit, sobald die flüssige wässerige Phase entfernt ist und der Wassergehalt unter den Fasersättigungspunkt gefallen ist. Zur Entfernung der flüssigen wässerigen Phase können auch azeotropische Destillation mittels flüchtiger, nicht mit Wasser mischbarer Zusätze, wie Benzol, und sogar Gefriertrocknung angewendet werden.
  • Im allgemeinen kann das Erhitzen des imprägnierten Cellulosematerials auf eine vorbestimmte Temperatur in irgendeinem inerten Medium mit niederem Druck stattfinden, wobei das Medium flüssig, dampf- oder gasförmig sein kann. Reaktionsfähige Gase, wie Kohlendioxyd, welche sich mit dem Alkali verbinden würden, sollen nicht in merkbaren Mengen zugegen sein, wenn inerte Gase benutzt werden. Auch Sauerstoff soll nicht anwesend sein, wenn nicht oxydierte Celluloseprodukte gewünscht werden.
  • Das Erhitzen kann auf verschiedene Weise bewirkt werden, z. B. durch dielektrisches Erhitzen oder durch Erhitzen des Reaktionsgefäßes von außen.
  • Das Erhitzen kann vorteilhaft auch mittels ungesättigten, auf geeignete Temperatur überhitzen Dampfes bewirkt werden. Um unter Berücksichtigung des Wärmeverbrauches durch die Wasserverdampfung eine gewisse Reaktionstemperatur aufrechtzuerhalten, muß der überhitzte Dampf in einem solchen Verhältnis und einer solchen Temperatur auf das imprägnierte Cellulosematerial einwirken, daß nach Ersatz der Wärmeverluste und nach Wasserverdampfung zur Eliminierung der flüssigen wässerigen Phase das imprägnierte Material Reaktionstemperatur besitzt. Der Abdampf von der Wasserverdampfung oder von den Reaktionsstufen kann nach Einstellen auf geeignete Temperatur wieder in den Prozeß zurückgeführt werden.
  • Für eine gleichmäßige Wärmeverteilung während der Reaktion ist Bewegung, z. B. durch Turbulenz des Cellulosematerials, vorteilhaft. Bei Verwendung von überhitztem Dampf zur Wasserverdampfung und/oder Reaktion des imprägnierten faserigen Cellulosematerials in einem Fließsystem der suspendierten Teilchen kann dieAbtrennung von der Dampfphase nach der Behandlung durch bekannte Mittel erfolgen, z. B. durch Zentrifugal-Separatoren.
  • Da das Aufheizen der in einem Fließsystem suspendierten Teilchen sehr rasch erfolgt, kann das imprägnierte Cellulosematerial nach dem Erreichen der Reaktionstemperatur, um eine vorher bestimmte Reaktionszeit einzuhalten, für diese Zeit in einen geeigneten Behälter abgesetzt werden, von welchem es am Ende der Reaktionszeit kontinuierlich entfernt werden kann.
  • Wenn dielektrisches Erhitzen zur Einhaltung der Reaktionstemperatur benutzt wird, dann erscheint es aus wirtschaftlichen Gründen wünschenswert, aus dem imprägnierten Material vor der Reaktion das Wasser bis auf einen maximalen Gehalt von etwa 30% oder weniger zu verdampfen.
  • Die Reaktionstemperatur soll zwischen 80 und 220 C sein, wobei Temperaturen von 180 bis 190 C bevorzugt werden. Es wurde gefunden, daß im wesenlichen der Celluloseabbau, gemessen durch Viskositätsabnahme, annähernd einem Reaktionsverlauf erster Ordnung folgt. Auf diese Weise zeigt bei gegebener Temperatur und im beobachteten Viskositätsbereich der Logarithmus der besagten Viskosität in einem Diagramm gegen die Reaktionszeit aufgetragen eine annähernd geradlinige Beziehung.
  • Im Bereich sehr niederer Viskositäten jedoch, das ist bei intrinsic Viskositäten unter etwa 1. werden beträchtliche Abweichungen von dieser Beziehung gefunden. Im allgemeinen sind die Reaktionen um so schneller, je höher die Temperaturen sind. Zu hohe Temperaturen würden jedoch unerwünschte Zersetzung ergeben, z. B. wasserlösliche, gefärbte Produkte liefern.
  • Gemäß obiger Bedingungen und Temperaturbereiche ergeben Reaktionszeiten von einigen Sekunden bei sehr hohen Temperaturen bis zu mehreren Stunden bei den niedrigsten Temperaturen die gewünschten abgebauten Cellulosen.
  • Die Reaktion wird durch Kühlen zum Stillstand gebracht. Dies kann z. B. durch Behandlung mit gesättigtem Dampf von niederer Temperatur oder durch Eintauchen in eine wässerige, nicht saure Flüssigkeit von geeigneter Temperatur erreicht werden. Die (nicht lösliche) erhaltene abgebaute Cellulose wird dann durch Abscheiden von den löslichen Anteilen gewonnen. Dies kann in geeigneter Weise durch Auslaugen in einem wässerigen Lösungsmittel erfolgen, welches auch zum Unterbrechen der Reaktion benutzt werden kann. Die Produkte der Entlignifizierung, die, falls anwesend, ebenfalls im wässerigen alkalischen Medium löslich sind, können aus der Lösung in bekannter Weise gewonnen werden.
  • Das Auslaugen der löslich gemachten Anteile von behandeltem, ligninhaltigem faserigem Pflanzenmaterial kann durch Lösen der niedermolekularen, phenolischen, von Lignin abgeleiteten Produkte mittels geeigneter organischer Lösungsmittel (z. B.
  • Benzol, höhere aliphatische Alkohole, aliphatische Ather) und anschließendes Herauslösen der anderen löslich gemachten Anteile mittels Wasser oder Schwarzlauge, wobei das restliche Alkali den Lösungsvorgang begünstigt, bewirkt werden.
  • Die ungewaschenen, trockenen Celluloseprodukte, so wie sie nach der Reaktion erhalten werden, sind ziemlich spröde und können, falls dies gewünscht wird, leicht gemahlen werden.
  • Da nun gefunden wurde, daß kontrollierter alkalischer Celluloseabbau in Abwesenheit einer flüssigen wässerigen Phase bei einem beliebigen Dampfdruck unterhalb dem vom Sattdampf und sogar bei Atmosphärendruck stattfindet, kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung mit Vorteil in einer kontinuierlichen Weise ausgeführt werden. So kann das cellulosehaltige Rohmaterial, während es in Bewegung ist, mit Alkali imprägniert und das imprägnierte Material fortlaufend weiterbefördert werden, z. B. in einem geneigten, von außen beheizten Drehrohrofen oder in Suspension in einem inerten Gas oder Dampf, während Wasser verdampft und die Reaktion erfolgt.
  • Wenn jedoch in einem kontinuierlichen System ein inertes Gas als Suspensionsmedium verwendet wird, kann es nötig sein, dieses Gas von dem behandelten Material vor dessen Gewinnung abzuscheiden. Ein wohl geeignetes Mittel, dies zu erreichen, ist das imprägnierte Material, suspendiert in einem Strom von überhitztem Dampf bei geeigneter Temperatur und geeignetem Druck zu befördern und nach erfolgter Reaktion durch Fliehkraftabscheider vom Dampf abzutrennen.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun im einzelnen näher beschrieben, wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird, in welcher ein schematisches Diagramm einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt ist.
  • Ein Vorratsbehälter 1 ist für die Speicherung des unterteilten faserigen Cellulosematerials zur weiteren Behandlung vorgesehen. Der Behälter 2 enthält eine alkalische Flüssigkeit geeigneter Konzentration. Das unterteilte Material wird durch den Vorratsbehälter 1 in das Imprägniergefäß 3 geführt, welches mit einem geeigneten Rührer 3A ausgestattet ist, und wird darin mit der alkalischen Flüssigkeit vom Vorratsbehälter 2 in Berührung gebracht. In einer kontinuierlichen Verfahrensweise kann unter Umständen das lmprägniergetäß vorteilhaft durch eine mittels eines geeigneten Rohrsystems angeschlossenc Zentrifugalpumpe ersetzt werden.
  • Wcitere }nterleitung der Teilchen in der vom Imprägniergefäß 3 erhaltenen Aufselilämmung kann mittels der Scheibenmühle 4 oder ähnlicher Mittel bewirkt werden. Das so unterteilte faserige Cellulosematerial wird sodann in eine Abtrennvorrichutng. z. B. Schraubenpresse 5. geführt. in welche eine kontrollierte Menge der überschüssigen alkalischen Flüssigkeit aus dem faserigen Material entfernt wird.
  • Das von der Abtrennvorrichtung erhaltene abgeprel3te Material wird dann durch geeignete Mittel 6 behandelt, um etwaige entstandene Zusammenballungen aufzubrechen. Das sich ergebende Produkt wird dann dadurch Reaktionsstufe 7 gelYihrt. welche. wie gezeigt ist, aus einem Wasservcrdampfungsteil 7A und einem Reaktoinsteil 7B besteht. Wie beschrieben. müssen diese beiden Teile nicht notwendigerweise einzeln für sich vorhanden sein. Die Wasserverdam pl.ung kann auch bewirkt werden, während das faserige Material auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt wird.
  • Wenn anwendbar. ist, wie später beschrieben wird, Vorkehrung getroffen. um das im Reaktionsteil 7B erhaltene Produkt vom Transportmedium durch Abtrcnnmittel 8 abzuscheiden.
  • Die Reaktionsprodukte werden dann in einen Kühlen und Gewinnungsteil 9 geführt, in dem die Reaktion durch Kühlen unterbrochen wird und die abgebaute kristalline Cellulose von den in wässerigem Alkali löslichen Anteilen, welche Kohlehydratabbauprodukte, und falls Lignin im Rohmaterial vor handen ist, auch Ligininumwandlungsprodukte umfassen, abgetrennt (und weiter durch geeignete Mittel gereinigt) wird. In letzterem Falle kann in bekannter Weise die Gewinnung einiger Ligninabbauprodukte im Ligningewinnungsteil 10. z. B. durch Extraktion mittels mit Wasser nicht mischbarer organischer Lösungsmittel und oder Ausfüllen nach Ansäuerung der entstehenden Schwarzlauge bewirkt werden. Bei 11 wird die abgebaute Cellulose abgeführt.
  • Die gemäß der Erfindung erhaltenen abgebauten Celluloseprodukte sind kristallin, wie durch Röntgenstnihlen-Beugungsdiagramme bewiesen wurde.
  • Die gemäß der vorliegenden Erfindung erhaltene, alkalisch abgebaute Cellulose bietet im trockenen oder nassen Zustand wenig Widerstand beim mechanischen Mahlen. Naßmahlen zu hart zur Bildung eines Gels von hoher Stabilität. Diese neuen. alkalisch abgebauten Cellulosen enthalten. wie gefunden wurde, Karboxylendgruppen nachweisbar durch die Lüdtke-Kalziumazetatmethode. dagegen nur geringe Mengen reduzierender Gruppen, wie aus ihren verhältnismäßig niederen Kupferzahlen (0.5 oder niederer) hervorgeht. Ein weiteres Kennzeichen dieser neuen Cellulosen ist ihre verbesserte Stabilität, hervorgebracht durch die Abwesenheit alkaliempfindlicher Gruppen. z. B. reduzierende Aldehyd- oder Ketogruppen, welche während des Prozesses zum großen Teil entfernt werden.
  • Im Gegensatz dazu enthalten durch Säurehydrolyse abgebaute Cellulosen in höherem Maße reduzierende und andere alkaliempfindliche Gruppen. Diese Gruppen sind für die chemische Unbeständigkeit, im besonderen bezüglich des Vergilbens, von säurehydrolysierten Cellulosen verantwortlich. Dies gilt vor allem für die Aldehyd-Endgruppen. Saucr abgebaute Cellulosen haben auch einen verhältnismäßig niederen Alphacellulosegehalt. Vergleichsweise haben erfindungsgemäß abgebaute Cellulosen einen hohen Alphacellulosegehalt. Zum Beispiel zeigen gemäß dem vorliegenden Verfahren hergestellte abgebaute Celiulosen aus Holz einen Alphacellulosegehalt von 90% oder höher.
  • Die erfindungsgemäß abgebauten Cellulosen zeigen eine abgeleitete intrinsic Viskosität von etwa 6 oder weniger, und in einigen Fällen bis zu 0,5 herab.
  • Wegen der bei der Bestimmung der 0, 5°/(,-CED-Viskosität im niederen Viskositätsbereich bestehenden Fehlerbreite ist nicht versucht worden, 0,5%-CED-Viskositäten wesentlich kleiner als 2 auf intrinsic Viskositätswerte zu extrapolieren. Während im höheren Viskositätsbereich eine annähernde Proportionalität zwischen intrinsic Viskosität und DP-Wert besteht, kann diese Proportionalität nicht für den niederen Viskositätsbereich der erfindungsgemäß hergestellten Cellulosen angenommen werden.
  • Deshalb mag im Bereich sehr niederer, von 0,5%-CED-Viskositätsmessungen abgeleiteter intrinsic Viskositätswerte, die Viskosität der neuen Cellulosen kein echtes Maß ihrer in DP-Werten ausgedrückten Molekulargröße sein, wie dies bei lineraren Polymeren anwendbar ist.
  • Die erfindungsgemäßen Celluloseprodukte zeigen auch eine verhältnismäßig große Reinheit und Reaktionsfähigkeit in chemischen Reaktionen, wie Verätherung, Veresterung, Verzuckerung, Pfropfen von Polymeren auf Cellulose, oder selbst in der völligen Säurehydrolyse zu Glukose.
  • Wenn diese Cellulosen erfindungsgemäß durch Behandeln von Holzprodukten gewonnen werden, ergeben sich als Nebenprodukt alkalilösliche, reaktionsfähige funktionelle Gruppen,w ie phenolische hydroxylgruppen enthaltende Ligninabbauprodukte.
  • Die Bildung dieser Ligninabbauprodukte ist besonders begünstigt, wenn die Reaktionstemperatur höher als 1XO C ist und der Alkalieinsatz durch Imprägnierung höher als etwa 20 Gewichtsprozente. gerechnet auf ofentrockenes Fasermaterial, ist. Diese Ligninabbauprodukte können für weitere Umwandlungen benutzt werden, z. B. bei der Herstellung von plastischen Materialien oder als Rohstoff für Hydrierungen.
  • Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele in weiteren Einzelheiten beschrieben. Die dort angegebenen Meßwerte wurden mittels der allgemein bekannten Standard-Methoden der Technical Association of the Pulp and Paper Industry (TAPPI), New York, USA, bestimmt, die nachstehend angcgeben sind: Kupferzahl T-2 15 m-50; Roe Chlorzahl T-202 ts-66; Permanganatzahl T-214 m-50;Klason Lignin T-222 m-54; Alphacellulose T-203 os-61; Pentosan T-223 ts-63; 0, 5"/"-CED-Viskosität T-230 su-66 ; Cuprammonium Viskosität T-206 os-63. Die Umwandlung von 0,5%-CED (Kuperiithylendiamin) Viskositätswerten in intrinsic Viskositätswerte (dlig) erfolgte auf Grund des von der Hercues Powder Company ausgearbeiteten, im Oktober 1957 von der Technical Section, Canadian Pulp and Papier Association, Montreal, herausgegebenen Nomogramms.
  • Beispiel 1 Nadelholzabfall von der Hackspanherstellung mit etwa 30% Feuchtigkeitsgehalt wurde zunächst bei einer Temperatur von etwa 100 C und bei Atmosphärendruck 30 Minuten lang in Weißlauge einer Kraftzellstoffabrik imprägniert, welche bei einer Sulfidität von etwa 30% einen effektiven Alkaligehalt von etwa 10 Gewichtsprozent, ausgedrückt als Na2O, hatte. Nach Abtrennen des imprägnierten holzmaterials von der Fl2ssigkeit wurde die Uberschußfl2ssigkeit abgepreßt, wobei sich, bezogen auf Holz, ekn alkalieinsatz von etwa 28% Na2O ergab.
  • Nach mechanischem Unterteilen der abgepreßten Masse wurde das imprägnierte Holz kontinuierlich in einen kleinen geneigten, von außen geheizten Drehrohrofen eingeführt, wo es bei Atmosphärendruck auf 185 bis 188°C erhitzt wurde, während es sich fortbewegte und gleichzeitig der Wirkung eines entgegenströmenden ungesättigten Dampfes der gleichen Temperatur ausgesetzt war. Der Dampf wurde in einem Dampierzeuger frei von Sauerstoff und Kohlensäure hergestellt. Die Gesamtzeit der Hitzebehandlung in dem Drehrohrofen. einschließlich der Zeit der Wasserverdampfung, war 20 Minuten.
  • Nach Kühlung und Gewinnung durch Waschen mit Wasser hatte das Celluloseprodukt einen Ligningehalt von etwa 1,2% und einen Alphacellulosegehalt von etwa 94%. Die scheinbare 0,5%-CED-Viskosität des Materials war etwa 1 cP und sein Elrepho-Weißgrad etwa 68%. Dieser Weißegrad wurde erreicht, nachdem während des Waschens eine leichte Absäuerung des Celluloseproduktes mit geringc Mengen von schwefeliger Säure (SO2) enthaltendem Wasser stattgefunden hawtte, um Alkalispuren restlos zu entfernen. Mechanisches Mahlen des Materials im trockenen Zustand für 5 bis 10 Minuten ergab ein Pulver von kleiner Teilchengröße.
  • Naßmahlen in Wasser für etwa 30 Minuten bei Zimemrtemperatur i einem Verhältnis von Cellulose zu Wasser 1 : 20, wobei der Wasserzusatz in dieser Höhe in Stufen erfolgte, ergab die Bildung eines beständigen Gels.
  • Das erhaltene Celluloseprodukt zeigte auch ohne vorheriges mechanisches Mahlen gute Reaktionsfähigkeit beim chemischen Umsetzen, beispielsweise in Äthylcellulose, Karboxymethylcelluose oder Viskosc. I)araus hergestelltes C'ellulosetriazetat liste sich in Azeton mit Bildung von tast trübungsfreien Lösungen niederer Viskosität.
  • Beispiel 2 Nadelholzabfall von der Hackspanherstellung wie im Beispiel 1 wurde mit Weißlauge einer Kraítzellstoffabirk imprägniert. Nach Entfernen der Uber- schußflüssigkeit durch Abpressen war die Alkaliaufnahme 25 bis 26%, berechnet auf Holz und ausgedrückt als Na2O. Das Material wurde mechanisch behandelt, um Zusammenballungen aufzubrechen, und dann bei Atmosphärendruck suspendiert und in überhitztem Dampf von 210°C behandelt; nach Erreichen dieser Temperatur wurde es mittels eines Zentrifi>galabscheiders in ein Auffanggefäß abgclagert, wo es bei etwa dieser Temperatur 10 Minuten lang in einer Atmosphäre von überhitztem Dampf atmosphärischen Druckes belassen wurde. Am Ende der Reaktionszeit wurde das Material abgezogen, gekühlt und seine Cellulsoeanteile durch Waschen mti WAsser gewonnen. Das ganze Verfahren war kontinuierlich. Trotz der drastischen Behandlungsbedingungen war die gewonnene Cellulose hoch kristallin, wie ein Röntgenstrahlen - Beugungsdiagramm zeigte.
  • Die intrinsic Viskosität dieses Materials war niedrig, entsprechend einer scheinbaren 0,5%-CED-Viskosität von etwa 1 bis 1,2 cP. Der Elrepho-Weißgrad war 69% ohnejede Bleiche. Naßmahlen der Cellulose in einem Verhältnis von 1 : 25 für >J2 Stunde ergab Bildung eines beständigen Gels.
  • Beispiel 3 Baumwolle wurde 30 Minuten lang bei Raumtemepratur in 17,5%iger natriumhdroxydlösung imprängiert und die überschüssige Lösung abgepreßt. Ein Teil (a) dieses Materials wurde bei X0 C 7Stunden lang einer Erhitzung in Benzol unterworfen mit gleichzeitigem Abtreiben des Wassers zusammen mit Benzolanteilen in quasi azeotropischer Destillation, und ein anderer Teil (b) wurde 20 Minuten in überhitztem Dampf bei 120 C behandelt.
  • Nach diesen Behandlungen wurden die beiden Teile separat 3 Minuten lang bei etwa 1X5 C in Paraffinöl erhitzt. Das erhaltene Material wurde sodann zwecks Kühlen und Auslaugen der löslich gewordenen Anteile in Wasser von 90 C eingetaucht. Nach Entfernung dieser Anteile und des restlichen Alkalis durch erschöpfendes Waschen mit Wasser und anschließendes liechtes Ansäuern mit stark verdünntem SO2-Wasser, gefolgt von einem weiteren Waschen mit ionenfreiem Wasser, wurde das Material getrocknet und im trockenez Zustand einer Extraktion mit petroläther unterworfen, um Sp[uren von Paraffinöl zu entfernen. die Viskositätswerte der Cellulose in den cinzelnen Stufen der Behandlung wurden gemessen und sind in der Tabelle zusammengefaßt.
    Behandlung Kupfer-Viskositat 0.5% CED Viskosilzit Intrinsic
    cP cP Viskosität
    Unbehandelt .............................. 93,4 30,1 10,0
    Im heißen Wasser gewaschen ............... .... 74,0 26,2 9,5
    (iewaschen, 31) Minuten lang mit 17,5%iger Natrium-
    hydroxydlösung imprägniert und vom Überschuß
    abgepreßt................................... 69,2 24,9 9,2
    Weitere Behandlung:
    a) Erhitzen in Beznol bei 80°C fr Stunden mit
    Abtreiben des Wassers i quasi azeotropischer
    Destillation ................................ 22,1 9,8 5,8
    b) 20 Minuten Erhitzen in überhitztem Damf bei
    120 () und atmosphärischem Druck ............... 11,7 54 3,6
    Fortsetzung
    Behandlung Kupfer-Viskosität 0,5% CED Viskosität Intrinsic
    cP cP
    c) 3 Minuten Erhitzen der nach a) oder b) behan-
    deuten Materialien in Paraffinöl bei 185 C
    a). ............... ............... 3,3 1,8 etwa 0,5
    b) . ............... ............... ... 3,3 1,8 etwa 0,5
    Abgebaute kristalline Celluloseprodukte von ähnlichten niederen Viskositätswerten wurden erhalten, wenn rohe Baumwoll-Linters oder ungebleichle Kraftzellstoffe (Ligningehalt 6 bis 8%) den gleichen. in der Tabelle ersichtlichen Behandlungen unterworfen wurden. Erfindungsgemäß ergab sich dabei gleichzeitig eine weitgehende Reinigung des Cellulosematerials mit Erhöhung des Elrepho-Weißegrades auf Werte von 60%> und darüber.
  • Wurde Rohbaumwolle 30 Minuten lang bei Raumtemperatur mit 6,5»!»iger Natriumhydroxydliisung imprängiert. entsprechend einer NaOH-Aufnahme von etwa 10,5% nach der Abpressung, und wurde anschließend das imprägnierte Material den in der Tabelle unter a), b) und c) ersichtlichen Behandlaugen unterworfen, dann ergaben sich nach dem 3minutigen Erhitzen in Paraffinöl bei IX5 C der nach a) und b) vorbehandelten Proben Werte der intrinsic Viskosität von etwa 1,6 bis 1,X. Dabei waren Reinheit und Weißgrand der abgebauten kristallinen Cellulosen annäherend ebenso hoch wie in den Versuchen. in welchen die Baumwolle in Natronlauge von Mercerisierstärke imprägniert worden war.
  • Beispiel 4 I (N) g in einem zylindrischen Nickeltirahtnetzkorh enthaltene lufttrockene Fichtenhobelspäne (Feuchtigkeitsgehalt etwa 30%, bmessungen: 38x25x 0,8 mm) wurden zuerst für 30 Miuten in eine 13%ige Natriumhydroxydlösung von 100 C eingetaucht. Nach dieser Tränkung wurde der Korb mit dem Material aus der Lösung herausgenommen und die überschüssige Flüssigkeit 5 Minuten lang ablaufen gelassen. Die sich ergebende Alkaliaufnahme wir etwa 30% NaOH, berechnet auf ofentrockenes hozlmaterial. Der Korb mit dem imprägnierten Holz wurde sodann in ein Paraffinölbad mit einer konstanten Temperatur von 190°C eingetaucht, welches entsprechend gerührt wurde, um eine Zirkulation des Paraffinöles durch den Korb zu erzswingen.
  • Eine heftige Wasserverdampfung fand statt, die jedoch nach 1 bis 7 Minuten vom Zeitpunkt der Einstauchung gerechnct. pniktisch aufhörte. Das Erhitzen des Materials wurde weitere 3 Minuten lang fortgesetzt. Am Ende dieses Zeitraumes wurde der Korb samt Material aus dem Paraflinölbad herausgehoben und das anhaftende Paraffinöl für 1 bis 2 Minuten abtropfen gelassen.
  • Der Korb wurde nun in ein passendes Gefäß von wenig größerem Durchmesser eingesetzt und genug Wasser zugegeben, um das C'ellulosemateria1 gänzlich zu bedecken. Teilweises Abkühlen sowie Auslaugen von restlichem Alkali und von löslich gemachten Holzanteilen and statt, wobei die Alkalität der Lösung das Herauslösen dieser Anteile begünstigtc.
  • Nachdem der Korb für 10 Minuten in der sich ergebenden Flüssigkeit belassen worden war, wurde er herausgenommen und das darin befindliche Cellu-

Claims (5)

  1. losematerial in einen Glasbecher übergeführt. Darin wurde das Material mehrere Male mit Wasser von 90 () durch Dekantieren und anschließend auf einem Büchner-Trichter gewaschen. Nach Ansäuern mit n/100 Salzsäure, um Alkalispuren zu entfernen, wurde das celluloseprodukt mit destilliertem Wasser gewaschen. Dann wurde es an der Luft getrocknet und schließlich mit Petroläther erschöpfend extrahiert. Das sich so ergebende abgebaute Cellulsoeprodukt zeigte die folgenden analytischen Kennzahlen: Roe Chlorzahl 27 Permanganatzahl ............................. 10,9 Klason Lignin ................................ 2,2% Alphacclluosc ... 925"" Pentosan ........ 1,3»,» Cuprammonium-Viskosität. ............... 3,1 cP patentansprüche: 1. Verfahren zur llerstellung von abgebauten kristallinen Cellulsoen, insbesondere solcller mit intrinsie Viskositäten von 6 und weniger, mit hohem Alphacellulosegehalt von 88% und höher sowie von verhältnismäßig hoher Beständigkeit und Reinheit, durch thermischen Aufschluß verschiedener cellulosehaltiger, vorher mit Alkali imprignierter Materialien, insbesondere auch Holz, von welchen der Uberschuß an alkalischer Impn'ignierflüssigkeit durch mechanische Mittel. z. B. Abrinnenlassen, Pressen, Zentrifugieren od. dgl. mehr oder weniger abgetrennt wurde, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem durch und durch und in ausreichenden Mengen mit wässerigem Alkali imprägnierten, unterteilten Fasermaterial Wasser durch Verdampfting in einer gegenüber Alkali inerten Atmosphäre entfernt wird, bis die flüssige wässerige Phase verschwunden ist und ein Wasserdampfdruck wesentlich niedriger als der bei Fasersättiung erhalten wird, bei diesem Wasserdampfdruck in der inerten Atmosphäre auf eine Temperatur von 80 bis 220 C erhitzt und die abgebaute kristalline Cellulose durch Auswaschen der löslichen Anteile gewonnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkaliaufnahme von wenigstens etwa 10 bis etwa 30 Gewichtsprozent. gerechnet als Na2O und bezogen auf trockenes Fasermaterial, beträgt.
  3. 3. Verfähren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Flüssigkeit eine Konzentration von etwa X bis etwa 20 Gewichtsprozent Alkalimetallhydroxyd oder eine äquivalente Alkalinität, ausgedrückt als effektives Alkali und gerechnet als Na2O, aufweist.
  4. 4. Verrühren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen bei einer Temperatur von 180 bis 190 C ausgeführt wird.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung von abgebauten, kristallinen Cellulosen nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen durch Eintauchen in ein flüssiges inertes Medium von niederem Dampfdruck, wie Paraffinöl, bewirkt wird.
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