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Die Erfindung betrifft einen Stoffauflaufkasten für Papiermaschinen,
die eine in einer senkrechten Ebene liegende, durch zwei im Abstand voneinander
um jeweils eine Brustwalze und eine Saugwalze umlaufende Maschinensiebe gebildete
Bahnbildungszone aufweisen, mit einem zylindrischen perforierten Gehäuse, das von
einem Außengehäuse umschlossen ist, welches einen zu dem Maschinensieb führenden
Auslaßkanal aufweist, mit an den gegenüberliegenden Enden des perforierten Gehäuses
angeschlossenen Stoffzuführ- und Abführleitungen und mit einem in dem perforierten
Gehäuse drehbar gelagerten Kern mit sich konisch gegen das Ende des Gehäuses hin
erweiterndem Querschnitt.
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Ein Stoffauflaufkasten ist bekannt, der ein perforiertes Gehäuse aufweist,
das von einem Außengehäuse umgeben ist. Das perforierte Gehäuse ist im Außengehäuse
drehbar gelagert und dient der Strömungsverteilung oder Gleichrichtung des zulaufenden
Papierstoffes, bevor dieser in einen Stoffauflaufkasten eingeleitet wird. Bei dieser
Ausführungsform werden die Perforierungen durch den Papierstoff leicht verstopft,
so daß kein gleichförmiger Zufluß zum Auflaufktsten gewährleistet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist, einen Stofflauflaufkasten der obengenannten
Art zu schaffen, der den Papierstoff, bevor dieser aus dem Stoffauflaufkasten austritt
und in die Bahnbildungszone eintritt, fortlaufend sichtet und Fehlstellen in der
Papierbahn vermeidet. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das zylindrische
perforierte Gehäuse ortsfest angeordnet ist und der drehbare Kern mehrere sich entlang
der Innenfläche des perforierten Gehäuses bewegende Stangen tragflügelartigen Querschnittes
trägt, welche, wie bei Drucksichtern an sich bekannt, positive und negative Druckwellen
hervorrufen. Bei diesen Drucksortierern an sich bekannter Art - vgl. die USA.-Patentschrift
2 835173 - rotieren entlang der inneren Oberfläche eines Siebkorbes tragflügelartig
ausgebildete Stangen, welche die Druckwellen erzeugen. Durch diese Anordnung wird
erreicht, daß diejenigen Stoffteilchen, die größer sind als die Perforationen des
Gehäuses, auf dessen Innenseite verbleiben und durch die Abführleitung abgeschieden
-werden. Bevorzugt ist eine Ausführungsform, die sich dadurch kennzeichnet, daß
das Außengehäuse an einem senkrecht nach unten gerichteten Auslaßkanal für den Papierstoff
zwei Lippen aufweist, die sich zwischen zwei umlaufende Maschinensiebe der Papiermaschine
erstrecken.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Beschreibung in Verbindung
mit den Zeichnungen erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine Scbema-Darstellung einer Papiermaschine mit vertikal
verlaufender 1$ahnbild'ungszone; F i g. 2 zeigt einen Schnitt in Querrichtung durch
den Stoffauflaufkasten an beliebiger Stelle der Papiermaschine; F i g. 3 zeigt eine
Seitenansicht des teilweise aufgebrochenen Stoffauflaufkastens.
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F i g. 1 zeigt schematisiert eine Papiermaschine, die eine senkrecht
verlaufende Bahnbildungszone aufweist. Die Maschine besteht aus zwei identischen
Hälften 10 und 11, über denen der Stoffauflaufkasten 12 mittig angeordnet ist. Am
oberen Ende jeder Maschinenhälfte und nahe dem Stoffauflaufkasten befinden sich
im Maschinenständer 13 drehbar gelagert Brustwalzen 14. Unterhalb der Brustwalzen
14 befinden sich die Saugwalzen 15, die ebenso wie die Umlenkwalzen 16 drehbar im
Maschinenständer 13 gelagert sind. In jeder Hälfte 10 und 11 der Maschine
läuft ein endloses Maschinensieb 17 über die Brustwalze, die Saugwalze und die Umlenkwalzen
so um, daß sie in der Bahnbildungszone 18 die gleiche Bewegungsrichtung aufweisen.
Die Saugwalzen 15 sind zu den Brustwalzen 14 von der Mittellinie einer jeden Maschinenhälfte
10 und 11 nach außen versetzt, so daß die Bahnbildungszone 18 zwischen
den Brustwalzen 14- und den Saugwalzen 15 einen keilförmigen Querschnitt aufweist.
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Ein einzelner Stofflauflaufkasten 12 ist oben auf der Maschine
gelagert; er besitzt ein Paar nach unten verlaufender Lippen 19 und 20, die
einen nach unten gerichteten Auslaß 21 für den Papierstoff zum Spalt 22 zwischen
den Brustwalzen 14 zur kontinuierlichen Abwärtsbewegung zwischen den Maschinensieben
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bilden. Die Flüssigkeit des Stoffes wird durch die Maschinensiebe hindurch
progressiv durch nicht gezeigte Saugwalzen abgezogen, um eine endlose Papierbahn
zu bilden. Die Dicke dieser Bahn wird nun während des Flüssigkeitsentzuges auf Grund
der keilförmigen Bahnbildungszone 18 fortlaufend verringert. Die nicht gezeigten,
zwischen den Brustwalzen 14 und Saugwalzen 15 angeordneten Saugwalzen sind so im
Maschinenständer 13 gelagert, daß ihr Umfang am Maschinensieb 17 anliegt.
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. Der dargestellte Stoffauflaufkasten 12 besitzt ein zylindrisches
Gehäuse 23, das sich über die gesamte Breite der Maschine erstreckt und mit einer
großen Anzahl von Perforierungen 24 versehen ist. Das Gehäuse 23 ist an seinen beiden
Enden mit Einlaß- und Auslaßleitungen 25 und 26 verbunden, die von Konsolen
27 und 28, die sich auf der Oberseite der Maschinenständer 13 befinden,
getragen werden. Innerhalb des Gehäuses 23 ist ein Kern 29 vorgesehen, der in Richtung
von der Einlaßleitung 25 ausgehend divergiert, um eine etwa gleichmäßige Druckverteilung
des eingeleiteten Stoffes an den verschiedenen Perforationen 24 über die Gesamtlänge
des perforierten Gehäuses 23 zu gewährleisten.
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Der Kern 29 ist drehbar auf einer Antriebswelle 30 angeordnet, die
an ihrem Ende 31 mit einem Antriebsmotor verbunden ist. Der Kern 29 trägt eine Anzahl
von Stangen 32, die im Querschnitt etwa die Form eines Tragflügels aufweisen, die
wie bei Drucksortierern dazu dienen, die Innenfläche des Gehäuses 23 frei von Teilchen
zu halten, die zu groß sind, um durch die Perforierung 24 hindurchtreten
zu können.
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Derartige zurückgehaltene Teilchen werden zur weiteren Behandlung
über- die Abführleitung 26 abgezogen,, über die ohnedies der überschüssige Stoff
kontinuierlich abgeleitet wird.
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Das perforierte Gehäuse 23 ist von einem Außengehäuse 33 umgeben,
das den gesicherten, durch die Perforierungen 24 hindurchgetretenen Stoff aufnimmt.
Dieses Gehäuse 33 besitzt ein Paar von nach unten sich erstreckenden Lippen 19 und
20, die in bereits beschriebener Weise einen nach unten führenden Auslaßkana121
bilden. Wie insbesondere in F i g. 2 dargestellt ist, erstrecken sich diese Lippen
19 und 20 vorzugsweise bis in den unteren Teil des Spaltes 22 der
Brustwalzen 14, so daß sie den gesicherten Stoff kontinuierlich unmittelbar
in den Walzenspalt hineinleiten. F i g. 2 zeigt außerdem eine einstellbare Lagerung
für den Stoffauflaufkasten 12 zum
Verschieben der Lippen 19 und
20 gegenüber den Brustwalzen 14; diese Lagerung besteht aus einem Lagerbock
34 für jede Konsole 27, 28, der eine schräg verlaufende Oberfläche besitzt, auf
der die ebenfalls schräg verlaufende Unterseite eines Sattelteiles 35 an der Konsole
aufliegt. Einstellschrauben 36 am Sattelteil 35 arbeiten mit den Enden des Lagerbockes
34 zusammen, um den Stoffauflaufkasten unter gleichzeitigem Anheben oder Absenken
seitlich zu verschieben. Zur Ermöglichung einer seitlichen Verschiebung des Stoffauflaufkasten
sind für die die Konsolen 27, 28 und die Sattelteile 35 verbindenden Schrauben
Langlöcher vorgesehen. Diese Lagerung ermöglicht auch eine zeitweise Aufnahme des
Stoffauflaufkastens mittels eines Kranes, dessen Haken in die Ösen 38 eingehängt
werden können, falls es erforderlich ist, die Maschinensiebe 17 auszuwechseln.
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Die Lagerung der Welle in den Krümmern der Zu- und Abflußleitung weist
den Vorteil auf, daß die Aufnahmen für die Lager so ausgebildet werden können, daß
sie Dichtungen geringer Baugröße mit hoher betriebssicherer Dichtwirkung aufnehmen
können. Der Stoffauflaufkasten besteht aus Einzelteilen, die so miteinander verbunden
sind, daß nach Entfernung beispielsweise eines Krümmers das Gehäuse oder der Kern
einzeln zur Wartung herausgenommen werden können, ohne den ganzen Stoffauflaufkasten
demontieren zu müssen. Diese gute Zerlegbarkeit erspart erhebliche Wartungskosten.
Die Baugröße des Kastens, d. h. sein Volumen, ist im Verhältnis zur Papiermaschine
klein, so daß der große Stoffdurchsatz das Absetzen und Ausflocken aus der Suspension
und damit die ungleichförmige Faserverteilung längs des Austrittsspaltes verhindert.
Die gleichförmige Faserverteilung längs des Austrittsspaltes ist zur Erzeugung einer
Papierbahn gleichmäßiger Beschaffenheit wesentlich. Der kontinuierliche Stofffluß
führt den nicht gesicherten Papierstoff aus dem Kasten ab. Die zu großen Fasern,
die im Stoffauflaufkasten nicht abgesiebt werden konnten, können aus dem abfließenden
Strom entfernt werden, bevor dieser mit dem Zufluß wieder vereinigt wird. Dadurch
wird im Laufe des Betriebes der Anteil nicht sichtbarer zu großer Fasern des zulaufenden
Stoffes konstant gehalten. Die Anwendung des Stoffauflaufkastens gemäß der Erfindung
ist nicht nur, wie beschrieben, auf Papiermaschinen mit vertikaler Bahnbildungszone
beschränkt. Der Kasten ist ebenso vorteilhaft auch als Primär- und/oder Sekundärauflaufkasten
an Langsiebmaschinen geeignet.